INEFFIZIENZEN IM INTERIM MANAGEMENT: TEIL 2

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_stets_online_Offenburg_2016Der DDIM-Kongress in Düsseldorf am vergangenen Freitag und Samstag hielt die eine oder andere Überraschung für mich bereit. So begrüßte mich gleich ein halbes Dutzend Interim Manager mit der verstörten Frage, weshalb es denn im kommenden Jahr kein AIMP-Jahresforum gäbe…

 

Gibt es, natürlich, wie geplant am 21./22. April auf Burg Schwarzenstein – wo sonst?

 

Es stellte sich heraus: Ein Kommunikationsfehler vor Ort war für dieses Missverständnis verantwortlich.

 

Viele gute Themen kennzeichneten die Veranstaltung und – mindestens genauso wichtig! – viele gute Gespräche.

 

Und ein Thema war aufgrund der kleinen Umfrage, die wir gerade durchführen, bestimmend: „Was hecken Sie denn da schon wieder aus?“

 

Nun, wir schauen derzeit, ob der Interim-Markt reif ist für einen spezialisierten Dienstleister für Interim Manager und Provider – keinen neuen Provider: Davon haben wir beileibe genug! Also keinen weiteren „führenden“ Interim-Provider, denn das Providergeschäft werden wir wie bisher unter den eigenen Marken, fast hätte ich hier geschrieben „Brands“, weiterführen.

 

Das Providergeschäft läuft gut und bei MANATNET stehen wir vor dem besten Jahr in der Unternehmensgeschichte mit einer Lead-to-Deal-Quote von 2 : 1. Hier, unternehmensintern, haben wir damit eine der großen Ineffizienzen in unserem Geschäft dramatisch abgebaut: Die Arbeit für die Mülltonne. Ich werde alles daran setzen, dass das auch im kommenden Jahr so sein wird.

Traditioneller Kanal bleibt wichtig im Interim Management

 

Die Beratung und die Search-Dienstleistung für Unternehmen, die einen Interim Manager suchen, werden für uns auch in den kommenden Jahren eine große Bedeutung haben. Wir sind uns deshalb so sicher, weil viele Kunden, mit denen wir zusammenarbeiten, genau dies wollen. Sie erwarten im Kern den direkten Draht zum kompetenten Ansprechpartner beim Provider. Sie erwarten ein professionelles Filtern der möglichen Kandidatenprofile auf der Grundlage des langjährig aufgebauten Verständnisses der Gegebenheiten beim Kundenunternehmen. Und sie erwarten das entsprechende Briefing der Kandidaten durch den Provider.

 

Ein ziemliches Dienstleistungspaket, für das es offensichtlich einen gehörigen Bedarf gibt: Daher müssten wir mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn wir das kappen würden!

 

Um es an dieser Stelle klar auszudrücken: Unternehmen honorieren diese Arbeit auch – in einem vernünftigen Rahmen. Unangenehmer Weise wird dieser „vernünftige Rahmen“ von den Unternehmen über die vergangenen Jahre immer ein wenig kleiner geschnitten. Fragen Sie mal die Headhunter!

Zwei Gründe für die Mehrfachansprache

 

Typischerweise fragen die Unternehmen nicht bei nur einem Interim-Provider an, sondern bei mehreren. Oft höre ich die Zahl „3“, ich habe aber auch schon die Zahl „7“ erlebt – und mich daraufhin von dieser Anfrage verabschiedet. Die Gründe für die Unternehmen, mehrfach anzufragen, sind im Wesentlichen diese beiden:

 

(1) Compliance: Um ein „Buddy-Geschäft“ weitgehend auszuschließen. Auf gut deutsch: Ein Geschäft auf der Grundlage „irgendjemand kennt irgendjemanden gut – und der wird´s dann schon gut richten – für gutes Geld“.

 

(2) Arithmetik: Um die Grundgesamtheit, in der gesucht wird, zu vergrößern und damit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den besten Interim Manager für die gegebene Aufgabenstellung zu finden.

 

Dieses aus Sicht der nachfragenden Unternehmen nachvollziehbare Unterfangen führt jedoch zwangsläufig zu einem hohen Grad an Ineffizienzen auf der Anbieterseite, sprich der Interim-Provider.

 

Zwar scheint der Prozess „Beschaffung Interim Manager“, wenn wir weit genug vereinfachen, vergleichbar mit allen anderen Ausschreibungen in anderen Welten – z. B. im Baugewerbe oder im Erwerb von Flugzeugen durch Airlines.

 

Aber halt nur auf den ersten Blick – denn die Provider sind letztlich nicht die Leistungserbringer: Stattdessen übernehmen das die Interim Manager. Ich weiß, der eine oder andere Provider sieht das anders – was ich wie stets respektiere, dem ich aber keineswegs zustimme.

 

Eben weil die Provider nicht selbst die Leistung erbringen, müssen sie sich diese passenden Leistungserbringer aus ihren Pools heraussuchen – und dann dem Kundenunternehmen vorschlagen. So weit so gut!

 

Nun ist es einleuchtend, dass (wenn die Provider gut recherchieren) von den drei bis sieben angesprochenen Interim-Providern mitunter dieselben passenden Leistungserbringer, vulgo Interim Manager, angesprochen werden.

 

Wenn wir Glück haben, dann erkennen die jeweiligen Interim Manager, dass es sich bei unterschiedlich aufschlagenden Anfragen um dasselbe Mandat handelt. In diesem Fall bekommt der Faktor Schnelligkeit überragende Bedeutung: Der professionelle Interim Manager wird nämlich in diesem Fall kommunizieren: „Tut mir leid, ich bin schon von einem anderen Provider angesprochen worden!“ – z. B. von MANATNET [MANATNET – DER SCHNELLSTE INTERIM-PROVIDER].

 

Das ist aber beileibe nicht immer der Fall. Und so erhält der Kunde denselben Interim Manager als Empfehlung gleich von mehreren Providern. Glauben Sie nicht? Ist aber tatsächlich so!

 

Nun erwarte ich nicht überall und immer überbordende Probleme – und so neige ich dazu, einem Kunden in diesem Fall zu sagen: „Das ist halt so, wenn Sie mehr als einen Interim-Provider ansprechen. Nicht nur Sie versuchen, Ihre Chancen zu optimieren: Die Interim Manager tun das auch!“

 

Anders sieht das aus, wenn derselbe Interim Manager zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird. Auf der Logik beinahe aller Interim Manager („Was der Provider verdienen will, muss er draufrechnen“) kann ein Interim Manager, der 1.000 Euro als Tagessatz erwartet, den Kunden 1.250, 1.350 oder schon einmal über 1.400 Euro am Tag kosten. Und diese Preisstaffel liegt dann sauber ausgebreitet auf dem Tisch des beeinduckt staunenden Kunden.

 

Da gehen dann auch mir die Argumente aus…

 

Wäre es deshalb nicht sehr viel besser, es gäbe einen Dienstleister, dessen Kerngeschäft das Poolmanagement ist? Und alle Interim Manager aus der DACH-Region wären in diesem Pool vertreten und alle Provider könnten auf diesen Pool zugreifen und ihre Mandate besetzen?

 

Und, Achtung!: In dem Moment, wo ein Provider einen Interim Manager für ein Mandat vorstellen würde, erhielten die anderen Provider für diesen Interim Manager den Hinweis: „Nicht verfügbar“…?

 

Das eine der elementaren Fragen, die uns derzeit umtreibt.

 

WENIGER IST OFT MEHR: AUCH IM INTERIM MANAGEMENT

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Linien_in_weiss_und_blauIm Interim Management-Geschäft von MANATNET ist in diesem Jahr irgendetwas anders! Man erkennt das eindeutig, wenn man lange im Interim-Geschäft arbeitet:

 

So sind die Anfragen durchaus „exotisch“ geworden – wie ein Interim Manager mir gegenüber konstatierte.

 

Die Zeiten, in denen man als Interim-Provider einen Controller mit US-GAAP-Kenntnissen liefern musste, um sein Auskommen zu haben, sind lange vorbei.

 

Heute musst Du einen Technik-Leiter für den Kunststoff-Spritzguss liefern – mit Spezialistenwissen im Bereich Ultraschall-Schweiß-Technik und lernst dabei als Betriebswirt, dass es so etwas gibt.

 

Oder aber, Du musst den Qualitätsmanager für einen Automobilzulieferer in Tschechien liefern – und hierbei sind neben den einschlägigen Skills im professionellen Qualitätsmanagement Tschechisch oder Slowakisch fließend ein KO-Kriterium.

Netzwerke leistungsfähiger als Pools?

 

Für beide Aufgaben haben wir passende Kandidaten identifiziert. In beiden Fällen jedoch nicht im eigenen Pool – jedoch über den eigenen Pools. Jedes Mal bin ich beeindruckt, welche Kraft das Netzwerk des eigenen Netzwerkes hat! Und noch nie habe ich es erlebt, dass über das Netzwerk der Interim Manager von MANATNET ein passender Kandidat nicht gefunden wurde – und sei das Anforderungsprofil noch so exotisch gewesen…

 

Der Wermuths-Tropfen: Wie wichtig ist aus dieser Perspektive betrachtet dann noch der eigene Pool, der uns Interim-Providern doch so lieb und so teuer ist…?

 

Und noch etwas ist anders: Die Lead-to-Deal-Quote, deren Einbrechen ich an dieser Stelle mehrfach zum Thema [FASSUNGSLOS IM INTERIM MANAGEMENTINTERIM PROJEKTE GESTOPPT = 0 PROZENT] gemacht habe, hat sich dramatisch verbessert, und pendelt aktuell um 2:1. Ich denke nicht, dass ich diese tolle Quote auf Dauer werde halten können (und wollen!) – aber derzeit tut diese Quote richtig gut.

 

Worauf ist dieser Swing von „unterirdisch“ in Richtung „toll“ zurückzuführen?

 

Ich denke, das geht auf meine „liebevoll rüde“ Art zurück, Anfragen entgegenzunehmen:

Fünf Antworten zeigen die Qualität einer Anfrage

 

Meine Key-Accounts betreue ich selbstverständlich nach besten Kräften – ohne jede Einschränkung oder Bedingung.

 

Andere Kunden, die noch keinen solchen Status erlangt haben, müssen eine Hürde nehmen. Diese Hürde sind typischerweise fünf Fragen zur Aufgabe, die der Interim Manager übernehmen oder zum Profil, das die Interim Managerin erfüllen soll. Meist ergeben sich diese Fragen zwingend, weil der Kunde nicht daran gedacht hat, sie zu beantworten. Wenn doch, dann lasse ich mir Fragen einfallen – um der Fragen willen. Hierzu gehört z. B. die Frage: „Sagen Sie, wer wird am Ende die Entscheidung für oder gegen den Interim Manager auf Ihrer Seite treffen!“

 

Dieser (Frage-) Prozess legt sehr deutlich offen, wie ernsthaft ein Kunde bei der Sache ist. Und für einen Kunden, der nicht ernsthaft bei der Sache ist, für den arbeite ich nicht mehr: Diese Entscheidung ist inwzischen gefallen. Da gehe ich lieber raus und mache Fotos für dieses Blog….

 

Potentielle Kunden, mitunter Prospects genannt, heiße ich herzlich willkommen – und hier schwingt keinerlei Ironie durch. Ich erläutere Ihnen den Suchprozess und helfe ihnen gern dabei, den richtigen Interim Manager oder die richtige Interim Managerin zu finden – auch außerhalb des Videos „Wie finde ich einen Interim Manager bei MANATNET?“.

 

Wenn diese Kunden es dann jedoch bevorzugen, dass ich selbst die Interim Manager für sie suche, dann mache ich auch das gern – jedoch nur gegen einen Retainer, den ich unmittelbar nach Beauftragung eines Interim Managers  von MANATNET erstatte. Ich kommuniziere das ganz offen und höflich – und dann gibt es Kunden, die wollen das nicht. Das akzeptiere ich ohne jede Spur von „bad feelings“ – jedoch arbeite ich dann nicht für diese Prospects.

 

Ich mache das derart konsequent erst in diesem Jahr 2016 – und einiges deutet darauf hin, dass dies ein gangbarer Weg zu mehr Effizienz im Interim-Providing sein kann. Inzwischen denke ich:

 

Weniger ist oft mehr: auch im Interim Management.

 

INTERIM MANAGER, AUSLASTUNG GEHT VOR TAGESSATZ!

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Oft suchen Interim Manager das Gespräch mit mir über Tagessätze. Das ist ein allseits beliebtes Thema, hinter dem auch gern andere, möglicherweise sogar wichtigere Themen zurücktreten müssen.

 

Dass man dann mit mir spricht, dafür mag es mannigfache Gründe geben. Einer ist ganz simpel: Man kann mich telefonisch direkt erreichen!

 

Ein anderer, so hat sich herausgestellt, ist die Analyse aller Tagessätze, die wir zum Ende jeden Quartals machen: Die Stichtag-bezogene Betrachtung von Minimum, Maximum, Median und Durchschnitt – aufgebrochen in sieben Linienfunktionen. Und die Zeitraum-bezogene Betrachtung von durchschnittlichem Tagessatz und Median für jede der sieben Linienfunktionen.

 

Diese Analyse machen wir allen bei MANATNET registrierten Interim Managern zugänglich – und das seit nunmehr über zehn Jahren.

 

Darüber hinaus verdichten wir die Ergebnisse der Analyse in unserem INTERIMTREND, dem Preisbarometer für Tagessätze von MANATNET, das wir dann jedoch jedermann am Marktplatz zur Verfügung stellen.

Tagessätze der Interim Manager – nicht der Provider

 

Das Besondere an dieser Analyse: Sie greift die „indikativen Tagessätze“ ab, zu denen die Interim Manager selbst (!) ihre Dienstleistungen anbieten – einschließlich des Anteils für MANATNET. Für ein ihren typischen Skills entsprechendes Projekt mit einer typischen Laufzeit von sechs Monaten.

 

Das sind also keine Tagessätze, die ein – frech gesagt! – Interim-Provider „den Kunden aufdrückt, um seine Marge zu optimieren“. [Ja, ich weiß: Das macht keiner..:!]

 

Im Ergebnis hat mir über die Jahre hinweg die Interim Manager-Szene ein gerüttelt Maß an Sachkenntnis zum Thema „Tagessätze“ zugesprochen. Die Tatsache, dass ich seit Jahren – gemeinsam mit Thorsten Becker von den Management-Angels – die jährliche AIMP-Providerumfrage verantworte, hat das weiter gefestigt.

 

Nun wird oft kritisiert, die Tagessätze und die darauf aufsetzende Analyse von MANATNET – das seien ja nur Tagessätze, die ein Interim Manager sich in seinen Träumen vorstellt: Ob er oder sie diese Tagessätze dann tatsächlich durchsetzen könne, stünde auf einem ganz anderen Blatt!

 

Ein legitimer Einwand, dennoch ist das durchaus nicht der Fall. Sicherlich versuchen die Kunden heute den Preis eines Interim Managers ein wenig herunterzuverhandeln! Wer bitte macht derartige Versuche nicht – selbst im privaten Umfeld („Lässt sich da beim Preis noch was machen?“)….

Regel: Kein Nachlass ohne Gegenleistung!

 

Aber alle Erfahrung zeigt, dass wir uns hier im Bereich von 50 bis 100 Euro am Tag bewegen. Kluge Interim Manager werden darauf stets einsteigen, wenn der Kunde eine Gegenleistung anbietet. Zum Beispiel eine schnellere Zahlung des Honorars oder – noch viel, viel besser – eine längere Laufzeit.

 

Nicht vorgekommen ist es, dass ein Kunde einen Nachlass von dreißig oder gar mehr Prozent erwartet und der Interim Manager dies freudestrahlend akzeptiert hätte! Ich kenne zudem keinen Kunden, bei dem das nicht zu Stirnrunzeln geführt hätte – und zu der unterschwelligen Vermutung „Hier stimmt etwas nicht!“. Und auf dieser Basis werden dann halt keine Mandate vergeben.

 

Was bei den ganzen Diskussionen über den Tagessatz stets übersehen wird, ist, dass aus meiner Sicht die Auslastung der viel größere Hebel ist. Zumindest unter einer Cashflow-Betrachtung – wie diese kleine Tabelle zeigt.

Interim Manager Cash Flow abhängig von Tagessatz und Auslastung

 

Wenn Ihr indikativer Tagessatz z. B. 1.000 Euro beträgt, dann könnten Sie im Tagessatz in diesem Modell sogar 40 Prozent nachgeben – wenn Sie für jeden Hunderter im Preis einen Monat zusätzliche Laufzeit erhalten – und wären immer noch deutlich besser dran.

 

Und jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie in der Abschlußverhandlung mit Ihrem Kunden nicht 40 Prozent für die längere Laufzeit nachgeben müssen….

 

Daher lautet meine Empfehlung für alle Interim Managern in Preisverhandlungen: Gebt nicht leichtfertig beim Tagessatz nach – und wenn, dann nur gegen eine Gegenleistung des Kunden. Aber aus meiner Sicht gilt vor allem:

 

Interim Manager, Auslastung geht vor Tagessatz!

 

ZWISCHEN TRAUMA UND VERTRAUEN

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Gut_dass_es_dich_gibt_Sylt_2016Die Mail erreicht mich am Dienstag um 14.22:

 

„Hallo Herr Becker,

 

wir möchten Herrn Interim Manager gerne zum frühestmöglichen Zeitpunkt bis 31.03.2017 engagieren.

 

Wie geht es nun weiter ?

 

Viele Grüße

Kundin“

 

Natürlich freue ich mich über eine solche Nachricht. Denn sie bedeutet vielerlei: Zum Beispiel, dass wir gut vorgearbeitet haben. Oder schlicht: Dass wir unser Kerngeschäft beherrschen.

 

Ich rufe die Kundin an und schildere ihr, dass der nächste Schritt nur noch die Vereinbarung mit dem Interim Manager ist, die sie direkt abschließen kann. Einen Entwurf wird ihr der Interim Manager liefern (Dass ich dem Interim Manager an dieser Stelle unsere Unterstützung anbiete, versteht sich von selbst.)

 

„Wir haben uns für diesen Kandidaten entschieden, obwohl wir im vergangenen Jahr sehr schlechte Erfahrungen mit Interim Managern gemacht haben!“

 

„Wollen Sie mir davon berichten?“

Schlechte Erfahrungen mit Interim Management

 

„Nun wir hatten im vergangenen Jahr eine vergleichbare Situation. Auch da mussten wir einen Krankheits-bedingten Ausfall verkraften. Wir hatten uns damals den Interim Manager über [Providername, den ich aus Höflichkeit verschweige] beschafft. Den ersten haben wir nach zwei Wochen nach Hause geschickt. Dann kam Ersatz: Den haben wir nach weiteren zwei Wochen nach Hause geschickt. Meine Mitarbeiter sind heute noch traumatisiert“

 

„Warum das?“

 

„Beide Kandidaten haben die Aufgabe nicht stemmen können, waren einfach nicht gut genug. Und dabei waren beide von der Papierform, auf der Basis der Unterlagen, sehr gut geeignet. So wie Ihrer auch!“

 

„Der Interim Manager ist nicht nur von der Papierform gut geeignet, der ist auch in der Praxis sehr gut – und: er bringt auch die PS auf die Straße. Ich weiß dass, weil wir bereits ein gemeinsames Projekt mit diesem Interim Manager gemacht haben.“

 

„Ja, ich weiß: Ich mache dieses Projekt, weil ich letztlich Ihnen vertraue…!

 

Das ist die Bandbreite unseres Interim-Geschäftes:

 

Zwischen Trauma und Vertrauen.

 

WIE FÜHRE ICH DEN FAIRSTEN INTERIM-PROVIDER VOR

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Ist_das_wirklich_wahr_Offenburg_2016Der Interim Manager registriert sich im Juli – und erhält im gleichen Monat über MANATNET das Mandat seines Lebens: Eine technische Restrukturierung – auf Betreiben der Banken des Unternehmens aus dem produzierenden Gewerbe. Attraktiver Tagessatz, volle Auslastung über sehr weit mehr als die im Interim-Geschäft typischen Laufzeiten.

 

Die Produktion des Unternehmens wird modernisiert nach allen Regeln der Kunst. Der Arbeitseinsatz ist jenseits von Gut und Böse. Doch die Auswirkungen schlagen sich auf allen Ebenen nieder: Lieferfähigkeit, Liefergeschwindigkeit, Warenlager, Einkauf, Qualität – und, natürlich, in der G&V des Unternehmens.

 

Der Interim Manager wirbt mit seinem Projekt und nutzt es als Referenz – bis hin zur lokalen Presse: Zu Recht!

 

Die Banken entspannen sich. Die Restrukturierung wird abgeschlossen, Kreditlinien werden freigeben. Neue Kunden kommen. Und das Unternehmen und der Interim Manager haben derart Gefallen aneinander gefunden, dass der Interim Manager seine freiberufliche Tätigkeit aufgibt, als Technischer Geschäftsführer ins Unternehmen einsteigt und gleichzeitig eine Beteiligung im zweistelligen Prozentbereich übernimmt.

 

Das sind die Mandate, nach denen wir uns alle die Finger lecken! Alle stehen durch die gemeinsame Arbeit besser da als vorher: Der Interim Manager, der Kunde – und natürlich auch wir als Interim-Provider, die mitverdienen, weil wir diesen Traum erst möglich gemacht haben.

 

Ach, Becker! Nicht schon wieder eine dieser „Was-sind-wir-doch-alle-toll!“-Geschichten – in der Hoffnung, bisher abstinente Kunden endlich doch noch fürs Interim Management zu begeistern! Nein, ganz und gar nicht! Denn das ist nur die eine Seite dieser Geschichte….

Ein Traum für Euch – ein Albtraum für mich!

 

Denn dieses Mandat wurde zur schlimmsten Erfahrung, die ich in meinen nun bald 15 Jahren im Interim Management machen musste. Dieses Mandat zeigt, dass es Menschen gibt, die Fairness, Empathie – ja, einfach nur ein ehrlich mitfühlendes und partnerschaftliches Verhalten in einer unfassbar kaltschnäuzigen Art zu ihrem Vorteil zu nutzen suchen.

 

Es begann damit, dass der Interim Manager, unseren Anteil nicht mehr überwies. Ich möchte das an dieser Stelle mal ganz deutlich aussprechen: So etwas ist die absolut krasse Ausnahme in der Zusammenarbeit zwischen den Interim Managern und MANATNET!

 

Für alle Leser, die bei MANATNET nicht registriert sind: Wir arbeiten nach dem Angelsächsischen Modell. Das bedeutet, der Vertrag wird zwischen Interim Manager und Kundenunternehmen direkt abgeschlossen. Der Kunde zahlt an den Interim Manager und der Interim Manager führt unseren Anteil ab auf der Grundlage der mit uns vorab geschlossenen Vereinbarung.“Dreicksverträge“, die ich von Beginn an als unnötig komplex ablehne, entfallen somit.

 

Mein Nachhaken ergibt: Das Kind des Interim Managers ist schwer erkrankt und liegt auf der Intensivstation – weit weg vom Projektort. Zur massiven Arbeit gesellen sich massive emotionale Belastungen und eine massive Fahrerei für den Interim Manager. Es tut mir leid, aber ich bin halt kein Mensch, der dann sagt: „Einzelschicksal! – Ich erwarte …“ Stattdessen habe ich gesagt: „Okay, dann sehen Sie erst mal zu, dass Sie dabei nicht vor die Hunde gehen! Alles andere machen wir dann… Und vor allem, dass Ihr Kind wieder auf die Beine kommt!“

Ist Geld wichtiger als ein Kind auf der Intensivstation?

 

Kommt es nicht. Stattdessen verschlimmert sich der Zustand in den folgenden Wochen. Ich halte die Füße still – meine Außenstände steigen monatlich. Wir hoffen auf Heilung. Vergeblich. Stattdessen erfahre ich von Reanimationen auf der Intensivstation.

 

Nach langer Leidenszeit kann das Kind die Intensivstation verlassen. Ich vereinbare ein Treffen mit dem Interim Manager: „Sie wissen, wie hoch Ihre Außenstände sind?“ „Ja!“ „Ich habe aufgrund Ihrer schweren Situation im persönlichen Umfeld stillgehalten, aber jetzt hätte ich schon gern mein Geld!“

 

„Das geht nicht.“

 

„Wieso nicht?“

 

„Ich habe überraschenderweise eine Gewerbesteuernachzahlung und –Vorauszahlung leisten müssen! Ich habe dafür Ihre Gelder verwendet.“

 

Es gibt nicht viele Situationen in meinem Leben, in denen ich sprachlos bin!

 

Aber wir sind Geschäftspartner, seit langer Zeit – und wir sind gemeinsam einen steinigen Weg gegangen. Das verbindet, versichern wir uns gegenseitig. Wir vereinbaren eine Ratenzahlung über viele Monate.

 

Keine Zahlung erfolgt! Es verstört mich leicht, dass der Interim Manager seine Vereinbarung nicht einhält. Wir treffen uns nach sechs Monaten erneut und vereinbaren einen neuen Rückführungsplan.

 

Keine Zahlung erfolgt! Es verstört mich schwer, dass der Interim Manager erneut seine Vereinbarung nicht einhält.

 

Am 31. Mai, auf dem Rückweg vom Sylt-Urlaub, fahre ich einen Umweg und suche den Interim Manager am Projektort auf – ein letztes Mal, habe ich für mich entschieden: „Ich habe keine andere Wahl mehr als rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten. Ich möchte das jedoch unbedingt vermeiden!“

 

„Ich auch, Herr Becker, unbedingt. Ich habe halt so viel zu tun, ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll. Ich bin einfach nicht dazu gekommen, zu überweisen [Meine Stirn legt sich in Falten]. Wir haben doch bisher so gut zusammengearbeitet und wir wollen doch noch weitere Interim Manager über Sie beschaffen. Ein Rechtsstreit ist das Letzte, was ich jetzt noch brauche. Ich halte das physisch nicht durch. Sie können sicher sei: Ich bleibe Ihnen nicht einen Cent schuldig!“

 

Wir vereinbaren noch einmal eine Ratenzahlung über mehr als 12 Monate, denn mir ist überhaupt nicht daran gelegen, den Interim Manager „kaputt“ zu machen. Und das sage ich ihm auch. Wir geben uns die Hand drauf. Ich aktiviere meinen letzten Rest an Vertrauen. Meine Frau, die neben mir sitzt, glaubt ihm kein Wort.

 

Sie soll Recht behalten….

 

Bis zum 12. September kommt hier nicht ein einziger Euro an. Auf Mails reagiert der Interim Manager nicht mehr. Das Telefon beantwortet er nicht mehr. Auf SMS-Nachrichten und Voicemail: Keine Reaktion! Versuche, über Sekretärinnen oder die Telefonzentrale den Interim Manager, pardon: Geschäftsführenden Gesellschafter, zu erreichen, werden mit dem Alleskönner „Ist im Meeting!“ erstickt.

 

Am Montag dieser Woche habe ich beim zuständigen Insolvenzgericht die Privatinsolvenz für den Interim Manager beantragt. Und fühle mich zum Kotzen.

 

Sicher: Die Außenstände sind deutlich in der oberen Hälfte einer fünfstelligen Summe. Und das findet meine G&V gar nicht witzig – die Finanzbehörden in Baden-Württemberg im Übrigen auch nicht.

 

Viel schlimmer jedoch ist die emotionale Seite! Dass mein Vertrauen in einen (scheinbar) professionellen Partner in einer derartigen Weise verraten wurde. Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass so etwas  möglich ist! Ich musste ein neue bittere Lektion lernen. Sie ist im Lernplan des Lebens überschrieben mit:

 

Wie führe ich den fairsten Interim-Provider vor?

 

SCHNELL UND VERNETZT: MIT EXTERNEN PROJEKTMANAGERN!

MANATNET_Interim_Management_Blog_Foto_J_Becker_schneller_und_vernetzt_mit_ProjektmanagernSicher ist dieses Bild jedem meiner Leser geläufig: Es geistert seit Jahren durch das Internet und zeigt drei Fische, hintereinander im Wasser schwimmend, das Maul aufgerissen und bereit, sich gegenseitig fressen.

 

Allerdings: Die Reihenfolge der Fische entspricht so gar nicht der Darwinistischen Lehre! Vielmehr jagt der kleine Fisch verwegen den mittleren, sein Mäulchen aufgerissen soweit es eben geht, während der mittelgroße Fisch sein Maul aufreissend sich anschickt, den riesigen Fisch zu fressen – dabei leichtfertig die Lebensgefahr missachtend, in der er selbst schwebt.

 

Ein Internet-Klassiker, der bereits vielfach als Illustration eingesetzt wurde – meist unter Überschriften wie „Der Schnelle frisst den Langsamen“, „Change Management“ oder neuerdings „Disruption“.

 

Diese Illustration soll heute – in Zeiten von Digitalisierung, Web 4.0 und Fabrik 4.0 – zeigen, dass tatsächlich der Träge, der sich nicht den neuen Gegebenheiten Anpassende, durch den Agilen vom Markt verschwinden könnte. Die starke Position des kleineren über den großen Marktteilnehmer liegt hierbei in seiner Wendigkeit und seiner Schnelligkeit begründet.

Schnell sein war schon immer „in“

 

Schnell zu sein. Dies und ein eng aufeinander abgestimmtes, vernetztes Arbeiten haben mich so gut wie mein gesamtes Berufsleben hindurch geprägt:

 

Chase Manhattan Bank: Nie hatte ich das Glück, einen Kunden betreuen zu dürfen, der mir gesagt hätte: „Herr Becker, keine Eile: In drei Monaten werden wir das Projekt A starten und wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn es Ihnen möglich wäre, uns bis dahin eine Linie zur Verfügung zu stellen…“

 

Stattdessen wurde ich konditioniert von Kunden wie diesem: „Herr Becker, wir brauchen übermorgen 25 Mio. US-Dollar als Linie bei Ihrer Muttergesellschaft in New York, denn wir haben für ein Grundstück geboten und müssen diese Summe übermorgen hinterlegen. Können Sie uns eine Linie vor Ort bereitstellen? Ach ja, blanko natürlich!“

 

Seufzend nahm ich zur Kenntnis, dass dieser Anruf um 16.50 Uhr einging. Der dann ablaufende Routineprozess: Ehefrau informieren, den Survival-Shop gegenüber heimsuchen (warum bloß hatte der diesen Standort?) und eine Flasche Bier und ein Käsebrötchen holen, die Nacht im Büro durcharbeiten, gegen 7.00 Uhr den Kreditantrag dem Vorstand als morgendlichen Gruß auf den Tisch legen, zum Duschen heimfahren – und rechtzeitig zur Sitzung des Credit Approval Commitees zurücksein. Nachmittags ging die Bestätigung an den Kunden heraus. „Danke, Herr Becker!“

 

Burda: Das Verlagsgeschäft ist in dieser Hinsicht vergleichsweise einfach, denn die Zeitungen und Zeitschriften haben einen festen Erscheinungstermin. Nicht zuletzt die Druckereien mit ihren 3,28m Cerrutti-Tiefdruckrotationen waren eine starke treibende Kraft hinter einer absoluten Termintreue. Darüber hinaus gab es eine weitere Kraft: In all meinen Jahren ist es niemals vorgekommen, dass einer beim Verleger anklopfte mit einer Nachricht wie dieser: „Übrigens, Herr Dr. Burda, die Zeitschrift Elle kommt nicht rechtzeitig auf den Markt, weil….!“

 

„In time, in Budget and above customer expectation“

 

Nach dem Alptraum-Intermezzo Europe Online, das die Shareholder als Wettbewerb zu AOL mit fliegenden Fahnen vor die Wand setzten, erfolgte sicherlich meine tiefste Prägung:

 

Debis Systemhaus Ein “Power-House”! 24 Stunden-Taktung vom Vorstand abwärts. Keine Rückmeldung innerhalb dieser 24 Stunden führte zwangsläufig zu einem Anruf: Das hast Du genau einmal gemacht….!

 

Darüber hinaus Arbeitsteilung über Unternehmen und Länder hinweg. Plan-Build-Run: So ziemlich alles an unterschiedlichen Standorten. Projektmanagement wurde folglich überragend wichtig – vernetztes Arbeiten der Standard. Noch heute kann ich im Schlaf das Debis-interne Ziel für alle Projekte runterbeten: „In time, in Budget and above customer expectation“!

 

Ein Unternehmen, das dies nicht beherrschte, hatte existenzielle Probleme. Und doch wurden bereits damals von einigen Unternehmen die eigenen Hochglanz-Marketingbroschüren in schier unglaublichem Umfang verraten.

 

Wie zum Hohn hatten zur gleichen Zeit, also kurz vor der Jahrtausendwende, Forscher wie z. B. Forrester erhoben, dass kaum 25 Prozent aller IT-Projekte aus Kundensicht die Projektziele erreicht hätten und somit als erfolgreich eingeordnet worden wären. Umkehrschluss: 75 Prozent verfehlten die Projekt-Ziele krachend.

Pokemons mit Interim Mandaten im Gepäck

 

Nun war seinerzeit ich der festen Überzeugung, dies sei der Überbeanspruchung der Mitarbeiter durch drei „Mega“-Themen geschuldet: (1) Internet mit dem neu aufkeimenden E-Commerce, (2) Euro-Einführung und (3) Jahrtausendwende.

 

Mir scheint, ich habe das völlig falsch eingeschätzt, denn aus meiner ganz persönlichen Sicht klappt das vernetze, schnelle Arbeiten heute, fast 17 Jahre nach jenen „Mega“-Themen, schlechter denn je! Und im Ergebnis werden wir langsamer. Inzwischen fällt auf, dass das doch recht viele Gesprächspartner bestätigen.

 

Wenn mein Gegenüber mir sagt, er ruft mich an, tut er es in aller Regel nicht: Ich rufe dann an.

 

Wenn mein Gegenüber selbst (!) eine Deadline vorgibt, hält er sie so gut wie immer nicht ein: Ich rufe dann an.

 

Wenn mein Gegenüber Informationen oder Unterlagen zusagt, liefert er sie im Regelfall nicht: Ich rufe dann an.

 

Auf meine entsprechende Frage wird dann in aller Regel geantwortet: „Ich hatte so viel zu tun!“, was auf liebevolles Verständnis auf meiner Seite trifft, renne ich doch täglich gut 10 Stunden durch die Ortenau auf der Jagd nach virtuellen Pokemons mit fetten Interim Mandaten im Gepäck…

 

Maximal verdichtet lautet die Kernaussage also: „Zu viel Arbeit verhindert schnelles, vernetztes Arbeiten!“

 

Der guten Ordnung halber: Es gibt Ausnahmen hiervon – und ich bin diesen „Ausnahme-Gegenübern“ aufrichtig dankbar! [FREITAG ANGEFRAGT – DIENSTAG ANGEFANGEN!]

 

Das ändert jedoch nichts daran, dass wir in der Breite eine strukturelle Schwäche in Deutschland zu haben scheinen: Schnelles, vernetztes Arbeiten! Und ich bin davon überzeugt, dass sich diese Schwäche als fatal erweisen wird angesichts einer (wohl noch weiter zunehmenden) internationalen Arbeitsteilung. Unter dieser Überschrift wundert es mich nicht, dass die meisten Anfragen, die in den vergangenen sechs Monaten hier aufgeschlagen sind, Projektmanager jeder Couleur betrafen. Und ich glaube ganz persönlich, erste Anzeichen von Engpässen im Markt zu erkennen…

 

Natürlich klingt das nicht so sexy wie Sanierer und Restrukturierer. Und natürlich sind die Tagessätze niedriger – aber offenbar braucht der Markt derzeit dieses Knowhow.

 

Langfristig ist sicher mehr zu tun für die Unternehmen – und vielleicht ersetzen sie sogar irgendwann dieses unsägliche „teamfähig“ in den Stellenanzeigen durch „fähig, schnell und vernetzt zu arbeiten“.

 

Zurzeit jedoch ist das wohl eine gute Strategie der Unternehmen:

 

Schneller und vernetzt: Mit Projektmanagern!

 

DER KLASSIKER HALT: SELBST SCHULD, BECKER!

MANATNET_Interim_Management Blog_Foto_J_Becker_Der_Klassiker_halt_selbst_Schuld_BeckerDen Interim Manager hatte ich neu bei MANATNET aufgenommen im Januar dieses Jahres. Er kam über die Empfehlung einer langjährigen, guten Geschäftspartnerin: Beide hatten ein paar Jahre in einem Unternehmen als Kollegen auf der Geschäftsführungsebene zusammengearbeitet. Dieses Unternehmen wurde nun veräußert, dann restrukturiert und der ehemalige Kollege verlor seinen Job. Der Klassiker halt!

 

Der ehemalige Kollege musste sich neu orientieren und entdeckte Interim Management als attraktive Option für sich und meine Geschäftspartnerin empfahl ihm daraufhin, sich mit mir in Verbindung zu setzen – auf dass ich ihm beim Einstieg ins neue Interim-Geschäft helfe. Der Klassiker halt!

 

Ich mache das gern, obendrein ist das mein Job. Zudem, hier bin ich doch noch sehr altmodisch, empfinde ich eine Empfehlung als Verpflichtung – und damit hatte der neue Interim Manager meine volle Aufmerksamkeit. Wir investierten in zahlreiche Telefonate und E-Mails, in den Lebenslauf, natürlich, und in ein paar nachgelagerte Dinge. Der Klassiker halt!

 

Dann hatte ich die Daten des neuen Interim Managers zum Ende Januar freigeschaltet und das neue Profil bei MANATNET im Februar beworben – ein ganz normaler Regelprozess. Für die Anfrage I-16-06 aus dem Mai hatte unsere Datenbank dann den neuen Interim Manager bereits als Kandidaten vorgeschlagen, jedoch gab mir der neue Interim Manager zu verstehen, dass er nicht verfügbar sei – natürlich: anders als in seinen Stammdaten kommuniziert: Der Klassiker halt!

Interim Manager braucht Interim Manager

 

Dennoch war ich beeindruckt! Offenbar war die Entscheidung des neuen Interim Managers richtig und das Interim Management für ihn ein vielversprechendes Betätigungsfeld.

 

Dann kam der Anruf:

 

„Herr Becker, wir brauchen einen Betriebsleiter hier bei XYZ. Können Sie da helfen?“

 

„Klar, Herr Interim Manager, danke für Ihren Anruf! Einen Betriebsleiter – zusätzlich zu Ihnen, denn das ist doch Ihr Thema…?“

 

„Nein, ich bin jetzt Geschäftsführer von XYZ.“

 

„Glückwunsch! Wie lange läuft Ihr Mandat?“

 

„Das ist eine Festanstellung!“

 

„….“

 

„Bevor wir jetzt weiterreden: Dann nehmen wir besser Ihre Daten vom Marktplatz, nicht wahr? Da sind schon die tollsten Dinge vorgekommen, weil jemand in abhängiger Beschäftigung öffentlich seine Dienstleistung auf selbständiger Basis angeboten hat….!“

 

„Ja, da haben Sie Recht: Machen Sie das!“

 

„Gut, betrachten Sie das als erledigt! Nun zum Betriebsleiter….“

 

Ich frage nach allem, was ich wissen muss. Mache die Datenbankabfragen und identifiziere sieben Kandidaten. Sende dem Ex-Interim Manager und nun Geschäftsführer die Links auf die anonymen, fachlichen Profile dieser Interim Manager mit der Bitte, eine Vorauswahl zu treffen, für die ich dann die Verfügbarkeit (leider) verifizieren müsste.

Nur kurz Interim Manager und alles vergessen

 

Keine Antwort kommt innerhalb meiner eigenen Taktung. Nicht ungewöhnlich heutzutage.

 

Ich nutze die Zeit und bitte die sieben Kandidaten schon mal, mir kurz ihre Verfügbarkeit zu bestätigen: Zwei lehnen ab, weil sie sich die Aufgabe letztlich nicht zutrauen. Zwei sind nicht verfügbar, einer davon hat gerade gestern ein Mandat angenommen. Der ewige Schenkelklopfer bei MANATNET!

 

Die anderen drei sind verfügbar und haben Interesse an diesem Mandat. Ich sende dem Ex-Interim Manager und nun Geschäftsführer die Unterlagen dieser Kandidaten. Zudem habe ich ein Briefing für die Kandidaten entworfen und füge es bei mit der Bitte um Freigabe oder Ergänzung. Der Klassiker halt!

 

Keine Antwort. Eine ganze Woche lang nicht. Dann rufe ich an – und lande auf der Mailbox. Hinterlasse die Nachricht, dass ich doch nun gern sein Feedback hätte, weil die Kandidaten darauf warten würden: Er als ehemaliger Interim Manager würde das sicher verstehen…

 

Abends kündet Outlook vom Eingang dieser Mail mit einem freudigen Klingeln:

 

Hallo Herr Becker,

 

vielen Dank für die Profile der Kandidaten.

 

Wir haben uns jetzt für eine interne Lösung entschieden für die Übergangszeit und suchen einen Betriebsleiter in Festanstellung.

 

Beste Grüße

 

Ex-Interim Manager und nun Geschäftsführer

 

Da hat sie mich doch wieder erwischt, die interne Lösung! Im August. Sieben Monate konnte ich sie in einem heroischen Abwehrkampf auf Distanz halten – durch den Retainer oder durch beinhartes Nachhaken, das durchaus der eine oder andere als ruppig empfinden mag.

 

Beim „eigenen“ Interim Manager – mit einer starken Referenz als Bindeglied – habe ich erstmals wieder darauf verzichtet und bin sofort auf die Nase gefallen.

 

Der Klassiker halt: Selbst schuld, Becker!

 

DANN MACHT INTERIM-MANAGEMENT WIEDER SPASS!

MANATNET_Interim_Blog_Foto_J_Becker_Dann_macht_Interim_Management_wieder_SpassIn der Interim Management-Szene kennen sich die meisten Player. Und ein gehöriger Teil kennt sich sogar recht gut und, ja!, vertraut einander. Auf dieser Grundlage wird dann bisweilen recht offen miteinander geredet, ohne dass Kunden- oder Projektgeheimnisse ausgeplaudert würden. Darum geht es ja auch gar nicht!

 

Vielmehr geht es um unser Geschäft als solches, um Entwicklungen, Erlebnisse und Eindrücke jeder Art. Nun werden es mir meine Leser sicher nachsehen, dass ich an dieser Stelle kein Vertrauen verletzen werde (an anderer Stelle im Übrigen auch nicht: Niemals!). Dennoch kann ich folgendes festhalten:

 

Nicht zum ersten Mal sagte in dieser Woche ein geschätzter Provider-Kollege: „Das Geschäft macht keinen Spaß mehr!“ Und ein anderer: „Ich hab´ einfach keinen Bock mehr!“

 

Nun erwarten Interim-Provider keineswegs einen Rücksturz ins Paradies vor dem Sündenfall! Aus meiner Sicht erwarten sie schlicht das, was letztlich alle Unternehmen und die dafür arbeitenden Menschen erwarten: Anerkennung für ihre Arbeit und Fairness, was durchaus bis zum Entgelt reicht.

 

Eine nicht völlig aus der Luft gegriffene Erwartung also.

Fairness als Eckpfeiler im Interim Management

 

Auf die Fairness bin ich in meinem Blog hin und wieder eingegangen: Sie ist ein elementarer Eckpfeiler meines Denken und Handelns und für mein Unternehmen MANATNET. Sie wird mitunter (ausdrücklich: nicht im Regelfall!) gefressen von Egoismus und Egozentrik: Die Ergebnisse dieser Fresserei reichen vom Vorwurf der „Sittenwidrigkeit“ oder „Abzocke“ bis hin zum Betrug, wenn ein Interim Manager unseren Erlösanteil nicht weiterleitet. Und das, selbstverständlich, von Professionals nach eigenem Gusto.

 

Hier haben wir ein Kernproblem, das dem „macht keinen Spaß mehr“ zugrunde liegt. Interim Manager greifen den Interim-Provider an (verbal natürlich), weil er für das Projekt XY dem Kunden nicht vorgeschlagen wurde. Der Hinweis des Providers, dass er, der Interim Manager, die Anforderungen des Kunden nicht abdecke, ja, dass alle KO-Kriterien im CV nicht einmal erwähnt würden, wird dann gern mit einem dieser beiden „Argumente“ vom Tisch gewischt:

 

(1) „Ich habe diese Skills nicht, kann sie mir aber sehr schnell aneignen.“

(2) „Ja, das steht nicht im CV: Ich kann ja nicht alles abbilden…!“

 

Dies zeigt zunächst völlige Unkenntnis der Entscheidungsparameter auf der Kundenseite – und es legt zudem, nicht ungewöhnlich, Unterschiede im Eigen- und im Fremdbild offen.

Spaßbremsen im Interim Management

 

Als weitere „Spaßbremsen“ haben sich „Umgehungsversuche“ und das „Nachverhandeln des Tagessatzes“ während des laufenden Projektes herausgebildet.

 

Während „Umgehungsversuche“ aus meiner Sicht einem Diebstahl entsprechen (Der Interim Manager stiehlt dem Interim-Provider den ROI auf seine Vertriebsinvestitionen in eben diese Kundenverbindung), sind die Versuche, den Tagessatz nachzuverhandeln ein Armutszeugnis, mit einem Drall ins Erbärmliche:

 

Der Interim Manager möchte ein höheres Honorar. Typischerweise, weil „das Projekt sich viel umfangreicher darstellt als abgesprochen!“

 

Bemerkenswerter Weise ist das so etwas wie der Standard-Weg eines Interim Management-Projektes. Zumindest aus meiner Erfahrung…

 

Gute Verträge beschreiben daher die Aufgaben des Interim Managers (und natürlich, wie immer: der Interim Managerin!) sehr genau. Und sie enthalten die Klausel: „Zusätzliche Aufgaben können übernommen werden, sofern beide Seiten dem zustimmen.“ Und ein fairer Kunde (und das sind die meisten!) wird das mit einem etwas höheren Tagessatz entgelten.

 

Hier aber sind wir im Netz der von mir so gar nicht geliebten Dreiecksverträge, denn daraus folgt: Der Interim Manager geht mit seinem Ansinnen an den Interim-Provider, seinen Vertragspartner. Sein Ansinnen „höherer Tagessatz“ muss somit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Marge des Providers finanziert werden: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Interim-Provider an seinen Kunden geht mit dem Satz: „Was halten Sie davon, wenn wir ab morgen dem Interim Manager mehr zahlen…?“

 

Im direkten Vertragsverhältnis wie wir es bei MANATNET anwenden, wird so etwas viel seltener vorkommen, weil der Interim Manager seinen Wusch direkt mit dem Kunden besprechen müsste: Entweder, der Kunde hat diesem erweiterten Projektumfang samt Prämie im Tagessatz zugestimmt – und dann gibt es nichts mehr zu besprechen. Oder aber, auch dieser erweiterte Umfang findet sich nur im Eigenbild des Interim Managers wieder – und nicht im Fremdbild des Kunden: Auch dann gibt es nichts zu besprechen.

 

Und dann: Dass die „Leads“ und „Deals“ sich bei vielen Interim-Providern inzwischen in grotesken Quoten gegenüberstehen, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber. Dass das nicht gutgehen kann auch!

 

Was also sagt uns das alles?

 

Ich denke, statt ständig dieses mich scheinbar als modern charakterisierende „Win-Win“-Geblubber widerzukäuen, ist es an der Zeit, dass sich der eine oder andere Marktteilnehmer – durchaus nicht nur im Interim-Geschäft – mal wieder mit den scheinbar altbackenen Begriffen „Partnerschaft“ und „Fairness“ auseinandersetzt. Dies schließt ausdrücklich den einen oder anderen Interim-Provider ein!

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt:

 

Dann macht Interim-Management wieder Spaß!

 

ANGST ESSEN INTERIM MANAGER AUF!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Angst_essen_Interim_Manager_auf_kleinPrinzessin Lillifee traf einen Nerv! Das zeigen die Zugriffszahlen eindeutig – ich schreibe doch nicht für Orkus und seine Unterwelt! Und das freut mich natürlich.

 

Bemerkenswerterweise schließen sich mehr und mehr Kollegen meiner Einschätzung an: „Das wird ein schwieriges Jahr!“ Menschen mit weniger offensiver Prägung als der Minister der Finsternis benutzen hierfür gern die Formulierung „Das Jahr wird spannend!“

 

An den zwei Pfeilern meiner Einschätzung kommt halt auf Dauer niemand vorbei – und die haben kaum etwas mit der Flüchtlings-Situation zu tun:

 

Zunächst: Die deutsche Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren einen epochalen Aufschwung erlebt. Dieser Aufschwung hatte viele Treiber – drei jedoch überragen alle andere bei weitem: Niedrige Zinsen, niedriger Ölpreis und ein niedriger Euro-Kurs. Jeder, der auch nur die Grundzüge wirtschaftlicher Zusammenhänge kennt, weiß, dass (1) die Wirtschaft in Zyklen verläuft und (2) der einem Lotto-Treffer nahe Gleichklang von niedrigem Ölpreis, niedrigen Zinsen und niedrigem Eurokurs nicht auf Dauer halten wird. Ein wirtschaftlicher Abschwung ist daher wahrscheinlich, ein wirtschaftlicher Einbruch möglich!

 

Dies jedoch ist eine Situation, vor der sich die Interim Manager nie fürchten: Ganz im Gegenteil! Erkennen die Unternehmen typischerweise dann, dass sie „unbedingt was machen müssen.“ Wenn da nicht der zweite Pfeiler wäre.

Scheinselbständigkeit ist kein neues Thema

 

So lange ich im Interim-Geschäft tätig bin, begleitet mich das Thema Scheinselbständigkeit. Und ja, ich habe bereits im Sommer 2013 einen Rechtsstreit verloren, weil der Richter entschied, dass der Interim Manager als Programm-Manager bei einem Automobilbauer „Angestellten-nah“ tätig gewesen sei. Aber hierzu gehört auch: Ein einziges Mal in 13 Jahren – und das skurrilerweise auch noch auf Betreiben des Interim Managers!

 

Also, so betrachtet, überhaupt nichts Neues!

 

Aber in der Zwischenzeit hat Andrea Nahles sich des Themas angenommen und wird Dinge, die bisher „Richter-Recht“ waren, ins Gesetzbuch schreiben.

 

Also, so betrachtet, überhaupt nichts Schlechtes!

 

Sicherlich ist die eine oder andere Regelung überzogen, denn wer glaubt ernsthaft, Interim Manager mit Tagessätzen oberhalb von 1.000 Euro durch staatliche Vorschriften schützen zu müssen? Folglich bringen sich AIMP und DDIM im Schulterschluss in die Gespräche vor Ort in Berlin ein.

 

Und sicherlich kann es nicht sein, dass Interim Manager mit Tagessätzen oberhalb von 1.000 Euro nicht selbst für ihr Alter vorsorgen (welcher Interim Manager täte um Himmels Willen denn so etwas?) – um sich dann im Alter frohgemut von der Allgemeinheit durchfüttern zu lassen…?

Belastungen des Rentensystems auf Dauer nicht zu stemmen

 

Damit sind wir aus meiner Sicht beim Kern der ganzen Sache: Die Belastungen, die auf das gesetzliche Rentensystem jetziger Prägung in den kommenden Dekaden zu kommen werden, sind nicht zu stemmen – wieder aus meiner ganz persönlichen Sicht: Zu viele Rentner müssen von zu wenigen Beitragszahlern zu lange (steigende Lebenserwartung) finanziert werden.

 

Weil man ungern die Beiträge dramatisch erhöht oder das Rentenalter nach hinten schiebt (beides wird dennoch kommen – noch immer: aus meiner ganz persönlichen Sicht), versucht man halt, neue Quellen zu erschließen. Und da ist es nur logisch, dass man diejenigen, die bisher von der Pflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung befreit waren, ins Visier nimmt.

 

Ich denke, es wird noch einiges diskutiert werden in dieser Sache. Vielleicht wird am Ende die private Altersvorsorge nachgewiesen werden müssen, wenn sich die Interim Manager weiterhin von der gesetzlichen Rentenversicherung befreit sehen wollen. Oder aber, und das ist ja auch nicht auszuschließen, wird ein wie auch immer großer Teil der Interim Manager sich gesetzlich versichern müssen. Vielleicht auch nur bei bloßen Vakanzen und nicht bei Projekten.

 

Dann wird sich der Tagessatz entsprechend erhöhen. Wir haben im AIMP grob überschlagen, dass das dann wohl etwa 58 Euro werden würden – vielleicht am einfachsten: 29 für den Kunden, 29 für den Interim Manager. Wohl auch kein Weltuntergang!

 

Bis dahin aber sind viele Unternehmen verunsichert. Sehen sich schweißgebadet von Razzien des Zolls heimgesucht auf der Fahndung nach gut getarnten, aber dennoch scheinselbständigen Helfern im Tagesgeschäft, von existenzgefährdenden Forderungen der Sozialbehörden erschüttert und mit mehr als einem Bein im geschlossenen Strafvollzug.

 

„Da mache mer besser ma nix!“

 

Und das ist das derzeit noch größere Problem:

 

Angst essen Interim Manager auf!

 

VORBEHALTE GEGEN INTERIM MANAGER

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Vorbehalte_gegen_Interim_ManagerWir Interim-Provider neigen ja dazu, unser Interim-Geschäft als das Zentrum des Kosmos anzusehen – und die Interim Manager als das Beste, was der Menschheit je passieren konnte. Ja, natürlich: Eine solche Selbst-Beweihräucherung gibt es auch andere Branchen! Ich weiß. Dennoch empfinde ich dieses Denken in der Provider-Branche als überdurchschnittlich ausgeprägt. Und der eine oder andere dekoriert sich auch noch flugs mit dem Attribut „führend“ – und fühlt sich sofort noch besser: Als Nukleus im Kern des Universums.

 

Ich kenne das aus lang vergangenen Tagen, als wir uns im Banking intern an „Double-Dip-Leasing“ oder „Delayed Step-up-Swaps“ ergötzen konnten – aber nur 200 Meter Luftlinie entfernt jeder x-beliebige Passant auf dem Frankfurter Opernplatz mit einem verständnislosen „Häh?!“ reagierte.

 

Wenn wir unsere tolle Interim-Welt einmal verlassen – und das sollte jeder von uns regelmäßig tun! –, dann lernen wir gar Erstaunliches:

 

Zum Beispiel wird außerhalb unserer Interim-eigenen Welt der Begriff Interim Manager offenbar noch immer für problematisch angesehen. Ich hatte vor jetzt bald zwei Jahren bereits diesen Eindruck gewonnen – nach unserer telefonischen Kalt-Akquisition im Mittelstand. Und tatsächlich kaum glauben können („INTERIM MANAGEMENT? GOTTLOB SIND WIR OHNE KLAGEKOMMEN!“).

 

Kaum zu glauben, doch es ist wohl noch immer so:

 

Problem mit dem Begriff „Interim Manager“

 

Ein Geschäftspartner aus einer völlig anderen Welt, den ich seit rund dreißig Jahren kenne und mit dem ich regelmäßig über Vertriebs- und strategische Themen spreche  (Cassing: Institut für Absatz- und Produktentwicklung) schrieb mir in dieser Woche:

 

„Viele Unternehmen haben offenbar ein großes Problem mit dem Begriff „Interim Manager“. Dadurch entstehen maßgebliche Vorbehalte. Man kann aus den vielen Kommentaren (auch im Manager Magazin und im Spiegel) herauslesen, dass „Interim Manager“ suggeriert, dass irgendjemand in mein Haus kommt und mir sagen will, wo es lang geht. Das verursacht zunächst eine innere Ablehnung. Ich denke, Du solltest überlegen, statt von Interim Managern von Spezialisten zu sprechen. Spezialisten haben den Vorteil, dass sie meine Position nicht gefährden; dass es keine Rolle spielt, in welcher Rangordnung sie stehen; dass sie nicht nur führen wollen, sondern eine praktische Leistung liefern können, deren Einsatz ich selbst bestimmen kann.“

 

Ich bin mir nicht sicher, ob „Spezialisten“ uns hier wirklich weiterbringen oder der vergleichbare Begriff „Experten“, den ein befreundeter AIMP-Provider seit Jahren verwendet.

 

Aber eins müssen wir wohl leider noch immer als sicher unterstellen:

 

Vorbehalte gegen Interim Manager