FREUDE SCHÖNER GÖTTERFUNKEN!

Inter-im_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Lady_in_Red_visiting_David_Florenz_2018Das letzte Quartal dieses Jahres hat begonnen – und ich fühle mich so gut, wie seit gefühlt ewigen Zeiten nicht mehr!

 

Ich schreibe diesen Beitrag am Tag der Deutschen Einheit.

 

Ein Glas überragenden Rotweins begleitet mich. Möglicherweise werden es zwei werden…

 

Die Videokonferenz mit meinem Partner, Dr. Harald Schönfeld, am heutigen Feiertag liegt hinter mir.

 

Ebenso, wie das Treffen mit einem unserer „Early Stage“-Investoren am Kaiserstuhl.

 

Der Wein ist sensationell – auf die Cohiba verzichte ich: Wir wollen´s ja nicht übertreiben…

 

„Was für´n Zeugs hast Du dann geraucht, Minister der Finsternis…?!“

 

Nichts, nein: überhaupt nichts!

 

Letztlich ist es ganz einfach: Wir haben am 1. Oktober den Schluss-Stein gesetzt in der Kuppel von UNITEDINTERIM.

 


Wir haben die „Case-Studies“ der Interim Manager live geschaltet


 

Planung: 6 Monate

 

Bauzeit bis Schluss-Stein: 34 Monate

 

Nach insgesamt mehr als drei Jahren, von der ersten Idee nach dem historischen Strategie-Meeting der Interim-Szene im Juni 2016 auf dem Pilatus südlich von Luzern am Vierwaldstätter See, über ungezählte Gespräche daran anschließend, die ersten Skizzen, das erste Pflichtenheft, den Launch im April 2017 und den Relaunch nach rund zwei Jahren bis hin zum abschließenden Stein jetzt in der Kuppel.

Wir bauen die erste offene Plattform fürs Interim-Business

 

Natürlich sind wir an unsere Grenzen gegangen – und darüber hinaus!

 

Ich bin davon überzeugt: Niemand wird meine emotionale Lage nachvollziehen können, der nicht etwas Vergleichbares hinter sich hat!

 

Und nun steht das Ding: Die einzige offene, auf das Interim-Business spezialisierte Plattform,

 

(1) die auf Provisionen verzichtet: Wer möchte und weiß, was er oder sie tut, kann folglich hier richtig Geld sparen!

(2) die strikt qualitätsgesichert ist und kuratiert wird: Hier wird folglich erst gar kein Schrott zugelassen!

(3) die die Aktualität der Daten sicherstellt und selbst Aktualisierungen qualitätssichert: Hier bleibt folglich die Qualität der Informationen dauerhaft hoch!

(4) die nachfragenden Unternehmen das komplette Paket an Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung stellen kann: Die Entscheidung für oder gegen das Erstgespräch mit einem Interim Manager oder einer Interim Managerin ist folglich maximal abgesichert!

 

Dieses Paket besteht aus:

 

4a. CV

4b. Bild

4c. Video

4d. PSA (Überprüfbare und vergleichbare Softskills auf der Basis eines „Diagnostic Tools“)

4e. Case-Studies;

 

(5) die Videos und Case-Studies der Interim ManagerInnen aktiv und mit offenen Kontaktdaten bewirbt;

(6) die Interim ManagerInnen für alle sechs Zielgruppen sichtbar macht und

(7) die von Beginn an die Nachfragemacht aller Interim ManagerInnen auf der Plattform gebündelt und so spürbare Preisvorteile für alle Interim ManagerInnen verhandelt hat.

 

Und so ganz nebenbei haben wir den größten Video-Kanal der Interim-Szene bei YouTube aufgebaut – wenn wir die Anzahl der Videos und die der Abonnenten als Maßstab anlegen.

 

Heute ist der Tag der Deutschen Einheit. Die Hymne dieses Tages könnte besser nicht zu meiner Gemütslage passen:

 

Freude schöner Götterfunken!

 

CIO UND CRO GESUCHT!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Plastikmensch_von_Thomas_Rees_Offenburg_2019Vergangenen Freitag, 15.32 Uhr. Also exakt 32 Minuten nach dem (eigentlich) turnusmäßigen Erscheinungstermin meines Blogs schlug die Nachricht des befreundeten Interim Managers via Twitter auf:

 

„Bei Dir muss ja wirklich „Land unter“ sein, wenn es seit 2 Wochen keinen Blogpost mehr gibt.“

 

Touché!

 

Und tatsächlich! An zwei Freitagen hintereinander kein Blog: Das gab´s in über zehn Jahren Blogschreiben noch nicht.

 

Der Grund ist ganz einfach – und ich hab´s bisher hier mitunter angedeutet: Das Arbeitsvolumen für UNITEDINTERIM ist derart absurd hoch, dass der willige Geist nicht länger in der Lage war, seine Macht über das schwache Fleisch auszuüben.

 

Der herbeigerufene Halbgott in Weiß und der unter flammendem Schwert flankierende Erzengel namens Gattin waren sich einig: „Jetzt reichts!“

 

Und es reichte tatsächlich – nicht jedoch für ein restliches Jota an Kreativität, das mein Blog nun einmal braucht. Über allem Anderen breiten wir feinfühlig den Mantel des Schweigens …

 

Wieder an der Oberfläche fallen Artikel auf, die offenbar darauf abzielen, mir die Auszeichnung „Minister der Finsternis“ streitig zu machen:

 

So etwa vor knapp zwei Wochen Stefan Aust in der Welt „Deutschland außer Betrieb“ oder aber vorgestern Thomas Andrae an gleicher Stelle: „Das System Deutschland kommt an sein Ende“.

 

Heissa, klingen die Schalmaien: „Das ist ja gut fürs Interim Management!“

 

Wenn ich davon absehe, dass es die Restrukturierer tatsächlich freuen wird und dass inzwischen Restrukturierer für die Automotive-Industrie tatsächlich schwer zu finden sind:

Interim-Markt schwieriger

 

Das Interim Management spürt das schwierige Umfeld durchaus:

 

(1) Die Ausschreibungen in den einschlägigen Interim-Gruppen bei XING sind inzwischen deutlich über 30 Prozent abgesackt verglichen mit den „normalen“ Monaten März und Mai. Woher ich das weiß? Ich halte jede einzelne nach.

 

(2) Die Anzahl der Interim Manager, die sich im gleichen Umfeld als „Bin verfügbar“ melden, hat sich mehr als verdreifacht. Woher ich das weiß? Ich halte jede einzelne nach. Der guten Ordnung halber: Diese Nachrichten landen so gut wie ausschließlich in den E-Mail-Eingängen der Interim-Kollegen, denn von 19.552 Gruppenmitgliedern (Stand heute; 11.10 Uhr) haben nur gut 20 (in aller Regel Provider) im August ein Projekt ausgeschrieben.

 

(3) Von Outplacement-Spezialisten weiß ich, dass sich das Auftragsvolumen (gemessen an der Stückzahl) vervierfacht hat. Ein nennenswerter Anteil dieser Manager in ehemaliger Festanstellung wird ins Interim-Business einsteigen.

 

Kleines VWL-Einmaleins gefällig? Das Nachfragevolumen sinkt – das Angebot steigt: In der Folge werden Auslastung und dann die Preise sinken.

 

Nein, nein. Im Interim Management natürlich nicht … !

 

Provider mögen das gar nicht, weil den hochgradig volatilen Erlösen aus dem Projektgeschäft sprungfixe Kosten gegenüberstehen. Im Klartext: Wenn Dir Dein Volumen einbricht, hast Du die Kosten für Deine Leute immer noch. Und Dein Büro. Und Deine Infrastruktur. Und für Deinen Pool – der längst kein Wettbewerbsvorteil mehr für Dich ist (IMHO).

 

Dem gegenüber stehen unter dem Banner „Die Provider verdienen an mir ohnehin genug!“ Heerscharen von Interim Managern, die folglich der festen Überzeugung sind, dass sie selbstverständlich auch sämtliche Leistungen von UNITEDINTERIM kostenlos in Anspruch nehmen könnten.

 

Ich persönlich habe vor einiger Zeit für mich entschieden: Im Business mache ich nichts mehr unentgeltlich. Auch keine Vorträge mehr beim AIMP, der DDIM oder sonst wo.

 

Das machen wir inzwischen auch bei UNITEDINTERIM so.

 

Der eine Interim Manager oder die andere Interim Managerin zeigt sich darob zutiefst erschüttert: So be it. Dann trennen sich unsere Wege halt. So lange, bis ich auf neue Heerscharen von Interim ManagerInnen treffe, die mir sagen: „Tagessatz? Natürlich arbeite ich ohne! Jederzeit gern …“

 

Mein Netzwerk stirbt mir weg

 

Mitunter treffe ich auf bizarres Gedankengut unter den Interim Managern: So erkennt der eine oder andere, dass sein „Netzwerk ausstirbt“ vulgo „in Rente geht“. Diesen Prozess erkennen aufmerksame Beobachter durchaus auch unter den Interim Managern, die dann doch im Alter zwischen 65 und 70 aus dem Projektgeschäft aussteigen.

 

Interim Manager, deren Netzwerk wegbricht, frage ich dann gern einmal, wie sie das auffangen möchten.

 

„Wollen Sie ein neues Netzwerk aufbauen?“

 

„Muss ich wohl…“

 

„Kostet Sie viel Zeit und Geld neben Ihrem Projektgeschäft, das Sie zudem binden wird. Wie wollen Sie das machen?“

 

„Ich hab´ ja grad kein Projekt. Und ich gehe natürlich zu den DDIM-Veranstaltungen!“

 

„Aber da treffen Sie auf Kollegen, nicht auf Kunden!“

 

„Vielleicht helfen die mir ja!“

 

„Selbst, wenn das so wäre: In nächster Zeit werden Ihre Kollegen wohl erst einmal an sich selbst denken!“

 

„….!?“

 

„Und außerhalb der analogen Welt?“

 

„Ich bin in allen Gruppen bei Xing!“

 

„Aha. Aber das sind alles Gruppen für Interim Manager! Da treffen Sie somit wieder auf Ihre Kollegen!“

 

„Ja, aber da werden auch Projekte ausgeschrieben!“

 

„Stimmt! Aber von Providern, mit denen Sie doch ohnehin zusammenarbeiten. Ich habe in vier Jahren keinen einzigen Endkunden dort gesehen!“

 

„Aber die Provider finden mich dort vielleicht eher! Und dann habe ich noch meine Website!“

 

„Das ist gut: Immerhin hat rund die Hälfte der bei UNITEDINTERIM registrierten Interim Manager keine eigene Website!“

 

„Sehen Sie…“

 

„UNITEDINTERIM bietet ab Oktober einen Quick-Check für die Websites der Interim Manager an. Wenn wir das für Ihre Site mal machen, dann erhält Ihre Site nur 11,47 von 100 möglichen Punkten!“

 

„Meine Homepage wurde ja auch seit 10 Jahren nicht aktualisiert!“

 

„Das bedeutet, Sie haben akuten Handlungsbedarf. Und Sie brauchen einen langen Atem, bis zum Beispiel Google Ihrer Homepage auch nur durchschnittliche Bedeutung beimisst – nach Ihrem Dornröschenschlaf!“

 

„Na ja, dieser digitale Kram bringt doch sowieso nichts!“

 

„Vielleicht ordnen Sie das aber auch völlig falsch ein: Allein in dieser Woche gab´s diese beiden Abfragen bei UNITEDINTERIM:

 

CIO und CRO gesucht!“

 

INTERIM MANAGER LEAPFROGGING TO EXCELLENCE!

MANAT-NET_Interim_Management_Blog_Titel_Interim_Manager_leapfrogging_to_excellenceVor Urzeiten hat mir ein AIMP-Kollege den Titel „Minister der Finsternis“ verliehen. Was liebevoll gedacht war ließ doch zwischen den Zeilen durchaus die kritische Anmerkung durchschwingen: „Was Du immer hast!“

 

Nun kann ja niemand so ohne Weiteres aus seiner Haut. Selbst, wenn man permanent an sich arbeitet: Ich auch nicht.

 

Mich haben halt viele Jahre als Bilanzanalyst bei Chase Manhattan Bank geprägt. Damals, als mein Haar noch nicht platinen war – und eine auch nur im Keim erblühende Zuneigung zur „Work-Life-Balance“-Gemeinde zum jähen Ende meiner noch so jungen Karriere geführt hätte.

 

Im Kern hat mich diese Zeit gelehrt – einem Seismographen gleich –, auf sich verändernde Parameter zu reagieren. Und daraus meine Schlüsse zu ziehen.

 

Durchaus (ja, das gebe ich zu!) aus einer „Risiko“-Perspektive – nicht aus der „Chancen“-Perspektive. Auch wenn bereits seinerzeit einem neuen „Risiko“ nicht der kollektive Suizid folgte, wohl aber ein ausführliches Kapitel unter der Überschrift „Risks and Mitigants“ (Risiken und was sie abmildern könnte).

 

Und so reagiere ich halt auf:

 

Die Präsidentschaft von Donald Trump

Die Lähmung Deutschlands

Handels-Streit und (Straf-)-Zölle

Digitalisierung

Diesel-Gate

Elektromobilität

Klimawandel

AfD

 

Ich weiß ja nicht, aber ein „Wird schon werden…!“ kommt mir da nicht spontan in den Sinn. Viel mehr ein: „Stell Dich mal auf rauere Zeiten ein!“

 

Daraus resultieren dann mitunter Blogbeiträge hier an dieser Stelle, die in der Folge für einige Aufregung in der Szene sorgen – wie erst Ende Mai dieses Jahres: „Ein schriller Weckruf – auch für Interim Manager!

UPS! Die Wirtschaft boomt nicht mehr…

 

10 Wochen später ist es dann unübersehbar:

 

(1) Unternehmen, vornweg die Automotive- und Kfz-Zulieferindustrie und die Banken bauen Mitarbeiter ab.

(2) Ein führendes Unternehmen für Outplacement spricht davon, dass die Outplacement-Mandate deutlich zugenommen hätten. Auf meine Frage, „Wieviel mehr verglichen mit dem Vorjahr?“, kommt ohne zu zögern die Antwort: „Vierfach!“

 

Alle, die lang genug im Interim Management tätig sind, wissen das: Aus diesen „Outplacements“, aus diesen Freistellungen, werden sich neue Interim Manager herausbilden, die das Angebot an Interim Management-Kapazitäten im Markt weiter erhöhen werden.

 

Jeder hat – wie stets – das Recht, das anders zu sehen, jedoch ich bin davon überzeugt:

 

Zumindest in den nächsten Monaten werden alle Interim Manager, also die bereits im Markt tätigen und die neu hinzukommenden, auf eine eher verhaltene Nachfrage treffen (wenn wir vom Restrukturierungsbereich absehen): „Herr Becker, ich kann das intern nicht kommunizieren, wenn wir Interim Manager an Bord nehmen, während wir gleichzeitig eigene Leute abbauen!“ (Zitat, Vorstandsmitglied Deutsche Bahn AG, Anfang der 2000er Jahre).

 

Ich leite daraus ab, dass das Interim-Business härter werden wird – aber ich bin ja auch seltsam unterwegs (siehe oben).

 

Bei UNITEDINTERIM haben wir ein Video bereitgestellt „Wie Sie als Interim Manager auf eine wirtschaftliche Krise reagieren“ – das gestern entwaffnend kommentiert wurde: „die Guten bekommen immer ein Projekt, auch für einen guten Preis“.

 

Nun, das haben wir zwar mit keinem Wort infrage gestellt: Aber die Botschaft dieses Kommentars ist in keiner Weise ungewöhnlich. Denn zwischen den Zeilen steht hier: „Gute [Interim Manager] machen schon alles richtig! Die müssen nix anders machen!“ Und ich bin recht sicher, dass der Autor sich zu diesen Guten zählt.

 

Es ist diese Selbstgefälligkeit, die mich – in einem Umfeld, das sich derzeit dramatisch verändert – zutiefst erschüttert.

 

Ich denke, in einem solchen Umfeld müssen sich die Interim Manager – muss ich mir – auf jeden Fall eine Frage stellen:

Die alles entscheidende Frage der Asse

 

„Weshalb bin ich sicher, gut genug zu sein, um auch in fünf Jahren noch im Wettbewerb bestehen zu können?“

 

So helfen mir sicher meine Kenntnisse in der professionellen Bilanzanalyse um meine Persönlichkeit abzurunden: Aber beauftragen würde mich kein Kunde mehr mit dieser Arbeit. Dafür hat sich viel zu viel geändert – auch in diesem sehr speziellen Feld.

 

Wenn ich mit Interim Managern und Managerinnen spreche, dann wird mir in jedem Einzelfall mit dem Brustton der Überzeugung versichert, dass man „uneingeschränkt auf Qualität ausgerichtet“ sei. Und in so gut wie allen Fällen wird damit auch der eigene Tagessatz gerechtfertigt: „Qualität hat Ihren Preis, Herr Becker! Die Kunden wissen und honorieren das!“

 

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bestreite das in keiner Weise.

 

Dennoch stelle ich die ketzerische Frage: Woran wollen potentielle Kunden den Grad der Qualitätsorientierung eines Interim Managers, einer Interim Managerin, festmachen?

 

„Sie müssen denen das ´rüberbingen, Herr Becker!“

 

Aha!

 

Das werde ich dann auf der Grundlage der jeweiligen (Verkaufsunterlagen) tun. Und ich kann meinen Lesern versichern: Wenn ich fünf mögliche Kandidaten identifiziert habe, dann ragt typischerweise ein Kandidat heraus – wie z. B. Siegfried Lettmann oder Kartin Feldner. Und die anderen fallen ab: Die eine weniger, der andere deutlich.

 

Dann kann ich eingreifen und gemeinsam mit dem jeweiligen Kandidaten Lücken schließen: „Sie positionieren sich als Spezialist für das Thema Digitalisierung – aber in Ihrem CV kommt der Begriff „digital“ nicht einmal vor….!“

 

Ganz anders sieht das aus, wenn derselbe Kunde selbst sucht und auf dieselben Kandidaten bei UNITEDINTERIM trifft: Dann wird er – so sicher wie ich das hier schreibe – mit dem einen Kandidaten das Gespräch suchen – und die anderen nachrangig angehen. Und das auch nur dann, wenn er mit dem ersten Kandidaten nicht einig wird.

 

Deshalb bin ich so dahinter her, dass die Interim Manager und Managerinnen ihre eigenen (Verkaufs-) Unterlagen in Spitzenqualität vorhalten.

 

Und ein Dokument von 2017 ist heute, kurz vor dem Herbst 2019, kein Dokument in Spitzenqualität mehr: Da gibt’s überhaupt kein Vertun!

 

„Aber ich mache das seit 12 Jahren so, Herr Becker! Und niemand hat das jemals kritisiert!“

 

„Verstehe, Herr Interim Manager. Welches Mobil-Telefon haben Sie seinerzeit genutzt?“

 

„Lassen Sie mich nachdenken: Ein Nokia, natürlich!“

 

„Und heute?“

 

„Ein IPhone 8…!“

 

„Sehen Sie…!“

Ein Appell an die vielen Guten, die noch besser werden möchten

 

Liebe Interim Manager, liebe Interim Managerinnen, Ihr habt doch nichts anderes als diese Unterlagen, um Eure potentiellen Kunden zu beindrucken! Womit sonst wollt Ihr das machen?

 

Es kann doch nicht sein, dass Ihr von Euren Kunden mindestens einen Riesen am Tag aufruft – aber nicht bereit seid, einen ebensolchen Riesen in das Wichitgste, was Ihre habt, in Euren Verkaufsprospekt in eigener Sache, zu investieren…! Nicht ernsthaft, oder?!

 

Regelmäßig sagen mir dann Interim Manager und Interim Managerinnen: „Ich bin im Projekt – und deshalb komme ich nicht dazu, [Platzhalter] zu machen.

 

An die Stelle des [Platzhalters] können Sie unter anderem einsetzen:

 

(1) Meinen CV zu aktualisieren

(2) Meine Homepage zu aktualisieren

(3) Die Dokumentation von Referenzprojekte zu liefern

(4) Einen Blogbeitrag zu meinem Spezialthema zu schreiben

(5) Ein Video zu machen

 

Merke: Weil ich mein Kerngeschäft ausübe, komme ich nicht dazu, meine Verkaufsunterlagen auf Spitzenniveau zu bringen! Bitte lesen Sie das noch einmal. Langsam.

 

So ist es wie stets: Alles Gute beinhaltet etwas Schlechtes – und alles Schlechte trägt etwas Gutes in sich.

 

Denn ich erwarte, dass die Auslastung der Interim Manager zurückgehen und damit Zeit für diese Aufgaben zur Verfügung stehen wird: Aufmerksame Beobachter der einschlägigen Gruppen bei XING erkennen das bereits jetzt. Pardon: Beobachter mit entsprechender Prägung…

 

Ich sehe sie vor mir. Über die kommenden Monate: Ungezählte

 

Interim Manager leapfrogging to excellence!

 

DIE GÖTTERDÄMMERUNG DES TRADITIONELLEN INTERIM-BUSINESS?

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Toter_Baum_mit_einem_lebenden_Ast_Sylt_2019„Ihre Branche steht ja auch vor schwierigen Zeiten“, sagte der Geschäftsführer eines Top-Automobilzulieferers vorgestern während eines unserer regelmäßigen Telefonate.

 

„Über die Automobilindustrie müssen wir wohl nicht reden, aber die schlechte Lage hat inzwischen so ziemlich alle Branchen erreicht!

 

Und selbst das Verbrauchervertrauen ist im dritten Monat in Folge gefallen. Auch die Prognose für den August sieht nicht besser aus. Insgesamt keine gute Gemengelage. Auch für Ihr Geschäft nicht!“

 

„Ich weiß! Aber wie immer, werden wir damit umgehen müssen: Welche Alternative haben wir? Wir werden Sie darauf reagieren?“

 

„Na, auch wie immer. Kosten runter. Und keine Externen! Ich weiß, das ist keine gute Nachricht für Sie, aber wir machen jetzt alles mit eigenen Leuten…“

 

Solche Gespräche – vor allem: solche Schlussfolgerungen – kenne ich seit 2003. Bereits damals sagte mir ein Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn:

 

„Herr Becker, wie um Himmels Willen soll ich intern kommunizieren, dass wir einen externen Interim Manager an Bord holen, während wir gleichzeitig eigene Mitarbeiter entlassen?!“

Das Interim Management lebt längst nicht mehr von der Krise

 

Zwar gibt es immer noch eine Handvoll Menschen, die meinen, eine wirtschaftliche Krise sei ein El Dorado für die Interim-Branche: Dies jedoch ist ein Trugschluss!

 

Zwar werden die Restrukturierungsmandate wohl zunehmen, aber – wie alle inzwischen wissen sollten – machen diese Mandate nur irgendwo um 15% aller Mandate aus (Quelle: AIMP-Providerstudie). Dieses Segment wird also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zunehmen.

 

Die anderen Segmente, die jedoch um 85% aller Mandate repräsentieren, werden unter erheblichen Druck kommen. Hierfür gibt es einen ganz entscheidenden Grund, der in der Interim-Szene gern einmal verdrängt wird:

 

Ein Interim Mandat bedeutet stets „Cash-Outflow“ für das auftraggebende Unternehmen! Selbst ein sechs-Monats-Projekt bei einem unterdurchschnittlichen Tagessatz von 1.000 Euro (der vom AIMP genannte durchschnittliche Tagessatz liegt gut 10% höher!) führt zu einem Mittelabfluss von satten 120.000 Euro.

 

Da winkt er dann durchaus gern einmal ab, der typische deutsche Mittelständler – wo bekanntlich weit über die Hälfte aller Interim-Mandate vergeben werden (Quelle: AIMP)

 

Denn ein Abschmelzen der Kassenbestände ist das Letzte, was deutsche Unternehmen in schwierigen Zeiten wollen. Zumindest war das bisher so.

 

Dann können die Banken das ja finanzieren…

 

Gute Idee, jedoch ist es nicht unbedingt Banken-typisch, in Krisenzeiten leichterhand zusätzliches Geld herauszulegen!

 

Das ändert sich jedoch dann, wenn die Banken in dem einen oder anderen Unternehmen „stark engagiert sind“, und eben dieses „Engagement“ als gefährdet ansehen. Dann werden durchaus Interim ManagerInnen hinzugezogen, um „aufzuräumen“ – aber dann sind wir wieder bei den Restrukturierungsmandaten.

 

Was folgt aus alldem?

Was dann ist zu tun in einer Krise?

 

Hier ist meine ganz persönliche Sicht:

 

(1) Wenn unsere Kunden den Gürtel enger schnallen, dann sollten wir das auch tun: Interim ManagerInnen und Interim Management-Provider. Ich habe diese Meinung schon immer vertreten, weil ich sie überragend simpel ist.

 

(2) Interim Manager werden sich darauf einstellen müssen, dass weniger Anfragen an den Markt kommen. Sie werden akzeptieren müssen, dass sie dies nicht aus eigenen Kräften werden ändern können.

 

(3) Die Auslastung der Interim Manager wird zurückgehen – und damit stellt sich die Frage: „Was mache ich mit dieser freien Zeit?“ Antworten hierauf gibt UNITEDINTERIM in einem Video: „Wie Sie als Interim Manager auf eine wirtschaftliche Schwäche reagieren“.

 

(4) Interim Provider werden ohnehin wissen, was zu tun ist – und (zumindest) drei entscheidende Fragen für die Zukunft beantworten. Ein jeder für sich – und eine allgemeingültige Antwort gibt es wohl nicht:

 

(4.1) Kann ich mich durch meinen Pool vom Wettbewerb differenzieren? Die Antwort lautet „nein“ – zumindest aus meiner Sicht. Meine Meinung habe ich ein meinem Video „Weshalb der eigene Pool kein Wettbewerbsvorteil mehr ist“ im Detail erläutert. Ich muss daher an dieser Stelle nicht mehr darauf eingehen.

 

(4.2) Was werde ich künftig meinen Kunden als Dienstleistung anbieten? Die reine Vermittlung – das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage – hat in einer sich digitalisierenden Welt keine Zukunft. Aus meiner Sicht.

 

(4.3) Wie werde ich schwer austauschbar für meine Kunden? Hier gibt es sicher die meisten Möglichkeiten – z. B. durch Spezialisierung: Technisch („Spezialisten für den 3D-Druck finden Sie nur bei mir“), Linie („Wir sind Ihr Partner für den Einkauf“) oder Branche („Wir verstehen Ihr Pharma-Geschäft) bis zur Region („Unsere Interim Manager wohnen nebenan!“). Vieles mehr ist hier denkbar – ein „Weitermachen wie bisher“ jedoch sicher nicht!

 

„Ach, geh‘! Der Minister der Finsternis wieder! Mit seinen turnusmäßigen Apokalypsen mal wieder!“, höre ich den einen oder anderen aus der Interim-Szene abwinken.

 

Nun, ich denke, diese Nachrichten kann ich nicht mehr übersehen:

 

ZF Friedrichshafen kappt Umsatzprognose um eine Milliarde Euro

 

Gewinn von BMW bricht erwartungsgemäß ein – Prognose bestätigt

 

Immer weniger Aufträge für Deutz

 

„Marktumfeld ist sehr herausfordernd“ – Warum Siemens unter Druck gerät

 

Schwächelnde Autoindustrie bremst Arcelor-Mittal aus

 

Eisenmann ist pleite

 

US-Präsident Trump bricht ein Versprechen und überrascht mit neuen China-Zöllen

 

Selbstverständlich kann man sich auf das Köllsche Grundgesetz §3 zurückziehen: Et hätt noch immer jot jegange!

 

Man kann aber durchaus auch – nach fast einem Wonne-Jahrzehnt mit all seinen einschläfernden Auswirkungen – diese massiven Verwerfungen zur Kenntnis nehmen und sich fragen: Welche Auswirkungen könnten sie haben? Auf die Welt, auf Deutschland, auf mich, auf das Interim-Business.

 

Und dann kann man durchaus diese eine Frage stellen, die 95 Prozent der Szene bestimmt verneinen werden:

 

Ist das

 

die Götterdämmerung des traditionellen Interim-Business?

 

LASS SIE SINGEN, DIE CHÖRE!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Buddha_Altstadt_Antikmarkt_Gengenbach_2019Ich gelte sicher nicht als zimperlich – vielmehr als ein Freund des offenen Wortes: in beide Richtungen…

 

Ich gelte sicher nicht als rosarot bebrillter Meister des Selbstbetrugs, sondern lasse mich eher auf dem anderen Ende der Skala einordnen. Ich bin kritisch, besonders gegenüber dem so genannten „Mainstream“, und ich spreche aus, was ich denke – was nicht jeder mag.

 

Muss er auch nicht!

 

So betrachtet habe ich mir meinen Titel „Minister der Finsternis“ – noch aus AIMP-Zeiten! – wohl eher hart erarbeitet.

 

Ich habe auch nie behauptet, dass die Digitalisierung alles andere ausradieren würde, was es bisher gab auf Erden. Auch nicht im Interim Management!

 

Ich habe nie behauptet, dass persönliche Netzwerke wertlos sowie Sozietäten untergehen und Provider heimtückisch hingemeuchelt werden würden.

 

Aber ich habe stets gesagt, dass da etwas mit einer brachialen Wucht auf uns zu- und hinzu-(!) käme – und dass es daher eine möglicherweise brillante Idee sei, sich damit zumindest einmal auseinanderzusetzen.

 

Und genau deshalb habe ich stets gesagt, dass diese Digitalisierung ruppige Auswirkungen haben würde – in unserem Interim-Business vor allem auf persönliche Netzwerke, Sozietäten und Provider. Nicht jedoch würde ich deren simultane Verpuffung erwarten!

 

Genug nun der Konjunktive aufgrund indirekter Rede – und weiter im Klartext:

 

Wer sich der Digitalisierung verschließt, wird dann halt nicht davon profitieren können. Aus meiner Sicht ist das eine bemitleidenswert schlichte Logik – nicht jedoch Nobelpreis-verdächtige „Rocket-Science“.

Bemerkenswerte Beharrungskräfte im Interim-Business

 

Dennoch und verblüffender Weise ist – IMHO – festzuhalten, dass die Beharrungskräfte in Deutschland überragend stark ausgeprägt zu sein scheinen! Und – erschütternd für mich persönlich – gilt dies ganz besonders (man möge mich steinigen!) für die Welt des Interim Managements.

 

Unter der lodernden Fackel des „People Business“ intonieren in einer Endlosschleife – dabei in Stimme und Gemeinschaft gewaltig – Chöre die Ode „Überall, aber niemals im Interim Management!“ mit dem dualen Refrain „Wir sind was Besonderes!“ und „Wir vom C-Level sind unter den Besonderen noch mal was ganz Besonderes!“ – aus dem Opus „Brauche mer net!“.

 

Jesses!

 

Zur weiteren Erbauung verweise ich gern auf meinen Blogeintrag vom 31. Mai: „Ein schriller Weckruf – auch für Interim Manager!

 

Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, versuche längst nicht mehr, gegen diese Chöre anzusingen – und widme mich stattdessen den Andersdenkenden am Puls der Zeit: Die gibt es ja!

 

Alles Okay also für mich.

 

Ich beobachte jedoch, dass die kritischen Stimmen aus der Welt der Einzelkämpfer-Unternehmer zur gesamten Gemengelage zunehmen.

 

Und das überdeutlich:

 

Ja, ich bin tatsächlich auch ein wenig bestürzt, wie wenig Wissen diesen Menschen im Wege steht, wie teilweise gleichermaßen dumm, unverantwortlich und kurzsichtig, teils geradezu bösartig und ignorant da hantiert wird. Sind wir noch zu retten?

 

Jedenfalls nicht von diesem Personal…

 

Vielleicht ist genau das unsere Chance, dass wir die Zeichen erkennen und konsequent danach handeln.

 

Ups…!

 

Ich denke durchaus, dass wir noch zu retten sind! Aber es wird ein krachend harter Parcours – und nicht wenige werden aus der Kurve fliegen. Darüber habe ich inzwischen keinerlei Zweifel mehr!

 

Diese Fliehkräfte werden jene Menschen zwangsläufig und auf absehbare Zeit spüren – wenn sie sie nicht sogar bereits jetzt schon wahrnehmen. Wenn auch vielleicht noch un- oder unterbewusst.

Die virale Kraft eines Tweets

Sibylle Hanss hat am Mittwoch dieser Woche gegen 10.30 Uhr Ihren Blogbeitrag bei UNITEDINTERIM veröffentlicht mit dem Titel:

 

Reicht Facelifting? B2B-Vertrieb zwischen „simplify“ und digital überdimensioniert.

 

Etwa zeitgleich wurde der Link auf diesen Blogbeitrag im Twitter-Account von UNITEDINTERIM geteilt. Keine 24 Stunden später bringt die digitale Zeitung https://paper.li/ ihren Blogbeitrag – in direktem Zusammenhang mit dem Thema „Künstliche Intelligenz im Vertrieb:

 

 

Es verwundert niemanden, dass nach 24 Stunden die Zugriffe auf den Beitrag von Frau Hanss zu den höchsten gehören, die wir je gemessen haben.

 

Ich bleibe also dabei:

 

Lass sie singen, die Chöre!

 

KI: MONTAG, 22.07H – DIE MASCHINE HAT SICH ENTLEIBT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Graffitto_Westerland_Sylt_2017In den vergangenen Wochen ist tatsächlich zweimal der Begriff „Künstliche Intelligenz“ gefallen – und das im Umfeld des Interim Managements. Da höre ich natürlich genau hin – wenn auch mit skeptischer Miene.

 

Besonders, wenn das nicht nur ein „Buzzword-Dropping“ ist, sondern ein wenig konkretisiert wird, wie im Rahmen der vergangenen Mitgliederversammlung des AIMP, als es hieß: „Wir haben vor, Künstliche Intelligenz im internen Search-Prozess einzusetzen.“

 

Nicht, dass ich mir die skeptische Miene als langjähriger Minister der Finsternis schuldig wäre…!

 

Doch es überrascht mich – durchaus freudig erregt – wenn ein Interim-Provider plötzlich so derart neu denkt! Aus einer Branche, die sich über lange Jahre durch ein eher traditionelles Denken ausgezeichnet hat – was durchaus nicht zwingend schlecht sein muss.

 

Jedoch werden meine Leser mir zustimmen: Niemand assoziiert mit dem Begriff „Innovation“ sofort die Interim-Branche!

 

Nun ist der Begriff „Künstliche Intelligenz“ weit gefasst. Wikipedia überschreibt seinen Artikel mit „muss überarbeitet werden“ und beginnt dann: „Künstliche Intelligenz (KI, auch Artifizielle Intelligenz (AI bzw. A. I.), englisch artificial intelligence, AI) ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem Maschinellen Lernen befasst.“

 

Konzentrieren wir uns hier und heute auf das „Maschinelle Lernen“. Und wenden wir´s beispielhaft einmal an! Wenden wir´s an auf die Grundlagen des Interim-Business: Auf die Daten der Interim Manager – über die dann der „Search“ laufen wird, um die passenden Interim Manager zu identifizieren.

 

Eine Arbeit, die bisher ausgeprägt fleißige und leidensfähige Helfer, ja: meist Helferinnen!, in den Büros der Provider erledigen. Eine Arbeit – man möge mir diese Sichtweise an dieser Stelle gestatten! –, die ich stets als elementares Fundament der Existenzberechtigung der Provider angesehen habe. Ja, ich weiß: Es gibt weitere – aber ohne dieses Fundament geht halt nix!

We would like to enter into an new era!

Wenn also unsere neue Maschine, wenn sie am Montagmorgen – frisch lackiert und gefettet – bei einem imaginären Provider ihre Arbeit aufnehmen müsste, dann in etwa sähe so der erste Arbeitstag aus:

 

„Welcome, we are glad to have you on board. We intend to enter into a new era of tailormade service offerings to our clients and you are supposed to drive this process. Thus, we have lots of task for you, however, as a kick-off we have to do our homework and would like you to start with an in depth analysis of our Interim Manager database. Please start immediately.”

 

Der neue maschinelle Kollege quittiert die Aufgabe mit einem freudigen „Biep!“ und nimmt seine Arbeit unverzüglich auf:

 

Task 1 – Check completeness of data. Nach nur kurzer Zeit meldet die Maschine – noch in keiner Weise beunruhigt: „73,4 % of all records are incomplete. I have identified as typically missing: picture, industries, turnover and detailed, facts and figures-based description of tasks and achievements rather than job titles and hierarchy-patterns.”

 

Oh, thanks! Move on!

 

Task 2 – Check USP for availability. Schnell meldet die Maschine – ein wenig irritiert: „usp is missing in 83.1 % of all documents.“

 

Oh, thanks! Move on!

 

Task 3 – Check picture for professional standards. Unfassbar schnell meldet die Maschine zurück – sichtbar irritiert: „45.2 % of all pictures do not match professional standards“.

 

Oh, thanks! Move on!

 

Task 4 – Earmark all CVs older than 15 months from today. Zack, die Maschine meldet knirschend: “26.1 % of all cvs were identified as outdated.”

 

Oh, thanks! Move on!

 

Task 5 – Select all CVs, which explicitely outline the individual value contribution of the respective Interim Manager to his potential client: “….????….. biep….option 1: syntax error. option2: you are seriously kidding me….!”

 

Ich weiß nicht, wie diese neue Künstliche Intelligenz auf diese kleine Übung reagieren wird. Ich würde aber die folgende Reaktion auf keinen Fall ausschließen:

 

KI: Montag, 22.07h – die Maschine hat sich entleibt!

 

INNOVATION MACHT GLÜCKLICH!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Holz-Skulptur_Noah_bei_Sonnenaufgang_Keitum_Sylt_2018Das erste Halbjahr geht mit einem Paukenschlag zu Ende! Nein, ich denke hierbei nicht an das blamable Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft – auch wenn das ohne jeden Zweifel ein Paukenschlag war: Jedoch einer in fulminanter Dissonanz!

 

Ich denke an den Relaunch von UNITEDINTERIM, an dem wir lange gearbeitet haben – und über den ich am vergangenen Freitag noch nicht reden durfte.

 

Heute darf ich´s!

 

Wir haben monatelang den professionellen Interim Managern zugehört – und ausgewählten Unternehmen, Providern, Unternehmens- und Personalberatern.

 

Und dann haben wir die wesentlichen Punkt umgesetzt, die uns unsere Kunden genannt haben. Einen Punkt, den sich die Interim Manager händeringend wünschen, haben wir auf das kommende Quartal verschieben müssen: Aus Kapazitätsgründen, denn die mit dem Relaunch verbundene Arbeitsbelastung war atemberaubend.

 

Es kann daher nicht verwundern, dass wir mit positivem Feedback überhäuft werden! Und wenn ich das hier schreibe, als „Minister der Finsternis“, dann heißt das schon was!

Endlich ein Marktüberblick

 

„Wir Interim Manager müssen uns mühsam die Informationen darüber zusammenklauben, welche Provider am Markt tätig sind und welche Verbände für uns relevant sind. Ganz besonders gilt das für Einsteiger ins Interim Management. Diese Arbeit ist sehr, sehr aufwendig.“

 

Nun bieten wir diese Informationen kostenlos auf der Homepage von UNITEDINTERIM an – getrennt nach Interim-Providern und Sozietäten sowie Verbänden. Es verwundert mich kein bisschen, dass diese beiden Seiten in den erst 48 Stunden über 1.000mal abgerufen wurden.

 

Wir wurden gefragt, welche Qualitätssicherung wir vorgenommen hätten. „Keine“, lautete unsere ehrliche Antwort.

 

Unser Ziel ist es, den Markt abzubilden, wie er sich darstellt. Damit werden alle Anbieter von Interim Management und Interim Managern aufgeführt. Sowohl Interim Manager, als auch Kunden, können sich dann ein eigenes Bild machen – und sollten das auch.

 

UNITEDINTERIM möchte keine Wertungen abgeben oder womöglich ein Ranking machen. Wir führen lediglich ganz neutral die Anbieter und die Verbände in alphabetischer Reihenfolge auf.

 

Wir finden, das passt sehr gut zu unserem offenen, provisionsfreien Modell.

Ein Meilenstein im Interim-Business: PSA

 

„Interim Management is a people´s business!” Diese Aussage begleitet mich, seitdem ich mich im Jahr 2001 mit dem Interim-Business beschäftigt habe – und sie hatte mich seinerzeit schwer beeindruckt. Ja, sie hatte mich sogar überlegen lassen, ob ich nicht besser die Finger davonlassen sollte.

 

Längst weiß ich jedoch: Diese Aussage „people´s business“ trifft sehr wohl zu – für den einen Teil des Marktes. Für den anderen Teil aber eben nicht.

 

Sicher: Es gibt Kunden, die sich die Hardskills des Interim Managers anschauen, bei den Softkills jedoch der Einschätzung des Providers vertrauen und schließlich den vom Provider empfohlenen Interim Manager auch wählen. Und es gibt Konstellationen, unter denen ich mir das auch gut vorstellen kann.

 

Dies erfolgt dann so gut wie ausschließlich im Rahmen des Holländischen Vertragsmodells, das den Interim Manager aus der Perspektive des nachfragenden Kunden beinahe als „Mitarbeiter des Providers“ erscheinen lässt – und damit den „Level of Comfort“ für das Unternehmen sicher signifikant erhöhen dürfte.

 

Nun wissen alle, die sich im Interim-Business auskennen, dass nur 25 bis 30 Prozent des Marktes auf dieser Grundlage zustande kommen – der Rest erfolgt direkt zwischen Unternehmen und Interim Manager.

 

Zudem gibt es Unternehmen, die die Empfehlung des Providers einholen, danach jedoch allein entscheiden – und ich habe in 15 Jahren Tätigkeit im Markt  nur solche Unternehmen kennengelernt. Exakt hier liegt der Markt von UNITEDINTERIM!

 

Bisher wurden die Softskills des Kandidaten in diesem direkten Fall erst im Vorstellungsgespräch vom Unternehmen abgeklopft – und dann durchaus nicht selten als „für unsere besondere Aufgabe oder unsere Firma nicht der richtige Typ“ eingeordnet.

 

Zu dieser Erkenntnis kam das direkt nachfragende Unternehmen somit erst in einem weitgehend fortgeschrittenen Stadium der Prozesskette, mit dem aus der Perspektive des Unternehmens zudem dann unnötige – dafür Cash-wirksame – Reisekosten des Interim Managers verbunden waren.

 

Bis jetzt.

 

Dadurch, dass UNITEDINTERIM ab sofort den Interim Managern die Möglichkeit bietet, ihre Persönlichkeits-Struktur-Analyse (PSA) über die Plattform den Unternehmen bereits bei der Vorauswahl zur Verfügung zu stellen, verschiebt sich die Entscheidung, wer gut zum Team und zur Kultur des Unternehmens passen könnte, in eine deutlich frühere Prozess-Stufe: Somit wird viel Zeit und Geld für so manches überflüssige Vorstellungsgespräch eingespart.

 

„Ich halte nichts von solchen Analysen“, sagte uns prompt ein Interim Manager.

 

Viele sagen jedoch: „Cool! Das mache ich auf jeden Fall.“

 

Auf Sicht wird es also zwei Gruppen von Interim Managern geben: Diejenigen, die ihren potentiellen Kunden diese Information zur Verfügung stellen – und diejenigen, die das nicht tun werden. Es gehört nicht allzu viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, wem ein typisches Unternehmen den Vorzug geben wird.

 

Ich muss zudem anmerken, dass das im Rahmen von Festanstellungen durchaus nicht mehr ungewöhnlich ist. Es ist inzwischen beinahe Standard, dass Führungskräfte – zumindest in Unternehmen ab einem bestimmten Professionalisierungsgrad – regelmäßig an internen Assessments teilnehmen. Es wäre fahrlässig, anzunehmen, auch hier bliebe das Interim Management – das aus Sicht der Personaler letztlich nicht mehr ist als ein alternatives Vertragsmodell – außen vor.

 

Hinweisen muss ich in diesem Zusammenhang auf das bemerkenswerte Interview, das Dr. Marei Strack, Vorstandsvorsitzende der DDIM, mit Prof. Dr. Peter Hartz im Rahmen des letzten AIMP-Jahresforums geführt hat – in einigen Teilen beinahe ein Werbespot für UNITEDINTERIM:

 

„Interim Manager können anhand von Diagnostiktools ihre Talente und zusätzliche Fähigkeiten ausarbeiten lassen und diese in ihren CV einbauen. Das wird im HR-Bereich schon zunehmend gemacht.“

 

Als erster Anbieter im Interim-Business führt UNITEDINTERIM jetzt Diagnostiktools ein.

 

Wir schreiben in unserer gestrigen Pressemitteilung:

 

„Das neue Angebot einer Persönlichkeits-Struktur-Analyse (PSA) hebt die Vorauswahl des Interim Managers auf eine noch professionellere Ebene. ‚Das Ergebnis erlaubt eine gezielte und objektivere Auswahl eines Kandidaten‘, erklärt Prof. Dr. Günther Singer, der die PSA der Interim Manager bei UNITEDINTERIM durchführt. Singer ist Professor und Akademischer Leiter der HSO Executive Business School in der Schweiz und Dozent für Human Resource Management an der Technischen Universität Wien sowie der Donauuniversität Krems.“

 

Interim Manager können die Ergebnisse der PSA nur für sich persönlich zur Orientierung, aber auch im analogen Eigenvertrieb nutzen. Vor allem aber – und darum geht es: Interim Manager können die Zusammenfassung ihrer PSA auf die Plattform laden – und damit ihren potentiellen Kunden zur Verfügung stellen. Und so sieht das dann aus: PSA Jürgen Becker.

 

Da UNITEDINTERIM die Provider als Kunden, nicht jedoch als Wettbewerber betrachtet, können registrierte Provider im Rahmen ihrer Suchabfragen gleichermaßen auf die Persönlichkeits-Struktur-Analyse zugreifen.

 

Ja, das hat wieder viel Geld gekostet!

Ja, ich habe wieder Raubbau an meinem Kräftevorrat betrieben!

 

Aber ich fühle mich sauwohl!

 

Unser „erster Infrastruktur-Anbieter im Interim-Business“ hat erneut etwas auf den Markt gebracht, was niemand sonst im Interim-Business anbieten kann. Und ich konstatiere:

 

Innovation macht glücklich!

 

FÜR DIE GOTHIC-SZENE SCHREIBE ICH DENN AUCH NICHT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Rhinozeros_Berlin_2017Pink-Floyd läuft im Hintergrund. Live. Vom Album: „Pulse“ Die rote Diode blinkt schon lang nicht mehr.

 

Zwei Anläufe habe ich bereits hinter mir für meinen heutigen Blogeintrag – und ich habe beide verworfen.

 

Viel gibt’s zu schreiben zu MANATNET-neu („Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Mut und Ihrer Weitsicht in Bezug auf MANATNET und UNITEDINTERIM!“) – zumal wir in der kommenden Woche noch mal nachlegen werden.

 

Viel gibt’s zu schreiben von Interim Managern, die ein anderes Verständnis von Datenqualität haben als wir.

 

Von Interim Managern, die noch immer nicht verinnerlicht haben, dass UNITEDINTERIM keinerlei Provisionen verlangt, weil UNITEDINTERIM kein Provider ist.

 

Doch ganz offensichtlich tue mich schwer. Denn er hängt doch sehr nach, der Satz, den mir eine Freundin vor ein paar Tagen mit auf den Weg gab:

 

„Ich glaube, wenn ich mich umbringen wollte, würde ich vorher Dein Blog lesen!“

 

„Wie das?“

 

„So düster ist das!“

 

Da sind sie wieder, die wohlvertrauten Diskrepanzen zwischen Eigen-Bild und Fremd-Bild! Resonanz statt Konsonanz…

 

Eigentlich liebe ich das.

 

David Gilmour zelebriert „Eclipse“.

 

Die Zeile lässt mein Hirn aufmerken: “The lunatic is in my head”! Irgendwie passend. Wie in Gottes Namen kann man so unfassbar gute Musik schreiben?

 

“Comfortably numb” …

Ein Interim-Blog auf dem Prüfstand

 

Komm, Becker! Was hat das alles mit Interim Management zu tun…!?

 

Zunächst nichts, denn jetzt geht es mal um den Autor, den Absender – nicht um den Leser, den Empfänger.

 

Und der Autor des populärsten Interim Management-Blogs in der DACH-Region, wenn man denn Google glauben möchte, muss sich durchaus ab und an hinterfragen. Dieses Hinterfragen reicht von „Sollst Du überhaupt noch schreiben“ über „Erreichst Du denn Deine Zielgruppe?“ bis hin zu „Wie ändert sich Deine Zielgruppe und wie reagierst Du darauf?“

 

Wenn Du seit zehn Jahren Dein Interim-Blog schreibst, dann sind das beileibe keine belanglosen Fragen.

 

Du schreibst über das, was Du erlebst mit Interim Managern und mit Unternehmen.

Du schreibst über Entwicklungen in der Interim-Szene.

Du schreibst, weil Dir seltsamerweise nie die Themen ausgehen.

Du schreibst darüber, was Dir auffällt. Auch über das, was Dir missfällt.

Und Du schreibst kritisch und nennst die Dinge beim Namen.

 

Zum „Minister der Finsternis“ wirst Du nicht geboren – dazu wirst Du ernannt.

 

Wenn Dir jedoch eine gute Freundin andeutet, dass Deine Zielgruppe womöglich eher in der Gothic-Szene zu finden ist: Dann denkst Du halt mal wieder intensiv nach! Ganz intensiv!

 

Ich möchte heute meine Leser und Leserinnen darum bitten, meinen Entscheidungsprozess abzurunden: Bitte psoten Sie Ihre ganz persönliche Einschätzung unten im Kommentarfeld – gern auch anonym!

 

Ich denke schwer nach. „Comfortably numb“. Zwar werde ich niemals zu den Schalmaien-Schreibern gehören, aber:

 

Für die Gothic-Szene schreibe ich denn auch nicht!

 

IM INTERIM-BUSINESS STIRBT DAS PROVISIONSMODELL!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Stresa_Lago_Maggiore_2017Der weitaus größte Teil der Interim-Mandate kommt in Deutschland direkt zwischen den Interim Managern und Interim Managerinnen sowie den nachfragenden Unternehmen zustande (in UK ist das offenbar anders!). Manche Marktteilnehmer sprechen von zwei Dritteln, andere von drei Vierteln des Marktes – einige wenige sind sich sicher, dass dieser Anteil sogar über 80 Prozent des gesamten Marktvolumens ausmacht.

 

Bemerkenswerter Weise habe ich noch niemanden getroffen der gesagt hätte, „Das ist deutlich weniger!“ und verblüffender Weise hat sich diese Struktur in den 15 Jahren, in denen ich das Interim Geschäft überblicken kann, überhaupt nicht verändert.

Das ist schon sehr erstaunlich!

 

Und das ist durchaus ganz anders als wir das im AIMP erwartet haben.

 

Warum also machen wir ein solches Geschiss um die Provider?

 

Meine Leser mögen mich nicht falsch verstehen: Ich betreibe seit Jahren mit MANATNET einen etablierten Provider – sicher keinen „führenden“ (davon gibt´s eh genug!) aber sicher einen der effizientesten! – und ich werde das auch weiterhin tun! Ergänzend zu UNITEDINTERIM.

 

Es geht hier also in keiner Weise darum, die Arbeit der Interim-Provider herabzusetzen: Ganz im Gegenteil! Ich schätze die Arbeit meiner AIMP-Kollegen sehr und, ja, am einen oder anderen orientiere ich mich durchaus ein wenig.

 

Aber wir müssen doch mal den Mut haben, folgende Frage zu stellen: „Wenn wir alle als Provider so toll sind, lauter persönlich interviewte Spitzen-Leute im Pool haben und obendrein weitere, an der Qualität orientierte Mehrwerte anbieten: Weshalb rennen uns die Unternehmen dann nicht die Bude ein?!“

 

Ich habe diese Frage vor nicht allzu langer Zeit in einem illustren, fachkundigen Kreis von Markt-Teilnehmern gestellt – und betretenes Schweigen geerntet…

 

Deshalb möchte jetzt eine kesse Behauptungen aufstellen – in bester Tradition als „Minister der Finsternis“ und im tiefen Bewusstsein, dass diese meine Sicht durchaus nicht jeder teilen muss. Das ist, wie stets, vollkommen in Ordnung so!

Die Struktur des Interim-Geschäfts ändert sich auch in Zukunft nicht!

 

Die Struktur des Interim-Geschäftes hat sich in den vergangenen 15 Jahren nicht geändert: Und sie wird sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern.

 

Weshalb glaube ich das?

 

  1. Geschäftsmodell unverändert: Wenn wir ganz ehrlich sind, dann machen Interim-Provider ihr Geschäft seit fast zwanzig Jahren in praktisch unveränderter Form. Sicher hat die durch Frau Nahles angestoßene Diskussion über Scheinselbständigkeit einiges aufgerüttelt: Aber die Auswirkungen auf das Geschäft der Provider beschränken sich auf (Sozialversicherungs-) rechtliche Dinge. Ansonsten bleibt im Kern alles beim Alten.

 

  1. Verkaufsargumente unverändert: Selbst die Argumente, die für die Zusammenarbeit mit einem Provider werben, sind seit fast 15 Jahren dieselben! Ich habe mal die Prospekte aus dem Jahr 2002 rausgebuddelt, die wir im Rahmen der Marktforschung vor der Gründung von MANATNET beschafft hatten – von Unternehmen, die´s zum Teil gar nicht mehr gibt wie z. B. TMP oder Signium!

 

Bereits damals las man: „Wir kennen alle unsere Interim Manager persönlich“, „Handverlesene Kandidaten“ und nicht zu vergessen: „Wir machen Shadow-Management“: Damals in aller Munde – inzwischen sang und klanglos untergegangen.

 

  1. Preise zu hoch: Ich weiß, das möchte keiner meiner Kollegen hören. Aber, wenn die Provider ihren Anteil von sagen wir einem Drittel auf zwei Drittel erhöhen möchten, dann werden sie an diesem Thema nicht vorbei kommen!

 

Sicher wird es den einen oder anderen Interim Manager geben, der sich beim Tagessatz vom Provider spürbar drücken lässt. Aber das ist aus meiner Sicht die Ausnahme. Typischer ist die Aussage der Interim Manager: „Ich erwarte einen Tagessatz von X – und was der Provider verdienen will, muss er halt aufschlagen. Und dieser Aufschlag – wir sprechen hier von 25 bis durchaus über 40 Prozent! – ist den Kunden oftmals zu viel!

 

Dieser Aufschlag zementiert zudem die Kunden-Einschätzung „Etwa ein Drittel der Unternehmen halten Interim Management für zu teuer“, die uns seit Anbeginn der AIMP-Providerumfrage (Chart 10) begleitet, und uns – davon bin ich fest überzeugt – nennenswertes Geschäftsvolumen kostet.

Interim-Provider: Unterschätzt die Kunden nicht!

 

Wie vor 15 Jahren höre ich: „Die Unternehmen kennen sich im Interim Management nicht aus!“ oder „Den falschen Interim Manager auszuwählen, wäre fatal: Deshalb gibt es uns Provider!“ und „Der Kunde weiß oftmals nicht, was er will: Wir helfen ihm, zu erkennen, was er wirklich braucht!“

 

Ich halte dagegen: Unterschätzen wir unsere Kunden nicht!

 

Sicherlich gibt es den einen oder anderen Kunden, dessen Pulsschlag sich dramatisch erhöht bei der Milchmädchen-Rechnung „Tagessatz des Interim Managers mal 220 Tage minus eigenes Gehalt per annum ….!

 

Zur Seite gesellt sich joch die Erkenntnis, dass Unternehmen die Kosten für die Personalbeschaffung genau im Auge haben: Für eine Festanstellung und ganz sicher auch für eine interimistische Lösung! Und wenn wir festhalten, dass für die Zeiten fetter 33 %-Honorare auch bei den Headhuntern längst die Götterdämmerung angebrochen ist, dann dürfen wir uns nicht wundern, dass Unternehmen für einen Interim Manager (also einen Kandidaten, der per Definitionem eben nicht im Unternehmen bleiben wird!) idealerweise noch weniger ausgeben wollen.

 

Noch einmal: Es geht mir nicht um den Tagessatz des Interim Managers, sondern es geht mir um den Aufschlag des Providers auf den Tagessatz, den der Kunde dann bezahlen muss.

 

Nun versuchen wir Provider verzweifelt, diesen Aufschlag zu rechtfertigen: Vor allem mit der Qualität unserer Arbeit und damit, dass wir alle unsere Kandidaten kennen –und folglich dem Kunden die beste Lösung empfehlen können.

 

Damit laufen wir genau dann vor eine Wand, wenn der Kunde genau das nicht möchte: „Wer oder was für uns richtig ist, dass wissen wir ohnehin am besten! Wir brauchen möglichst schnell eine sinnvolle Vorauswahl unter allen passenden und verfügbaren Kandidaten am Markt – aber alles weitere machen wir selbst: Wofür haben wir diese ganzen Mitarbeiter in HR…?!)“.

 

Ich fürchte, es wird mehr und mehr zum Selbstverständnis der Kunden gehören, das so zu sehen! Ob Festanstellung, Zeitarbeit, befristeter Verträge oder Interim Management: Letztlich ist sind das alles nur Facetten der Personalbeschaffung eines Unternehmens!

 

Deshalb glaube ich, dass die Interim-Provider mitten in einem Change-Prozess stehen! Ich bin an dieser Stelle bereits darauf eingegangen.

 

Deshalb glaube ich, dass Kunden Interim Manager schnell und unkompliziert selbst finden möchten – und das auf modernem Weg. Exakt dafür haben wir UNITEDINTERIM aufgebaut.

 

Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Interim-Provider sich sehr viel stärker zum Berater ihrer Kunden entwickeln müssen. Denn – Achtung! – das Geschäftsmodell, Angebot und Nachfrage in einem intransparenten Markt zusammenzubringen, funktioniert nicht mehr, weil der Markt durch Anbieter wie z. B. UNITEDINTERIM nicht länger intransparent ist.

 

Mehrwert-schaffende Beratung schätzen alle Kunden – und folglich tun sie sich leichter, diese Arbeit zu honorieren. Dieses Entgelt für den Provider wird mit der Besetzung durch einen Interim Manager oder eine Interim Managerin aus dem eigenen (!) Pool nichts mehr zu tun haben – und sich damit vollständig vom traditionellen Provisionsmodell abkoppeln.

 

Ja, ich weiß: Viele Provider tun sich schwer mit dieser Vorstellung – und auch erstaunlich viele Interim Manager.

 

Dennoch bin ich mir so sicher, wie ich in heutigen Zeiten sicher sein kann:

 

Im Interim-Business stirbt das Provisionsmodell!

 

AH, DAS IST BECKER – ABER BESSER!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Keitum_Sylt_2016Es ist sehr, sehr viel los im Markt, seit UNITEDINTERIM da ist. Und was ich den Interim Managern von MANATNET vor gut drei Monaten angekündigt habe – was seinerzeit ein schemenhaftes Bild in der Ferne war – wird nun immer klarer und wohl mehr und mehr zu Realität.

 

Folglich steht jeder Interim Manager ganz persönlich vor der Entscheidung, wie er oder sie damit umgehen will. Das führt dann zu Mails wie diesen:

 

„Falls UNITEDINTERIM „floppt“, was ich Ihnen nicht wünsche, bleibe ich gerne in Ihrer MANATNET-Datenbank zu den bisherigen Konditionen. Ihre Statistik ist qualitativ hochwertig und hilft mir meinen Tagessatz und den Markt einzuschätzen.

 

Falls UNITEDINTERIM funktioniert, wovon ich einfach ausgehe, werden sich unsere Wege Ende März 2017 leider trennen, wie Sie in Ihrer E-Mail vom 14.11.16 bereits angekündigt haben.“

 

Das ist schon bemerkenswert: Wenn UNITEDINTERIM funktioniert – bin ich jedoch nicht dabei. Und obendrein: Die Statistiken werden als hochwertig empfunden – auch, weil sie helfen, Tagessatz und Markt einzuschätzen. Natürlich wird es diese Statistiken bei UNITEDINTERIM auch geben – nur auf einer noch viel breiteren Datenbasis.

 

Ich antworte dann etwa so:

UNITEDINTERIM wird Outsourcing-Partner von MANATNET

 

„Okay, Herr Interim Manager,

 

sicher ist es möglich, mit MANATNET weiterhin zusammenzuarbeiten, aber mit UNITEDINTERIM nicht – jedoch wird Ihr Profil dann nicht mehr über Internet zu finden sein:

 

Nach heutigem Kenntnisstand wird MANATNET das Internet-Plattform-Geschäft zum zweiten Quartal aufgeben. Unter der Marke MANATNET werde ich künftig mein eigenes Beratungsgeschäft abbilden und dafür auf Interim Manager über UNITEDINTERIM zugreifen. UNITEDINTERIM wird so betrachtet zum Outsourcing-Partner für MANATNET und bündelt dabei auch noch die Pools anderer Provider – und das auf der Ihnen bekannten MANATNET-Technologie.

 

Im Rahmen meines eigenen Beratungsgeschäftes werde ich weiterhin das rein Provisions-abhängige Preismodell anbieten. Ich empfehle Ihnen jedoch, noch einmal darüber nachzudenken, ob Sie UNITEDINTERIM tatsächlich nicht nutzen möchten:

 

  1. Ihr Profil wird von keinem der derzeit schon acht die neue Plattform nutzenden Provider (einschließlich MANATNET) gefunden.
  2. Ihr Profil wird auf keine Nachfrage über Internet treffen, weil der Online-Zugang auf MANATNET mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgeschaltet wird.
  3. Wir haben Ihre Daten auf unsere Kosten übernommen – und Sie müssen keine Daten einpflegen.
  4. Sie zahlen kein Entgelt für die Qualitätssicherung – und sparen vornweg 150 Euro.

 

Ihrem Wunsch entsprechend, habe ich Ihr Profil bei UNITEDINTERIM deaktiviert – also noch nicht gelöscht. Sollte ich bis zum Ende des Monats keine andere Weisung von Ihnen erhalten, dann werde ich Ihre Daten endgültig löschen.“

Wer wirft 15 Jahre seines Lebens weg?

 

Ich verstehe sehr gut, dass sich nicht jedem auf Anhieb die Vorteile erschließen, die UNITEDINTERIM bietet: Das ist schlicht zu umfangreich!

 

Ich verstehe sehr gut, dass wir reflexartig als neuer Provider eingeordnet werden – selbst wenn dies so falsch ist, wie etwas nur falsch sein kann!

 

Ich verstehe sehr gut, dass wir als echter (und nicht nur scheinbarer) Innovator deshalb noch sehr, sehr viel kommunizieren müssen.

 

Ich verstehe sehr gut, dass sich genau deshalb so viele andere scheuen, wirklich neue Wege zu gehen.

 

Ich verstehe aber nicht, dass augenscheinlich mit großer Selbstverständlichkeit hingenommen wird, dass ich dabei bin, mal eben MANATNET zu beerdigen: MANATNET, den ersten auf das professionelle Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatz (zumindest) in der DACH-Region!

 

Seit 2003, als andere noch mit mit staubfangenden Karteikästen gearbeitet hatten und es hieß: Interim und Internet – das geht niemals!

Nonchalant mit einem verklärten Lächeln mein Unternehmen beerdigen, an dem ich 15 Jahre meines Lebens gearbeitet habe…

 

Wer, in Gottes Namen, tut denn so etwas ohne guten Grund? Hierfür gibt es nur ein einziges, wirklich überzeugendes Motiv. Und exakt das ist es, was mich treibt – und ich wünsche mir, dass das noch sehr viel mehr Interim Manager als bisher erkennen:

 

Ah, das ist Becker – aber besser!