Über Jürgen Becker

Ich habe mit MANATNET und UNITEDINTERIM zwei innovative Unternehmen im Interim Business der DACH-Region aufgebaut und bin Insider im Interim Management-Geschäft, war Gründungsmitglied des AIMP und bis 2017 Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie.
Freitag 14. Juni 2013

INTERIM MANAGEMENT: SABBATICALS ERSTMALS VOR VAKANZEN

 

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: fotodruide – Titel: have a break

Was wären wir ohne Studien? Im Interim Management und darüber hinaus.

 

An einer neuen Studie zur Generation Y, also den nach 1980 Geborenen, bleibe ich hängen. Erstellt von PWC. Ein Name, dem ich noch vertraue.

 

Dort lese ich (Zitat aus der FAZ vom 7. Juni):

 

„…, dass ihnen der demografische Wandel und der zunehmende Führungskräftemangel auf dem Arbeitsmarkt Macht verleihen. Entsprechend fordernd treten sie Arbeitgebern gegenüber auf, setzen dabei andere Schwerpunkte als einst ihre Eltern. Statt nach Titeln und Dienstwagen fragen die Vertreter dieser Generation im Vorstellungsgespräch nach dem Zeitpunkt des ersten Sabbaticals.“

 

„Na, geht´s noch!?“, reagiert reflexartig eine Ecke meines Hirns. „Ruhig, Brauner!“, echot eine andere.

 

Es ist eine Binsenweisheit, dass die junge Generation vieles anders machen möchte, als die beiden vorangehenden Generationen – die sie typischerweise beide miterlebt oder miterlebt hat. Sie, die junge Generation, schafft, einem Pendel gleich, Gegenkräfte gegen all die Dinge, die sie als „nicht positiv“ – um das vorsichtig zu formulieren – empfunden hat oder immer noch empfindet. Die demografische Entwicklung mag das deshalb verstärken, jedoch ist sie sicher nicht der Auslöser.

 

Und so dürfen wir uns nicht wundern, wenn das uns vertraute Dasein unter gleichgesinnten Workaholics nicht länger „in“ ist.

 

Dennoch empfinde ich die Frage nach dem Sabbatical schon als krass –  letztlich eine modernsprachliche Verschwurbelung für die Frage: „Sagen Sie mal, bevor ich hier überhaupt anfange: Wann kann ich ein paar Monate aussetzen?“

 

Zusätzlich zum Urlaub, versteht sich!

 

Mit einem stillen Grinsen stelle ich mir die Reaktion von Karl Heinz Achinger, damals Chef vom debis Systemhaus, auf ein solches Ansinnen während meines Bewerbungsgespräches vor. Wahrscheinlich hätte er sich in seinem Sessel zurückgelehnt und ein unergründliches Lächeln aufgesetzt …

 

Dennoch, auch das ist mir klar, stehen wir wohl alle vor diesem Phänomen der Generation Y. Und da wir die Generation Y nicht werden ändern können, werden wir uns auf sie einstellen müssen.

 

Und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr möchte ich alle Ypsilons umarmen und ihnen zurufen: „Ja, Kinder, recht so!“

 

Nicht, dass ich glaube, dass Deutschland im Wettbewerb mit anderen Ländern dadurch gestärkt würde.

 

Aber unser Interim-Geschäft!

 

Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich mit meinem Freund Thorsten Becker die AIMP-Providerstudie 2023 präsentieren. Auch Thorsten inzwischen ergraut – ich am High-Tech-Rollator. Auf Burg Schwarzenstein.

 

Der Titel zur Präsentation der fabulous Becker-Daddies lautet:

 

Interim Management: Sabbaticals erstmals vor Vakanzen!

 

 

Freitag 07. Juni 2013

INTERIM MANAGEMENT IST JA GAR NICHT SO KOMPLIZIERT, WIE ICH DACHTE!

 

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Sean Rogers – Titel: Liquid Rainbow

„…, aber ich habe noch gar keine Ahnung vom Interim Management!“

 

Was sind wir immer stolz auf unser Spezialistenwissen! Durchaus zu Recht, wie ich denke.

 

Jedoch läuft jedes Spezialistenwissen Gefahr, vom Rest der Menschheit nicht verstanden zu werden. Sie glauben mir nicht?

 

Stellen Sie sich bei Gelegenheit mal in eine Runde von hochqualifizierten IT-Leuten, Maschinenbauern oder Chirurgen. Dann verstehen Sie, was ich meine.

 

Selbstverständlich gilt das auch für uns, die wir uns zu den Spezialisten, zu den Insidern im Interim-Geschäft zählen.

 

Und, das gebe ich gerne zu, reagiere ich doch regelmäßig verblüfft, wenn ein Kunde heute noch signalisiert oder gar mutig kommuniziert: „Ich hab´ keine Ahnung vom Interim Management!“

 

Aber ich bin geschult genug, um meine Reaktion zu registrieren. Regelmäßig rufe ich mich dann zur Ordnung – und ich stelle mich auf den fiktiven, „normal ausgebildeten Abiturienten“ mir gegenüber ein: Eine ungemein wertvolle Orientierungshilfe aus längst vergangenen Tagen des Verkaufstrainings.

 

Das hilft beiden Parteien. Seit Jahren.

 

Denn das legt einen Hebel um in meinem Kopf:

 

– Kein Jargon, denn der Kunde soll mich verstehen: Es ist erstaunlich, wie viele Begriffe unter Insidern eindeutig sind – und von allen anderen schlichtweg nicht verstanden werden. Glauben Sie nicht? Wahrscheinlich haben Sie noch nie mit Ihrer Bank einen „Delayed Step-up Swap“ verhandelt oder den „Take-along“ vergessen zu regeln, als Sie das letzte Mal ein Unternehmen erworben haben. Aber: Wer hat schon den Mut, zu sagen: „Tut mir leid, ich verstehe Sie nicht!“. Die meisten von uns sind so geprägt, dass sie eine solche Aussage als Zeichen der Schwäche ansehen werden. Deshalb fragen wir nicht nach. Und genau an dieser Stelle haben Sie Ihren Kunden verloren.

 

– Helikopterflug, denn der Kunde braucht noch keine Details: Es ist erstaunlich, wie viele Insider mit Detailwissen glänzen wollen und ihren Kunden prompt mit ihrem Detailwissen zudecken – manchmal denke ich: Bis sein Haupt ermattet auf dem Konferenztisch aufschlägt. Anstatt den Kunden erst einmal „ins Bild“ zu setzen, in dem er sich dann auch zurechtfinden kann. In aller Regel erschrecken Sie dadurch Ihren Kunden, dem eben dieses Detailwissen fehlt. Viele Menschen fühlen sich dadurch reflexartig dumm – und nur wenige Menschen wissen über diesen Reflex. Zu besten Zeiten der Transaktionsanalyse von Berne lag genau in diesem Reflex der Grund fürs Scheitern: „Ich bin nicht dumm – aber Du bist böse!“

 

– Du bist wichtig – nicht ich: Diese Selbstverständlichkeit im vertriebsorientierten Denken steuert alles Übrige. Und führt zu zahlreichen Fragen von meiner Seite während des Gesprächs:

 

„Hab ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt?“

 

„Was ist aus Ihrer Sicht noch nicht genug behandelt?“

 

„Welche Frage beschäftigt Sie im Augenblick darüber hinaus?“

 

„Was sollten aus Ihrer Sicht die nächsten Schritte sein?“

 

Um nur einige zu nennen.

 

Gut fühle ich mich, wenn der Kunde unser Gespräch so beendet, wie kürzlich die verantwortliche Mitarbeiterin eines Großkonzerns:

 

Interims Management ist ja gar nicht so kompliziert, wie ich dachte!“

 

Freitag 31. Mai 2013

LIEBER GOTT, LASS SOLCHE KUNDEN REGNEN!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Brian Snelson – Titel: Leaf on my car

Ein wenig überraschend: Der Mai war ein sehr aktiver Monat für das Interims Management-Geschäft von MANATNET. Und das, obwohl der Monat Mai nur 16 Arbeitstage mit sich brachte. Das eine oder andere produzierende Unternehmen hatte mir gegenüber – leicht verzweifelnd – in den leeren Raum gefragt: „Wir wissen gar nicht, wie wir in diesem Monat die Produktion sicherstellen sollen!“

 

Die Arbeitnehmer sahen das naturgemäß anders. Und doch wurde die Produktion wieder sichergestellt – wie jedes Jahr.

 

Eine neue Geschäftsidee schlug auf – genialer Prägung! Wir überlegen, wie wir dort mitmachen können. Gleichzeitig habe ich große Sorge, dass der Markt, die Kunden, noch nicht reif genug dafür sein könnten.

 

„Aber der Leidensdruck der Unternehmen ist enorm!“, argumentierte mein Gegenüber.

 

„Ich glaube das in keiner Weise“, hielt ich dagegen. Ich glaube, ja, dass die Unternehmen in Deutschland das eine oder andere Problem haben. Mitunter gehören hierzu durchaus Probleme massiver – vereinzelt existenzgefährdender Prägung. Aber flächendeckender Leidensdruck? Eher nicht.

 

Und so schieben nach wie vor einige Unternehmen Interim-Projekte an – und kommen in den nächsten vier bis acht Wochen keinen Schritt weiter. Und ich glaube inzwischen, dass sie nicht einmal überrascht wären, wenn ich ihnen sagte: „Tut mir leid, aber wir haben Ihr Projekt auf unserer Seite inzwischen aus der Pipeline gestrichen. Wenn Sie hinwarten möchten, dann ist das Ihr gutes Recht – und niemand hier nimmt Ihnen das übel. Aber ein Interim-Provider ist in einem solchen Fall nicht der richtige Partner für Sie.“

 

Und dann gibt es Kunden, da geht das zack-zack: Anfrage – Suchprofil – Recherche – vorgeschlagene Kandidaten – Telefoninterviews – persönliche Interviews – Vertrag – Arbeitsaufnahme. Fertig!

 

Am November-gleichen Regentag nach Fronleichnam, einem der berüchtigten Brückentage im Mai (der, liebe Jugendliche, rein gar nichts mit einem „frohen Leichnam“ zu tun hat!), ziehe ich in Gedanken meinen wasserdichten Hut vor diesen Kunden:

 

Lieber Gott, lass solche Kunden regnen!

 

Freitag 24. Mai 2013

AUCH EIN KREATIVER KOPF IST MAL MATT!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Zeppelin – Titel: Winterzoo!!

 

Letzten Freitag fiel mein Blogeintrag aus – fast hätte ich geschrieben: Ins Wasser! Meinen treuen Lesern ist das natürlich aufgefallen. Nein, alles in Ordnung!

 

Tatsächlich habe ich fast zwei Wochen Urlaub genommen: Meine Frau ist noch immer ein wenig verstört – ist das doch so gar nicht typisch für mich. Wer das vertiefen möchte: EINE TYPISCHE WOCHE IM INTERIM MANAGEMENT.

 

Ich gebe gern zu: Hirn, Herz und Seele mussten neue Kraft schöpfen.

 

Okay, jeder, der mich kennt, weiß, das bedeutet nicht, dass ich rein gar nichts mehr tue. Andere mögen das anders sehen, aber ich will das gar nicht!

 

Und folglich haben wir während der letzten Tage ein Mandat besetzt – und zwei weitere Anfragen von Kunden bedient. Und drei neue Interims Manager aufgenommen.

 

Aus dem Urlaub heraus. Ohne dass der Urlaub dadurch beeinträchtigt worden wäre.

 

Aber dieses „Herunterfahren“ hat doch dazu geführt, dass mein Hirn am vergangenen Freitag keinen Blogeintrag gebären konnte. Zumindest keinen, der der Erwartungshaltung meiner Leser gerecht geworden wäre.

 

Ich gebe gern zu: Das ist eine erstaunliche Erfahrung für mich!

 

Ich bitte deshalb um Nachsicht:

 

Auch ein kreativer Kopf ist mal matt!

 

Freitag 10. Mai 2013

BELANGLOSES KOMMT NIE VON MANATNET!

 

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: schlappohr – Titel: Ich bin soo müde

Sehr zum Leidwesen aller Presse-Dienstleister bringt MANATNET nur dann eine Pressemitteilung, wenn wir wirklich etwas zu sagen haben. Denn die populäre Vergewaltigung von (Online-) Pressemeldungen als Turbolader im Rahmen der eigenen Suchmaschinen-Optimierung ist für jeden Insider ein Grauen. Nicht zuletzt auch für die Journalisten, die in belanglosem Zeugs untergehen.

 

So hatte sich MANATNET im Jahr 2010 auf drei und im Jahr 2011 auf zwei Pressemitteilungen beschränkt. Im Jahr 2012 hatten wir dann ganz ausgesetzt – um dann an diesem Montag gleich zwei Meldungen zu veröffentlichen.

 

Ganz offensichtlich wurden unsere Informationen als „relevant“ eingeordnet, denn die Abrufe der Journalisten erreichten in kürzester Zeit ein für uns nie erreichtes Volumen: Heute Morgen um 11.00 Uhr (also nur vier Tage später) weist die Statistik für unseren „Jubiläumsbonus“ 1.015 Abrufe nach – und für mein Interview „Interim Management: Kenn´ ich nicht – mach´ ich nicht!“ noch einmal rund 54 Prozent mehr (1.563 Abrufe).

 

MANATNET_PR_STATS_10_MAI_2013

 

Zur Klarstellung: Diese Meldungen wurden von den Journalisten selbst abgerufen, also vom Presseportal heruntergeladen – keineswegs von uns in deren E-Mail-Eingang gemüllt.

 

Möglicherweise ist die Schlussfolgerung zulässig:

 

Belangloses kommt nie von MANATNET!

 

Montag 06. Mai 2013

GUTE INTERIM MANAGER ZU FAIREN PREISEN

AIMP Urkunde zum 10-jährigen Jubiläum von MANATNET gestalter von Gaetano Groß

Nun denn: Heute feiern wir unser zehnjähriges Jubiläum! Gestern, am 5. Mai vor 10 Jahren, haben wir MANATNET als auf das Interim Management spezialisierten Marktplatz freigeschaltet. Wer möchte, kann sich hier unsere Pressemitteilung von damals anschauen oder den kleinen Artikel, den die Zeitschrift Capital ein paar Monate später brachte.

 

Viel ist geschehen in den vergangenen Jahren, aber nun haken wir diese ersten zehn Jahre ab: Die Tür steht offen zur nächsten Dekade.

 

In den kommenden zehn Jahren werden wir unser Geschäft deutlich ausbauen. Hierfür müssen wir den Marktplatz noch nutzerfreundlicher und bekannter machen.

 

Als ersten Schritt haben wir deshalb den Registrierungsprozess für Interim Manager vereinfacht. Noch in diesem Quartal werden wir einen weiteren, wesentlichen Schritt in diese Richtung gehen.

 

Gleiches gilt für den Registrierungsprozess für nachfragende Unternehmen.

 

Wir haben die Suchmaske in die MANATNET-Site integriert – auf Vorschlag der Nutzer.

 

Ebenso wird im Laufe dieses Quartals die „normale“, mächtige Datenbankabfrage um eine „leichtere“ Möglichkeit erweitert – damit noch mehr Nutzer den Marktplatz MANATNET einfach einmal ausprobieren.

 

Das alles dient dem Ziel, MANATNET für die Internet-Nutzer einfacher zu machen.

 

Das Ziel, noch bekannter zu werden, wollen wir vor allem mit unserer Jubiläumsaktion erreichen:

 

Für neue Projekte zahlt MANATNET 10 Prozent als Bonus an den Kunden!

 

Unternehmen, die einen Interim Manager über MANATNET beauftragen, vergüten wir 10 Prozent der Rechnung des Interim Managers als Bonus.

 

Es ist mir wichtig zu betonen, dass dies auf keinen Fall die Tagessätze der Interim Manager reduziert und damit nicht deren Einkommen schmälert. Stattdessen erfolgt die Rückvergütung ausschließlich aus den eigenen Mitteln von MANATNET. Diese Aktion ist an keine Bedingungen oder Einschränkungen gebunden und endet erst zum Jahresende.

 

Selbstverständlich habe ich über diese Aktion im Vorfeld intensiv mit einem sehr engen, aber heterogenen Kreis besprochen – konsequent außerhalb des Interim Management-Geschäftes. Im Ergebnis ist unsere Bonus-Aktion deutlich anders ausgestaltet worden, als ich sie angedacht hatte: Ein weitgehend normaler Vorgang bei MANATNET.

 

Am vergangenen Donnerstag habe ich dann einen befreundeten Providerkollegen, dessen Meinung ich sehr schätze, über unsere Pressemitteilung von heute Morgen vorab informiert.

 

Er antwortete unter anderem: „Ganz offen: sicherlich bringt Dir die Aktion wieder Bonuspunkte bei der Wahl des Enfant Terribles unserer Branche, aber es fügt einen Unterstrich mehr unter Dein (sicherlich nicht gewolltes) Image des „Billigheimers“.

 

Daran knabbere ich schwer seitdem.

 

Selbst, wenn das im Zweifel die nächste Dekade dauern wird: Irgendwann wird auch der letzte Kunde erkannt haben, dass MANATNET keine „billigen“ Interim Manager anbietet – sondern tolle Interim Manager günstiger.

 

Das ist möglich, weil unser eigenes, internetzentriertes Unternehmen weniger Kosten verursacht, die wir durch unsere Marge abdecken müssen.

 

In der Folge entlastet das auf der Kundenseite Cashflow, G&V und Kostenrechnung.

 

Ich warte auf den ersten Kunden, der mir sagt, dass er das nicht gut findet.

 

Bis dahin gilt für uns:

 

Gute Interim Manager zu fairen Preisen!

Freitag 03. Mai 2013

NON, JE NE REGRETTE RIEN!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: kstudi – Titel: Ein Tag geht zu Ende

MANATNET Interim Management-Blog. Logbuch-Nummer 69. Hätte ich das alte CMS weiterhin genutzt, hätte er die laufende Nummer 488 erhalten. Mein Blogeintrag heute.

 

Es ist ein besonderer Blog. Kritisch betrachtet habe ich gar keine Zeit dafür, denn die Arbeit türmt sich haushoch – aus unterschiedlichen Gründen.

 

Und auch gar keinen Kopf. Mein Kopf, der gemeinhin als im Vergleich recht kreativ gilt, ist leer.

 

Ich schreibe dennoch. Warum?

 

Das „Timing“ (der Blablameter möge mir diesen Ausrutscher verzeihen!) lässt mir letztlich keine Wahl:

 

Heute ist der letzte Arbeitstag der ersten Dekade von MANATNET. Am Wochenende, exakt am 5. Mai, beginnt die zweite Dekade – mit ihrem ersten Arbeitstag am Montag. Deshalb wird es am Montag einen zusätzlichen Blogeintrag geben – außer der Reihe.

 

Und heute eben den „Abbinder“, wie´s so schön heißt. Ein Abbinder für die ersten zehn Jahre.

 

In diesen zehn Jahren traf ich:

 

Unglaublich fähige Menschen – die meisten; und die meine Vorstellungskraft erschütternde Schwachmaten.

 

Unglaublich beeindruckende Kunden – die meisten; und verblüffender Weise auch andere.

 

Interim Manager allererster Güte – 3 von 10; und die anderen 7.

 

Menschen, denen ich vertrauen konnte – fast alle; und Menschen, die mich betrogen. Nur drei, die daher mein Vertrauen in die anderen nicht erschüttern konnten.

 

Verlässliche und leidensfähige Geschäftspartner für alle Facetten, die mein Unternehmen besonders macht – die meisten; und einige, die MANATNET schlicht überforderte.

 

Providerkollegen, denen ich inzwischen freundschaftlich verbunden bin – innerhalb des AIMP, aber auch außerhalb; und Providerkollegen, die mir die Pest an den Hals wünschten.

 

Entscheidungen innerhalb des Mainstreams – die meisten; und eben auch die anderen.

 

Die anderen aber blieben hängen – imagebestimmend. Irgendwann habe ich mich entschieden, dieses Image zu kultivieren.

 

Man muss beide nicht mögen – weder MANATNET noch mich. Aber beide sind im Interim-Geschäft unverwechselbar. Keine allzu schlechte Grundlage für die nächste Dekade:

 

Non, je ne regrette rien.

 

Interimsmanagement

Montag 29. April 2013

MEIN RÜCKZUG ZWISCHEN FILES UND FLASCHEN

 

© Fotograf: Melanie Hessler

Es ist geschafft. Wir haben das AIMP-Jahresforum 2013 hinter uns. Ein erstes Durchblättern der Feedbackbögen zeigt, dass die Teilnehmer mit unserem Jahresforum recht zufrieden gewesen sind.

 

Hans Eichel, so sieht es aus, hat ausnahmslos eine „1“ für seinen Vortrag erhalten. Dem gilt mein ehrlicher Respekt!

 

Frau Dr. Marei Strack, Vorsitzende des Vorstands der DDIM, war bei uns und hatte ein Grußwort im Gepäck. Das wir nicht in den Feedbackbogen aufgenommen hatten. Einige Teilnehmer haben das Grußwort dennoch bewertet – mit „Klasse!“.

 

Dr. Schönfelds Vortrag „Qualität im Interim Management“ war kein leicht verdaulicher Stoff, kam aber dennoch sehr gut an. Oder vielleicht gerade deshalb. Eine Teilnehmerin sagte mir: „Das Niveau des Jahresforums wird von Jahr zu Jahr besser. Es gibt keine oberflächlichen Sachen mehr.“

 

Und die Ergebnisse der AIMP-Providerumfrage 2013, die Thorsten Becker und ich vorgestellt hatten, sind inzwischen online.

 

Abzüge gab´s, nicht ganz ernst gemeint, für das Wetter: Petrus meinte es nicht besonders gut mit uns! Dadurch drängten sich so viele Teilnehmer wie noch nie in der Lobby von Burg Schwarzenstein.

 

Ein auch nur etwas ruhiges Plätzchen zu finden, an dem ich mein Schlusswort skizzieren konnte, wurde zu einem beinahe hoffnungslosen Unterfangen.

 

Aber es gab ja noch die Bar. Für mich bisher einzigartig:

 

Mein Rückzug zwischen Files und Flaschen.

 

 
Anbieter Interim Management

Freitag 19. April 2013

EINE AUSZEIT VOM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: wollsocke – Titel: Flugshow

Heute um 11.00 Uhr die letzte Telefonkonferenz aller AIMP-Mitglieder zum AIMP-Jahresforum 2013. Die finale Runde. Heute in einer Woche bereits ehren wir die AIMP-Interim Manager des Jahres 2013. Meine Güte!

 

Die kommende Woche kennt dann fast kein anderes Thema mehr.

 

Dann, am Samstag, das Jahresforum. Heutiger Stand: Mindestens 20 Prozent mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr. Das Management von Burg Schwarzenstein wirkt ganz entspannt.

 

Und dann, am Samstag gegen 17.00 Uhr, ist alles vorbei.

 

Was mache ich dann bloß?

 

Ach ja, ich habe ja noch einen kleinen Nebenschauplatz: MANATNET´s Zehnjähriges am 5. Mai. So etwas lässt sich nicht aufschieben und dann ganz entspannt nach dem AIMP-Jahresforum erledigen. Folglich hatten wir hier seit Jahresbeginn zwei Großprojekte im Parallelflug.

 

Eine schöne Sache haben wir uns ausgedacht. Dafür war der Meister zuständig.

 

Eine kantige Sache haben wir uns wieder ausgedacht und werden sie am 6. Mai kommunizieren – und sind auf Prügel einiger Wettbewerber eingestellt: Nichts wirklich Neues also!

 

Die Pressemitteilung steht schon.

 

Und ich habe tatsächlich, Überraschung!, Melanie Hesslers Empfehlung, „Wir machen ein Interview zum Zehnjährigen“ aufgegriffen. Auch das wird noch vor dem AIMP-Jahresforum fertig sein.

 

Und dann ist auch das vorbei.

 

Was mache ich dann bloß? So viel Zeit auf einmal!

 

Ich kann ja nicht viel mit diesem „Work-Life-Balance“-Kram anfangen. Denn ich finde durchaus Sinn und Erfüllung in meiner Arbeit. Ja, tatsächlich, das gibt´s! Unter Interim Managern im Übrigen sehr häufig.

 

Aber im Augenblick habe ich das Gefühl, als würde mich das Interim Management aussaugen. Und der AIMP (der schon im Namen das Wort „Arbeit“ trägt) auch. Zwei Vampire im Parallelflug.

 

Es ist Zeit für frische Kräfte – und:

 

Eine Auszeit vom Interim Management.

 

Freitag 12. April 2013

INTERIM MANAGER SIND IN FESTANSTELLUNG GESCHEITERTE MANAGER!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Andrea Rinaldi – Titel: Valeria

Ich gebe zu: Diese Aussage meiner potenziellen Kunden hatte mich anfangs völlig verblüfft. Anfangs, das war vor zehn Jahren. Als wir MANATNET gründeten.

 

Und jetzt, so unmittelbar vor dem Jubiläum, schaue ich halt hin und wieder mal zurück. So macht man das halt – und da bin ich dann doch etwas traditionell unterwegs.

 

Melanie Heßler von PR-MarCom meint, ich solle diese Rückschau systematisch machen. Sie schlägt zum Jubiläum ein Interview vor. Vielleicht mache ich das. Wahrscheinlich mache ich das.

 

„Interim Manager sind in Festanstellung gescheiterte Manager!“ Auf meine Frage, „Wieso glauben Sie das?“, kam regelmäßig in etwa eine solche Antwort „Im Grunde seines Herzens wäre doch jeder lieber ein festangestellter Manager.“ Keine Begründung dieser Sichtweise also.

 

Ich war wirklich erschüttert, denn ich hatte mich gerade entschieden: Einen weiteren Job als Sprecher der Geschäftsführung oder CEO? Niemals!

 

Dafür gab es viele Gründe. Aber einer war ganz entscheidend für mich: Auch als Sprecher der Geschäftsführung oder CEO bist Du abhängig! Du verdrängst es nur gern. Und es ist die Kohle, die sie Dir hinterherwerfen, Dein Entgelt für eine Art neuzeitliche Leibeigenschaft, das Dich diese Abhängigkeit verdrängen lässt.

 

Und obendrein die Insignien der „Macht“: Glänzender Dienstwagen, großes Büro, üppiges Spesenkonto, nimmermüde Sekretärinnen (pardon: Assistentinnen!) im Schichteinsatz. Sie sind Deine Drogen, die Deinen Verstand vernebeln, ablenken von der Abhängigkeit, in der Du Dich befindest.

 

Ums Verrecken nicht wollte ich solch eine Situation noch einmal erleben.

 

Desahaln gab es nur einen Weg: Das eigene Unternehmen, das zudem niemals Darlehen von Banken annehmen würde. Dieser strategischer Fehler aus den Kindertagen von MANATNET wurde 2010 korrigiert: Keine Darlehen von Banken mehr. Niemals!

 

Damit war mein Ziel erreicht. Keine Abhängigkeit!

 

Der eine oder andere Leser wird womöglich anmerken: Aber Du bist doch von Deinen Kunden abhängig!

 

Nun, das sehe ich nicht als Abhängigkeit an: Wenn wir gute Arbeit leisten [erst gestern in einer Mail: „Vielen Dank noch einmal, ich schätze die professionelle Vorgehensweise von MANATNET!“], dann wird es hier keine Probleme geben. Und schon gar keine Abhängigkeiten.

 

Ich wäre nicht ehrlich, verschwiege ich, dass das schon ein schmerzlicher Lernprozess war: Dass an jedem Monatsende mein Konto nicht mehr üppig aufgefüllt wurde. Und dass ich stattdessen mein eigenes Gehalt selbst „reinholen“ musste.

 

Aber für kein Geld der Welt würde ich heute mit „früher“ tauschen wollen.

 

Und so gut wie alle Interim Managers bei MANATNET würden das auch nicht.

 

Deshalb können wir aus dem MANATNET-Pool so gut wie nie Festanstellungen besetzen – unsere Kunden fragen inzwischen schon gar nicht mehr danach.

 

Diese „gescheiterten“ Interim Manager wollen gar keine Festanstellung mehr! Ups!

 

Auch darauf werden Thorsten Becker und ich eingehen im Rahmen unserer Präsentation der AIMP-Providerumfrage 2013 auf Burg Schwarzenstein.

 

Die Unternehmen haben das inzwischen erkennen müssen: We couldn´t have been more wrong! Nichts ist falscher als diese Aussage:

 

Interim Manager sind in Festanstellung gescheiterte Manager!