Montag 29. April 2013

MEIN RÜCKZUG ZWISCHEN FILES UND FLASCHEN

 

© Fotograf: Melanie Hessler

Es ist geschafft. Wir haben das AIMP-Jahresforum 2013 hinter uns. Ein erstes Durchblättern der Feedbackbögen zeigt, dass die Teilnehmer mit unserem Jahresforum recht zufrieden gewesen sind.

 

Hans Eichel, so sieht es aus, hat ausnahmslos eine „1“ für seinen Vortrag erhalten. Dem gilt mein ehrlicher Respekt!

 

Frau Dr. Marei Strack, Vorsitzende des Vorstands der DDIM, war bei uns und hatte ein Grußwort im Gepäck. Das wir nicht in den Feedbackbogen aufgenommen hatten. Einige Teilnehmer haben das Grußwort dennoch bewertet – mit „Klasse!“.

 

Dr. Schönfelds Vortrag „Qualität im Interim Management“ war kein leicht verdaulicher Stoff, kam aber dennoch sehr gut an. Oder vielleicht gerade deshalb. Eine Teilnehmerin sagte mir: „Das Niveau des Jahresforums wird von Jahr zu Jahr besser. Es gibt keine oberflächlichen Sachen mehr.“

 

Und die Ergebnisse der AIMP-Providerumfrage 2013, die Thorsten Becker und ich vorgestellt hatten, sind inzwischen online.

 

Abzüge gab´s, nicht ganz ernst gemeint, für das Wetter: Petrus meinte es nicht besonders gut mit uns! Dadurch drängten sich so viele Teilnehmer wie noch nie in der Lobby von Burg Schwarzenstein.

 

Ein auch nur etwas ruhiges Plätzchen zu finden, an dem ich mein Schlusswort skizzieren konnte, wurde zu einem beinahe hoffnungslosen Unterfangen.

 

Aber es gab ja noch die Bar. Für mich bisher einzigartig:

 

Mein Rückzug zwischen Files und Flaschen.

 

 
Anbieter Interim Management

Freitag 19. April 2013

EINE AUSZEIT VOM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: wollsocke – Titel: Flugshow

Heute um 11.00 Uhr die letzte Telefonkonferenz aller AIMP-Mitglieder zum AIMP-Jahresforum 2013. Die finale Runde. Heute in einer Woche bereits ehren wir die AIMP-Interim Manager des Jahres 2013. Meine Güte!

 

Die kommende Woche kennt dann fast kein anderes Thema mehr.

 

Dann, am Samstag, das Jahresforum. Heutiger Stand: Mindestens 20 Prozent mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr. Das Management von Burg Schwarzenstein wirkt ganz entspannt.

 

Und dann, am Samstag gegen 17.00 Uhr, ist alles vorbei.

 

Was mache ich dann bloß?

 

Ach ja, ich habe ja noch einen kleinen Nebenschauplatz: MANATNET´s Zehnjähriges am 5. Mai. So etwas lässt sich nicht aufschieben und dann ganz entspannt nach dem AIMP-Jahresforum erledigen. Folglich hatten wir hier seit Jahresbeginn zwei Großprojekte im Parallelflug.

 

Eine schöne Sache haben wir uns ausgedacht. Dafür war der Meister zuständig.

 

Eine kantige Sache haben wir uns wieder ausgedacht und werden sie am 6. Mai kommunizieren – und sind auf Prügel einiger Wettbewerber eingestellt: Nichts wirklich Neues also!

 

Die Pressemitteilung steht schon.

 

Und ich habe tatsächlich, Überraschung!, Melanie Hesslers Empfehlung, „Wir machen ein Interview zum Zehnjährigen“ aufgegriffen. Auch das wird noch vor dem AIMP-Jahresforum fertig sein.

 

Und dann ist auch das vorbei.

 

Was mache ich dann bloß? So viel Zeit auf einmal!

 

Ich kann ja nicht viel mit diesem „Work-Life-Balance“-Kram anfangen. Denn ich finde durchaus Sinn und Erfüllung in meiner Arbeit. Ja, tatsächlich, das gibt´s! Unter Interim Managern im Übrigen sehr häufig.

 

Aber im Augenblick habe ich das Gefühl, als würde mich das Interim Management aussaugen. Und der AIMP (der schon im Namen das Wort „Arbeit“ trägt) auch. Zwei Vampire im Parallelflug.

 

Es ist Zeit für frische Kräfte – und:

 

Eine Auszeit vom Interim Management.

 

Freitag 12. April 2013

INTERIM MANAGER SIND IN FESTANSTELLUNG GESCHEITERTE MANAGER!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Andrea Rinaldi – Titel: Valeria

Ich gebe zu: Diese Aussage meiner potenziellen Kunden hatte mich anfangs völlig verblüfft. Anfangs, das war vor zehn Jahren. Als wir MANATNET gründeten.

 

Und jetzt, so unmittelbar vor dem Jubiläum, schaue ich halt hin und wieder mal zurück. So macht man das halt – und da bin ich dann doch etwas traditionell unterwegs.

 

Melanie Heßler von PR-MarCom meint, ich solle diese Rückschau systematisch machen. Sie schlägt zum Jubiläum ein Interview vor. Vielleicht mache ich das. Wahrscheinlich mache ich das.

 

„Interim Manager sind in Festanstellung gescheiterte Manager!“ Auf meine Frage, „Wieso glauben Sie das?“, kam regelmäßig in etwa eine solche Antwort „Im Grunde seines Herzens wäre doch jeder lieber ein festangestellter Manager.“ Keine Begründung dieser Sichtweise also.

 

Ich war wirklich erschüttert, denn ich hatte mich gerade entschieden: Einen weiteren Job als Sprecher der Geschäftsführung oder CEO? Niemals!

 

Dafür gab es viele Gründe. Aber einer war ganz entscheidend für mich: Auch als Sprecher der Geschäftsführung oder CEO bist Du abhängig! Du verdrängst es nur gern. Und es ist die Kohle, die sie Dir hinterherwerfen, Dein Entgelt für eine Art neuzeitliche Leibeigenschaft, das Dich diese Abhängigkeit verdrängen lässt.

 

Und obendrein die Insignien der „Macht“: Glänzender Dienstwagen, großes Büro, üppiges Spesenkonto, nimmermüde Sekretärinnen (pardon: Assistentinnen!) im Schichteinsatz. Sie sind Deine Drogen, die Deinen Verstand vernebeln, ablenken von der Abhängigkeit, in der Du Dich befindest.

 

Ums Verrecken nicht wollte ich solch eine Situation noch einmal erleben.

 

Desahaln gab es nur einen Weg: Das eigene Unternehmen, das zudem niemals Darlehen von Banken annehmen würde. Dieser strategischer Fehler aus den Kindertagen von MANATNET wurde 2010 korrigiert: Keine Darlehen von Banken mehr. Niemals!

 

Damit war mein Ziel erreicht. Keine Abhängigkeit!

 

Der eine oder andere Leser wird womöglich anmerken: Aber Du bist doch von Deinen Kunden abhängig!

 

Nun, das sehe ich nicht als Abhängigkeit an: Wenn wir gute Arbeit leisten [erst gestern in einer Mail: „Vielen Dank noch einmal, ich schätze die professionelle Vorgehensweise von MANATNET!“], dann wird es hier keine Probleme geben. Und schon gar keine Abhängigkeiten.

 

Ich wäre nicht ehrlich, verschwiege ich, dass das schon ein schmerzlicher Lernprozess war: Dass an jedem Monatsende mein Konto nicht mehr üppig aufgefüllt wurde. Und dass ich stattdessen mein eigenes Gehalt selbst „reinholen“ musste.

 

Aber für kein Geld der Welt würde ich heute mit „früher“ tauschen wollen.

 

Und so gut wie alle Interim Managers bei MANATNET würden das auch nicht.

 

Deshalb können wir aus dem MANATNET-Pool so gut wie nie Festanstellungen besetzen – unsere Kunden fragen inzwischen schon gar nicht mehr danach.

 

Diese „gescheiterten“ Interim Manager wollen gar keine Festanstellung mehr! Ups!

 

Auch darauf werden Thorsten Becker und ich eingehen im Rahmen unserer Präsentation der AIMP-Providerumfrage 2013 auf Burg Schwarzenstein.

 

Die Unternehmen haben das inzwischen erkennen müssen: We couldn´t have been more wrong! Nichts ist falscher als diese Aussage:

 

Interim Manager sind in Festanstellung gescheiterte Manager!

 

Freitag 05. April 2013

AUF ZUR PHÖNIX-PARTY, IHR INTERIM MANAGER!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Katjusch – Titel: Dancing

Eigentlich sollte ich heute aussetzen. In tiefer Dankbarkeit. Demütig gebeugten Hauptes – angesichts der Macht des Internets im Allgemeinen und eines Blogs im Besonderen.

 

Ja, ich gebe zu: Mein letzter Blogeintrag mit dem Titel „BIETEN SIE INTERIM MANAGER FÜR 499 EURO AN“ war schon provozierend. Und das ganz bewusst! Ich liebe so etwas, hilft es mir doch, mein Image als „Minister der Finsternis“ jenseits des Mainstreams zu kultivieren.

 

Dass dieser Blogeintrag jedoch in dieser Weise einschlagen könnte, habe ich dann doch nicht erwartet: Innerhalb von nur vier Tagen (!) hat er sich unter die Top-Ten aller Blogeinträge katapultiert, die ich jemals geschrieben habe. Und das sind inzwischen immerhin 348!

 

Offenbar habe ich einen Nerv getroffen.

 

Das Feedback war intensiv und vielschichtig – mit zwei Schwerpunkten: (1) Kann nicht sein – und vor allem: darf nicht sein! Und: (2) Ist leider so und deshalb müssen wir die Leistungsfähigkeit der Interim Manager viel besser kommunizieren.

 

Punkt (2) stimme ich in vollem Umfang zu. Hier müssen wir erheblich besser werden. Wir, das sind alle, die auf der Anbieterseite im Interim Management tätig sind – also Interim Manager, die Provider und auch AIMP und DDIM.

 

Wie zum Hohn hat mir darufhin unter der Überschrift „Besser kommunizieren“ ein Interim Manager einen aktuellen Text eines Providers zukommen lassen. Die Demut lässt mich den Namen des Providers verschweigen….

 

Zitat

 

Kommunikation in der Krise

 

Mangelnde Unternehmen, die von der Strategie- über die Liquiditätskrise in die drohende Insolvenz geraten, benötigen Sanierungs- und Restrukturierungsberater, die durch ein Gutachten die Sanierungsfähigkeit und -würdigkeit bestätigen. Die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen obliegt oft einem interimistischen CRO. Wichtig ist hierbei, dass der CRO alle Stakeholder frühzeitig in die erforderlichen Veränderungsprozesse einbindet, um die Motivation für ein gemeinsames Handeln hoch zu halten. Zu Beginn einer Sanierung ist eine ‚Offene Kommunikation zur Vertrauensbildung‘ ein wesentliches Mittel zum Erfolg. Jeder Schritt sollte transparent kommuniziert werden, mittels Intranet, Mitarbeitergesprächen, ‚Runder Tische‘ und ‚Walking around‘. Es gilt Zwischenziele zu feiern, gleichwohl sind auch Rückschläge offenzulegen. Nach erfolgreicher Sanierung bedarf es einer kommunikativen Neupositionierung („Phönix Party“) durch die Geschäftsführung.

 

Zitat Ende

 

Was für ein Geschwurbel!

 

Kopieren Sie diesen Text und fügen Sie ihn mal in den Blablameter ein!

 

Aus der Asche erhebt Euch:

 

Auf zur Phönix-Party, Ihr Interimmanager!