Freitag 04. Oktober 2013

YOU ALWAYS MEET TWICE – AUCH IM INTERIM MANAGEMENT!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Jens Mehlhorn – Titel: Evil Eye

Ein Interim Manager hat mich betrogen, die vereinbarte Provision über 25 Prozent nicht an mich weitergeleitet. Er hat mich damit gezwungen, vor Gericht zu ziehen.

 

Es ist die eine Erfahrung, dass es auch in unserer kleinen Interim-Welt solch ein Verhalten gibt: Hier kennt man sich, zumindest die Professionals; hier redet man und hier tauscht man Erfahrungen aus. Nicht viel Phantasie gehört dazu, sich vorzustellen, welche „Referenz“ ich geben werde, sollte ich jemals auf diesen Interim Manager angesprochen werden.

 

Es ist eine andere Erfahrung, was vor Gericht abgeht!

 

Nun bin ich lange den „Wir-haben-uns-alle-furchtbar-lieb-Schubidu“-Jahren entwachsen. Mir ist klar, dass, wenn es hart auf hart kommt, sind wir alle von ausgeprägt egoistischen Motiven geleitet. Das vollmundig als hohes Gut verklärte Partnerschaftliche verpufft dann regelmäßig – lautlos. Mir ist das zutiefst zuwider!

 

Mir ist auch inzwischen vertraut, dass gegnerische Anwälte mir konsequent die Botschaft zu vermitteln suchen, ich sei so ziemlich das Allerletzte, was auf diesem Planeten ´rumläuft – ungeachtet der Tatsache, dass ich, wie in diesem Fall, dem Interim Manager dazu verholfen habe, täglich 825 Euro netto plus Spesen einzustreichen. Nach wie vor empfinde ich das als die hohe Schule des Irrsinns!

 

Offenbar hassen Richter Entscheidungen inzwischen in ähnlicher Weise wie viele Manager – und streben einen Vergleich an. So sagte der Richter beiden Parteien wörtlich: „Die nächste Instanz, das Oberlandesgericht, kann Sie durchaus zu einem Vergleich zwingen!“

 

Müde werde ich angesichts solcher Aussichten: Gut ein Jahr investiert bis zum Prozess. Und nun noch einmal wohl zwei Jahre investieren bis zum Prozess in der nächsthöheren Instanz – von den Kosten einmal abgesehen?

 

Das möchte ich nicht!

 

Das raubte mir zu viel kostbare Lebenszeit. Das raubte mir Kräfte, die ich besser in andere Dinge investiere. Das belastete durchaus meine emotionale Seite und schlüge mir sicher aufs Gemüt. Darunter litte ich – und die Menschen in meiner Nähe.

 

Ich möchte das nicht!

 

Daher habe ich einem Vergleich zugestimmt: Kurz geärgert, dann war´s vorbei.

 

Soll er sich freuen, der Interim Manager!

 

Ich jedenfalls habe mit dieser Sache abgeschlossen.

 

Allerdings:

 

You always meet twice – auch im Interim Management!