Freitag 07. Februar 2014

EINE ART „SELF-FULFILLING BLOG-PROPHECY“

Michelangelo_Buonarroti_Jeremia_Sixtinische_Kapelle_RomSeit dem 1. September 2007 schreibe ich mein Blog zum Interim Management. Ohne, dass ich das registriert hätte, sind inzwischen glatt sechs Jahre ins Land gegangen.

 

Jede Woche. Freitags um 15.00 Uhr. Die Ausnahmen kann ich an einer – nicht zwei! – Händen abzählen. Mein Blog hat viele treue Leser – und dafür bin ich sehr dankbar.

 

Ein Leser schrieb mir mal: „Ich warte freitags immer auf Ihr Blog: Danach kann ich gutgelaunt ins Wochenende gehen!“ Fein!

 

Ich schreibe mein Blog nicht zur Selbstverwirklichung, wie ein guter Freund einmal vermutete. Dennoch gebe ich zu, dass ich gern für mein Blog schreibe – und keinesfalls empfinde ich das als Last. Ich schreibe aber auch darüber hinaus viel – und so gar nicht dicht am Blog oder am Interim Management.

 

Natürlich schreibe ich mit dem alles überragenden Ziel, meine Leser zu erfreuen – in dem Sinne, dass sie mein Blog einfach gern lesen. Ich möchte niemanden bekehren, nicht missionieren und auch keinem Besserwissertum frönen. Hingegen möchte ich schon zu ein wenig mehr Ehrlichkeit in dem ach so tollen „Super-Dooper“-Interim-Geschäft beitragen.

 

Der Nebeneffekt ist sicher, dass ich mich im Internet als Insider im Interim-Geschäft positioniere. Das gelingt recht gut – und erstaunlich wenigen meiner Wettbewerber: Auch hier kann ich sie an einer Hand abzählen.

 

Ich schreibe für meine Leser – nicht für Suchmaschinen: Ganz ausdrücklich nicht!

 

Prompt wies mich ein Leser gutmeinend darauf hin. Zwar achte ich sicher darauf, dass die Begriffe Interim Management, Interim Manager und was weiß ich noch was angemessen im jeweiligen Text vorkommen. Die Quote (relevante Key-Words zur gesamten Anzahl der Wörter) rechne ich aber ebenso sicher nicht aus.

 

Stattdessen lasse ich meine Texte stets durch den Blablameter scannen und den „Bullshit-Index“ errechnen: Ein nettes Spielzeug zwar, das aber doch ganz gute Hinweise auf den Anteil sprachlicher Schwächen oder gar Geblubber liefert. Regel: Meine Blogeinträge dürfen keinen Bullshit-Index mit einer „3“ vorn haben. Meist liegt er deutlich darunter.

 

Einigermaßen überrascht es mich dann aber, welche Blogartikel über einen langen Zeitraum den größten Zuspruch erhalten!

 

So gibt es seit Wochen ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen „EINE TYPISCHE WOCHE IM INTERIM MANAGEMENT“ und „YOU ALLWAYS HAVE TO BE THREE MONTHS AHEAD OF YOUR SUPERVISORY BOARD“. Der Artikel auf dem Bronze-Rang fällt dagegen schon deutlich ab: „AIMP JAHRESFORUM – EINE GROSSE FAMILIENFEIER“ hat nur halb so viele Zugriffe wie die beiden ersten (jeweils).

 

Ich frage mich ständig, was diese beiden Artikel für meine Leser so attraktiv macht. Kleinlaut gebe ich zu: Ich weiß es nicht!

 

Möglicherweise sind beide Einträge so beliebt, weil sie ans Eingemachte gehen, weil sie echte Geschichten aus meinem Provider-Leben teilen. Und weil sie dann irgendwann in meinem Blog selbst als „meistgelesene Artikel“ besonders herausgestellt – und dann wieder von vielen neuen Lesern gelesen werden.

 

Es bleibt ein Rätsel – aber vielleicht auch nur:

 

Eine Art „self-fulfilling blog-prophecy“.