Freitag 13. März 2020

WENN NICHT JETZT, WANN DANN?

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Kirschblueten_vor_Fussgaengerschild_Gengenbach_2017Ich muss schon tief in meinen persönlichen Annalen buddeln, um mich an eine Zeit zu erinnern, die auch nur im Ansatz vergleichbar mit der vergangenen Woche war:

 

Wenn ich mir die Verluste an den Börsen anschaue, dann kann ich mit viel gutem Willen die Zeit nach dem 11. September nennen oder aber das Platzen der dotcom-Blase und die Bankenkrise.

 

Redakteure, die das genau recherchiert haben, sprechen vom schlimmsten Börsencrash seit 1987.

Online-Unterricht: geht nicht?

 

Aber ich kann mich nicht erinnern, dass Veranstaltungen in dieser Weise abgesagt wurden oder dass, wie gerade bekannt gegeben, in den ersten europäischen Ländern und deutschen Bundesländern ab der kommenden Kitas, Schulen und Universitäten geschlossen wurden.

 

Die FDP nutzt die Chance und weist bei Twitter wieder auf Versäumnisse ihrer „Lieblingsfeindin“ hin:

 

„Jetzt rächt sich, dass Digitalisierung jahrzehntelang verschleppt wurde: Schulen sind nicht gerüstet, um bei Schulschließungen Online-Unterricht zu machen. Karliczek muss ein Notprogramm aufsetzen, das schnell Online-Bildungsangebote bereit stellt.“

 

Und schließlich, jenseits aller Vorstellungen, soll nun sogar des Deutschen wohl immer noch liebstes Kind – der Fußball! – einfach ausfallen. Es geistert die Idee durch die Stadien, die Bundesliga für beendet zu erklären. Man stelle sich vor!

 

Ich denke, ohne Übertreibung können wir das als Ausnahmezustand bezeichnen.

 

Selbstverständlich fragen wir uns: Was bedeutet das für uns alle, für unser Land, für die Wirtschaft und schließlich für unseren Mikrokosmos Interim-Business.

 

Zum Mikrokosmos haben wir die Welt mit einen Blogbeitrag beglückt „Corona – Brandbeschleuniger einer Umbruchs – Was für Interim Manager jetzt ansteht“.

 

Das Feedback war typisch breit gefächert für unsere digitalen Zeiten – von „Cooler Text! Aber viel Arbeit dahinter.“ und „Sie haben den Finger in die Wunde gelegt!“ bis zu den Highlights samt Orthografie-Fehler bei Xing: „Banalitäten!“ und „Das sind ja Bahnbrechende Informationen….. Da wäre sicherlich keiner draufgekommen 😂!“

 

Tränen vor Lachen – und ich halte noch immer die Augen auf nach einem Text zum gleichen Thema, auf den ein beliebiger Anderer aus der Interim-Szene gekommen wäre. Fehlanzeige! Letztlich verwundert mich das dann aber doch nicht…

Home-Office: Geht nicht?

 

Und die Unternehmen? Ich denke, sie tun in Sachen Corona, was sie nur eben können!

 

Hier kommen aber die dollsten Sachen an – z. B. „Externe haben keinen Zutritt mehr zum Firmengelände! Das gilt auch für Interim Manager!“

 

Oder: „Die Unternehmen sollten jetzt zulassen, dass die Mitarbeiter weitgehend vom Home Office aus arbeiten: Aber die wissen gar nicht, wie das geht!“

 

All das sind Zeichen für eine Ausnahmesituation – auf die wir alle nicht vorbereitet sind. Ich stelle eine vielleicht rhetorische Frage: Kann man auf eine solche Situation vorbereitet sein? Ich denke ganz persönlich: Ja, das kann man sehr wohl.

 

Und, wenn ich mich nicht sehr irre, dann gelten Panik und irrationales Handeln (wie jetzt an den Börsen IMHO) durchaus nicht als die besten Ratgeber. Stattdessen sind die Menschen gefragt, die mit einem kühlen Kopf an die Ausnahmesituation herangehen – womit ich keineswegs die diplomierten „Wird schon wieder!“-Verdränger meine.

 

Aber es gibt durchaus Menschen, die sich mit den Themen Home-Office und E-Learning richtig gut auskennen.

 

Auch das Interim Management kommt nicht ohne blaue Flecken davon: Die Konferenz Interim Management des DÖIM, geplant für dieses Wochenende, wurde abgesagt. Nach meinen – noch unbestätigten! – Informationen das AIMP-Jahresforum im April auch. Man stelle sich vor!

 

Seitdem macht sich der eine oder andere Interim Manager verstärkt Gedanken: Wie überlebe ich, wenn mein persönliches Netzwerk ausfällt? Und landet zwingend beim digitalen Netzwerk – erschaudernd, weil er typischerweise erkennen muss, dass er hier, in der digitalen Welt noch vollkommen unterbelichtet ist: „Wer digital nicht sichtbar ist, kann auch kein Interesse wecken!“

 

Ich empfehle, Quarantäne-ähnliche Tage dafür zu nutzen, um hier nachzurüsten:

 

Wenn nicht jetzt, wann dann?

 

Freitag 06. März 2020

LASS ES – UND NIMM DAS UNITEDINTERIM-BLOG!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Holzfigur_Keitum_(Sylt)_2019Wir können den Umbruch spüren, in dem wir seit einiger Zeit leben – wenn wir aufmerksam, unsere Sinne wachsam sind. Selbstverständlich gilt das auch für das Interim Management:

 

Ungezählte Male bin ich an dieser Stelle darauf eingegangen.

 

Und ganz offensichtlich gilt das auch für mein Blog…

 

Immerhin: Ich schreibe das älteste Blog der Interim-Szene – und man sagt, es sei auch das populärste.

 

Dennoch stehe ich derzeit vor der Frage, ob mein Blog noch sinnvoll ist.

 

Zwei Gedanken-Stränge beherrschen dabei diese existentielle Frage:

 

Zahlreiche Interim Manager, mit denen ich über ein eigenes Blog zur eigenen Positionierung, als wesentlicher Bestandteil der eigenen Markenbildung gesprochen habe, haben unmissverständlich abgewunken.

 

Stets mit zwei Argumenten:

 

(1) „Ich habe dafür nicht die Zeit!“

(2) „Ich weiß nicht, was ich da schreiben soll!“

Kann ich den Aufwand noch rechtfertigen?

 

Beide Argumente haben mich regelmäßig erschüttert!

 

Argument (1) entkräftet jeder Meister des Zeitmanagements: „Du hast die Zeit, aber Du nimmst sie Dir nicht, weil Du andere Dinge tust, die Du für wichtiger hältst – und von denen Du rein gar nichts für Deinen Blog aufgeben möchtest!“ So schaut´s aus!

 

Über das Argument (2) breite ich respektvoll den Mantel des Schweigens – und stelle keinesfalls die Frage: „Du hast tatsächlich dem Markt, Deinen potentiellen Kunden rein gar nichts von irgendeiner Relevanz zu sagen?“ Der Markt kennt hier andere Beispiele – z. B. Ulvi Aydin oder Dr. Bodo Antonic – und demonstriert, was machbar ist, wenn man es tatsächlich will.

 

Auch ich habe in den vergangenen vier Wochen meine Prioritäten verschieben müssen – und dem Videothema „Wie sehen gute Unterlagen aus – mit Malte Borchardt“ bei UNITEDINTERIM meine eigenen Blogbeiträge opfern müssen. Nicht schön, aber eine bewusste Entscheidung: Die Arbeiten erledigen sich halt nicht von selbst. Zudem ist auch mein Kreativ-Potential irgendwann begrenzt: Ja, tatsächlich.

Kann ich jemals gegen UNITEDINTERIM ankommen?

 

Ich muss – und als Blog-Veteran schmerzt das tatsächlich! – zugeben, dass mein Blog nicht mehr gegen einen einzelnen (!) Blogbeitrag, der im UNITEDINTERIM-Blog veröffentlicht wird, ankommt. Ein über mehr als eine Dekade etabliertes Blog verliert im Wettbewerb gegen eine mit drei Jahren noch recht junge Plattform! So schaut´s aus!

 

Sicherlich ist das Thema „Corona-Virus“ derzeit in aller Munde – und sicher muss ich das diskontieren. Aber dennoch:

 

Der Blogbeitrag von Dietmar von Polenz, „Corona – die Krone der Panik“ ist gut geschrieben und durch attraktiven Inhalt (Content) gekennzeichnet. Er erreicht innerhalb von 48 Stunden nachweislich 821 Zugriffe – zudem haben den Beitrag bei XING 497 Menschen gesehen (nicht zwingend sofort aufgerufen) und bei LinkedIn kommen 906 weiter Menschen hinzu.

 

Ganz offen: Das schaffe ich im Leben nicht mit meinem MANATNET-Blog!

 

Was also ist zu tun?

 

Wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich noch nicht, was das für mich und mein Blog bedeutet. Hinnehmen? Aufgeben? Oder noch mehr bringen als meinen wöchentlichen Content? Möglicherweise in Werbung investieren?

 

Ich weiß es noch nicht.

 

Genau weiß ich aber, was das für alle anderen Interim Manager bedeutet, die noch kein eigenes Blog betreiben – und darüber nachdenken, jetzt – im härter werdenden Wettbewerb – damit anzufangen! Ihnen werde ich ab jetzt ausnahmslos raten:

 

Lass es – und nimm das UNITEDINTERIM-Blog!