EIERLEGENDER WOLLMILCH INTERIM MANAGER

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Eierlegender_Wollmilch_Interim_ManagerViel hat sich seit 2003 im Interim Management verändert – seit MANATNET als auf das professionelle Interim Management spezialisierter Internet-Markplatz für die D-A-CH-Region die Szene bereichert: Interim Management ist bekannter geworden – viel bekannter, dank der gemeinsamen Anstrengungen von AIMP und DDIM; nicht zuletzt die jährlichen AIMP-Providerumfragen weisen das nach.

 

Großunternehmen nutzen Interim Manager ganz selbstverständlich – auch und vor allem im Rahmen von Projekten. Nachvollziehbar, denn aufgrund der Lean Management-Programme ist kaum noch jemand ohne deutliche Probleme für den abgebenden Bereich mal eben schnell für ein Projekt abzukommandieren.

 

Dem gegenüber steht der Mittelstand, der sich mit Interim Managern noch immer schwer tut – weil er sie in aller Regel als zu teuer ansieht. Dabei erlebe ich in der Praxis, wie deshalb schier unglaubliche Cash-Potenziale ungenutzt verrotten. Regelmäßig gehe ich – ein Rufer in der Wüste! – an dieser Stelle darauf ein: Zuletzt am 6. Februar dieses Jahres („INTERIM MANAGEMENT LOHNT VOR ALLEM IM MITTELSTAND!“) und ziemlich genau ein Jahr davor („INTERIM MANAGER KÖNNEN GROSSES SCHAFFEN IM MITTELSTAND“).

Anforderungen an Interim Manager steigen dramatisch

 

In der jüngeren Vergangenheit fällt zudem auf, dass die Anforderungen, die die Kunden an die Interim Manager stellen, gen unendlich zu tendieren scheinen:

 

Gemeinsam mit MANATNET und einem weiteren befreundeten AIMP-Provider versuchte ein geschätzter Kollege für einen Kunden (38.000 Mitarbeiter) eine Spitzenposition im internationalen IT-Projektmanagement zu besetzen. Beide befreundeten Provider halfen mit jeweils einem (!) Kandidaten: Mehr gaben die Pools schlicht nicht her, so tapfer waren die Anforderungen des Kunden.

 

Die Interim Manager von MANATNET wissen das: Für jedes Projekt, das ich selbst bearbeite, gleiche ich Punkt für Punkt des Anforderungsprofils in einer kleinen Excel-Tabelle gegen die Informationen aus dem jeweiligen Lebenslauf ab – und hake bei jeder Lücke nach. Der Interim Manager von MANATNET erfüllte ausnahmslos (!) alle dokumentierten Anforderungen des Kunden – und wurde dennoch abgelehnt. Argument des Kunden: „Der Kandidat bringt zwar aus fünfzehn Jahren exzellente Führungserfahrung im Management von internationalen Groß-Projekten bis 300 Mitarbeitern mit und er beherrscht wohl alle modernen IT-Management-Methoden. Wir aber wünschen uns zudem Führungserfahrung in der Linie!“

 

Der neue CTO des Automobilzulieferers (3.500 Mitarbeiter) möchte die „Nummer 2“ in der Technik für sein Unternehmen finden – in Festanstellung; und wenn´s denn sein muss, dann zunächst einmal interimistisch. Das Anforderungsprofil, das ich erhalte, umfasst viereinhalb DIN A4-Seiten – zugegeben: Einschließlich einiger Erläuterungen.

Kaum ein Interim Manager erfüllt solche Erwartungen

 

Ich schreibe dem Kunden: „Ihr Anforderungsprofil ist tapfer! Es würde mich daher überraschen, wenn Sie aus dem Vollen schöpfen könnten.“

 

Die entwaffnende Antwort: „Das ist die zweitwichtigste Position, die wir in der Technik haben mit entscheidender strategischer Bedeutung. Zudem ist es die erste Position, die ich besetze: Da möchte ich keine Fehler machen!“

 

Die Position ist bis heute nicht besetzt – obwohl wir etwa 4.000 Kandidaten geprüft haben – auch hier gemeinsam mit einem befreundeten Provider aus dem AIMP.

 

Das Unternehmen mit rund 1.500 Mitarbeitern ist Teil einer erheblich größeren Gruppe und sucht den Interim Manager für einen umfangreichen Rollout einer neuen ERP-Software. Das Anforderungsprofil steht dem aus dem ersten Beispiel in nichts nach – und wird im Rahmen einer Telefonkonferenz um ein zusätzliches Briefing, das ich auf knapp zwei weiteren DIN A4-Seiten zusammenfasse und mit dem Kunden zur Freigabe durchspreche.

 

„Das sind schon heftige Anforderungen, nicht wahr?“

 

„Ja, stimmt schon. Da haben Sie Recht! Eigentlich suchen wir die „Eierlegende Wollmilchsau“…!“

 

Hamwa nich! Aber resignieren kennen wir ja nicht im Interim Management: Vielleicht finden wir ihn ja doch, wenn wir alle Kräfer bündeln – oder wir haben mal ein wenig Glück. Oder es registriert sich am Wochenende bei MANATNET ein

 

Eierlegender Wollmilch Interim Manager.

 

DIE KRAFT DER RUHE FÜR INTERIM MANAGER

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Die_Kraft_der_Ruhe_fuer_Interim_ManagerNicht nur Interim Manager, vor allem Menschen in einer Festanstellung (abhängig Beschäftigte!) lassen oftmals Sätze fallen wie: „Ich komme kaum noch zum Luftholen!“ oder „Ich weiß nicht, wo ich zuerst hingreifen soll!“ Aus meiner Sicht das zwingend logische Ergebnis der Kostensenkungs- und Lean-Management-Programme der vergangenen fünfzehn Jahre.

 

Kleinlaut gebe ich zu: Auch mir rutschen solche Sätze raus – gestern erst: „Tut mir leid, ich kann nicht lange reden: Ich bin total unter Wasser!“ Aber selten eben.

 

Und doch unterscheidet sich das Stöhnen aus dem ersten Absatz von meinem Gejammer: Ich mache meinen Kram fertig! Ausnahmslos immer! – Und wenn´s zu nachtschlafender Zeit ist. Während die anderen mit ihrem Stöhnen zu entschuldigen versuchen, dass irgendetwas nicht termingerecht fertiggestellt oder geliefert wurde – kurz: der Prozess stockt: Vom Ändern der Verfügbarkeit, über Zusagen einhalten bis zu Zahlungen, die viel zu spät geleistet werden. Im Interim Management heißt die vermeintliche Zauberformel: „Ich bin im Projekt! Ich komme halt zu nichts!“

Niemand kann sich selbst ent-schuldigen

 

Dieser Versuch, sich zu entschuldigen, läuft jedoch ins Leere! Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht? „Ent-schuldigen“, also „Schuld entfernen“, kann man nicht selbst: Das kann nur ein Dritter – nämlich der- oder diejenige, die unter Ihrem Verhalten zu leiden hatten, das irgendetwas ver-schuldet hat, und das Sie selbst nunmehr als „Schuld“ empfinden. Deshalb hatten die Altvorderen noch völlig richtig formuliert: „Ich bitte um Entschuldigung!“

 

Ein bemerkenswerter Ansatz, nicht wahr? Beraubt er den Menschen doch des ausgetretenen Fluchtwegs „Ich hab‘ mich doch entschuldigt….!“

 

Im Sog der Überlastung also werden andere wichtige Dinge nicht erledigt und bleiben liegen. In unserer vernetzten Welt hat das in aller Regel fatale Folgen für die Gegenseite. Macht aber nichts: Ich habe mich doch entschuldigt… !

 

Als Minister der Finsternis sehe ich hierin den verzweifelten Versuch, durch den Verweis auf böse, außerhalb der eigenen Einflussmöglichkeiten stehende, „dunkle Mächte der völligen Überlastung“ von der eigenen elementaren Schwäche abzulenken, die da lautet: Ich habe meine Zeitbudgets nicht im Griff!

 

Nun kann man einwenden: In einer abhängigen Beschäftigung sei das nicht so tragisch: Wenn sich alle so verhalten, dann ist das nicht länger ungewöhnlich, sondern Standard!

Der Interim Manager als professionelles Vorbild

 

Aber im Interim Management? Ein Interim Manager – statt Linien und Strukturen vorgebend und als Vorbild an Professionalität agierend – ein Getriebener von den „dunklen Mächten der Überlastung“? Ist das eine Botschaft, die der Markt, die Kunden gutheißen werden?

 

Nie und nimmer!

 

Wir machen derzeit eine Umfrage zur AIMP-Academy (nur 9 Fragen). Ich habe alle Interim Manager von MANATNET angeschrieben und gebeten, mitzumachen. Und gleichzeitig um Entschuldigung dafür gebeten (!), dass die anderen AIMP-Provider auch noch schreiben – und dass deshalb diese Bitte mehrfach aufschlagen könnte.

 

Innerhalb der nächsten 24 Stunden hatten über 100 Interim Manager an der Umfrage teilgenommen.

 

Und wir haben die Interim Manager um ihre Vorschläge gebeten, wie wir das Angebot der AIMP-Academy weiter verbessern könnten und deshalb gefragt: „Was sollte die Academy aus Ihrer Sicht unbedingt anbieten?“

 

Inzwischen wüsste ich selbst ein Angebot – für ganz oben auf der Liste:

 

Die Kraft der Ruhe für Interim Manager.

 

ALLEIN SCHAFFST DU ES DOCH NICHT – MIT MIR ABER SICHER!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET_Allein_schaffst_Du_es_nichtWarum gelten Interim Manager als teuer – und Berater nicht, obwohl sie´s sind? Mein heutiger Blogeintrag wir sich keineswegs im „Berater-Bashing“ ergehen oder das Hohe Lied der Interim Manager singen („Wir sind die Guten“) oder sonst etwas in dieser Art. Stattdessen möchte ich mich dieser Frage aus der maximal denkbaren Befangenheit widmen: Der eines Interim Providers!

 

Zunächst denke ich, wir Menschen vergleichen Neues typischerweise mit uns bekannten, vertrauten Dingen – was letztlich nicht überraschen kann: Vertraute Dinge bieten Halt und Orientierung! Und, liebe Leser, es tut mir leid: Für sehr viele Kunden sind Interim Management noch etwas Unbekanntes – und Interim Manager etwas Neues.

 

„Was macht ein Interim Manager?“, lautet deshalb die meistgebrauchte Frage dieser Kunden. Und wir Profis reagieren – instinktiv oder einstudiert – mit Antworten, die dem Kunden die Unsicherheit, ja mitunter die Angst vor dem Unbekannten nehmen sollen. Und scheitern öfter als uns lieb ist.

 

„Der Interim Manager, die Interim Managerin, arbeiten in Ihrem Unternehmen – meist vor Ort, fast wie ein ganz normaler Mitarbeiter – nur dass er oder sie für einen genau definierten Zeitraum bei Ihnen vor Ort ist und zusätzlich…!“ Und nun folgt die ganze bekannte Litanei!

Milchmädchenrechnung im Interim Management

 

Kein Wunder, dass der Kunde im Unternehmen daher zugreift und den Interim Manager mit einem festangestellten Mitarbeiter (das Bekannte) vergleicht. Wir schieben den Kunden ja selbst seit Jahren auf dieses Gleis – und tun es weiterhin!

 

Und wundern uns, dass wir davon nicht mehr wegkommen. Und stattdessen in schöner Regelmäßigkeit mit dem absurden Dreisatz kämpfen: Tagessatz mal 20 mal 12 gleich Jahresgehalt. Erste Zwischensumme: Teuer! Delta zum Jahresgehalt eines Festangestellten (am besten meines eigenen). Zweite Zwischensumme: Um Gottes willen! Endergebnis: Mache mer net!

 

Da können wir noch so salbungsvoll reden und auch noch brillant erarbeitete, mathematisch und wirtschaftlich exakte Modellrechnungen in Excel mit variablen Feldern für echte Werte des Kunden auf den Tisch legen: Der Kunde wird das Bild einfach nicht mehr los!

 

Ein völlig falsches, völlig verzerrtes Bild! Eine beispielhaft trügerische Milchmädchenrechnung!

Die Beratung entzieht sich dem Vergleich

 

Weshalb ist das in der Beratung anders?

 

Ganz einfach: Während unsere Botschaft im Interim Management lautet: „Wenn Dir ein eigener Mitarbeiter fehlt, dann helfen wir Dir schnell und sehr kompetent“ – lautet die Botschaft der Berater:

 

„Du kannst es eh nicht – aber wir können Dir sagen, wie´s geht!“

 

Damit entzieht der Berater dem Kunden die Vergleichsmöglichkeit – abgesehen davon, dass der Kunde die Berater untereinander vergleichen wird.

 

Die Leistung des Interim Managers wird hingegen heute in aller Regel schlicht mit der Leistung eines eigenen, festangestellten Mitarbeiters verglichen – und gleichgesetzt. Bei gleicher Leistung erscheint dann der Preis des Interim Managers als zu hoch – und das Unternehmen entscheidet sich gegen die Interim-Lösung. Und oft damit gegen die Lösung schlechthin: „Wir versuchen dann eben, mit Bordmitteln klarzukommen…!“

 

Beweis gefällig? Wenn die Bank des Kunden ihre Felle schwimmen sieht (und sanft ihren Einfluss geltend macht), dann reicht es plötzlich nicht mehr, wenn einer sagen kann, wie´s geht, sondern dann muss es einer endlich mal machen. Und das Unternehmen hat es in der Vergangenheit nicht „machen“ können (sonst würde die Bank nicht handeln!) und daher glaubt niemand mehr, dass das Unternehmen es jetzt aber dann doch nun endlich „machen“ wird. Und plötzlich werden auch die Interim Manager vom Kunden sofort akzeptiert!

 

Warum ist das so? Nun, weil das den Vergleich auf eine völlig andere Ebene hebt und die Kosten für den Interim Manager mit der Unbill vergleicht, die dem Unternehmen ins Haus steht, wenn die Bank den „Stecker zieht“….

 

Was also ist zu tun?

 

Neue Bilder braucht das Interim Management! Und das wiederum erfordert Kreativität und neues Denken – zwei Eigenschaften, die nicht unbedingt die deutsche Interim-Branche kennzeichnen.

 

Es wird seine Zeit brauchen, bis wir ein neues Bild haben. Und es wird noch viel mehr Zeit brauchen, bis unsere Kunden dieses Bild verinnerlicht haben werden.

 

Ich stelle mal hier meine erste Idee zur Diskussion – bitte direkt hier im Blog als Kommentar. Mein neues Bild lautet:

 

„Allein schaffst Du es doch nicht – mit mir aber sicher!“

 

WENN MAN´S KANN, IST INTERIM-PROVIDING NIX BESONDERES!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Wenn_mans_kann_ist_Interim_Providing_nichts_Besonderes!In der vergangenen Woche bin ich an dieser Stelle auf das Projekt eingegangen: Diesen Interim Manager zu finden glich der populären Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

 

Aber: Wir haben es geschafft! Ich gebe zu: Ein schönes Gefühl!

 

„Hallo Herr Becker,

 

gestern sind Herr [Interim Manager] und ich „handelseinig“ geworden. Herr [Interim Manager] startet zum 28. Juli.

 

Ich melde mich in der kommenden Woche noch telefonisch bei Ihnen, bin aber jetzt erstmal ein paar Tage im Urlaub.

 

Vorab schon einmal besten Dank für Ihre Unterstützung. Alle Erwartungen erfüllt. Ein hervorragender Support und eine perfekte Auswahl.

 

Herzliche Grüße

 

[Kunde]“

 

Was war besonders an diesem Mandat?

 

Letztlich nichts.

 

Der Kunde aus einer besonderen Branche war in einer besonderen Situation – in einer ganz besonderen.

 

Die bei MANATNET registrierten Interim Manager, die für diese Aufgabe in Frage kamen, waren nicht verfügbar – inzwischen auch nicht weiter besonders.

 

Der befreundete AIMP-Provider, den ich um Hilfe gebeten hatte, hatte ebenso keinen verfügbaren Kandidaten im Pool. Nicht weiter besonders.

 

Folglich habe ich alle bei MANATNET registrierten Interim Manager um ihre Hilfe gebeten. Viel Arbeit! Für mich nichts Besonderes.

 

Im darauf folgenden Feedback gehe ich fast unter. Die Kernbotschaft: „Leider kann ich Ihnen nicht helfen!“ Auch das: nichts Besonderes.

 

Vier, fünf Empfehlungen kommen jedoch. Zwei davon passen wirklich gut. Einer sehr gut – und der gewinnt dieses Mandat. Nahezu folgerichtig – also nichts Besonderes.

 

Vorausgegangen ist intensive Kommunikation mit allen beteiligten Parteien – und ein wenig konnte ich bei der Vertragsgestaltung helfen. Das mache ich immer so, also noch immer nichts Besonderes.

 

So ist es halt:

 

Wenn man´s kann, ist Interim-Providing nix Besonderes!

 

ERSTKLASSIGES INFORMATIONSMANAGEMENT BEI MANATNET

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Erstklassiges_Informationsmanagement_bei_MANATNETWieder einmal war diese Woche bestimmt durch die Suche nach einem Interim Manager mit einem ganz besonderen Profil. Auch der Kunde gab kleinlaut zu, dass der Markt für solche Leute sehr eng sei – und daher sicher auch im Interim Management.

 

Dennoch – die enorm hohen Qualitätsanforderungen bei MANATNET zahlen sich aus! – haben wir sechs Interim Manager, die für diese Aufgabe in Frage kommen und die alle angeben, dass sie verfügbar seien. Drei davon passen aus meiner Sicht recht genau.

 

Verfügbar heißt längst nicht verfügbar

 

Ich kontaktiere die drei Letztgenannten und biete ihnen das Mandat an: Taumelnd erfahre ich, dass zwei dieser Interim Manager „gerade vor ein paar Tagen“ ein neues Interim Mandat angenommen haben und noch nicht dazu gekommen sind, das Verfügbarkeitsdatum anzupassen – während der dritte sich auch nach meinem Follow-up nicht einmal meldet.

 

Okay: Also werden halt die anderen drei Kandidaten angesprochen. Röchelnd nehme ich zur Kenntnis, dass alle drei Interim Manager „gerade vor ein paar Tagen ein neues Interim Mandat angenommen haben, und noch nicht…!“

 

Ich kann es nicht mehr hören!

 

Schlimm genug, dass ich direkt für die Tonne gearbeitet habe! Noch schlimmer ist, dass gut zwei Tage draufgehen, bis mir klar ist, dass ich noch immer auf Feld 1 stehe….

 

Und für die Lösung der Aufgabe beim Kunden bin ich noch keinen einzigen Schritt weitergekommen.

 

Was tue ich in einer solchen Situation? Ich frage einen befreundeten Provider aus dem AIMP mit einem größeren Pool. Ergebnis: Fehlanzeige!

 

Dann hilft nur noch eins: Ich bitte die Interim Manager von MANATNET um Hilfe. Dann aber geht´s richtig rund!

 

Zwar gibt es dann immer wieder Interim Manager, die mir mitteilen, sie könnten die Aufgabe abdecken, auch wenn sie KO-Kriterien des Kunden nicht erfüllen. Geduldig erläutere ich dann, weshalb KO-Kriterien KO-Kriterien heißen.

 

Sehr leistungsstarkes MANATNET-Netzwerk

 

Davon abgesehen bin ich jedes Mal begeistert, was dann von den Interim Managern an Empfehlungen zurückkommt. Zwar ist auch dann nicht jeder vorgeschlagene Interim Manager verfügbar – aber in aller Regel finde ich auf diese Weise einen guten Kandidaten.

 

Dieser Prozess ist gekennzeichnet durch sehr viel Kommunikation, denn auf einmal möchte nicht nur der vorgeschlagene Kandidat wissen, wo´s lang geht – sondern zusätzlich auch noch der vorschlagende Interim Manager.

 

In Zeiten von Internet, Rechner, Smart-Phone und Co. ist das jedoch kein Problem.

 

Denke ich.

 

Anderswo offenbar schon. Denn anders kann ich das Feedback eines Interim Managers zu dieser, die Woche bestimmenden Übung, nicht einordnen:

 

„Ich finde Ihr Informationsmanagement übrigens erstklassig, wenn ich das anmerken darf. Da könnten andere Interim-Provider noch Einiges von Ihnen lernen.“

 

Und, ganz offensichtlich, einige Interim Manager auch… !

 

Wie dem auch sei. Für uns gilt weiterhin:

 

Erstklassiges Informationsmanagement bei MANATNET

 

WAR WOHL DOCH ALLES NICHT SO WICHTIG!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_War_wohl_doch_alles_nicht_so_wichtigEin ganz gewöhnlicher Tag in meinem Interim-Geschäft: Die Assistentin des CEOs der Holding des internationalen Mittelständlers registriert sich als Interim Manager suchendes Unternehmen bei MANATNET. Ich sehe das drei Sekunden später. Und mir geht das Herz auf – wie bei jeder neuen Registrierung.

 

Wie stets danke ich per Mail und biete meine Unterstützung an. Ganz besonders gern greifen die CEO-Büros auf mein Angebot zurück: Klar, immerhin kann das CEO-Büro Arbeit an mich auslagern. Aber, das ist im Rahmen der Geschäftsanbahnung völlig okay.

 

Ich rufe an:

 

„Was suchen Sie denn?“

 

„Wir suchen einen CFO für die Holding: Das ist eine ganz wichtige Sache hier!“

 

Ups.

 

Ein Interim-CFO ist keine triviale Sache

 

„Wissen Sie, das ist sicher keine triviale Sache, denn der Kandidat muss Ihren ganz besonderen Anforderungen entsprechen. Und die kenne ich nicht! Sagen Sie, haben Sie bereits ein Anforderungsprofil für diese Aufgabe definiert?“

 

„Ja, haben wir. Sende ich Ihnen gleich!“

 

Stille Anerkennung auf meiner Seite.

 

Eine Viertelstunde später erhalte ich das Anforderungsprofil.

 

Stille Anerkennung auf meiner Seite.

 

Der Zweiseiter gehört inhaltlich zum komplexesten, was ich jemals gelesen habe.

 

Ich rufe an:

 

„Ihr Anforderungsprofil ist heftig!“

 

„Ja?“

 

„In der Tat. Wenn wir einen Interim Manager finden wollen, dann kann ich schlecht Ihr gutes Dutzend an Anforderungen alle gleich hoch gewichten und somit als KO-Kriterien vorgeben. Ich muss daher fünf Minuten mit Ihrem CEO telefonieren, um zu verstehen, was Ihrem CEO besonders am Herzen liegt – und welche Situation der Interim Manager vorfinden wird.“

 

„Okay, aber mein CEO möchte schon mal sehen was Sie für Interim Manager haben!“

 

„Na ja, Sie sind ja jetzt als Kunde bei MANATNET registriert und können somit auf alle Interim Manager zugreifen….!“

 

„Können Sie mir nicht mal eine Auswahl senden?“

 

„Ich schlage folgendes vor: Ich sende Ihnen die Links auf die fachlichen Profile von sieben Interim-CFOs bei MANATNET, die die ersten beiden Ihrer 12 Anforderungen erfüllen. Im Gegenzug versprechen Sie mir, dass Sie Ihrem CEO sagen, dass ich ein kurzes Telefonat wünsche. Deal?“

 

„Okay. Deal!“

 

Anerkennung von meiner Seite.

 

Ich liefere eine Stunde später den Link auf alle Kandidaten, die die ersten 12 Anforderungen erfüllen: Ja, MANATNET kann das!

 

Dann warte ich 48 Stunden.

 

„Hallo, Frau X, ich warte noch auf den Telefontermin mit Ihrem CEO!“

 

„Ja, ich weiß, aber mein CEO ist sehr beschäftigt und viel unterwegs!“

 

„Oh, das trifft sich gut! Das ist bei mir als Eigentümer meines Unternehmens auch nicht anders! Wir können uns deshalb für unser Telefonat auch gern abends oder am Wochenende verabreden. Machen andere Kunden auch so!“

 

„Okay, ich werd´s ausrichten!“

 

Ich warte eine Woche.

 

Zwei Wochen lang kein Feedback

 

„Hallo Frau X, …“

 

„Ja, ich weiß. Aber mein CEO ist noch nicht dazu gekommen….!“

 

„Okay, Frau X. Ich möchte Ihnen nicht auf die Nerven gehen, aber ich habe abgespeichert, dass das ein enorm wichtiges Thema sei. Ich möchte Ihnen und Ihrem CEO signalisieren, dass ich Ihre Aufgabenstellung auch als wichtig ansehe – und mich deshalb als Eigentümer meines Unternehmens persönlich darum kümmere: Nur, wenn Ihr CEO zu nichts kommt, dann kann ich nichts für ihn tun!“

 

„Verstehe, Herr Becker!“

 

Anerkennung auf meiner Seite.

 

Ich warte eine weitere Woche.

 

„Hallo Frau X…:“

 

„Ich hab´ alles gemacht, was ich versprochen habe!“

 

„Ja, sicher, Frau X. Und dafür möchte ich Ihnen auch danken. Ganz ehrlich!“

 

„….“

 

„Aber ich muss Ihnen dennoch sagen: Erst war alles ganz wichtig, dann über zwei komplette Wochen keinerlei Feedback: Nichts! Ich gebe gern zu: Das verstört mich schon ein wenig.“

 

„Mich auch, Herr Becker:

 

War wohl doch alles nicht so wichtig!“

 

OHNE DEN INTERIM MANAGER HÄTTEN WIR DAS NIE GESCHAFFT!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Terra_IncognitaReferenzen im Interim Management sind auch heute noch wichtig! Folglich mache ich am Ende jedes nennenswerten Projektes (für die Standardprojekte mache ich das nicht!) einen Zweiseiter zu diesem Projekt – gemeinsam mit dem Interim Manager oder der Interim Managerin.

 

Stets entwerfe ich die Referenz auf der Grundlage des Briefings, das ich mit dem jeweiligen Kunden zu Beginn des Projektes – also bereits für die Auswahl der Kandidaten – erstellt hatte und der regelmäßigen Feedback-Gespräche während des Projektes.

 

Ein solcher Entwurf hat immer zwei Blöcke: (1) die Situation im Unternehmen und die daraus abgeleiteten Aufgaben für den Interim Manager und (2) die Ergebnisse, die der Interim Manager erzielt hat.

 

Warum Referenzen im Interim Management?

 

Die Antwort darauf hat zumindest zwei Ebenen!

 

Zunächst: Warum mache ich das?

 

Nun, Menschen haben unterschiedliche Stärken. Zu meinen Stärken gehört das Schreiben – durchaus auch in eigener Sache. Verblüffender Weise haben die allermeisten Interim Manager genau diese Stärke nicht – was wir unschwer am Prospekt in eigener Sache, dem Lebenslauf, erkennen können.

 

Stattdessen höre ich Sätze wie diese: „Ich bin gut im Verkaufen von Ideen und Konzepten, aber nicht wenn es um meine Person geht. Ich danke Ihnen für die Vorlage!“

 

Dann aber: Warum mache ich das?

 

Der Markt (wer immer das ist) sagt, Kunden wollten das! Und wenn unsere Kunden das wollen, dann liefern wir das: So einfach ist das! Eine schlichte Facette der Kundenorientierung.

 

Jedoch: Ich denke ganz persönlich, dass dieses Verlangen letztlich darauf hindeutet, dass die Kunden selbst noch immer recht unsicher sind.

 

Deine Terra incognita ist anderer Leuts kultivierter Acker

 

So betrachtet, soll die Referenz den „Level of Comfort“ beim Kunden erhöhen: Auch das ist völlig in Ordnung!

 

Wenn aber eine Referenz den „Level of Comfort“ auf Seiten der Kunden erhöhen soll, was muss sie dann abdecken?

 

Aus meiner Sicht muss sie den Kunden erkennen lassen: „Auch wir können das schaffen!“

 

Wie geht so etwas? Zunächst – und ich wiederhole mich hier bewusst! – sollten wir nicht unsere Zeit mit Referenzen zur Vakanz-Überbrückung verschwenden! Und die Zeit unserer Kunden auch nicht!

 

Diese meine Überzeugung beinhaltet keinerlei Abwertung gegenüber Vakanz-Überbrückungen: Ganz im Gegenteil! Vakanz-Überbrückungen sind ein ganz wesentliches Segment im Interim Management, das laut AIMP-Providerumfrage 2014 (die neue ist gerade in Arbeit!) in den letzten acht Jahren für jeweils rund 30 bis 40 Prozent aller Interim Mandate stand.

 

Inhaltlich ist das leicht nachvollziehbar, denn die Rekrutierungs-Prozesse dauern immer länger, während im Unternehmen aufgrund des unbesetzten Arbeitsplatzes die Arbeit liegen bleibt – und der Wettbewerb sich die Hände reibt. Wir können deshalb durchaus vom „Brot-und-Butter-Geschäft“ im Interim Management reden.

 

Ein solches „Brot-und-Butter-Geschäft“ benötigt jedoch keine Referenzen: Wer als Kunde im Standard-Umfeld seinen „Level-of-Comfort“ erhöhen muss, hat tiefergehende Probleme.

 

Referenzen müssen daher die Aufgabenstellungen fernab des Standards abdecken! Hier, fernab des Standards, kann ich jeden „Level of Discomfort“ auf Seiten des Kunden verstehen. Denn hier betritt das Unternehmen typischerweise Neuland – und immer, wenn der Mensch Neuland betritt, ist er vorsichtig – ja, mitunter sogar ängstlich. Ein Ur-Reflex, der uns noch heute schützt!

 

Deshalb ist es zwingend, dass die Referenz zeigt: Dein Neuland ist anderer Leuts Heim! Oder: Die „Terra Incognita“ des einen Kunden ist bereits zum kultivierten Acker des anderen Kunden geworden.

 

Eines anderen Kunden, den er idealerweise auch noch ansprechen und sich mit ihm über seine Erfahrungen bei der Kolonisierung austauschen kann.

 

Und im besten Fall stützt der Kunde dann die Referenz mit der Aussage: „Sicher war das alles nicht einfach und wir mussten sehr konzentriert sein und aufmerksam vorgehen. Und nebenbei:

 

Ohne den Interim Manager hätten wir das nie geschafft!“

 

WAS ICH NICHT GERNE TU, MACHST HALT DU – UND DAS IM NU!

Fotograf_Juergen_Becker_Titel_Heavy_GoodsDer Interim Manager registrierte sich im Juli 2012 – und bekam sein Mandat über MANATNET einen Monat später.

 

Der Interim Manager registrierte sich im April dieses Jahres – und bekam sein Mandat über MANATNET sechs Monate später.

 

Der Interim Manager registrierte sich im Juni dieses Jahres – und kündigt fünf Monate später die Zusammenarbeit.

 

Ja, eine solche Bandbreite gibt es tatsächlich.

 

Ich frage mich natürlich, worauf so etwas zurückzuführen ist. Und ich habe eine Theorie – sie mag falsch sein: Die Bandbreite wird definiert durch die extrem unterschiedlich ausgeprägte Erwartungshaltung innerhalb der Gruppe der Interim Manager.

 

Die Interim Manager kommen zu MANATNET, um Mandate zu bekommen. Um Geld zu verdienen. Das ist völlig in Ordnung so und das ist auch die Kernaufgabe jedes Interim Providers. So weit, so gut.

 

Die eine Gruppe von Interim Managern hat verinnerlicht, dass die Entscheidung, Interim Manager zu werden, eins unweigerlich zur Folge hat: Professioneller Vertrieb in eigener Sache!

 

Sie wissen, dass sie künftig tun müssen, was sie bisher so gut wie nie gemacht haben: sich selbst zu verkaufen. Mit allem, was dazu gehört. Von Strategie bis USP über Zielgruppen und Kanäle bis hin zur Preisgestaltung und Sicherstellen des eigenen Marktwertes über die nächsten Jahre.

 

Terra incognita und obendrein eine Heidenarbeit, die zudem eine enorme Ausdauer, ja Zähigkeit erfordert.

 

Diese Gruppe weiß, dass Interim-Provider ein weiterer, ein wichtiger Vertriebskanal sind – im Kern nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Provider erreichen Kunden, die diese Interim Manager vielleicht nicht selbst erreichen und Provider sind – aus meiner Sicht vielfach unterschätzt – wertvolle Sparringspartner.

 

Die andere Gruppe von Interim Managern hat eine andere Erwartungshaltung: Für sie sind Interim Provider der hauptsächliche, wenn nicht ausschließliche Vertriebskanal – unter dem Motto: „Ich gehe doch nicht Klinkenputzen!“

 

Ich respektiere beide Gruppen, natürlich, jedoch halte ich die Erwartungshaltung der zweiten Gruppe für gefährlich: Das mag gut gehen, aber eine derart ausgeprägte Abhängigkeit birgt halt elementare Risiken in sich. Bemerkenswerter Weise würden die meisten Interim Manager die Finger in eben diese Wunde legen, sollte ihr Kunde sich in eine vergleichbare Abhängigkeit begeben haben.

 

Natürlich verstehe ich, dass nicht jeder gern Vertrieb macht. Das hat nicht zuletzt mit unserer Sozialisierung zu tun.

 

Natürlich verstehe ich, dass der eine oder andere Interim Manager möglichst schnell ein neues Mandat braucht, weil z. B. eine Flaute die Reserven stark angegriffen hat.

 

Natürlich verstehe ich, dass nicht jeder erkennen kann, wie sehr sich das Verkaufen in den vergangenen, sagen wir 20 Jahren verändert hat. Das spiegelt sich zum Beispiel deutlich wider in längeren „Sales-Prozessen“ und einer konsensualen Entscheidungsfindung beim Kunden mit starkem Einfluss des Einkaufs.

 

Natürlich verstehe ich, dass nicht jeder bereit ist, derart in Online- und Offline-Vertriebsmaßnahmen einschließlich kräftiger Kaltakquisition zu investieren, weil das tiefe Schneisen in die eigene Gewinn- und Verlustrechnung schlägt.

 

Das verstehe ich alles! Bis auf vielleicht diese wenig partnerschaftliche, kurzfristige Ausrichtung einiger Interim Manager aus der zweiten Gruppe unter der Überschrift:

 

Was ich nicht gerne tu, machst halt Du und das im Nu!

 

MEHR UND MEHR GEFÄLLT MIR DIESES MANATNET-VIDEO!

INTERVIEW_MANATNET_4FREELANCE

Ungern gebe ich Interviews zum Interim Management. Viel zu oft muss ich über das kleine Einmaleins des Interim Managements reden, weil mein Gegenüber sich nicht in die Grundlagen unseres Geschäftes eingelesen oder gar eingearbeitet hat.

 

Viel zu oft werde ich dann in einem Umfeld zitiert, in dem ich letztlich nicht gern zitiert werde – oder noch ärger: Gar nicht erst aufgetaucht wäre. Hierzu gehören alle Feuerwehr- und Helikopterstories sowie Heldensagen, die mir regelmäßig den Atem rauben.

 

Timo Bock von 4freelance habe ich hingegen sehr gern ein Interview gegeben: Ich kenne ihn seit Jahren, er hat gute Ideen (z. B. für eine Freelancer-Genossenschaft (!) oder aber ein Bewertungsportal für Vermittlungs-Agenturen), er twittert meine Blogeinträge (wofür ich ihm sehr dankbar bin) und vor allem: Er weiß, wovon er redet. Wie erfrischend!

 

Wir haben dieses Interview am vergangenen Freitag über Skype geführt und aufgezeichnet. Es ist ungekünstelt, ehrlich und ohne jedes Marketing-Geblubber. „Authentisch“, wie man heute sagt.

 

Ich höre sie schon, die Reichsbedenkenträger: Aber Becker, damit machst Du doch Werbung für 4freelance….! Und das auf Deinem auf das professionelle Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatz! Für Freelancer! Vade retro me, Satana!

 

Blödsinn: Die Internet-Welt tickt anders. Und: Ich mache das sogar gern, denn dahinter steckt ein guter Kopf…!

 

Sicherlich bin ich befangen, wie so oft. Jedoch:

 

Mehr und mehr gefällt mir dieses MANATNET-Video!

 

INTERIM MANAGEMENT-SANDWICH

Fotograf_Juergen_Becker_Titel_Interim_Management_SandwichNatürlich wissen meine Freunde, was Interim Management ist. Damit sind sie weiter als eine überraschend hohe Anzahl Unternehmen in Deutschland – immerhin ein Land, das sich gern als Wirtschaftsmacht bezeichnet. Wohl auch zu Recht, hat doch der deutsche Export im Juli dieses Jahres erstmals die 100 Mrd.-Marke geknackt.

 

Ich finde das toll. Ich bewundere das sogar. Und hier schwingt keinerlei Ironie oder Spott von meiner Seite durch – zumindest nicht bewusst.

 

Wenn mich meine Freunde jedoch fragen, wie das Interim Management denn aktuell so liefe, dann bin ich hin und hergerissen.

 

Auf der einen Seite hangelt sich mein Marktplatz MANATNET, der sich bekanntlich auf das professionelle Interim Management in der D-A-CH-Region konzentriert, von einem Rekord zum nächsten: Benutzer („Unique Visitors“), Datenbankzugriffe und folglich Conversion Rates (Wie viele Besucher von MANATNET gehen dann an die Datenbank und suchen nach Interim Managern?).

 

Alles bestens also.

 

Sollte man denken.

 

Im tatsächlichen Projektgeschäft sieht das jedoch leider ganz anders aus.

 

Die Anrufe kommen wie immer: „Herr Becker, können Sie uns helfen? Wir brauchen einen Interim Manager, der das und das kann [Anmerkung: stets viel]. Und das bitte kurzfristig!“

 

Wie ausnahmslos immer hat solch ein Anruf auf meiner Seite absolute Priorität, vor meinem Blog, vor dem AIMP, vor meiner Familie: Vor dem Wochenende – das deshalb in bemerkenswerter Regelmäßigkeit draufgeht. Die Interim Manager von MANATNET werden bestätigen, dass ich hier keinen Mist erzähle.

 

Dann bedanken sich die Unternehmen – höflich, mitunter begeistert ob der Kundenorientierung bei MANATNET.

 

Und das war´s dann erst einmal.

 

Damit beginnt die Wartezeit bei mir. Warten auf ein Feedback. Irgendeins. Einen Anruf. Eine Mail. Eine SMS. Snailmail. Brieftaube. Irgendetwas….

 

Jedoch: Nichts!

 

Nicht einmal ein: „Hier geht alles drunter und drüber. Tut mir leid, Herr Becker, aber wir werden in den kommenden „n“ Wochen an dieser Sache kein Stück weiterarbeiten!“

 

Der Rekord in diesem Jahr: Anruf am 2. August. Seitdem: Hängepartie.

 

Trotz Follow-up von meiner Seite, natürlich. Telefon: Wird nicht abgenommen. Oder: „Ist im Meeting.“ und meiner Bitte um Rückruf wird nicht entsprochen. Oder: Anrufbeantworter und meiner hinterlassenen Bitte um Rückruf wird nicht entsprochen. Oder: E-Mail mit der Bitte um Status. Keine Antwort.

 

Das ist schon krass!

 

Auf der anderen Seite stehen die Interim Manager, die ich vorgestellt hatte und die wissen möchten, wie die Projekte sich weiter entwickeln. Aus vielerlei Gründen – und sei´s auch nur für die eigene Planung.

 

Und ich kann nichts sagen. Über Wochen nichts. Gar nichts!

 

Die Interim Manager halten mich für unprofessionell.

 

Oder den Kunden.

 

Oder beide.

 

Ich hasse diese Situationen zutiefst, in die mich solche Unternehmen hineinmanövrieren. Und fühle mich als:

 

Interim Management-Sandwich.