Freitag 28. Februar 2014

INTERIM MANAGER FINANZIEREN SICH SELBST – MINDESTENS!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Koshy Koshy – Titel: Diwali / Deepavali Die Heuse-Studie zum Interim Management in Deutschland ist seit Jahren anerkannt in der Interim-Branche. Während die AIMP-Providerumfrage den Markt aus der Sicht der Interim Management-Provider beleuchtet, liefert die Heuse-Studie Antworten aus der Sicht der Interim Manager selbst. Beide Studien ergänzen sich somit in idealer Weise.

 

Für das Jahr 2013 liefert Ludwig Heuse erstmals Informationen zum Return on Interim Management (RoIM) – einem Thema, dem ich mich in meinem Blog vom vergangenen Freitag unter anderer Überschrift gewidmet hatte.

 

Ganz offensichtlich muss die Branche den einen oder anderen Schwerpunkt in der Kommunikation setzen: Statt über Tagessätze und deren Entwicklung zu reden, ist es sicher für einen potenziellen Kunden überzeugender, über einen solchen RoIM zu sprechen.

 

Es ist völlig müßig, darüber zu streiten, ob der RoIM tatsächlich so ist – und wie die Interim Manager ihn selbst be- oder gemessen haben.

 

Zunächst ist Ludwig Heuse kein Amateur und weiß, was er tut. Zudem wird der RoIM in vielen, womöglich in den meisten Fällen so sein. Selbstverständlich gibt es keine Garantien in unserem Geschäft, jedoch zeigt mein Beispiel vom vergangenen Freitag, was möglich ist – mit echten Zahlen.

 

Ludwig Heuse danke ich für diese neue „Kennziffer“. Mag sein, dass sie noch auf ein wenig wackeligen Beinen steht – vielleicht aber auch nicht. Ludwig Heuse schreibt: „Hierzu gibt es noch weit mehr zu forschen und wir werden auf das Thema zurückkommen.“

 

Auch dafür meinen Dank! Möglicherweise werden sich die Dinge nach weiterem Forschen noch etwas anders darstellen. Aber der Kern der Aussage „Interim Manager verdienen sich selbst zurück – meist sogar mehr“ wird sich nicht ändern. Davon bin ich zutiefst überzeugt.

 

Sicher werde ich dann irgendwann hier titeln:

 

Interim Manager finanzieren sich selbst – mindestens!

 

Freitag 21. Februar 2014

INTERIM MANAGER KÖNNEN GROSSES SCHAFFEN IM MITTELSTAND!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: frenshy – Titel: KnöpfenGestern habe ich dem AIMP einen Interim Manager von MANATNET für die Auszeichnung „AIMP-Interim Manager des Jahres 2014“ vorgeschlagen.

 

Erstmals. Mancher mag denken: Die Interim Manager, die mit dem Minister der Finsternis zusammenarbeiten, haben´s halt schwer: Der nimmt zu vieles von dem, was Interim Manager tun, als völlig selbstverständlich hin!

 

Kleinlaut gebe ich zu: Da ist was dran!

 

Warum dann schlägst Du dann gerade jetzt und gerade diesen Interim Manager vor?

 

Meine Begründung, alte Analysten-Schule, geht über drei DIN A4-Seiten: (1) Die Situation im Unternehmen, (2) die Probleme, die der Interim Manager vorfand und (3) Maßnahmen des Interim Managers sowie die Ergebnisse daraus.

 

Das war eine gute Übung – für mich. Und auch alles wichtig, denn sonst hätte ich es nicht geschrieben. Dennoch lässt sich die Essenz in einem Absatz zusammenfassen, den ich folglich meiner Begründung vorangestellt habe:

 

Dieses Projekt demonstriert im kleineren Mittelstand, wie ein professioneller Interim Manager als CRO die technische Seite auf Vordermann bringen und durch seine Gesamtsicht obendrein zu Einsparungen in Millionenhöhe sorgen kann. Damit hat er seine eigenen Kosten bereits mehrfach „zurückverdient“ – und das Unternehmen steht ganz erheblich besser da als vorher.

 

Sicher, ich stehe auf dem Standpunkt: Es ist der Job eines CRO (Chief Restructuring Officers), das Unternehmen zu restrukturieren. Und wenn das dann gelingt, dann hat er seinen Job gemacht. Und das allein kann aus meiner Sicht nicht die Auszeichnung als Interim Manager des Jahres rechtfertigen.

 

Was ist es dann?

 

Aus meiner Sicht hat der Interim Manager ein Projekt abgeliefert, wie für einen Werbespot für´s Interim Management:

 

1. Der Kunde ist ein (kleiner) Mittelständler – ein Marktsegment, in dem Interim Management doch noch erstaunlich oft unbekannt ist oder als „Teufelszeugs“ abgelehnt wird.

 

2. Der Kunde hat selbst erkannt, dass er handeln muss, will er selbst sein Unternehmen in dritter Generation nicht gefährden – eine Sichtweise, die anfangs durchaus nicht von allen Familiengesellschaftern geteilt wurde.

 

3. Der Interim Manager hat die Produktion in allen Facetten optimiert, mit – und wenn es sein musste – auch gegen die Mitarbeiter. Und hat sich auf diese Weise den Respekt der Mitarbeiter erarbeitet. Betriebswirtschaftlich konnten Kosten und Ausschussquoten deutlich gesenkt werden. Ein dramatisches Reduzieren der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe auf das tatsächlich erforderliche Maß setzte (durch Reduzierung des Working Capitals) wertvolle Finanzmittel frei.

 

4. Die Qualitätsprobleme, die die Kunden des Unternehmens, wenn noch nicht vertrieben, so doch hochgradig verstört hatten, konnten gelöst werden. Daraufhin kamen die Kunden zurück – und neue hinzu. Zusätzliche Aufträge auch.

 

5. Die Banken frohlockten und – so etwas habe ich überhaupt noch nicht erlebt! – sendeten dem CRO und seinen Leuten nach wenigen Monaten einen gelben Smiley der Glückseligkeit im DIN A4-Format mit dem Untertitel „Prima: Weiter so!“, der seitdem den vom Interim Manager eingeführten „Floor Shop“ (Treffpunkt für alle (!) Besprechungen mitten in der Fabrik) ziert. Im Kielwasser sind die Kreditversicherer inzwischen zurück an Bord.

 

6. Der Interim Manager hat das Unternehmen bisher rund 350.000 Euro gekostet. Seine Arbeit hat für das Unternehmen im gleichen Zeitraum rund 1,25 Mio. Euro erwirtschaftet, davon sind etwa die Hälfte Einmaleffekte; die andere Hälfte sind dauerhafte, jährliche in Cash bewertete Verbesserungen.

 

Nein, ich denke nicht, dass der Kunde den Interim Manager heilig sprechen sollte. Aber, der Interim Manager hat alles Recht, stolz auf dieses Referenzprojekt zu sein.

 

Und es zeigt allen Skeptikern überdeutlich:

 

Interim Manager können Großes schaffen im Mittelstand!

 

Freitag 14. Februar 2014

„INTERIM MANAGEMENT? GOTTLOB SIND WIR OHNE KLARGEKOMMEN!“

Dark_Prayer_Child_In_Halloween_Makeup_by_D_Sharon_PruittSeit über 10 Jahren arbeite ich im Interim Management. Ich habe schöne Erfolge erlebt und auch Narben davongetragen.

 

Und, ja, ich habe in den ersten Jahren „Kaltakquise“ gemacht: Über 600 Unternehmen angerufen – und mir die Lippen fusselig geredet. Um dann mit Fragen konfrontiert zu werden – wie diesen:

 

„Was bieten Sie? Internet Management?“

 

„Was bieten Sie? Internes Management?“

 

Um dann in jedem Fall, mit einer Engelsgeduld zu antworten: „Nein, wir bieten Interim Management. Das ist eine Art Projektarbeit auf Management-Ebene. Wie in einer Festanstellung – aber eben nur für einen von vornherein genau definierten Zeitraum.“

 

Die Antworten lauteten dann in schöner, enervierender Regelmäßigkeit: „Brauche mer net!“

 

Und, in diesen historischen Zeiten, gab es einen Dauerbrenner, der mich jedes Mal tief erschütterte – ob seiner überbordenden Arroganz: „Interim Manager? Das sind doch alles verkrachte Existenzen, die keinen Job mehr in Festanstellung finden!“

 

Dieser Dauerbrenner ist inzwischen jedoch wohl zu Asche zerfallen. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, diese Logik in den vergangenen sagen wir vier Jahren gehört zu haben.

 

Das ist erfreulich. Und das ist sicher auch ein Ergebnis der nachhaltigen Arbeit von AIMP und DDIM.

 

MANATNET macht seit Oktober vergangenen Jahres wieder „Kaltakquise“ – im Mittelstand. Ich habe an dieser Stelle berichtet und kleinlaut gebe ich zu: Das macht der Chef nicht mehr selbst….

 

Aber, der Chef erhält Berichte über jeden einzelnen Anruf. Und diese Berichte sorgen nahezu täglich dafür, dass ich abends röchelnd am Schreibtisch zusammensacke. Denn in überraschend vielen Fällen kommt ´rüber, dass der deutsche Mittelstand unsere Dienstleistung in vielen Fällen noch immer nicht kennt – und sie wohl deshalb als „Teufelszeug“ ansieht.

 

Und dann kommen halt Aussagen wie diese:

 

„Frau [Name], Personal Chefin (!), teilt mit, dass Interim Management noch nie ein Thema war und man auch keinen Bedarf darin sieht. Sie wüsste gar nicht, in welchen Bereichen man das einsetzen könnte, weil man sich zum Glück noch nie damit auseinandersetzen musste.“

 

Jeder, der sich auch nur etwas der Logik verbunden fühlt, wird den Kopf müde schütteln. Jedoch, der Kern dieser Aussage: „Teufelszeugs“, ist eher typisch als die Ausnahme, wie diese Antworten unterstreichen:

 

„Interim Management: Das entspricht nicht der Vorgehensweise unseres Hauses!

 

Und schließlich, mit Stoß seufzendem Dank an den Allmächtigen:

 

„Interim Management? Gottlob sind wir ohne klargekommen!“

 

 

 

PS: Durch die vielen Zitate scheitere ich heute erstmals an meinen eigenen Zielen für den Blablameter. Interim Managment im Mittelstand ist halt ein recht trübes Thema…

 

Freitag 07. Februar 2014

EINE ART „SELF-FULFILLING BLOG-PROPHECY“

Michelangelo_Buonarroti_Jeremia_Sixtinische_Kapelle_RomSeit dem 1. September 2007 schreibe ich mein Blog zum Interim Management. Ohne, dass ich das registriert hätte, sind inzwischen glatt sechs Jahre ins Land gegangen.

 

Jede Woche. Freitags um 15.00 Uhr. Die Ausnahmen kann ich an einer – nicht zwei! – Händen abzählen. Mein Blog hat viele treue Leser – und dafür bin ich sehr dankbar.

 

Ein Leser schrieb mir mal: „Ich warte freitags immer auf Ihr Blog: Danach kann ich gutgelaunt ins Wochenende gehen!“ Fein!

 

Ich schreibe mein Blog nicht zur Selbstverwirklichung, wie ein guter Freund einmal vermutete. Dennoch gebe ich zu, dass ich gern für mein Blog schreibe – und keinesfalls empfinde ich das als Last. Ich schreibe aber auch darüber hinaus viel – und so gar nicht dicht am Blog oder am Interim Management.

 

Natürlich schreibe ich mit dem alles überragenden Ziel, meine Leser zu erfreuen – in dem Sinne, dass sie mein Blog einfach gern lesen. Ich möchte niemanden bekehren, nicht missionieren und auch keinem Besserwissertum frönen. Hingegen möchte ich schon zu ein wenig mehr Ehrlichkeit in dem ach so tollen „Super-Dooper“-Interim-Geschäft beitragen.

 

Der Nebeneffekt ist sicher, dass ich mich im Internet als Insider im Interim-Geschäft positioniere. Das gelingt recht gut – und erstaunlich wenigen meiner Wettbewerber: Auch hier kann ich sie an einer Hand abzählen.

 

Ich schreibe für meine Leser – nicht für Suchmaschinen: Ganz ausdrücklich nicht!

 

Prompt wies mich ein Leser gutmeinend darauf hin. Zwar achte ich sicher darauf, dass die Begriffe Interim Management, Interim Manager und was weiß ich noch was angemessen im jeweiligen Text vorkommen. Die Quote (relevante Key-Words zur gesamten Anzahl der Wörter) rechne ich aber ebenso sicher nicht aus.

 

Stattdessen lasse ich meine Texte stets durch den Blablameter scannen und den „Bullshit-Index“ errechnen: Ein nettes Spielzeug zwar, das aber doch ganz gute Hinweise auf den Anteil sprachlicher Schwächen oder gar Geblubber liefert. Regel: Meine Blogeinträge dürfen keinen Bullshit-Index mit einer „3“ vorn haben. Meist liegt er deutlich darunter.

 

Einigermaßen überrascht es mich dann aber, welche Blogartikel über einen langen Zeitraum den größten Zuspruch erhalten!

 

So gibt es seit Wochen ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen „EINE TYPISCHE WOCHE IM INTERIM MANAGEMENT“ und „YOU ALLWAYS HAVE TO BE THREE MONTHS AHEAD OF YOUR SUPERVISORY BOARD“. Der Artikel auf dem Bronze-Rang fällt dagegen schon deutlich ab: „AIMP JAHRESFORUM – EINE GROSSE FAMILIENFEIER“ hat nur halb so viele Zugriffe wie die beiden ersten (jeweils).

 

Ich frage mich ständig, was diese beiden Artikel für meine Leser so attraktiv macht. Kleinlaut gebe ich zu: Ich weiß es nicht!

 

Möglicherweise sind beide Einträge so beliebt, weil sie ans Eingemachte gehen, weil sie echte Geschichten aus meinem Provider-Leben teilen. Und weil sie dann irgendwann in meinem Blog selbst als „meistgelesene Artikel“ besonders herausgestellt – und dann wieder von vielen neuen Lesern gelesen werden.

 

Es bleibt ein Rätsel – aber vielleicht auch nur:

 

Eine Art „self-fulfilling blog-prophecy“.