MAY THE FORCE BE WITH YOU!

Interim_Management_Blog_Picture_Art_Anna_Labinskaya„Da haben Sie aber ganz schön übertrieben, Herr Becker: Mit „Freude schöner Götterfunken“…!“

 

„Nein, ganz und gar nicht!“

 

Frei nach der Einführung von Heinz Piper zum kultigen Dinner for One: „Das weitere Gespräch ist nicht weiter interessant – es ist völlig ohne Belang…“

 

Wichtig jedoch ist: Ich habe bemerkenswertes Feedback in der vergangenen Woche erhalten!

 

Von:

 

„Warum kommen wir eigentlich erst jetzt miteinander in Kontakt? Diese Frage ist rhetorisch, da ich weiß, dass „der Ball in meinem Feld“ liegt!“

 

Über:

 

„Wenn ich mir das so anschaue: Etwas Vergleichbares gibt es nicht in der Interim-Welt der DACH-Region!“

 

Bis zu:

 

„Für 9,90 Euro machen Sie mir als Einsteiger rund 50 Provider zugänglich, zahlen die PSA und geben mir den Zugang zum Sixt-Mobility-Concept? Da legen Sie doch drauf, oder?“

 

Und schließlich:

 

„Ich bin der festen Überzeugung, dass viel Interim Manager nicht richtig einschätzen, was Sie da hingestellt haben. Offen gestanden: Ich habe mir das auch nicht vorstellen können, bis ich die Links auf meine Case Studies bei UNITEDINTERIM geteilt habe…!“

 

Und dann erscheint doch tatsächlich die erste Case-Study „Personalleiter bei Tier-1: Autozulieferer in der Slowakei“ im Wirtschaftsteil von Mannes Daily – einer Online-Zeitung – sauber eingerahmt von zwei Handelsblatt-Artikeln:

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer je Nachweise für die virale Macht einer offenen Plattform gesucht hat: Hier ist ein brachialer!

 

Nun, wenn der oben zitierte Interim Manager Recht hat, dann verstehen das halt nicht alle Interim Manager.

 

Den anderen wünsche ich – frei nach Meister Yoda:

 

May the Force be with you!

 

 

Picture art by courtesy of Anna Labinskaya – https://alabinskaya.com

 

 

GIBT´S DOCH GAR NICHT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Maedchen_in_der_kleinen_Pause_Essen-Muensterplatz_2019Mein Blogbeitrag vom vergangenen Freitag „CIO UND CRO GESUCHT“ hatte mit die höchsten Aufrufe in diesem Jahr! Wen wundert´s? Der Titel war bestens und obendrein waren meine Leser ausgedörrt ob meiner zweiwöchigen Abstinenz.

 

Ich erhalte sehr viel mehr Feedback auf meine Blogbeiträge auf bilateralem Wege und nicht direkt als Kommentar im Blog. Dafür gibt es Gründe, die hier und heute jedoch nichts zur Sache tun.

 

So auch auf mein Blog vom Freitag – von einem Interim Manager, den ich sehr schätze: Ist er doch fernab vom „Mainstream“:

 

„Hallo Herr Becker,

 

Persönliches Feedback zu ihrem Blog-Beitrag. Dies hier via E-Mail und unter vier Augen.

 

Sie halten ja uns Interim Manager deutlich vor Augen, was wir „falsch“ machen. Jedoch, und ich bitte mir diese Aussage zu gestatten, befürchte ich, dass Sie hier Ihre Energien verschwenden.

 

Daher eine Frage an Sie: Was treibt Sie an beziehungsweise wieso tun Sie sich das an? *Neugier*

 

Liebe Grüße

 

Interim Manager“

 

Da formuliert der Interim Manager doch exakt meine Frage, die mich in schöner Regelmäßigkeit sehr schwer ins Grübeln bringt….!

 

Ich möchte deshalb auch an dieser Stelle einmal auf diese Frage eingehen – falls es den einen Leser oder die andere Leserin interessiert – und dabei mit den ersten Sätzen meiner Antwort an den Interim Manager beginnen:

 

„Sie haben völlig Recht, Herr Interim Manager,

 

meine Energien laufen ins Leere – zumindest weitgehend.

 

Warum mache ich das dann?

 

Ich sehe mich hier durchaus vergleichbar mit einem Kabarettisten, der auch die Finger in die Wunden von Politik und Gesellschaft legt, ohne dass sich etwas groß ändert. Er weiß, dass er viele Menschen erreichen wird, die ihm zustimmen – und andere, die ihn für bekloppt halten. Glauben Sie mir: Mich halten viele für bekloppt – und das seit Jahren!

 

Dennoch macht der Kabarettist das, weil die Alternative, diese Dinge gar nicht mehr anzusprechen, die Entwicklung in Richtung Durchschnittlichkeit und Belanglosigkeit weiter beschleunigen dürfte.

 

Exakt hier liegt die Ur-Motivation für mein Blog, das ich vor mehr als 10 Jahren begonnen habe:“

 

Schauen wir uns aus dieser Perspektive die drei Gruppen an, die das Interim Business definieren – und hierbei greife ich nur die aus meiner Sicht heftigsten „Wunden“ auf:

Interim Manager: Wo ist Eure Neugier geblieben?

 

Hier (wie stets) – gibt es Top Leute – und Leute, bei denen ich mich frage, wie die jemals beim Kunden erfolgreich sein wollen. Und doch finden auch sie die passenden Kunden; und doch funktioniert das ganz offensichtlich – für mich eins der großen Mysterien im Interim-Business.

 

Von den Top-Leuten abgesehen, tut sich der Rest der Interim Manager wahnsinnig schwer mit dem „Verkaufen in eigener Sache“. Ein großer Teil gibt das auch unumwunden zu: Das war´s dann aber auch!

 

Ein anderer Teil gibt das ebenso zu – wenn auch kleinlaut – und zieht sich dann darauf zurück, dass bislang doch noch alle Kunden mit dem zufrieden waren, was sie im Rahmen ihres Eigenvertriebs verwendet und präsentiert haben.

 

Selbstzufriedenheit bis zum Selbstbetrug! Wenn ein Kunde die Unterlagen der Top-Leute auf dem Tisch hat und daneben die Unterlagen der anderen Kandidaten aus der Schreibmaschinen-Fraktion: Dann weiß ich, was der Kunde tut…!

 

Und die Schreibmaschinen-Fraktion ist regelmäßig irritiert, dass sie nicht zum Erstgespräch eingeladen wird – verletzt dies doch das Eigenbild ganz elementar: „Ich überzeuge immer im persönlichen Gespräch!“ Selbst, wenn ich mal gutwillig unterstelle, das sei so: Du kommst doch nicht mal dahin!

 

Auffällig und für mich persönlich hochgradig alarmierend ist das aus meiner Sicht bemerkenswert ausgeprägte Beharrungsvermögen sehr vieler Interim ManagerInnen unter – ja, jetzt formuliere ich das mal so! – der Überschrift „Ham wa schon immer so gemacht!“

 

Als würde sich die Welt nicht gerade dramatisch verändern…!

 

Mag sein, dass das am im Vergleich doch hohen Altersdurchschnitt liegt, der die Interim ManagerInnen kennzeichnet – jedoch fühle ich mich nach dieser Erklärung kein Jota besser.

 

Was wir brauchen, sind neugierige Interim Manager – ich habe das bereits vor fast eineinhalb Jahren gefordert [WERDET ENDLICH NEUGIERIG, INTERIM MANAGER!]. Was wir brauchen, sind Interim Manager, die mutig Neues aufsaugen unter der Maxime: „Ich probiere das mal! Wer denn sonst?“. Und folglich bereit sind, sich mit Brachialgewalt weiterzubilden – was, es tut mir furchtbar leid, ganz sicher Zeit und Geld kosten wird.

 

Soweit meine ganz persönliche Erwartung. Über alles Weitere breite ich gnädig den Mantel des Schweigens.

Provider: Ist ein 40 Jahre altes Geschäftsmodell zeitgemäß?

 

Mit atemberaubender Regelmäßigkeit wird mir unterstellt, ich würde die Provider geißeln. Das tue ich ganz und gar nicht – dennoch hält sich dieser Eindruck hartnäckig.

 

Deshalb an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich: Ich bin davon überzeugt, dass Provider, wenn auch nicht alle, auch fürderhin noch eine wichtige Rolle spielen werden im Interim-Business. Nur eben nicht länger auf dem aktuellen Geschäftsmodell, das an die vierzig Jahre alt ist.

 

Ich empfinde es als erstaunlich, dass von außen sichtbar kaum ein Provider sich für die Zukunft rüstet – und sich mit der Frage beschäftigt: „Was wäre eigentlich, wenn sich unsere Geschäftsgrundlage dramatisch verändern würde?“

 

„Was soll sich da schon ändern, Herr Becker?!“

 

„Sie arbeiten doch viel für die Automotive-Industrie. Fragen Sie doch mal nach, wie die das gerade sehen…“

 

In diese überraschend verkrustete Denkwelt gehört auch das omnipräsente Marketing-Tantra „Wir sind ein führender Provider“ mit „einem Pool von Tausenden von Interim Managern“, die „wir alle persönlich kennen“.

 

Mich erinnert das immer ein wenig an meine ur-analoge Schulzeit, als wir noch Auto-Quartett spielten: „Mercedes 600 Pullmann – 6.330 Kubik-Zentimeter Hubraum!“ Und weg war meine Karte: Völlig gal, welche ich grad auf der Hand hatte…

 

Nun habe ich den Eindruck, dass sich die Zeiten in den vergangenen 40 Jahren durchaus geändert haben: Jeder Kunde, mit dem ich (!) offen über solche Pool-Zahlen spreche, verdreht inzwischen die Augen. Einer brachte es auf den Punkt:

 

„Herr Becker, ich brauche einen. Und den schnell – und zu vernünftigen Preisen!“

Unternehmen: Seid Ihr sicher, gut informiert zu sein?

 

Heute, bald im Jahr 2020, wo wir über Künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren und von mir aus Flugtaxis reden, ist die Nachfrageseite verblüffender Weise in der Breite nicht ausreichend informiert – und das trotz AIMP und DDIM: Denn anderenfalls würde sie auf „Open Book“ bestehen und Provisionen von im Schnitt 25 und in der Spitze bis zu [nein, sag´ ich nicht!] Prozent nicht akzeptieren.

 

Zudem zeichnen Presse und Provider unverändert und unverdrossen ein verzerrtes und obendrein auch noch verklärtes Bild vom Interim-Business – was, ganz ausdrücklich, ein Verklären der Provider-Szene einschließt.

 

Zu alldem hier ein Gegengewicht zu setzen, ehrlicher und weitgehend ohne Marketing-Intentionen über das Interim-Business aus meiner ganz persönlichen Sicht zu berichten, ist der alles überragende Beweggrund für mich, dieses, mein Blog zu schreiben.

 

Nicht zuletzt: Ich habe eine kleine Fangemeinde, die auf meinen Blogbetrag wartet – eben weil er sich abhebt von allen anderen (den wenigen) Blogs in der Interim-Szene. Sie freuen sich in aller Regel am Freitag – und beginnen damit, wie mir einer schrieb, ihr „Wochenende einzuläuten“ – oft im Hinterkopf ein

 

„Gibt´s doch gar nicht!“

 

CIO UND CRO GESUCHT!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Plastikmensch_von_Thomas_Rees_Offenburg_2019Vergangenen Freitag, 15.32 Uhr. Also exakt 32 Minuten nach dem (eigentlich) turnusmäßigen Erscheinungstermin meines Blogs schlug die Nachricht des befreundeten Interim Managers via Twitter auf:

 

„Bei Dir muss ja wirklich „Land unter“ sein, wenn es seit 2 Wochen keinen Blogpost mehr gibt.“

 

Touché!

 

Und tatsächlich! An zwei Freitagen hintereinander kein Blog: Das gab´s in über zehn Jahren Blogschreiben noch nicht.

 

Der Grund ist ganz einfach – und ich hab´s bisher hier mitunter angedeutet: Das Arbeitsvolumen für UNITEDINTERIM ist derart absurd hoch, dass der willige Geist nicht länger in der Lage war, seine Macht über das schwache Fleisch auszuüben.

 

Der herbeigerufene Halbgott in Weiß und der unter flammendem Schwert flankierende Erzengel namens Gattin waren sich einig: „Jetzt reichts!“

 

Und es reichte tatsächlich – nicht jedoch für ein restliches Jota an Kreativität, das mein Blog nun einmal braucht. Über allem Anderen breiten wir feinfühlig den Mantel des Schweigens …

 

Wieder an der Oberfläche fallen Artikel auf, die offenbar darauf abzielen, mir die Auszeichnung „Minister der Finsternis“ streitig zu machen:

 

So etwa vor knapp zwei Wochen Stefan Aust in der Welt „Deutschland außer Betrieb“ oder aber vorgestern Thomas Andrae an gleicher Stelle: „Das System Deutschland kommt an sein Ende“.

 

Heissa, klingen die Schalmaien: „Das ist ja gut fürs Interim Management!“

 

Wenn ich davon absehe, dass es die Restrukturierer tatsächlich freuen wird und dass inzwischen Restrukturierer für die Automotive-Industrie tatsächlich schwer zu finden sind:

Interim-Markt schwieriger

 

Das Interim Management spürt das schwierige Umfeld durchaus:

 

(1) Die Ausschreibungen in den einschlägigen Interim-Gruppen bei XING sind inzwischen deutlich über 30 Prozent abgesackt verglichen mit den „normalen“ Monaten März und Mai. Woher ich das weiß? Ich halte jede einzelne nach.

 

(2) Die Anzahl der Interim Manager, die sich im gleichen Umfeld als „Bin verfügbar“ melden, hat sich mehr als verdreifacht. Woher ich das weiß? Ich halte jede einzelne nach. Der guten Ordnung halber: Diese Nachrichten landen so gut wie ausschließlich in den E-Mail-Eingängen der Interim-Kollegen, denn von 19.552 Gruppenmitgliedern (Stand heute; 11.10 Uhr) haben nur gut 20 (in aller Regel Provider) im August ein Projekt ausgeschrieben.

 

(3) Von Outplacement-Spezialisten weiß ich, dass sich das Auftragsvolumen (gemessen an der Stückzahl) vervierfacht hat. Ein nennenswerter Anteil dieser Manager in ehemaliger Festanstellung wird ins Interim-Business einsteigen.

 

Kleines VWL-Einmaleins gefällig? Das Nachfragevolumen sinkt – das Angebot steigt: In der Folge werden Auslastung und dann die Preise sinken.

 

Nein, nein. Im Interim Management natürlich nicht … !

 

Provider mögen das gar nicht, weil den hochgradig volatilen Erlösen aus dem Projektgeschäft sprungfixe Kosten gegenüberstehen. Im Klartext: Wenn Dir Dein Volumen einbricht, hast Du die Kosten für Deine Leute immer noch. Und Dein Büro. Und Deine Infrastruktur. Und für Deinen Pool – der längst kein Wettbewerbsvorteil mehr für Dich ist (IMHO).

 

Dem gegenüber stehen unter dem Banner „Die Provider verdienen an mir ohnehin genug!“ Heerscharen von Interim Managern, die folglich der festen Überzeugung sind, dass sie selbstverständlich auch sämtliche Leistungen von UNITEDINTERIM kostenlos in Anspruch nehmen könnten.

 

Ich persönlich habe vor einiger Zeit für mich entschieden: Im Business mache ich nichts mehr unentgeltlich. Auch keine Vorträge mehr beim AIMP, der DDIM oder sonst wo.

 

Das machen wir inzwischen auch bei UNITEDINTERIM so.

 

Der eine Interim Manager oder die andere Interim Managerin zeigt sich darob zutiefst erschüttert: So be it. Dann trennen sich unsere Wege halt. So lange, bis ich auf neue Heerscharen von Interim ManagerInnen treffe, die mir sagen: „Tagessatz? Natürlich arbeite ich ohne! Jederzeit gern …“

 

Mein Netzwerk stirbt mir weg

 

Mitunter treffe ich auf bizarres Gedankengut unter den Interim Managern: So erkennt der eine oder andere, dass sein „Netzwerk ausstirbt“ vulgo „in Rente geht“. Diesen Prozess erkennen aufmerksame Beobachter durchaus auch unter den Interim Managern, die dann doch im Alter zwischen 65 und 70 aus dem Projektgeschäft aussteigen.

 

Interim Manager, deren Netzwerk wegbricht, frage ich dann gern einmal, wie sie das auffangen möchten.

 

„Wollen Sie ein neues Netzwerk aufbauen?“

 

„Muss ich wohl…“

 

„Kostet Sie viel Zeit und Geld neben Ihrem Projektgeschäft, das Sie zudem binden wird. Wie wollen Sie das machen?“

 

„Ich hab´ ja grad kein Projekt. Und ich gehe natürlich zu den DDIM-Veranstaltungen!“

 

„Aber da treffen Sie auf Kollegen, nicht auf Kunden!“

 

„Vielleicht helfen die mir ja!“

 

„Selbst, wenn das so wäre: In nächster Zeit werden Ihre Kollegen wohl erst einmal an sich selbst denken!“

 

„….!?“

 

„Und außerhalb der analogen Welt?“

 

„Ich bin in allen Gruppen bei Xing!“

 

„Aha. Aber das sind alles Gruppen für Interim Manager! Da treffen Sie somit wieder auf Ihre Kollegen!“

 

„Ja, aber da werden auch Projekte ausgeschrieben!“

 

„Stimmt! Aber von Providern, mit denen Sie doch ohnehin zusammenarbeiten. Ich habe in vier Jahren keinen einzigen Endkunden dort gesehen!“

 

„Aber die Provider finden mich dort vielleicht eher! Und dann habe ich noch meine Website!“

 

„Das ist gut: Immerhin hat rund die Hälfte der bei UNITEDINTERIM registrierten Interim Manager keine eigene Website!“

 

„Sehen Sie…“

 

„UNITEDINTERIM bietet ab Oktober einen Quick-Check für die Websites der Interim Manager an. Wenn wir das für Ihre Site mal machen, dann erhält Ihre Site nur 11,47 von 100 möglichen Punkten!“

 

„Meine Homepage wurde ja auch seit 10 Jahren nicht aktualisiert!“

 

„Das bedeutet, Sie haben akuten Handlungsbedarf. Und Sie brauchen einen langen Atem, bis zum Beispiel Google Ihrer Homepage auch nur durchschnittliche Bedeutung beimisst – nach Ihrem Dornröschenschlaf!“

 

„Na ja, dieser digitale Kram bringt doch sowieso nichts!“

 

„Vielleicht ordnen Sie das aber auch völlig falsch ein: Allein in dieser Woche gab´s diese beiden Abfragen bei UNITEDINTERIM:

 

CIO und CRO gesucht!“

 

DIE GÖTTERDÄMMERUNG DES TRADITIONELLEN INTERIM-BUSINESS?

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Toter_Baum_mit_einem_lebenden_Ast_Sylt_2019„Ihre Branche steht ja auch vor schwierigen Zeiten“, sagte der Geschäftsführer eines Top-Automobilzulieferers vorgestern während eines unserer regelmäßigen Telefonate.

 

„Über die Automobilindustrie müssen wir wohl nicht reden, aber die schlechte Lage hat inzwischen so ziemlich alle Branchen erreicht!

 

Und selbst das Verbrauchervertrauen ist im dritten Monat in Folge gefallen. Auch die Prognose für den August sieht nicht besser aus. Insgesamt keine gute Gemengelage. Auch für Ihr Geschäft nicht!“

 

„Ich weiß! Aber wie immer, werden wir damit umgehen müssen: Welche Alternative haben wir? Wir werden Sie darauf reagieren?“

 

„Na, auch wie immer. Kosten runter. Und keine Externen! Ich weiß, das ist keine gute Nachricht für Sie, aber wir machen jetzt alles mit eigenen Leuten…“

 

Solche Gespräche – vor allem: solche Schlussfolgerungen – kenne ich seit 2003. Bereits damals sagte mir ein Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn:

 

„Herr Becker, wie um Himmels Willen soll ich intern kommunizieren, dass wir einen externen Interim Manager an Bord holen, während wir gleichzeitig eigene Mitarbeiter entlassen?!“

Das Interim Management lebt längst nicht mehr von der Krise

 

Zwar gibt es immer noch eine Handvoll Menschen, die meinen, eine wirtschaftliche Krise sei ein El Dorado für die Interim-Branche: Dies jedoch ist ein Trugschluss!

 

Zwar werden die Restrukturierungsmandate wohl zunehmen, aber – wie alle inzwischen wissen sollten – machen diese Mandate nur irgendwo um 15% aller Mandate aus (Quelle: AIMP-Providerstudie). Dieses Segment wird also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zunehmen.

 

Die anderen Segmente, die jedoch um 85% aller Mandate repräsentieren, werden unter erheblichen Druck kommen. Hierfür gibt es einen ganz entscheidenden Grund, der in der Interim-Szene gern einmal verdrängt wird:

 

Ein Interim Mandat bedeutet stets „Cash-Outflow“ für das auftraggebende Unternehmen! Selbst ein sechs-Monats-Projekt bei einem unterdurchschnittlichen Tagessatz von 1.000 Euro (der vom AIMP genannte durchschnittliche Tagessatz liegt gut 10% höher!) führt zu einem Mittelabfluss von satten 120.000 Euro.

 

Da winkt er dann durchaus gern einmal ab, der typische deutsche Mittelständler – wo bekanntlich weit über die Hälfte aller Interim-Mandate vergeben werden (Quelle: AIMP)

 

Denn ein Abschmelzen der Kassenbestände ist das Letzte, was deutsche Unternehmen in schwierigen Zeiten wollen. Zumindest war das bisher so.

 

Dann können die Banken das ja finanzieren…

 

Gute Idee, jedoch ist es nicht unbedingt Banken-typisch, in Krisenzeiten leichterhand zusätzliches Geld herauszulegen!

 

Das ändert sich jedoch dann, wenn die Banken in dem einen oder anderen Unternehmen „stark engagiert sind“, und eben dieses „Engagement“ als gefährdet ansehen. Dann werden durchaus Interim ManagerInnen hinzugezogen, um „aufzuräumen“ – aber dann sind wir wieder bei den Restrukturierungsmandaten.

 

Was folgt aus alldem?

Was dann ist zu tun in einer Krise?

 

Hier ist meine ganz persönliche Sicht:

 

(1) Wenn unsere Kunden den Gürtel enger schnallen, dann sollten wir das auch tun: Interim ManagerInnen und Interim Management-Provider. Ich habe diese Meinung schon immer vertreten, weil ich sie überragend simpel ist.

 

(2) Interim Manager werden sich darauf einstellen müssen, dass weniger Anfragen an den Markt kommen. Sie werden akzeptieren müssen, dass sie dies nicht aus eigenen Kräften werden ändern können.

 

(3) Die Auslastung der Interim Manager wird zurückgehen – und damit stellt sich die Frage: „Was mache ich mit dieser freien Zeit?“ Antworten hierauf gibt UNITEDINTERIM in einem Video: „Wie Sie als Interim Manager auf eine wirtschaftliche Schwäche reagieren“.

 

(4) Interim Provider werden ohnehin wissen, was zu tun ist – und (zumindest) drei entscheidende Fragen für die Zukunft beantworten. Ein jeder für sich – und eine allgemeingültige Antwort gibt es wohl nicht:

 

(4.1) Kann ich mich durch meinen Pool vom Wettbewerb differenzieren? Die Antwort lautet „nein“ – zumindest aus meiner Sicht. Meine Meinung habe ich ein meinem Video „Weshalb der eigene Pool kein Wettbewerbsvorteil mehr ist“ im Detail erläutert. Ich muss daher an dieser Stelle nicht mehr darauf eingehen.

 

(4.2) Was werde ich künftig meinen Kunden als Dienstleistung anbieten? Die reine Vermittlung – das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage – hat in einer sich digitalisierenden Welt keine Zukunft. Aus meiner Sicht.

 

(4.3) Wie werde ich schwer austauschbar für meine Kunden? Hier gibt es sicher die meisten Möglichkeiten – z. B. durch Spezialisierung: Technisch („Spezialisten für den 3D-Druck finden Sie nur bei mir“), Linie („Wir sind Ihr Partner für den Einkauf“) oder Branche („Wir verstehen Ihr Pharma-Geschäft) bis zur Region („Unsere Interim Manager wohnen nebenan!“). Vieles mehr ist hier denkbar – ein „Weitermachen wie bisher“ jedoch sicher nicht!

 

„Ach, geh‘! Der Minister der Finsternis wieder! Mit seinen turnusmäßigen Apokalypsen mal wieder!“, höre ich den einen oder anderen aus der Interim-Szene abwinken.

 

Nun, ich denke, diese Nachrichten kann ich nicht mehr übersehen:

 

ZF Friedrichshafen kappt Umsatzprognose um eine Milliarde Euro

 

Gewinn von BMW bricht erwartungsgemäß ein – Prognose bestätigt

 

Immer weniger Aufträge für Deutz

 

„Marktumfeld ist sehr herausfordernd“ – Warum Siemens unter Druck gerät

 

Schwächelnde Autoindustrie bremst Arcelor-Mittal aus

 

Eisenmann ist pleite

 

US-Präsident Trump bricht ein Versprechen und überrascht mit neuen China-Zöllen

 

Selbstverständlich kann man sich auf das Köllsche Grundgesetz §3 zurückziehen: Et hätt noch immer jot jegange!

 

Man kann aber durchaus auch – nach fast einem Wonne-Jahrzehnt mit all seinen einschläfernden Auswirkungen – diese massiven Verwerfungen zur Kenntnis nehmen und sich fragen: Welche Auswirkungen könnten sie haben? Auf die Welt, auf Deutschland, auf mich, auf das Interim-Business.

 

Und dann kann man durchaus diese eine Frage stellen, die 95 Prozent der Szene bestimmt verneinen werden:

 

Ist das

 

die Götterdämmerung des traditionellen Interim-Business?

 

INTERIM MANAGER, NEHMT DIE RABATTE MIT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Detail_Rolls_Royce_Kühler_mit_Emily_Paul_Pietsch_Classic_Offenburg_2019Ich erinnere mich noch ganz genau. Als wir im Spätsommer 2016 die Idee „UNITEDINTERIM“ – damals noch geheimnisumwoben „NEWCO“ – mit einigen ausgewählten Interim Management-Providern besprachen: Wir luden sie ein, mitzumachen, und boten im Gegenzug Anteile an einem für die Interim-Branche völlig neuen Unternehmen an.

 

Von Beginn an war klar für Dr. Harald Schönfeld und mich, dass UNITEDINTERIM Mehrwertdienste anbieten würde! Denn für uns war es ebenso klar, dass ein Geschäft, das auf das Schneiden von (oft hohen, mitunter absurd hohen) Provisionen zwischen dem Preis für den Unternehmens-Kunden und dem Honorar für den Interim Manager baut, zukünftig kein tragfähiges Geschäftsmodell mehr sein würde.

 

Zudem waren wir schon damals davon überzeugt, dass das Bündeln der Nachfragemacht vieler Einzelkämpfer zu Einkaufsvorteilen führen würde, die dann wiederum dem einsamen Einzelämpfer zugute kämen.

 

Unisono wurde beim Thema „Einkaufsvorteile für die Interim Manager“ abgewunken – in der tiefen Überzeugung: „Interim Manager wollen das nicht!“ Ein Provider überraschte mich mit der Aussage: „Das hat Geschmäckle!“

 

Gern gebe ich zu, dass diese Antworten sehr, sehr lange nachgehallt hatten!

 

Zunächst, weil das ausnahmslos ganz persönliche Einschätzungen der Provider-Kollegen waren. Sicher: Alle waren langjährig im Interim-Business tätig – aber niemand hatte die Interim Manager jemals gefragt…

 

UNITEDINTERIM hatte dann mal gefragt.

 

Und – kaum überraschend: Viele Interim Manger waren an Dienstleistungen interessiert, die

 

(1) ihre Kosten senken,

(2) ihre Admin vereinfachen oder

(3) ihr Leben leichter

 

machen würden.

 

Und im Umfeld von persönlichen Preisvorteilen konnte ein „Geschmäckle“ rein niemand erschmecken.

 

Folglich bietet UNITEDINTERIM von Beginn an Mehrwert-Dienste für Interim Manager an – ausgerichtet an dieser skizzierten Logik.

 

Zum gesamten Portfolio an Sonderkonditionen gehörte – weil für Interim Manager besonders wichtig – von Beginn an das Mietwagen-Geschäft. Inzwischen wurde das Angebot auf das komplette „Mobility-Concept“ von Sixt ausgeweitet: Von Sixt Unlimited über Sixt Flat Seasons bis – besonders cool! – hin zu Sixt mydriver: Interim Manager werden zum Kundentermin gefahren, während sie sich im Fond intensiv vorbereiten – zu Kosten, kaum höher als eine Taxifahrt.

 

Und dabei nehmen sie sich vielleicht noch einmal die Auskunft der Creditreform vor – eine brandneue Dienstleistung von UNITEDINTERIM: Auf einen Vorschlag hin – von einer Interim Managerin aus der ersten Liga während des AIMP-Jahresforums auf Burg Schwarzenstein!

Ein unerwarteter Ritterschlag durch die DDIM

 

Nun hat sich die DDIM dazu entschieden, ihren Mitgliedern ebenfalls Rabatte anzubieten. Einem Verband entsprechend (Frau Dr. Strack möge mir dies nachsehen!) ein wenig spät – aber immerhin.

 

Die DDIM folgt somit dem Innovationsführer UNITEDINTERIM (ja, ich sprechen das jetzt hier mal ganz offen aus!) und natürlich freuen wir uns darüber!

 

Nun stellt sich mir die Frage: Wie reagieren die traditionellen Interim-Provider auf diese Entscheidung? Es ist doch nicht auszuschließen, dass diese Zusatzleistungen von UNITEDINTERIM und – wenn auch mit anderer Prägung – der DDIM die Erwartungshaltung der Interim Manager auch gegenüber den Providern verändern wird – über die reine Provisionsbeziehung hinaus.

 

Wie dem auch sei:

Die Interim-Szene entdeckt Mehrwertleistungen!

 

Interim Manager, die stets darauf konzentriert sind, das Geschäft ihrer Kunden zu optimieren, tun sich traditionell schwer, ihr eigenes Geschäft zu optimieren: Ein Einzelkämpfer kann halt keine Kräfte bündeln.

 

Das Bündeln der Kräfte aller Interim Manager ist deshalb eine der tragenden Säulen des Geschäftsmodells von UNITEDINTERIM. Auch hier ganz offen: Das Ausmaß der Einkaufsvorteile wäre nicht durch UNITEDINTERIM allein möglich – durch die Zusammenarbeit mit einer Einkaufsgenossenschaft hingegen schon: Auch diese Kooperation dürfte in der Interim-Szene beispiellos sein…

 

Auch wenn die DDIM weitaus weniger Kräfte (Mitglieder) bündeln kann als UNITEDINTERIM (Interim Manager), so bleibt doch ein spürbarer Mehrwert festzuhalten:

 

Ein Interim Manager, der seine Kostenbasis senken möchte, kann entweder zur DDIM oder zu UNITEDINTERIM gehen. Der eine Partner konzentriert sich bewundernswert auf die Verbandsarbeit für die Interim Manager und Managerinnen. Der andere Partner konzentriert sich auf deren Business.

 

Wo, auf welcher Basis und in welcher Kombination auch immer (denn viele Verbandsmitglieder bieten ihre Dienstleistung über UNITEDINTERIM an): Wer im heutigen Umfeld solche Preisvorteile als Interim Manager oder Managerin leichtfertig verschenkt, ist selber schuld!

 

Deshalb schließe ich heute mit meinem Appell:

 

Interim Manager, nehmt die Rabatte mit!

 

INTERIM-BUSINESS: ZWISCHEN SCHOCK UND WAHRHEIT

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Osterdeko_Saint_Marie_aux_Mines_Frankreich_2019Genau genommen wollte ich heute, am Karfreitag, auf meinen wöchentlichen Blogeintrag verzichten.

 

Hab´s dann doch nicht gemacht, weil ich mit meinen Lesern zwei Aussagen von Providerkollegen teilen möchte, die ich in dieser Woche aus meinen Mails gefischt habe – bevor ich UNITEDINTERIMs Ostergruß mit diesem Motiv hier auf die Site stelle, an alle Kunden und über alle Social Media-Kanäle, die ich nutze, versende. Und Ostereier färbe…:

 

Aussage 1: „Deine Thesen zur Zukunft der Provider vs. digitaler Plattformen mit denen du uns alle geschockt hast. Kann ich die aktuellen Charts mal haben?“

 

Aussage 2: „Das ist wirklich die Wahrheit in der gesamten Geschichte. UnitedInterim ist wirklich ein ganz anderer Ansatz. Es bringt halt nichts, das klassische Provider Geschäft 1:1 zu digitalisieren und als Plattform in Internet zu platzieren. Dann bleibt alles beim Alten.“

 

Diese beiden Aussagen bringen die Welt, in der wir arbeiten, auf den Punkt:

 

Interim Business: Zwischen Schock und Wahrheit.

ENTWEDER IST ES „PEOPLE´S BUSINESS“ – ODER EBEN NICHT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_KommunikationGebetsmühlenartig wird von Interim-Providern angemerkt, das Interim-Business sei ein „People´s Business“!

 

Ganz sicher als Gegenpol immer dann, wenn ich von den Vorteilen der Plattform-Ökonomie spreche, die auch für das Interim-Business gilt.

 

In aller Regel wird diese Aussage von einem mehr oder weniger ausgeprägt mitleidigem Blick begleitet.

 

Verdichtet soll mir diese verbale und non-verbale Kommunikation ‚rüberbringen: „Becker, das funktioniert im Leben nicht…!“

 

Ich bestreite das bekanntlich.

 

Nun mag ich ja völlig falsch liegen. So etwas gibt es ja.

 

Jedoch ist es so, dass die Signale, die Feedbacks, die ich erhalte, nicht darauf hindeuten. Vielmehr deuten sie darauf hin, dass es nicht schaden kann, wenn die Provider mal in sich gehen…

 

Also:

Wie definieren wir eigentlich „People´s Business“?

 

Wenn wir einmal an der Oberfläche dieses glänzend schillernden Imperativs „People´s Business“ kratzen wollen und Antworten darauf suchen, was damit tatsächlich gemeint ist, dann tun wir uns bemerkenswerter Weise schon mit einer Google-Recherche schwer.

 

Zwar finden wir sogar eine gleichnamige Domain (http://www.peoplesbusiness.coop/de/) und ein ebensolches Blog (http://www.thepeoplebusiness.net/blog/): Allerdings definieren beide den Begriff keineswegs.

 

Andere Fundstellen auf den ersten paar Seiten bei Google tun das auch nicht!

 

Stattdessen wird das „People´s Business“ sehr gern in Überschriften verwendet – wie z. B. in der Agenturwelt: „It´s a People´s Business“ und „Werbung ist ein People´s Business“. Offenbar zieht der Begriff recht gut.

 

Es scheint so, als wäre dieser Begriff in die eine oder andere dafür offene Szene eingesickert, um dort von jedermann leichtfüßig verwendet zu werden – in einer Art stillschweigenden Übereinkunft, jeweils die Bedeutung zu kennen.

 

Und genau das ist mein Eindruck seit mehr als 15 Jahren: In bestimmten Marktsegmenten redet jeder davon (nicht allen: der Bau z. B. misst ihm nur marginale Bedeutung bei) und führt dieses „People´s Business“ in schöner Regelmäßigkeit an: Im Kern soll dadurch das eigene Geschäft aufgewertet und als etwas Tolles, nur von ebenso tollen Menschen Darzustellendes geadelt werden.

 

Einverstanden.

 

Ich möchte hier und heute mal den Versuch wagen, dieses „People´s Business“ zu definieren – darauf vorbereitet, dass ich wieder Prügel beziehen werde.

 

„People´s Business“ ist ein Geschäft, das zwischen (in der Regel zwei) Menschen getätigt wird – und das nur deshalb gut funktioniert, weil eben diese Menschen empathisch und wertschätzend miteinander kommunizieren sowie interagieren.

 

Aufgrund der zwischenmenschlichen Kommunikation und der Interaktion zwischen den beteiligten Menschen wird Vertrauen aufgebaut – vor allem auf Seiten des „Käufers“ –, der dann auf der Grundlage eben dieses Vertrauens sich für das „Angebot“ des „Verkäufers“ entscheiden und seiner Empfehlung und seinem Rat folgen wird.

 

Ohne ein solches Verhalten kann somit ein „People´s Business“ nicht erfolgreich sein.“

 

In dieser Denkwelt bedeutet das zudem: Dieses Geschäft wird in dem Augenblick nicht mehr funktionieren, wenn ich einen dieser Menschen durch „etwas anderes“ ersetze. Für das Interim-Business ersetzen Sie bitte „etwas anderes“ durch „Plattform“ vulgo „UNITEDINTERIM“.

„People´s Business“ und der Nasenfaktor

 

Ich kann meinen Lesern diesen Satz leider nicht ersparen: Wenn meine Definition denn stimmen sollte, dann gilt auch die andere Seite der Medaille!

 

Wenn die menschliche Komponente dominiert, dann wird´s halt auch sonst menscheln! Ich werde meinen Lebtag nicht vergessen, wie mein Kunde (Vorstandsebene!) den Interim Manager aus der ersten Liga abgeschossen hat mit dem Hinweis, „der Typ passt nicht zu uns!“

 

Auf mein verblüfftes Nachfragen erläuterte er mit entwaffnender Offenheit: „So arrogant, wie der war – mit seiner Siegel-beringten Hand auf der Sessellehne: Das geht gar nicht! Mir war in den ersten Minuten klar: Der ist es nicht!“

 

Es ist also wie immer: Yin und Yang. Es gibt nichts Gutes ohne etwas Schlechtes darin. Und umgekehrt.

 

Es gibt somit keinen Grund, „People´s Business” in irgendeiner Weise zu verklären!

 

Dennoch bin ich zutiefst der Meinung, dass Menschen aktuell noch einen ganz entscheidenden Vorteil haben: Sie sind in der Lage, gut zu kommunizieren.

 

Allerdings tun sie´s nicht. Erst gestern schrieb mir ein Interim Manager:

 

Hallo Herr Becker,

 

vielen Dank für Ihre Info!

 

Gestatten Sie mir noch eine Anmerkung:

 

Ich bin wirklich sehr begeistert von der Kommunikation mit UNITEDINTERIM. Auf meine Anfragen bekomme ich immer sehr schnell und kompetent Rückantworten. Vielen Dank auch dafür!

 

Man merkt, dass Sie und Herr Dr. Schönfeld mit „großem Herzblut“ bei der Sache sind. Leider ist die Kommunikation mit anderen „Partnern“, die sich im Interim Business tummeln, nicht so vorbildlich.

 

Ich spreche hier von Providern, wohlwissend, dass UNITEDINTERIM kein Provider ist. 😉

 

Viele Grüße

 

Interim Manager

 

Offenbar haben mehr Provider als man glauben mag zu wenig Zeit, um gut zu kommunizieren. Ich wiederhole mich: Möglicherweise hält sie das aufwendige, eigene Poolmanagement (Admin) davon ab, mit den eigenen Kunden professionell zu kommunizieren (Vertrieb).

 

Ein Hammer, eigentlich, verrät dies doch die Eckpfeiler des von so gut wie jedem Provider propagierten „People´s Business“ – in dem „eben diese Menschen empathisch und wertschätzend miteinander kommunizieren sowie interagieren.“

 

Merke:

 

Entweder ist es „People´s Business“ – oder eben nicht!

 

VERLASSEN WIR ENDLICH DIE KOMFORTZONE!

Hoch ging´s her nach meinem Blogeintrag vom vergangenen Freitag: Bei Xing vor allem – aber auch in Mails an mich. Sehr viele Zugriffe. Also: alles gut!

 

Gestern war´s zudem anstrengend: Dr. Schönfeld und ich haben drei neue Videos für UNITEDINTERIM gedreht.

 

Anschließend fand noch das zweite Webinar mit Rafael Knuth statt:

 

Wie kann ich mich als Interim Manager digital transformieren?“ Auch nicht so ohne – und mit Aussagen, die durchaus schon einmal den Atem stocken liessen: (1) Sie müssen in einem mit einem Abendstudium vergleichbaren Zeitaufwand Neues lernen“; (2) Sie müssen mit Ihren Kosten runter! und (3) „Grundsätzlich können Sie als Interim Manager jetzt auch global agieren: Folglich stellt sich die Standortfrage…!“

 

Deshalb widme ich mich heute einmal einem etwas weniger konfliktären Thema: Coopetition

 

Es geht mir heute keineswegs darum, rechtzeitig zum Wochenende meine Leser mit einer wissenschaftlichen Abhandlung zu quälen.

 

Nein, es geht mir vielmehr darum, zu zeigen, dass selbst Denkansätze, die jahrelang als Tabu – als absolutes „No-Go“ – galten, irgendwann ihren Durchbruch erleben können.

Einst Undenkbares wird Realität

 

So galt es seit den Anfängen der Informationstechnologie als völlig undenkbar, dass Banken keine Rechenzentren ihr Eigen nennen würden. Argumente wie „super vertrauliche Daten können wir nicht an irgendeinen Dritten weitergeben“ und der Tausendsassa „Bankgeheimnis“ blockten aber auch alles ab, was an Gegenargumenten auch nur ansatzweise denkbar war. Solange, bis die Kosten überhandnahmen…

 

Ebenso undenkbar, dass sich Microsoft jemals Open Source öffnen würde.

 

Oder dass die Plattformstrategie, die innerhalb der jeweiligen Automobil-Konzerne populär wurde, auf Unternehmen auch außerhalb des eigenen Konzerns ausgeweitet werden könnte. Und doch haben es der VW-Konzern (mit dem VW Sharan sowie Seat Alhambra) und Ford (mit dem Galaxy) gemacht.

 

Und schließlich: Ich hätte gern aus Unternehmens-interner Sicht die Diskussionen mitbekommen, als Klöckner entschied, zunächst für den Stahlhandel nicht länger Telefon und Fax einzusetzen, sondern ausschließlich digitale Kommunikationskanäle, dann das gesamte Stahlgeschäft 7 Tage 24 Stunden über eine digitale Plattform abzuwickeln – und schließlich, Achtung!, diese Plattform auch für Wettbewerber zu öffnen.

 

Ja, geht’s noch?!

 

Mit dem Begriff der Coopetition musste ich mich erstmals im Rahmen der Projekte innerhalb der internen Unternehmensberatung bei Burda beschäftigen:

 

Im internen Sprachgebrauch verstanden wir darunter einfach die Kooperation mit Wettbewerbern (Cooperation with Competition). Und folglich sprach man mit Bertelsmann und Springer über Aufgaben, die man gemeinsam besser als allein erledigen könnte.

Nicht jeder muss mit jedem ins Bett!

 

Auch dieses Bild habe ich vor Augen, wenn ich mir die Interim-Szene anschaue. Und ich sage ja nicht, dass jeder jetzt mit jedem ins Bett gehen soll!

 

Aber mal über alternative Wege nachzudenken, ist sicher nicht falsch. Ganz besonders nicht in dieser Branche, die eben dies ihren eigenen Kunden gegenüber postuliert: „Geht mal neue Wege in der Personalbeschaffung!“

 

Einmal unbefangen darüber nachzudenken, ob die enorm fragmentierte Welt der Interim-Provider so, wie sie sich jetzt darstellt, wirklich eine Zukunft hat, ist sicher eher ein professionell unternehmerischer Ansatz als ehrenrührig. Ganz besonders dann, wenn wir uns mal die sich daraus ergebenden Marktanteile für die einzelnen Provider vor Augen halten.

 

Mit dieser Sehnsucht, mal neue Wege zu gehen, die Dinge mal anders, mal besser zu machen, bin ich nicht allein! So konstatiert Dr. Peter Förster von Förster & Kreuz in seinem Podcast: „Für den digitalen Change-Prozess braucht es Querdenker“. Ich empfehle meinen Lesern: Unbedingt anhören!

 

Wir haben Frühling. Die Natur bricht auf nach dem kalten und trüben Winter. Alles ist neu, jung und frisch. Zudem stehen wir zwei Wochen vor dem Osterfest, für das der Begriff „Auferstehung“ eine zentrale Bedeutung hat.

 

Also auf, Leute:

 

Verlassen wir endlich die Komfortzone!

 

MEHR GIBT´S HEUTE NICHT ZU SAGEN …

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Kommunizierende_Statuene_Kampen/Sylt_2018Mein Providergeschäft nimmt mich inzwischen deutlich weniger in Anspruch als noch vor zwei, drei Jahren. Selbstredend ist das darauf zurückzuführen, dass ich nur noch den Browser öffne und die Interim ManagerInnen bei UNITEDINTERIM finde, die ich meinem Kunden vorschlage: Fertig!

 

Im Zweifel von Sylt aus…

 

Kein Erfassen neuer Interim ManagerInnen, keine neuen Verträge mit eben diesen Interim Managern, keine Systeme, keine Software samt Weiterentwicklung, kein Back-up und Admin und keine Mitarbeiter.

 

Stattdessen wähle ich mich einfach ein!

 

Das war von Beginn an der Sinn der Sache.

 

Den mit weitem Abstand größere Teil meines Arbeitsvolumens investiere ich folglich in UNITEDINTERIM. Manchmal frage ich mich durchaus: Was wäre, wenn ich diesen Teil meiner Arbeit jetzt in den Vertrieb bei MANATNET investierte…

 

Letztlich ist die Frage müßig: Wenn ich meine Arbeit nicht in UNITEDINTERIM investieren würde, gäb´s das Unternehmen nicht.

 

Es sieht derzeit so aus, als hätte UNITEDINTERIM die Zeiten der Prügel und Beschimpfungen hinter sich gelassen: Nach rund zwei Jahren eine durchaus ermutigende Erkenntnis!

 

Derzeit erkennen die ersten Provider die Vorteile, wie ich sie soeben für MANATNET skizziert habe. Darüberhinaus sprechen uns Unternehmen an, die für ihr eigenes Projektgeschäft Interim- und ProjektmanagerInnen benötigen, um eine Partnerschaft mit UNITEDINTERIM einzugehen. Der entscheidende Beweggrund hierfür ist: Die Beschaffung über Provider sehen sie als zu teuer an.

 

„Aus persönlicher Überzeugung, dass Ihr Konzept das einzig faire und zukünftig marktkonforme ist, würde ich mit meinem Unternehmen gerne näher mit Ihnen zusammenarbeiten!“

Fair und zukünftig marktkonform

 

Donnerwetter!

 

Das ist schon ein radikal anderer Ansatz als in jenen dunklen Tagen des Juli 2017: „Sie sind wohl nicht gescheit, Herr Interim Manager!“

 

Es ist halt so in unserem Land – und wahrscheinlich auch in anderen Ländern: Weil´s so urmenschlich ist. Ein archaisch bedingter Reflex: Neu? Vorsicht!

 

Abstand halten: Das Smilodon könnte mich fressen!

 

Nun ist UNITEDINTERIM nicht mehr ganz neu. Und mit dem abnehmenden Grad des Neuen sinkt stets die Angst. Auch, weil sich die Berichte über bluttriefende Smilodon-Attacken in Grenzen halten.

 

Und in der Folge UNITEDINTERIM wächst. Langsamer als wir gedacht haben. Aber es wächst.

 

An Interim Managern. An Kunden. An Partnern.

 

Und das „Service Offering Portfolio“ wächst auch. Ich liebe dieses Wort aus längst vergangenen debis Systemhaus-Tagen: Interim Manager können Kollegen suchen für Projekte, die sie selbst nicht übernehmen können, Video, Blog und PSA sowie Einkaufsvorteile (z. B. bei Sixt), von denen viele noch nicht einmal gehört haben.

 

Und die Zustimmung wächst.

 

So schrieb gestern eine neue Interim Managerin:

 

„Lieber Herr Becker,

 

das Engagement von Ihnen, Herrn Dr. Schönfeld und Ihrer Kolleginnen ist wirklich großartig. Es ist absolut zu spüren, wie ernst sie alle die Unterstützung Ihrer Mandanten nehmen und das ist sicher ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs von UNITEDINTERIM. Ich bin wirklich begeistert!

 

Toll! Und ganz herzlichen Dank!“

 

Mehr gibt es heute nicht zu sagen …

 

WO´S ENG WIRD, SCHLACHTEST DU JEDE HEILIGE KUH!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Skulptur_Boboli_Garten_Florenz_2018„Das Provider-Geschäft ist sehr unschön geworden, Herr Becker“, eröffnete der Geschäftsführer des Providers unser Gespräch. Er ist seit gut zwei Dekaden im Markt tätig.

 

Nun, diese Aussage verwundert niemanden, der das Interim-Business kritisch beobachtet – und dessen Aufmerksamkeit nicht durch das Gift des eigenen Erfolges aus vergangenen Tagen gelähmt ist. Ich frage nach:

 

„Weshalb denken Sie das?“

 

„Die Entwicklungen sind in der Summe schon dramatisch, Herr Becker!“

 

„Welche Entwicklungen summieren sich, Herr Provider?“

 

„Zunächst, Herr Becker, ist das Geschäft rückläufig! China, die besonderen Verhaltensmuster des US-Amerikanischen Präsidenten, dann das Hick-Hack um den Brexit und natürlich die zahlreichen Baustellen im eigenen Land bilden eine Gemengelage, die nicht gut ist.“

 

„Dem stimme ich uneingeschränkt zu, Herr Provider!“

 

„Dann: Ich finde mich plötzlich regelmäßig im Wettbewerb mit zwei, drei anderen Providern wieder!“

 

„Das, Herr Provider, ist aber nicht neu!“

 

„Für mich schon, Herr Becker! Und in diesem Wettbewerb geht´s dann nur noch um die Preise …“

 

„Das sehe ich auch so!“

 

„Dann, das wissen wir beide, Herr Becker, ist der entscheidende Faktor in unserem Geschäft der Kundenzugang. Und folglich treten sichtbar neue Player in den Markt ein, die eben diesen Kundenzugang haben – vor allem Personalberater und Unternehmensberater. Da sagt dann der Kunde, „Wenn Sie Interim jetzt auch anbieten, dann machen wir das aufgrund unserer Geschäftsbeziehung natürlich gemeinsam mit Ihnen!“ – und wir Provider sehen dieses Geschäft nicht einmal mehr!“

Das Brot- und Butter-Geschäft bricht weg!

„Das ist richtig, Herr Provider, und genau deshalb sind Unternehmens- und Personalberater eine wichtige Zielgruppe für UNITEDINTERIM: Denn die haben alle keinen leistungsfähigen Pool!“

 

„Richtig. Und schließlich spüren wir das, was die Personalberater schon längst erleben: Das Brot- und Butter-Geschäft bricht weg! Hier fragt doch niemand mehr nach einem Controller! Den beschaffen die Kunden über eigene, digitale Kanäle selbst. Dem Controller ist das doch so was von egal, woher die Anfrage kommt: Hauptsache, sie kommt!“

 

„Ich weiß, Herr Provider. Weshalb auch sollte ein Kunde für ein solches Standard-Projekt die Providermarge zahlen – völlig unabhängig davon, wie hoch sie sein mag!“

 

„Wenn wir das alles zusammenfegen, Herr Becker, dann haben wir ein sinkendes Nachfragevolumen – bei steigendem Angebot – und gleichzeitig abschmierender Lead-to-Deal-Quote! Ganz großes Kino…!“

 

„Und was folgern Sie aus all dem, Herr Provider?“

 

„Ich bin davon überzeugt: Das Providergeschäft steht mitten in einem nie dagewesenen Umbruch. Wenn das Volumen rückläufig ist und gleichzeitig die Margen sinken, dann besteht akuter Handlungsbedarf auf der Kostenseite. Das ist doch keine „Rocket-Science!“

 

„Ich folge Ihrem Gedankengang, Herr Provider! Aber, was empfehlen Sie dann zu tun?“

 

„Sie müssen mit den Kosten runter! Schauen Sie sich also die größten Kostenblöcke an: Von einigen Providern abgesehen, wo auch die Büros richtig zu Buche schlagen, werden Sie bei den Mitarbeitern landen!“

 

„Nicht beim Pool?“

 

„Sicher, damit ist doch ein gehöriger Teil der Mitarbeiter beschäftigt!“

 

„Das ist aber die heilige Kuh im Provider-Geschäft!“

 

„Glauben Sie mir, Herr Becker,

 

Wo´s eng wird, schlachtest Du jede heilige Kuh!“