Über Jürgen Becker

Ich habe mit MANATNET und UNITEDINTERIM zwei innovative Unternehmen im Interim Business der DACH-Region aufgebaut und bin Insider im Interim Management-Geschäft, war Gründungsmitglied des AIMP und bis 2017 Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie.
Freitag 08. November 2013

INTERIM MANAGEMENT IST HALT KEIN SCHNEEFEGEN!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Gilles Gonthier – Titel: Contrastant -- ContrastingIm Interim Management verfolge ich für MANATNET von Beginn an die Strategie der vertikalen Ausrichtung: MANATNET macht professionelles Interim Management-Providing über das Internet. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

 

„Schuster, bleib bei Deinen Leisten!“, hätte mein Vater geraten.

 

Es gibt andere strategische Ausrichtungen. Vor einer kleinen Ewigkeit – in den ersten Jahren des Internets und damit lang vor MANATNET – hat mir ein Kollege in der Geschäftsführung geraten: „Im Zweifel gehen wir Schnee fegen! Hauptsache: Umsatz!“

 

Schon damals hatte ich geantwortet, Schneefegen sei nicht der Geschäftszweck unseres Unternehmens – was man im Handelsregister schnell nachlesen könne.

 

MANATNET macht Interim Management. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

 

Sie finden bei MANATNET keine Berater und keine Trainer. Regelmäßig führt das zu Diskussionen mit Bewerbern bei MANATNET. Aber ich nehme sie halt nicht auf.

 

Sie finden bei MANATNET keine Kandidaten für eine Festanstellung. Regelmäßig führt das zu Diskussionen mit Unternehmen, denen schon bewusst ist, dass da bei MANATNET mehrere Hundertschaften klasse Leute vorhanden sind. Nur: Die wollen halt nicht in eine Festanstellung – es sei denn, das Unternehmen wedelt mit einem Vertrag über 300.000 Euro p. a. Dann zeigt sich, dass der Mensch doch mitunter käuflich ist.

 

Sie finden bei MANATNET keine Zeitarbeiter. Regelmäßig führt das zu Diskussionen mit Kunden, deren Budgets für die Qualität eines Interim Managers nicht ausreichen, und die deshalb von MANATNET Kandidaten aus einer „Liga darunter“ erwarten.

 

Warum mache ich das so?

 

Weil ich im Interim Management-Insider, in „Full Command of Material“, bin – und in den anderen Feldern eben nicht. Ich kenne mich dort nicht genug aus. Ich würde mich daher nicht dazu aufschwingen, meinen Kunden ein Wissen vorzugaukeln, das ich nicht habe. Das Vertrauen meiner Kunden aufs Spiel zu setzen ist für mich ein undenkbarer Vorgang!

 

Andere Marktteilnehmer sehen das offensichtlich anders – denn, wer sich alles leichthin dazu aufschwingt, im Interim Management mitzumischen, das ist mitunter abenteuerlich.

 

Woher ich das weiß? Ich beobachte aufmerksam die Foren bei XING – und wir halten das hier bei MANATNET seit April 2011 in einer eigenen Analyse nach. Dabei wird offensichtlich:

 

Zeitarbeits-Unternehmen (auch namhafte) suchen bei XING Interim Manager für ihre Kunden. Natürlich haben sie keinen eigenen Interim Manager-Pool, denn im Vergleich zu MANATNET haben sie einen ganz anderen Pool aufgebaut.

 

Executive-Search Unternehmen suchen Interim Manager für ihre Kunden. Natürlich haben sie keinen eigenen Interim Manager-Pool, denn spiegelbildlich zu MANATNET suchen deren Kandidaten, in aller Regel auch ein anderer Typus Mensch, ganz konkret die Festanstellung.

 

Einzel-Unternehmer suchen Interim Manager für ihre Kunden (Der Klassiker: „Kennen Sie nicht einen, der…?“). Natürlich haben sie keinen eigenen Interim Manager-Pool, denn anders als MANATNET verkaufen sie ihre eigenen Kapazitäten – nicht die von anderen Interim Managern.

 

Und so kommen Namen von Unternehmen und Personen hoch, die habe ich in zehn Jahren noch nie gehört.

 

Hey, halt mal den Ball flach, Becker!

 

Ich bin an dieser Stelle weit entfernt von der mir nachgesagten Arroganz. Aber wenn Du über zehn Jahre im Geschäft bist, Deinen eigenen Pool aufgebaut hast, den AIMP mitgegründet und jahrelang die Providerumfrage gemacht hast: Dann kennst Du Dich recht gut aus in der Interim-Welt.

 

Ganz besonders hilfreich ist ein Blick in das Archiv der von mir abgelehnten Bewerber. Der eine oder andere hat daraufhin für sich entschieden: Werd´ ich halt Provider! Diese Marktteilnehmer wissen das – und sie wissen, dass ich das weiß.

 

Ich habe nichts gegen Wettbewerb!

 

Was mich jedoch auf die Palme bringt, sind die Anbieter aus von Unternehmen nicht auf Anhieb zu entlarvender, selbstverliehener Kompetenz. Denn ich halte solche Anbieter grundsätzlich für ein Risiko für unsere Branche:

 

Vergangenen Freitag schrieb ich:

 

„Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden hat (einen) Interim Manager eingesetzt – und schlechte Erfahrungen gemacht. Nach eigenen Angaben würden sie nie wieder einen Interim Manager einsetzen.“

 

Ich habe diese Kunden angerufen und gefragt, ob sie mir sagen könnten, auf welchem Weg sie damals an ihren Interim Manager gelangt sind.

 

Keinen einzigen diese Namen konnte ich auch nur einordnen!

 

Das gibt mir schwer zu denken:

 

Interim Management ist halt kein Schneefegen!

 

Freitag 01. November 2013

ERWARTEN INTERIM-PROVIDER ZU VIEL VOM MITTELSTAND?

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: The National Guard – Titel: Children welcome Georgia National Guardsmen home from...Allerheiligen, kein bundesweiter Feiertag. Dennoch hat mich dieser Feiertag von Kindesbeinen in Nordrhein-Westfalen an begleitet – nur die Banker-Zeit in Berlin und Hessen war hier eine Ausnahme. Womöglich war schon immer unterschwellig klar, dass „Bank“ und „Heilige“ sich nicht vereinbaren ließen.

 

Allerheiligen, kein bundesweiter Feiertag: Dennoch wird in vielen großen Bundesländern nicht gearbeitet – zum Beispiel in Bayern oder hier in Baden-Württemberg. Das führt dazu, dass dieser Tag recht ruhig für mich ist im Büro.

 

Ich nutze diesen Tag deshalb stets für die Planung des neuen Jahres.

 

Am Ende weist die Planung für MANATNET eine Umsatzsteigerung von 37 Prozent aus. Der Minister der Finsternis zuckt ein wenig, ob seiner überbordenden Zuversicht!

 

Analyse-Modus: ein.

 

Risks (Originalton aus der professionellen Bilanzanalyse längst vergangener Zeiten)

 

Du weißt nicht, was die große Koalition aushecken wird.

Du weißt nicht, was die Staatsschuldenkrise noch bringen wird.

Du weißt nicht, was Du darüber hinaus alles nicht weißt.

 

Mitigants (Originalton aus der professionellen Bilanzanalyse längst vergangener Zeiten)

 

Du hast MANATNET inzwischen richtig gut aufgestellt.

Die Zugriffszahlen auf MANATNET erreichen jeden Monat neue Höchststände.

Du investierst richtig Geld in die Kaltakquisition von neuen Mittelstandskunden.

 

Und genau dort, in der Akquisitionsarbeit, scheinen Botschaften zutage zu treten, die mir, die uns Providern, gar nicht gefallen können:

 

Auf aktueller, zugegeben noch nicht repräsentativer Basis, fällt mir auf:

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden setzt grundsätzlich nur festangestellte Mitarbeiter ein.

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden ist der festen Überzeugung, Vakanzen grundsätzlich intern abdecken zu können.

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden blockt ab und möchte sich MANATNET nicht einmal ansehen.

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden hat (einen) Interim Manager eingesetzt – und schlechte Erfahrungen gemacht. Nach eigenen Angaben würden sie nie wieder einen Interim Manager einsetzen

 

Und ein Kunde sagte wörtlich: „Noch nie hat es Zeiten gegeben, auch nicht im Krankheitsfall, dass wir Unterstützung von außen gesucht haben. Das Alltagsgeschäft lief dann solange auf Sparflamme.“

 

Allerheiligen. Ein Tag zum Nachdenken. Mich lassen zwei Gedanken nicht mehr los:

 

Aus der MANATNET-Perspektive: Wenn Du Dein Geschäft nicht jetzt deutlich steigern willst: Wann dann?

 

Und aus anderer Perspektive:

 

Interim-Provider: Erwarten wir zu viel vom Mittelstand?

 

Freitag 25. Oktober 2013

KOSTENLOS, ABER KEINESWEGS SUSPEKT!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Steve Evans – Titel: KashmirDas Interim-Geschäft hat mitunter herzerfrischende Elemente!

 

In den vergangenen Jahren wurde MANATNET vorgeworfen, dass wir 75 Euro für jeden Lebenslauf verlangten. Nun verzichtet MANATNET seit dem 15. Oktober auf eben dieses üppige Entgelt.

 

Der eine oder andere mag das so nicht wissen: MANATNET investiert einiges in die Kalt-Akquisition – also in das Bestreben, Unternehmen als neue Kunden (Nutzer) für unseren Marktplatz zu gewinnen.

 

Jeder, der so etwas schon einmal selbst gemacht hat, weiß, dass das ein aufwändiger, sehr zäher Prozess ist, der obendrein eine ganz hoch ausgeprägte Frustrations-Schwelle erfordert.

 

Daher bin ich schon ein wenig überrascht, wie viele Entscheider – CEO oder Personalleiter – uns derzeit zuhören!

 

„Tatsächlich? Kostenloser Zugang für uns: So etwas gibt es? Ich schau´ mir das an.“ Mehr kannst Du im ersten Schritt kaum erwarten.

 

Aber: Ein Kunde reagierte ganz anders auf den Anruf meiner Mitarbeiterin: „Tatsächlich? Kostenloser Zugang? Ich weiß nicht: Das ist mir suspekt!“

 

Da bist Du zunächst einmal sprachlos! Denn Deine eigene, vor Begeisterung überschäumende Erwartungshaltung („Ich tue Gutes!“) zerschellt krachend am Reflex des Kunden: „Das ist mir nicht ganz geheuer!“

 

So ein ganz klein wenig kann ich ihn sogar verstehen, diesen Kunden – angesichts der Scharlatane und Abzocker, die ihr verdecktes Unwesen im Internet treiben.

 

Dann rufe ich halt selbst noch einmal an.

 

Letztlich fällt es nicht schwer, die Einschätzung dieses Kunden zu ändern. Denn Scharlatane und Dünnbrettbohrer halten sich eben nicht 10 Jahre am Markt. Zurück bleibt – nicht nur bei diesem Kunden:

 

Kostenlos, aber keineswegs suspekt!

 

Freitag 18. Oktober 2013

AM BESTEN WÄR´S, SYLT GINGE UNTER!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: b_max – Titel: See in Sicht

Mit Unternehmen, mit Interim Managern, mit Kollegen aus dem AIMP und mit der Presse habe ich gesprochen in der vergangenen Woche.

 

So betrachtet: eine ganz normale Woche.

 

Dennoch war sie anders, diese Woche.

 

Weil MANATNET mal wieder hingelangt hatte: MANATNET hatte am Dienstag das neue Preismodell eingeführt. Das Feedback war breit gefächert:

 

„Cool. Das ist ein Hammer-Vorteil!“ (ein Unternehmenskunde)

 

„Sie gehen, wie schon oft, wieder neue Wege, um den sich ändernden Anforderungen des Marktes besser zu begegnen als andere. Das ist auch nach meiner Einschätzung eine vor allem für die Kunden deutliche Verbesserung und hilft damit uns Interim Managern, ein Projekt zu starten.“ (ein Interim Manager)

 

1.846 Abrufe der Pressemitteilung in gut 48 Stunden.“ (Statistik Pressrelations.de)

 

„******, ******. ***************!“ (ein Wettbewerber)

 

So betrachtet: Ein ganz normales Feedback.

 

Anders sieht das alles intern aus – hier bei MANATNET: Wir haben sicher ein gutes halbes Jahr vorgearbeitet. Wir haben sicher drei Dutzend Feedback-Gespräche geführt. Wir haben weit über das normale Maß hinaus gearbeitet – und das liegt bei MANATNET schon im Normalfall deutlich über normal. Aber dieses Mal hatten wir uns im roten Bereich einnisten müssen.

 

Aber das ist auch völlig in Ordnung so: MANATNET ist halt kein normaler Interim-Provider!

 

Ich denke, letztlich ist das wie mit meiner Lieblingsinsel Sylt: Entweder, man liebt sie – oder man kann mit dem Eiland rein gar nichts anfangen!

 

Ich denke: Entweder, man findet MANATNET gut – oder aber man kann mit MANATNET rein gar nichts anfangen!

 

So betrachtet: Eine ganz normale Sichtweise.

 

Den einen oder anderen wird´s jedoch geben, den der Gedanke umtreibt:

 

Am besten wär´s, Sylt ginge unter!

 

Freitag 11. Oktober 2013

„DRIVER´S SEAT“ UND „REAR SEAT“ BEI MANATNET

 

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: winkel – Titel: Das Auto 5Quelle: www.piqs.de © Fotograf: leonyn – Titel: 62s

Was hat Autofahren mit Interim Management im Internet zu tun? Vordergründig nichts.

 

Jedoch begleitet mich das Autofahren länger als ich zugeben möchte – auf jeden Fall länger als das Interim Management.

 

Was habe ich für Autos gefahren: Renault R12 vor unfassbar langen Zeiten, einen Opel Omega (damals schon dicht am Sakrileg!), einen der ersten Audi A8 und einige andere Audis, BMWs und Mercedes-Benz. Und ungezählte Mietwagen so ziemlich jeder Couleur.

 

Immer selbst gefahren.

 

Und dann kam der „Chauffeur Service“ von Sixt. Nicht, dass ich ihn jemals genutzt hätte oder jemals vorgehabt hätte, diesen Service zu nutzen: Dafür bin ich viel zu kostenorientiert.

 

Aber andere tun´s!

 

Und mich hat die Idee von Sixt fasziniert! Was für eine tolle Logik:

 

Fahr Dein Auto selbst – und ich stelle Dir das für einen fairen Preis zur Verfügung. Oder mach´s Dir bequem in einem Wagen der Oberklasse – und ich mache den Rest. Ja, ich stelle Dir sogar einen meiner besonders geschulten Mitarbeiter zur Verfügung – und der ist nur für einen da: für Dich!

 

Ja, wie cool ist das denn?

 

Natürlich wird nicht jeder den Chauffeur Service nutzen. Selbstverständlich nicht! Und selbst die, die ihn nutzen, werden ihn nicht immer nutzen. Sondern nur in besonderen Situationen.

 

Die anderen fahren die Sixt-Wagen halt selbst. Ich auch. Daran ist rein gar nichts zu kritisieren. Und wem das noch immer zu teuer ist, der muss halt laufen…

 

[Ich weiß: Es gibt eine Reihe von Zeitgenossen, die meinen, man müsste eigentlich den Chauffeur Service zum Selbstfahrerpreis bekommen. Solchen Unsinn lassen wir mal milde lächelnd außen vor.]

 

Den Chauffeur Service hatte Sixt mir vor etwa einem guten Jahr angeboten. Seitdem trieb mich die Frage um, was ich daraus lernen kann – für MANATNET und unser Interim Management…

 

Die Antwort ist längst gefunden – und führten zu Eingriffen der massiven Art in unser Geschäftsmdell und in unsere Technik.

 

MANATNET hat das Dienstleistungsangebot für seine Unternehmenskunden überarbeitet und wird – wie für die Interim Manager auch – ab kommenden Dienstag ein Tandem anbieten. Getauft haben wir es:

 

„Driver´s Seat“ und „Rear Seat“ bei MANATNET.

 

Freitag 04. Oktober 2013

YOU ALWAYS MEET TWICE – AUCH IM INTERIM MANAGEMENT!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Jens Mehlhorn – Titel: Evil Eye

Ein Interim Manager hat mich betrogen, die vereinbarte Provision über 25 Prozent nicht an mich weitergeleitet. Er hat mich damit gezwungen, vor Gericht zu ziehen.

 

Es ist die eine Erfahrung, dass es auch in unserer kleinen Interim-Welt solch ein Verhalten gibt: Hier kennt man sich, zumindest die Professionals; hier redet man und hier tauscht man Erfahrungen aus. Nicht viel Phantasie gehört dazu, sich vorzustellen, welche „Referenz“ ich geben werde, sollte ich jemals auf diesen Interim Manager angesprochen werden.

 

Es ist eine andere Erfahrung, was vor Gericht abgeht!

 

Nun bin ich lange den „Wir-haben-uns-alle-furchtbar-lieb-Schubidu“-Jahren entwachsen. Mir ist klar, dass, wenn es hart auf hart kommt, sind wir alle von ausgeprägt egoistischen Motiven geleitet. Das vollmundig als hohes Gut verklärte Partnerschaftliche verpufft dann regelmäßig – lautlos. Mir ist das zutiefst zuwider!

 

Mir ist auch inzwischen vertraut, dass gegnerische Anwälte mir konsequent die Botschaft zu vermitteln suchen, ich sei so ziemlich das Allerletzte, was auf diesem Planeten ´rumläuft – ungeachtet der Tatsache, dass ich, wie in diesem Fall, dem Interim Manager dazu verholfen habe, täglich 825 Euro netto plus Spesen einzustreichen. Nach wie vor empfinde ich das als die hohe Schule des Irrsinns!

 

Offenbar hassen Richter Entscheidungen inzwischen in ähnlicher Weise wie viele Manager – und streben einen Vergleich an. So sagte der Richter beiden Parteien wörtlich: „Die nächste Instanz, das Oberlandesgericht, kann Sie durchaus zu einem Vergleich zwingen!“

 

Müde werde ich angesichts solcher Aussichten: Gut ein Jahr investiert bis zum Prozess. Und nun noch einmal wohl zwei Jahre investieren bis zum Prozess in der nächsthöheren Instanz – von den Kosten einmal abgesehen?

 

Das möchte ich nicht!

 

Das raubte mir zu viel kostbare Lebenszeit. Das raubte mir Kräfte, die ich besser in andere Dinge investiere. Das belastete durchaus meine emotionale Seite und schlüge mir sicher aufs Gemüt. Darunter litte ich – und die Menschen in meiner Nähe.

 

Ich möchte das nicht!

 

Daher habe ich einem Vergleich zugestimmt: Kurz geärgert, dann war´s vorbei.

 

Soll er sich freuen, der Interim Manager!

 

Ich jedenfalls habe mit dieser Sache abgeschlossen.

 

Allerdings:

 

You always meet twice – auch im Interim Management!

 

Freitag 27. September 2013

AIMP-PROVIDER IN WIEN

Wien

Gestern fand das erste AIMP-Regionalforum in Wien statt. Vor jedem Regionalforum treffen sich die AIMP-Mitglieder zur Mitgliederversammlung. Das sind dann durchaus anstrengende Tage, denn die Mitgliederversammlung dauert in der Regel etwa acht Stunden und das Regionalforum noch einmal mindestens vier Stunden.

 

Keine einzige Stunde möchte ich missen!

 

Der Morgenkaffe bei Julius Meinl entschädigt obendrein für vieles – und schafft ein angenehmes Umfeld für diesen Blogeintrag – mit Blick auf Pestsäule und nicht abreißende Touristenströme.

 

Die Mitgliederversammlung hatte einige spektakuläre Themen (Selbstverständnis der Provider in sich ändernden Märkten, Marktvolumen in der D-A-CH-Region, Scheinselbstständigkeit und Retainer). Dabei beeindruckt mich die Offenheit, das Vertrauensverhältnis untereinander jedes Mal aufs Neue – und ebenso das enorme Wissen, das die Mitglieder als Gruppe insgesamt auf die Waagschale werfen können.

 

In der Breite berichten die Kollegen von weniger Anfragen seit etwa drei Monaten und von sich (zum Teil erheblich) verschlechternden Lead-to-Deal-Quoten. Kunden, die inzwischen bei einem Dutzend Providern anfragen (und auch noch darüber hinaus),  sind inzwischen keine Exoten mehr.

 

Mit all diesen Themen werden wir in professioneller Weise umgehen. Hierzu gehört auch, meine Leser wissen das, dass wir dem Raubbau an unserem Zeit- und Geldbeutel Einhalt gebieten müssen.

 

Wie eine Erholung wirkt dann doch letztlich das AIMP-Regionalforum auf mich: Perfekte Organisation von Walter Pfaller (P+P Interims Management) und seiner Gattin. Viele Gäste, schöne „Location“, gute Gespräche, tolles Futter und toller Wein aus dem Burgenland. Es könnte mich härter treffen.

 

Beim zweiten „Verlängerten“, den die bildhübsche Kellnerin bei Julius Meinl serviert, wünsche ich mir inständig, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis es wieder heißt:

 

AIMP-Provider in Wien.

 

Freitag 13. September 2013

INTERIM-PROVIDER – PROPHYLAXE FÜR FIRMEN

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: canonier – Titel: Bitte husten

Interim Management ist ein einfaches Geschäft: Man wartet auf einen Anruf eines verzweifelten Unternehmens, das nun so gar keine andere Chance hat, als durch einen smarten, alleskönnenden Interim Manager oder die vor Enthusiasmus sprühende Interim Managerin mit Zusatzqualifikation als Mediatorin vor dem sicheren Untergang gerettet zu werden.

 

Der Interim Provider zieht daraufhin die rechte obere Schreibtischschublade auf – schon von außen gut gekennzeichnet mit dem Aufkleber „Interim Manager Pool – hechelnd auf Arbeit wartend“. Und nimmt den ersten von oben, denn den kennt er ja gut.

 

Die Zigarre raucht während des intensiven Telefonates mit dem Unternehmen (dem verzweifelten: wir erinnern uns) – und die neue Kiste wird bestellt unmittelbar nachdem der Kunde den Interims Manager (den hechelnden: wir erinnern uns!) samt überfetter Marge für den Provider mit einem seligen Lächeln auf den Lippen akzeptiert hat: Hauptsache, der eigenen Rettung steht nun nichts mehr im Wege….

 

Ja, ja – schon recht! Becker, mit Dir gehen die Gäule mal wieder durch….

 

Sicher, dieses Bild ist übertrieben. Aber dennoch stecken darin mindestens zwei Kerne, die mich regelmäßig auf die Palme bringen:

 

Kern 1: Die Unternehmen rufen an – und Ihr wartet halt darauf. Mehr macht Ihr Interim-Provider eh nicht.

 

Kern 2: Gute Interim Manager gibt´s ohnehin genug – und die sind auch nicht schwer zu finden.

 

Ein hochgeschätzter Providerkollege formulierte gestern erneut sein ganz persönliches „ceterum censeo“ (meins, das wissen meine Leser, ist der „Retainer“) wie folgt:

 

„Es gibt genügend Manager, die waren in Festanstellung nicht gut – und die werden auch als Interim Manager nicht besser!

 

Darin, unserem überzogenen Eingangsbild zum Trotz, liegt meine Hauptaufgabe als Interim Provider: Diese Leute herauszufiltern. Eine Arbeit im Vorfeld. Eine Arbeit im Verborgenen. Eine mühsame Arbeit. Eine Vorleistung für meine Kunden.

 

Es gibt Stimmen, die sagen: „Becker, Du bist da zu radikal!“. Weil ich hier etwa 70 Prozent der Bewerber ablehne, was sich in der im Markt vergleichsweise geringen Poolgröße von (nur) gut 500 Interim Managern niedergeschlagen hat – und das nach 10 Jahren!

 

Ich sehe aber eine meine wesentlichen Aufgaben darin, einem Mindest-Standard nicht entsprechende Kandidaten von meinen Kunden fernzuhalten – wie zum Beispiel diesen:

 

„Da ich mit der Vermittlung von Interimsmanagern kein Geld verdiene bin ich allerdings,was aktuelle Personalstandards betrifft, offensichtlich nicht ganz auf dem neuesten Stand. Das ist auch Fakt. So bedanke ich mich aufrichtig für den Hinweis mit “ klicken Sie bitte hier”.

 

Mein Gefühl sagt mir, das wir das Traumteam nicht werden und sollten es vielleicht lieber lassen…“

 

(Zitat aus einer Mail von heute Morgen, Fehler nicht korrigiert)

 

Wir werden dafür sorgen müssen, dass unsere Kunden diese Qualitätssicherung von (Qualitätsprovidern) zunächst erkennen und dann auch anerkennen.

 

Ich – und meine Kollegen vom AIMP auch – halte den Kunden solche Kandidaten vom Leib! Und ähnliche Kandidaten auch. Und die damit einhergehende Zeitverschwendung auf Seiten des Unternehmens. Und die absehbaren Schwierigkeiten. Und die finanziellen Verluste.

 

Ein Bild vor meinem geistigen Auge wird immer deutlicher:

 

Interim-Provider – Prophylaxe für Firmen.

 

Freitag 06. September 2013

MANATNET – ODER WEIZEN IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: naliha – Titel: Weizen

 

Wie können wir Qualität im Interim Management im Internet `rüberbringen? Wie kann ein Kunde im Internet die Professionals unter den Interim Management-Providern erkennen und von den Scharlatanen (Insider wissen: die gibt´s tatsächlich!) unterscheiden? Wie kann ein Kunde im Internet echte Lebensläufe von echten Interim Managern erkennen und von „Fake“-Lebensläufen (Insider wissen: die gibt´s tatsächlich!) unterscheiden?

 

Leider muss ich zugeben, nicht als Minister der Finsternis, jedoch als der wohl am meisten Internet-affine Interim Provider in Deutschland: Der Kunde kann es nicht!

 

Jedenfalls nicht ohne Weiteres oder ohne einigen Aufwand – und den macht sich ein Kunde nicht.

 

Gut, der Kunde könnte im Suchfeld von Google der Domain des Anbieters ein „Index:“ voranstellen. Und die Anzahl der Treffer (einige 10 oder einige 1.000?) würde ihm dann schon einen Hinweis auf die Ernsthaftigkeit des Anbieters geben. Aber, wer macht das schon? Und: Wer weiß das schon?

 

Folglich stehen aus Kundensicht die Profis den anderen scheinbar gleichwertig gegenüber. Und das ist fatal – für die Profis!

 

Sicher, es gibt weitere Anzeichen, die die Spreu vom Weizen trennen können: So deuten die unsäglichen und austauschbaren Fotolia-Stock-Fotos aus dem Album „Schicke-Assistentin-mit-Perlweiss-Lächeln-dem-smarten-Manager-am-PC-über-die-Schulter-blickend“ auf ein eher eigeschränktes Internet-Budget hin.

 

Ein deutlicheres Anzeichen gegen die Spreu ist es jedoch, wenn Sie auf einer Internet-Site umfangreiche Informationen zum Interimsmanagement finden – und nicht nur Marketing-Geblubber in eigener Sache. So finden Sie bei MANATNET zum Beispiel Lexikon, Fundgrube und Videothek zum Interim Management.

 

Das deutlichste Anzeichen jedoch ist es, wenn Sie auf einer Internet-Site etwas tun können. Schon Ende des vergangenen Jahrtausends (!) deklamierte Forrester Research (ein US-amerikanischer Trendforscher für Technologie, unter anderem fürs Internet), dass eine erfolgreiche Site auf drei Säulen bauen müsse: „Information, Communication and Transaction“.

 

Sites, die es Ihnen erlauben, etwas zu tun („Transaction“), sind immer Weizen und niemals Spreu. Warum? Anders als Websites aus den einschlägigen Selbstbaukästen samt Fotalia-Kreativität kostet Sie eine Transaktionssite immer Geld. Richtig Geld. Und das scheuen die Spreu-Anbieter wie der Teufel das Weihwasser: Denn sie möchten viel Geld einnehmen – und nicht viel Geld ausgeben.

 

Qualität zu liefern ist niemals einfach, was alle AIMP-Kollegen bestätigen werden. Auch für MANATNET war´s hart genug, aber wir sind stolz darauf:

 

MANATNET – oder Weizen im Interim Management.

 

Freitag 30. August 2013

SAURE GURKEN-ZEIT IM INTERIM MANAGEMENT: TOLL!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: erich.werner – Titel: Essiggurken geschnitten

Der Sommer ist im Interim Management saure-Gurken-Zeit. Zumindest bei MANATNET. Und allen, die unverdrossen Schalmaien auspacken für ihre Symphonien aus dem „Alles-ist-super-dooper“-Verzeichnis: Ich tendiere dazu, diesen Klängen nicht zu trauen. Immerhin ist in der Ferienzeit die deutsche Wirtschaft in ihren konsensualen Entscheidungs-Riten kaum beschlussfähig – weil immer einer fehlt, weil in Urlaub.

 

Der Minister der Finsternis hält fest: Noch bis vor wenigen Tagen wurde in den Medien von einem „Investitionsstau“ geredet (der sich nun aber gelöst haben soll: zumindest sagt das das ifo-Institut) und noch gestern berichtete Schaeffler, dass zwar das Automobilgeschäft (überraschend) gut laufe – das Industriezuliefergeschäft für Kugel- und Walzlager jedoch ganz und gar nicht: In dieser Sparte schrumpften die Umsätze zuletzt zweistellig (Quelle: FAZ vom 29. August). Zudem ist die Arbeitslosigkeit im August leicht gestiegen.

 

Daraus lässt sich nicht zwingend ein Rundum-Wohlfühlklima ableiten.

 

Und dann noch das beliebte „Warten wir mal die Wahlen ab!

 

Jungs, lasst die Schalmaien stecken.

 

Was macht die Truppe um den Minister der Finsternis denn dann in der sauren Gurken-Zeit?

 

Mancher ist geneigt, zu denken: Die legen dann die Füße hoch, sammeln Caipirinha-bewehrt weiter ihre fette Kohle aus leichtverdient-üppigen Projekt-Provisionen ein. Und harren der nächsten Anrufer, die im Herbstlaub auf den Knien robbend um Interim Manager betteln.

 

Falsch!

 

Ich liebe sie, diese saure-Gurken-Zeit, weil sie mir enorme Freiräume schafft, die ich für die strategische Weiterentwicklung von MANATNET nutzen kann. Vor allem dafür, um mit Menschen, die ich schätze, meine Ideen durchzusprechen – und zu konkretisieren oder aber zu beerdigen.

 

Meine persönliche Planung für meine Zeitbudgets spiegelt das in jedem Jahr wieder. So auch in diesem Jahr.

 

Die Menschen, die ich treffe, sind im Übrigen ausnahmslos solche, die das „Problem“ Work-Life-Balance nur aus der Presse kennen – und dennoch einen enorm ausbalancierten Eindruck auf mich machen.

 

Dass man in dieser Zeit sich durchaus entspannt am See, bei einer Wanderung im Elsass oder im Saunabereich einer Bäderlandschaft treffen kann, schadet dabei in keinesfalls.

 

Und so sind ein paar Dinge gereift, die mich zum Teil seit über einem Jahr umtreiben: Entscheidungen wurden getroffen, Verträge unterschrieben und Gelder freigemacht.

 

Ja, tatsächlich: Das Interim-Geschäft erfordert Investitionen – zumindest das professionelle wie bei MANATNET.

 

Meine Entscheidungen betreffen die Registrierung bei MANATNET, die Suche bei MANATNET, den Vertrieb bei MANATNET und zu guter Letzt meinen Dauerbrenner: Retainer.

 

Am 15. Oktober ist es dann so weit: Wieder mal Neues von MANATNET.

 

Saure Gurken-Zeit im Interim Management: Toll!