DER EIGENTÜMER ALS QUALITÄTSGARANT IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Harry Neumaier – Titel: ÜberprüfenDas Geschäft eines Interim-Providers ist mitunter mühsam. Zumindest das bei MANATNET.

 

Gemeinhin wird angenommen, dass das Projektgeschäft der schwierigste Teil im Geschäft eines Interim-Providers sei. Nun, das stimmt wohl auch weitgehend.

 

Weithin unterschätzt wird jedoch der allem zugrunde liegende Geschäftsbereich: Das Akquirieren von Interim Managern.

 

MANATNET erhält übers Jahr gerechnet monatlich durchschnittlich zehn Bewerbungen von Interim Managern und solchen, die´s werden wollen. Im vergangenen Jahr kamen knapp 30 Prozent dieser Bewerbungen direkt über den Marktplatz MANATNET – also über die direkte Online-Registrierung des Interim Managers. Weitere 21 Prozent gingen auf Empfehlungen Dritter zurück und fast genauso viele (19 Prozent) Bewerbungen erreichten uns über E-Mail oder (ja, tatsächlich!) als Brief über die Deutsche Post. Zudem gehen 14 Prozent der Bewerbungen auf unsere Aktivitäten im AIMP zurück.

 

Unterm Strich nehmen wir jedoch nur drei von diesen zehn Bewerbern am Marktplatz MANATNET auf: sieben also nicht. Woran liegt das?

 

Man könnte annehmen, dass das an der Registrierungsgebühr von 150 Euro liegt, die wir verlangen. Weit gefehlt! Statistisch betrachtet ist das im Schnitt nicht einmal einer von diesen zehn Bewerbern, dem entgangen ist, dass wir für unsere Arbeit tatsächlich ein Entgelt erwarten. Dem das entgangen ist, obwohl wir das ganz offen am Marktpatz MANATNET unter der Überschrift „Preise für Interim Manager“ erläutern – und auch, weshalb wir das tun.

 

Es gibt halt Bewerber, die dieses Entgelt nicht akzeptieren – was ich wiederum akzeptiere. Wenn ich von ein paar unschönen Wort-Scharmützeln und dem hin und wieder auftauchenden Vorwurf der „Un-Seriosität“ in diesem Zusammenhang einmal absehe…

 

Was ist es dann, was uns davon abhält, die übrigen gut sechzig Prozent der Bewerber aufzunehmen?

 

Folgende Gründe lassen sich erkennen:

 

1. Qualität nicht ausreichend: Das gibt es durchaus, aber viel seltener als man vielleicht sogar erwarten könnte. Bei MANATNET bewerben sich kaum Dünnbrettbohrer! Ich führe das auf die Qualitätsanforderungen zurück, die wir kommunizieren und die wir ebenfalls am Marktplatz MANATNET (unter der Überschrift „Qualität“) offen gelegt haben.

 

2. Keine Reaktion (unvollständige Unterlagen): Es gibt Bewerber, die bekommen in einem Zeitraum von rund 12 Monaten Bild, Lebenslauf oder fachliches Profil nicht auf die Reihe. Der Gründe sind gar viele. Allein, nach diesen zwölf Monaten stelle ich mein dreifaches Follow-up, in dem regelmäßig Hilfe von unserer Seite angeboten wird, ein. Die Daten dieser Bewerber werden gelöscht – Name und E-Mailadresse werden in eine separate Datenbank überführt. Überschrift: „Rejected“.

 

3. E-Mailadressen nicht länger erreichbar: Mein Follow-up läuft ins Leere, weil meine Nachricht an den Bewerber als unzustellbar zurückkommt. Offenbar hatten diese Bewerber die E-Mailadresse nur für den Bewerbungsprozess bei uns (und vermutlich auch bei anderen) eingerichtet. Daran ist nichts Ehrenrühriges – vielleicht ist das ein wenig ruppig, mehr aber auch nicht.

 

4. Festanstellung angenommen: Der Karriereweg als Interim Manager mit all seinen Unwägbarkeiten erwies sich dann doch nicht als nicht so attraktiv wie der scheinbar sichere Hort einer Festanstellung.

 

Welchen Anteil jeder dieser drei „Hinderungsgründe“ repräsentiert, kann ich sehr schwer sagen. Ich denke jedoch ganz persönlich, dass der letzte, die neue Festanstellung, der wichtigste ist, weil er auch das schlichte „Ich antworte einfach nicht mehr“ aus Punkt 2. erklären kann.

 

So betrachtet stehen wir als Provider vor einer zweiten Lead-to-Deal-Quote – neben der im Projektgeschäft: Wie viele Bewerber brauchen wir für einen Interim Manager, den wir am Marktplatz aufnehmen und unseren Kunden anbieten können? Unsere Quote lautet somit 10 zu 3 oder etwas gröber: 3 zu 1.

 

Wenn ich mir anschaue, wie viele Lebensläufe ich von Bewerbern gelesen, wie viele Interviews ich geführt habe – aber auch, wie vielen Bewerbern ich die Tätigkeit als Interim Manager erklären musste, die dann dankend ablehnten: Dann haben wir hier bei MANATNET durch diese Filterfunktion einen ganz erheblichen Mehrwert für unsere Kunden geschaffen. Gleiches gilt für meine Kollegen beim AIMP sowie andere namhafte Provider.

 

Allein dieser Filter nimmt unseren Kunden bergeweise Arbeit vom Tisch. Und zusätzlich zu diesem ersten Filter übernehme ich persönlich die abschließende Qualitätssicherung für jeden einzelnen neuen Interim Manager. Ein zweiter Filter also gegen falsche oder unvollständige Informationen – und damit gegen Zeitverschwendung und Fehlentscheidungen auf Seiten unserer Kunden.

 

Niemand macht etwas Vergleichbares außerhalb der professionellen Interim-Provider. Und Social Media schon gar nicht…

 

Bleibt die Frage: Ist dieser duale Filter ein guter Filter?

 

Diese Frage muss jeder für sich selbst beantwortem. Ich jedenfalls fühle mich recht gut mit dieser Ausrichtung:

 

Der Eigentümer als Qualitätsgarant im Interim Management.

 

SELBST IM INTERIM MANAGEMENT GILT: QUALITÄT HAT IHREN PREIS – QUANTITÄT AUCH*

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Kevin Dooley – Titel: Canon 50mm f1.4

„Ich möchte Interim Manager werden, um auf diese Weise in eine neue Festanstellung hineinzurutschen“, so die Aussage eines Interessenten am Telefon.

 

Ja, tatsächlich: Ich bin für Interessenten telefonisch erreichbar.

 

Eine gute halbe Stunde haben wir telefoniert – und ich habe dem Interessenten erläutert, weshalb ich sein Vorhaben für nicht vielversprechend halte.

 

Wenn wir den Tagessatz ansetzen, den ich in früheren Projekten erzielen konnte, dann hat dieses Telefonat auf meiner Seite Kosten von knapp 80 Euro verursacht.

 

Ich erfasse die Daten eines anderen Interessenten als reumütigen Service: Ja, tatsächlich war im Rahmen unserer Arbeiten an der Datenbank etwas schiefgelaufen. Eine kleine Wiedergutmachung von meiner Seite also.

 

Mail 1 einen Tag später an mich: „Dummerweise habe ich die E-Mail mit den Zugangsdaten für das MANATNET.com-LogIn verlegt.“

 

Mail 2 zwei Tage später an mich: „Die unterschriebene letzte Seite der Vereinbarung ist unterwegs zu Ihnen.“ Mein Hirn signalisiert: „Prozess-Störung! Eingreifen!“ und merkt an: „HHRRRGGGNNNN!“

 

Mail 3 drei Tage später Mail von mir an den Interessenten: „Hallo Herr Interessent,

 

die letzte Seite, von Ihnen unterschrieben, ist hier angekommen. Vielen Dank dafür.

 

Sie haben den Rest der Vereinbarung nicht beigefügt und daher weiß ich nicht, welches Preismodell Sie für sich ganz persönlich auswählen möchten. Rufen Sie mir das bitte kurz per E-Mail zu?

 

Ich hänge das dann an die Vereinbarung.“

 

Mail 4 vier Tage später an mich: „Danke soweit – ich kann mich derzeit nicht für ein Modell entscheiden – meine Verfügbarkeit für MANATNET ist derzeit nicht gegeben. Deshalb möchte ich mein Engagement zunächst noch überdenken. Betrachten Sie unsere Vereinbarung deshalb zunächst bitte als hinfällig und dieses Schreiben ersatzweise als Widerspruch oder Kündigung – soweit dies aus Ihrer Sicht nötig sein sollte, was ich nicht annehme.“

 

Wenn ich das hier mal grob überschlage, hat diese Übung Arbeit von insgesamt rund einer Stunde verursacht. Auf der Basis des genannten Tagessatzes also kalkulatorische Kosten von etwa 160 Euro.

 

Mein Zeitbudget als Probierstube, na ja!

 

Ich mache eine weitere Rechnung auf: Etwa 1,5 neue Registrierungen brauche ich, nur um dieses Nippen am Nektar MANATNETs abzudecken!

 

Das darfst Du so nicht sehen, Becker! Oh, doch, das sehe ich ganz genau so!

 

Und dann war da noch der Interessent, der mich (!) ganz wichtig im Mai 2012 kontaktiert hatte und auf mein letztes (drittes!) Follow-up nach seiner Kontaktaufnahme schrieb:

 

„Vielen Dank für Ihre mir mehrfach zugesandten Erinnerungen.

 

Ich habe es mir lange hin und her überlegt, komme aber nun zu dem Schluss, dass ich an einer Aufnahme in den MANATNET-Pool nicht interessiert bin.

 

Ich habe mich für den Grundsatz entschieden, keinem kostenpflichtigen Management-Pool beizutreten.“

 

Nun denn: Lange hin und her überlegt – und dann eine Grundsatzentscheidung epochalen Ausmaßes getroffen. Das respektiere ich: Dann geht´s halt zu den kostenlos-Anbietern.

 

Doch merke:

 

Selbst im Interims Management gilt: Qualität hat ihren Preis – Quantität auch!

 

*******

 

* Unter Verwendung eines Zitats von © Marion Gitzel (*1947), Schriftstellerin: http://www.aphorismen.de/zitat/161388

 

WIR ARBEITEN PROFESSIONELL – UND DAS MIT VOLLER ABSICHT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Ilagam – Titel: Muttern 4

 

Mein Editorial im Programm für das Neunte AIMP-Jahresforum beginnt mit dem Satz:

 

„Interim Management ist in – und Interim Management kann jeder!“

 

Tatsächlich ist das der Eindruck, den ich seit einiger Zeit gewinne. Regelmäßig wirft mir Google Hinweise auf neue Anbieter im Interim Management in den morgendlich ausgetrockneten elektronischen Briefkasten.

 

Vor diesem regelmäßigen Akt digitaler Informations-Infusion hatte ich so gut wie nie von solchen Anbietern gehört. Und dass, obwohl ich seit 10 Jahren im Interim-Geschäft tätig bin und meine jährlichen Arbeiten an der AIMP-Providerstudie mir die schimmernden Insignien des Insiders eingebracht haben.

 

Und doch: Nie gehört!

 

Nicht, dass ich etwa geringschätzig oder herablassend auf diese Anbieter herabblicken würde: Nein, ganz und gar nicht!

 

Auch MANATNET hat einmal ganz von vorn angefangen. Enthusiastisch und voller Tatendrang – und doch auch unsicher.

 

Aber, wir hatten über ein Jahr vorgearbeitet – und sind dann mit etwas völlig Neuem und einem dicken Ding in den Markt gegangen. Von Tag eins hat sich das in einem weit über hundert Seiten umfassenden Internet-Angebot von MANATNET niedergeschlagen. Heute, zehn Jahre später, weist Google gut 2.300 Seiten unter der Domain www.manatnet.com aus.

 

Die von Google identifizierten Neuen haben in der Regel jedoch kaum einmal zehn (!) Seiten. Und sie kauen zudem den immer gleichen Kram wider:

 

„Interim Management ist …“

 

„Ein Interim Manager ist …“

 

„Wir haben die Interims Manager, die Sie für genau Ihr Projekt brauchen – und wir kennen die alle persönlich.“

 

Und, manchmal denke ich, wer auch nur etwas auf sich hält, erklärt sich bei dieser Gelegenheit gleich mal zu einem „führenden Anbieter“.

 

Jedes Mal analysiere ich die jeweiligen Internet-Seiten unter der Maxime: „Show me!“

 

Aber nichts!

 

Und müde schlägt mein mattes Haupt auf die Schreibtischplatte…

 

Fatal nur: Unsere Kunden können das nicht leicht unterscheiden!

 

Sicher: Ein Kunde wird auf Anhieb ein digitales Potemkin’sches Dorf von einem Schwergewicht wie dem auf das Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatz MANATNET unterscheiden können. Allein durch das schiere Volumen an relevanten Informationen zum Interim Management und dem direkten Zugang zu allen registrierten Interim Managern: Ein im Markt noch immer einzigartiges Schaufenster.

 

Aber darüber hinaus?

 

Die wenigsten Kunden werden mitbekommen, dass ihre Anfrage mitunter postwendend bei XING ausgeschrieben wird und die so ungeprüft akquirierten Kandidaten ihm dann mit der Schleife „handverlesen und persönlich bekannt“ kredenzt werden.

 

Wenn es richtig ist (und das ist es wohl!), dass heute Entscheidungen in aller Regel die Informationsbeschaffung im Internet vorausgeht: Wie stellen wir dann sicher, dass der Kunde die auf das Interim Management spezialisierten Qualitätsanbieter leichter von anderen unterscheiden kann?

 

Wie stellen wir dann sicher, dass der Kunde wahrnimmt, dass „Qualität“ eine Folge des vorausgegangenen „Quälens“ ist – zu dem aber längst nicht jeder Anbieter bereit ist?

 

Und nicht zuletzt: Dass das „Quälen“ kein Selbstzweck, sondern die Grundlage für ein professionelles und erfolgreiches Arbeiten ist – und damit honoriert werden muss?

 

In den kommenden Monaten, vielleicht Jahren, wird sich der AIMP ganz besonders dem Thema „Qualität“ widmen. Eine Art „Kick-off“ hierfür wird unser Jahresforum Ende April sein.

 

Offenbar haben wir einen Nerv getroffen: Ein Drittel der Plätze ist schon reserviert, nur aufgrund des „Early Warnings“ – ohne, dass das detaillierte Programm vorliegt.

 

Melanie Hessler von PR MarCom twitterte gestern das Zitat eines (ihrer) potenziellen Kunden: „Wir arbeiten nicht professionell und haben das auch überhaupt nicht vor.“

 

Ich kenne Melanie Heßler lange genug, um zu wissen, dass das kein Witz ist. Solche Unternehmen gibt es in ihrer Welt und vielleicht gibt es auch solche Unternehmen in unserer, der Interim-Welt.

 

Ich stehe für den Umkehrschluss:

 

Wir arbeiten professionell – und das mit voller Absicht!