BIST DU EIGENTLICH NOCH GANZ GESCHEIT?

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_UeberlaufbeckenEs gab Zeiten, da habe ich mich am Gründonnerstag auch mit meiner Familie ins Auto gesetzt – spätestens jedoch am Karfreitag Morgen. Hab´ mich in die Staus eingereiht und gehofft, dass ich irgendwann gerade noch rechtzeitig ankommen würde, um nicht dem Hungertod anheim zu fallen. Auf Routen, die mich regelmäßig aus Berlin heraus über die völlig überlasteten „Check-Points“ und DDR-Transitstraßen führten (für die Jugend: Ja, tatsächlich!, das gab´s wirklich!), ein nicht zu unterschätzendes Risiko!

 

Am Ostermontag dann das gleiche Spiel retour.

 

Lang schon mache ich das nicht mehr!

 

Meine Zeit und meine Nerven sind mir zu schade, um sie in solchen Aktionen zu verbrennen.

 

Was, Becker, möchtest Du stattdessen machen?

 

Nun, ich denke an: Zeit mit der Familie Verbringen, Lesen, Joggen, schön Kochen und Essen begleitet von schönem Wein – und vor allem: Raus und Fotos machen.

 

Denke an?

 

Nun, die Wahrheit ist: In den vergangenen Jahren haben sich die Ostertage als enorm aufnahmefähiges Überlaufbecken für Arbeitspakte erwiesen.

 

Auch in diesem Jahr ist das so.

 

Arbeitspakte für MANATNET: Mit einer seltsamen Magie sind wieder Anfragen für Interim Manager in der Woche vor Ostern hereingekommen und gesellen sich zu den Regel-Themen am Monats- und Quartalsende

 

Arbeitspakete für den AIMP: Zehn Tage vor der wichtigsten Veranstaltung des AIMP beginnt sie dann doch, die heiße Phase. Die Festveranstaltung am Freitag (Ehrung der Interim Manager des Jahres) war in dieser Woche bereits ausverkauft. Dann hatte Burg Schwarzenstein eine gute Idee und schaffte zusätzliche 12 Plätze. Die Hälfte davon ist bereits wieder weg.

 

Die Ostertage als Überlaufbecken für Arbeitspakte…

 

Heute ist Karfreitag – zur Selbstkasteiung besteht dennoch kein Grund. Ich erspare meinen Lesern deshalb weitere Einzelheiten. Doch hin und wieder frage ich mich:

 

Bist Du eigentlich noch ganz gescheit?

 

INTERIM MANAGEMENT ZWISCHEN KLATSCHE UND KLATSCHEN!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Interim_Management_zwischen_Klatsche_und-KlatschenDas Unternehmen hat mehr als 4.000 Mitarbeiter – und die Personalleiterin legte einfach auf. Bemerkenswert. Hatte sie sich doch kürzlich bei MANATNET als nachfragendes Unternehmen registriert. Über solch einen neuen Kunden freue ich mich ehrlich – ohne jede Einschränkung. Auch nach 12 Jahren noch.

 

Ich schreibe dann ein Begrüßungsmail – danke für die Registrierung und biete den Dialog, ja, meine Hilfe an.

 

Keine Antwort.

 

Nach ein paar Tagen schreibe ich eine vergleichbare Nachricht, weil die Kundin noch keine Lebensläufe von Interim Managern abgerufen hat. [Selbstverständlich sehe ich das!]

 

Keine Antwort!

 

Nach ein paar Tagen rufe ich an. Ich bin halt so geprägt: Kümmere Dich um Deine neuen Kunden [um die anderen natürlich auch!].

 

Zahlreiche vergebliche Anrufe, immer eine sehr nette Kollegin am anderen Ende.

 

Gestern dann kam ich durch:

 

„Guten Tag, Frau XYZ, hier ist Jürgen Becker von MANATNET. Sie haben sich vor kurzem bei MANATNET registriert. Ich bin der Eigentümer dieses Unternehmens und ich möchte Sie fragen, ob ich Ihnen irgendwie helfen kann.“

 

„???“ – Pause

 

„Jürgen Becker von MANATNET. Ich hatte Ihnen zwei Mails gesendet.“

 

„???“ – Pause

 

„Gell, Sie können mich nicht einordnen, oder?!“

 

„Nein. Ich bin an einer anderen Sache. Ich melde mich bei Gelegenheit!“

 

Aufgelegt. Ohne Gruß.

 

Nach solchen Erlebnissen frage mich mitunter, ob mein Dienstleistungsansatz überhaupt noch richtig ist in dieser Welt. Aber, anders als früher, ärgere ich mich nicht mehr für den Rest des Tages: Ich räume solchen Menschen nicht mehr solch eine Macht über mich ein!

 

Nachmittags ein Telefonat mit einem neuen Interim Manager, Ex-Vorstand:

 

„Das ist schon der Kracher, was Sie da machen! Ich kenne nichts Vergleichbares im Interim Management: Respekt!“

 

Ein wohltuendes Gegengewicht!

 

So ist es wohl inzwischen, das Leben als kundenorientierter Dienstleister. So ist auf jeden Fall mein Leben:

 

Interim Management zwischen Klatsche und Klatschen!

 

STELL MAL DEIN INTERIM-BLOG IN FRAGE!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Stell_mal_Dein_Interim_Blog_infrageNicht nur ein Interim-Provider sollte regelmäßig alles in Frage stellen, was er tut:

 

Ist mein Unternehmen richtig im Interim-Geschäft positioniert?

 

Ist mein Marktplatz MANATNET noch immer ganz vorn dabei?

 

Sind die Interim Manager bei MANATNET noch immer wettbewerbsfähig?

 

Sind die Preise bei MANATNET richtig? Ist die Registrierungsgebühr zu niedrig – angesichts des enormen Aufwandes für die Qualitätssicherung?

 

Sind die beiden Preismodelle, die wir anbieten, ausreichend?

 

Muss ich mehr Videos bringen?

 

Und noch drei, vier andere Fragen, die ich hier – öffentlich – dann doch noch nicht stellen möchte: Allein die Frage könnte andeuten, in welche Richtung ich denke….

 

Und nicht zuletzt: Brauche ich dieses Blog rund ums Interim Management? Bringt mir mein Blog im Gegenzug etwas, das den gehörigen Aufwand rechtfertigt?

 

Nicht auf alle diese Fragen fallen mir die Antworten leicht – und schon gar nicht auf die die letzte, die Frage zum Blog.

 

4 Stunden je Woche für mein Interim-Blog

 

Ich schreibe mein Blog zum Interim Management aus meiner ganz persönlichen Sicht jetzt seit September 2007 – also sage und schreibe seit sechseinhalb Jahren. Und ganz offen: Ich mache das gerne!

 

Jedoch: Ich mache auch andere Dinge gerne!

 

Dessen ungeachtet ist das Schreiben meines Blogs durchaus kein Spiel, sondern ein systematischer Arbeits-Prozess, denn jeden Freitag, pünktlich um 15.00 Uhr, soll mein neuer Eintrag online gehen! In diesen Prozess investiere ich, wenn ich ehrlich bin, typischerweise 4 Stunden in der Woche: Entwurf, Bild, Feinschliff, Suchmaschinen-Optimierung, Qualitätssicherung, Online-stellen und Social-Media-Links.

 

16 Stunden im Monat. Zwei Arbeitstage eines idealtypischen Angestellten in Deutschland.

 

Was aber bringen mir diese 16 Stunden, die ich auch anders investieren könnte – von Kalt-Akquisition über Fotos machen bis Fitness-Center?

 

Ich beneide die Blogger, die nach ihren Blogeinträgen den einen oder anderen Anruf erhalten: „Hey, ich hab´ Ihr Blog jetzt eine Zeitlang verfolgt. Sie scheinen zu wissen, wovon Sie sprechen und deshalb möchte ich jetzt gern einmal mit Ihnen reden – am besten über Geschäft!“

 

Nun, kleinlaut gebe ich zu: Derartige Reaktionen auf mein Blog sind dann doch recht spärlich gesät.

 

So gesehen ist es mir dann ziemlich egal, ob Google es toll findet, wenn ich mein Blog regelmäßig füttere: Ich schreibe für meine Leser – nicht für Google.

 

Braucht der Markt heute mein Interim-Blog?

 

Und deshalb frage ich mich schon:

 

Brauchen meine Leser, braucht der Markt ein Interim Management-Blog von MANATNET? Zusätzlich zu den beiden anderen, denen ich Relevanz im Interim-Markt attestieren kann: ZMM und – mit Abstrichen, weil vor allem Recruiting-orientiert – hr.vest/consultnet?

 

Oder ist der Markt noch immer zu klein für dieses Thema? Wer sich nicht für Interim Management interessiert, liest wohl auch kein Blog zu diesem Thema – auch nicht, um mehr über das Thema Interim Management zu erfahren. Leider!

 

Immerhin, das ist ja das Schöne an meiner Welt: Immer neu, immer kritisch und immer im Bestreben, alles noch ein klein wenig besser zu machen. Hierzu gehört ganz selbstverständlich auch:

 

Stell mal Dein Interim-Blog in Frage!

 

WIR KENNEN ALL UNSERE INTERIM MANAGER PERSÖNLICH!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Wir_kennen-alle-unsere_Interim_Manager_persoenlich„Ihr Interview war doch recht ernüchternd!“, sagte der Interim Manager in spe. Lange schon bin ich dazu übergegangen, den Gesprächen mit Neu-Einsteigern ins Interim Management eine Vereinbarung voranzustellen – zwischen dem Interim Manager und mir:

 

Ich lese zur Vorbereitung den Lebenslauf des Interim Managers und im Gegenzug liest der Interim Manager mein Interview „Interim Management als Beruf“.

 

Das ermöglicht es mir, im gegebenen Zeitrahmen tiefer ins Thema einzusteigen anstatt die Zeit mit den immer gleichen Basics zu verdaddeln.

 

Regelmäßig eröffne ich unser Gespräch dann mit der Frage: „Was ist Ihr ganz persönliches Fazit nach meinem Interview?“ Und in aller Regel erhalte ich dann Aussagen wie die, mit der ich meinem heutigen Blogeintrag eröffnet habe.

 

Wer fragt führt – auch im Interim Management

 

Im Gespräch gehe ich selbstverständlich auf die Fragen des Interim Managers ein – aber ebenso selbstverständlich stelle ich meine Fragen.

 

Dazu gehören auch so genannte „Quittungsfragen“. So zum Beispiel: „Herr XYZ, ich empfange in unserem Gespräch Signale, dass in Ihrem Leben die Komponente Sicherheit eine recht große Bedeutung hat. Ist das so oder täusche ich mich?“

 

„Ganz erstaunlich, Herr Becker, wie Sie das am Telefon heraushören können!“

 

Ist es ganz und gar nicht, wenn man sein Gegenüber ernst nimmt und wirklich zuhört.

 

Aber ein solcher Kandidat wird mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht glücklich werden im Interim Management. Und davon haben wir alle nichts: Der Interim Manager nicht, der Kunde nicht – und MANATNET auch nicht.

 

Zudem habe ich eine beinahe rituale Abschlussfrage in unserem Gespräch:

 

„Sicher haben Sie auch mit anderen Interim-Providern gesprochen: Wie unterscheidet sich unser Gespräch von den Gesprächen mit meinen Kollegen?“

 

Immer gleiche Antworten

 

Beinahe stereotyp erhalte ich eine von diesen beiden Antworten:

 

1. „Mit X, Y und Z muss ich noch sprechen: Die haben nicht so schnell reagiert wie Sie.“

 

2. „Die sind längst nicht so tief ins Thema eingestiegen. Die sind mit mir meinen Lebenslauf durchgegangen und haben mir erzählt, was sie so machen.“

 

In den enschlägigen Broschüren jedoch – Papier ist halt geduldig! – steht etwas ganz anderes:

 

Wir kennen all unsere Interim Manager persönlich!

 

WELCHER INTERIM MANAGER IST FIT IM 3D-DRUCK?

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Welcher_Interim_Manager_ist_fit_im_3-D-DruckSie liegt in den letzten Zügen, die Bachelor-Arbeit im Maschinenbau-Studium meines Sohnes. Ich kenne das Thema seit Monaten und ich weiß daher, was auf mich zukommen wird.

 

3D-Druck: Ableitung von Konstruktionsrichtlinien in der additiven Fertigung anhand eines Prüfkörpers

 

Ich verstehe nur Bahnhof, aber vielleicht bin ich genau deshalb in idealer Weise geeignet, die Qualitätssicherung vorzunehmen: Ich kann mich auf das Sprachliche konzentrieren.

 

Fotos müssen gemacht werden, damit die unterschiedlichen Ergebnisse der unterschiedlichen Druckverfahren sichtbar werden: Stereolithografie, Selektives Laser Sintering, Fused Filament Fabrication (FFF), Fused Deposition Modeling (FDM), Fused Layer Modeling (FLM), 3D-Druck mit Pulver, Multi Jet Modeling und Elektronenstrahlschmelzen.

 

Ah, ja!

 

Wie decken Interim Manager Neuland ab?

 

Der Vater betrat 1993 in Deutschland als einer der Ersten das Neuland Internet – zwanzig Jahre später folgt der Sohn an die unbekannten Gestade des 3D-Drucks.

 

Fotos müssen her. Das iPhone reicht nicht für die Bachelor-Arbeit. Die Auflösung ist nicht ausreichend und einen Makrobereich deckt die Fokussierung nicht ab.

 

Meine Olympus OMD EM-5 muss her.

 

In weniger als einer Viertelstunde sind die Bilder gemacht und werden am Bildschirm für gut befunden.

 

Ein leichter Anflug von Genugtuung: Endlich kann ich mich mal revanchieren für seinen Level 1-3 Support in der PC-Welt.

 

Nach weiteren 10 Minuten sind die Bilder fix und fertig in den Text eingearbeitet.

 

Ich registriere ein leichtes Schaudern: Vor 15 Jahren war das schlichtweg außerhalb der Vorstellungskraft! Der meisten Menschen, zumindest…

 

Und da bricht sie sich wieder Bahn – diese Frage, die mich seit Jahren beschäftigt: Wie machen sich die Unternehmen fit für ganz neue Themen? [IN PHOTOSHOP NÜTZT DIR NEOFIN DOKU REIN GAR NICHTS]

 

Wir argumentieren damit, dass Interim Manager sehr versiert und sehr erfahren sind. Okay, aber ein doch eher in die Vergangenheit gerichteter Blick. Und wir wissen, dass Unternehmen von Interim Managern so ziemlich alles erwarten, auf keinen Fall aber, dass sie ihn ausbilden müssen.

 

Und daher frage ich mich schon, wie wir Anfragen aus ganz neuen Welten abdecken wollen – E-Mobilität zum Beispiel oder aber Digitale Fotografie.

 

Und nicht erst seit dieser Woche frage ich mich zudem:

 

Welcher Interim Manager ist fit im 3D-Druck?

 

INTERIM MANAGEMENT LOHNT VOR ALLEM IM MITTELSTAND

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Interim_Management_lohnt_vor_allem_im_MittelstandAls der Interim Manager von MANATNET die technische Geschäftsführung des mittelständischen Unternehmens aus der Metallverarbeitung übernahm, gaben die Banken dem Unternehmen noch drei Monate. Das Privatvermögen des Eigentümers samt Domizil der mehrköpfigen Familie lag auf dem Block.

 

Gestern (gut zwei Jahre später) berichtete der Interim Manager, dass das Unternehmen für 2014 einen Gewinn von 0,7 Mio. Euro ausweist. Die Banken haben das Unternehmen inzwischen aus der „Sonderbetreuung“ entlassen.

 

Die Kunden, für die MANATNET – genauer: die Interim Manager von MANATNET – arbeiten, sind sehr vielschichtig. Die Aufgabenstellungen für die Interim Manager ebenso.

 

Dennoch ist es für mich unübersehbar, dass die Aufgabenstellungen im Mittelstand stets mit viel Geld zu tun haben: Mehrfach bin ich an dieser Stelle darauf eingegangen (RETURN ON INTERIM MANAGEMENT: 7 MONATE UND 800K CASH ON TOP).

 

Die Stärken des Mittelstandes sind auch seine Schwächen

 

Der deutsche Mittelstand ist stolz – und Deutschland ist stolz auf seinen Mittelstand: Mit Recht, absolut! Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, größter Arbeitgeber und was weiß ich…

 

Und gebetsmühlenartig wird die Kontinuität im deutschen Mittelstand, sein langfristiges Denken und Handeln gelobt. Hierzu gehören lange Betriebszugehörigkeiten, Azubis, die über die Jahre in leitende Aufgaben hineinwachsen und ein verklärend als „Wir sind eine große Familie!“ beschriebenes Arbeitsklima.

 

Nun müssen wir nicht erst die Chinesische Philosophie bemühen, um uns bewusst zu werden, dass sich hinter jeder Stärke eine Schwäche verbirgt – und umgekehrt. Selbst der deutsche Standardwortschatz kennt: „Keine Rose ohne Dornen!“

 

Und folglich erweist sich die lange Betriebszugehörigkeit im deutschen Mittelstand eben nicht nur als Segen, weil sich die Mitarbeiter des Unternehmens dauerhaft selbst prägen – von einer Generation auf die nächste. Ohne, dass wesentlich neues Blut zugefügt wird. Frech gesagt: Eine Art Unternehmens-interner Inzest!

 

In der Folge sind Dinge, die andere Unternehmen als ganz selbstverständlich verinnerlicht haben, mitunter vollkommen unbekannt: „Brauche mer net!“ Das mag durchaus an der einen oder anderen Stelle unkritisch sein. Wenn das jedoch unternehmensweit und über einen längeren Zeitraum so läuft, dann ist das existenzgefährdend!

 

Gesellschafterstrukturen als Bremsklotz

 

Warum also stemmt sich der Mittelstand so selten gegen diese Entwicklung? Ich denke ganz persönlich und das klingt jetzt sehr böse, dass der letztlich über Dekaden verwöhnte deutsche Mittelstand es nicht gewohnt ist, sich um des Denkspiels willen einmal selbst in Frage zu stellen. Stattdessen treffe ich auf sehr starke, durch den Erfolg in vergangenen Jahren weiter gestärkte Persönlichkeiten, deren Schattenwurf die kleinen Pflanzen am Wurzelwerk tief unter ihnen, wenn schon nicht vertrocknen, dann aber sicher nicht üppig sprießen lässt.

 

Und so verläuft ein Gespräch mit Mitarbeitern ab dem Moment völlig anders, an dem sich der Senior an den Tisch setzt: Offenheit weicht Vorsicht – und jedem Externen fällt sofort auf, wie sehr dem Senior nach dem Mund geredet wird.

 

Diese starken Persönlichkeiten sind heute allesamt um die Siebzig – und haben damit begonnen, ihr Unternehmen – Anteile und Management – in jüngere Hände zu legen: Die der eigenen Kinder.

 

Recht so! Nur, auch die Kinder gehörten lange zu den Pflanzen am Wurzelwerk und brauchen nun eine gehörige Zeit, um kräftig auszutreiben. Sofern nach Jahren des Schattendaseins ein Austreiben denn überhaupt möglich ist und wenn es denn der Senior zulässt – und nicht noch einen Schreibtisch im Büro des Juniors hat…

 

Ich selbst kenne drei solcher Fälle!

 

In der Folge ist die Gesellschafterstruktur typischerweise sehr heterogen. Oftmals sind Vater, Mutter und die Kinder Gesellschafter – mitunter obendrein weitere Verwandte nachrangigeren Grades. Ebenso oft sind die Interessen unterschiedlich und decken sich nicht zwingend mit den Interessen des Unternehmens. Auf diese Weise wird jede Gesellschafterversammlung zum Martyrium.

 

Und jedes Mal frage ich mich, wie in einer solchen sozialen Gruppe sachlich kontroverse Diskussionen möglich sein sollten, wenn dadurch der Familienfrieden mit z. B. der Mutter gefährdet ist?

 

Kommunikation schlecht

 

Im Widerspruch zum verklärenden „Wir sind eine große Familie“ kritisieren die Mitarbeiter verblüffender Weise in den mittelständischen Unternehmen, die ich kenne (ja, ich weiß: Es gibt auch andere!), stets die interne Kommunikation: „Ma sagt uns ja nix!“

 

Sicher, der eine oder andere wird sagen: Starke Persönlichkeiten sagen halt, wo´s lang geht! Fertig!

 

Ich sage: Wirklich starke Persönlichkeiten fragen und hören zu – und sagen dann im Zweifel, wo´s langgeht.

Das bindet Mitarbeiter ein und, ganz entscheidend, das zeigt tatsächliche Wertschätzung: Ich schätze Deine Meinung, denn sie ist wertvoll für mich!

 

Und die der anderen auch. Denn nur gemeinsam sind wir stark!

 

Stattdessen geben Mitarbeiter ihr Bestes – im eigenen Beritt. Was rechts und links geschieht, interessiert nicht. Verständnis für die Auswirkung des eigenen Tuns auf andere: gleich Null! Eine eigene Burg zur Selbstverteidigung!

 

Risiken? „Davon weiß ich nichts!“

 

Qualitätsmängel? „Mer tun scho, was mer könne!“

 

Fehler? „Das ist dem Schorsch sei Sach‘!“

 

Fehlerkorrektur? „Kann ich nix für!“

 

Und dann der Klassiker: Wir müssen das anders machen! „Bringt nix: In dreißig Jahren habe mer schon alles versucht!“

 

Haben Sie mal versucht, ein nasses Stück Seife zu fangen?

 

Einen „Shop-Floor“ führten sie ein, die Interim Manager, und legten alle Kennzahlen dort offen. Und sie demonstrierten eine Gelassenheit und Seelenruhe, die jeden Stoiker hätten erblassen lassen.

 

Und zementierten meine Überzeugung:

 

Interim Management lohnt vor allem im Mittelstand

 

OHNE DEN INTERIM MANAGER HÄTTEN WIR DAS NIE GESCHAFFT!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Terra_IncognitaReferenzen im Interim Management sind auch heute noch wichtig! Folglich mache ich am Ende jedes nennenswerten Projektes (für die Standardprojekte mache ich das nicht!) einen Zweiseiter zu diesem Projekt – gemeinsam mit dem Interim Manager oder der Interim Managerin.

 

Stets entwerfe ich die Referenz auf der Grundlage des Briefings, das ich mit dem jeweiligen Kunden zu Beginn des Projektes – also bereits für die Auswahl der Kandidaten – erstellt hatte und der regelmäßigen Feedback-Gespräche während des Projektes.

 

Ein solcher Entwurf hat immer zwei Blöcke: (1) die Situation im Unternehmen und die daraus abgeleiteten Aufgaben für den Interim Manager und (2) die Ergebnisse, die der Interim Manager erzielt hat.

 

Warum Referenzen im Interim Management?

 

Die Antwort darauf hat zumindest zwei Ebenen!

 

Zunächst: Warum mache ich das?

 

Nun, Menschen haben unterschiedliche Stärken. Zu meinen Stärken gehört das Schreiben – durchaus auch in eigener Sache. Verblüffender Weise haben die allermeisten Interim Manager genau diese Stärke nicht – was wir unschwer am Prospekt in eigener Sache, dem Lebenslauf, erkennen können.

 

Stattdessen höre ich Sätze wie diese: „Ich bin gut im Verkaufen von Ideen und Konzepten, aber nicht wenn es um meine Person geht. Ich danke Ihnen für die Vorlage!“

 

Dann aber: Warum mache ich das?

 

Der Markt (wer immer das ist) sagt, Kunden wollten das! Und wenn unsere Kunden das wollen, dann liefern wir das: So einfach ist das! Eine schlichte Facette der Kundenorientierung.

 

Jedoch: Ich denke ganz persönlich, dass dieses Verlangen letztlich darauf hindeutet, dass die Kunden selbst noch immer recht unsicher sind.

 

Deine Terra incognita ist anderer Leuts kultivierter Acker

 

So betrachtet, soll die Referenz den „Level of Comfort“ beim Kunden erhöhen: Auch das ist völlig in Ordnung!

 

Wenn aber eine Referenz den „Level of Comfort“ auf Seiten der Kunden erhöhen soll, was muss sie dann abdecken?

 

Aus meiner Sicht muss sie den Kunden erkennen lassen: „Auch wir können das schaffen!“

 

Wie geht so etwas? Zunächst – und ich wiederhole mich hier bewusst! – sollten wir nicht unsere Zeit mit Referenzen zur Vakanz-Überbrückung verschwenden! Und die Zeit unserer Kunden auch nicht!

 

Diese meine Überzeugung beinhaltet keinerlei Abwertung gegenüber Vakanz-Überbrückungen: Ganz im Gegenteil! Vakanz-Überbrückungen sind ein ganz wesentliches Segment im Interim Management, das laut AIMP-Providerumfrage 2014 (die neue ist gerade in Arbeit!) in den letzten acht Jahren für jeweils rund 30 bis 40 Prozent aller Interim Mandate stand.

 

Inhaltlich ist das leicht nachvollziehbar, denn die Rekrutierungs-Prozesse dauern immer länger, während im Unternehmen aufgrund des unbesetzten Arbeitsplatzes die Arbeit liegen bleibt – und der Wettbewerb sich die Hände reibt. Wir können deshalb durchaus vom „Brot-und-Butter-Geschäft“ im Interim Management reden.

 

Ein solches „Brot-und-Butter-Geschäft“ benötigt jedoch keine Referenzen: Wer als Kunde im Standard-Umfeld seinen „Level-of-Comfort“ erhöhen muss, hat tiefergehende Probleme.

 

Referenzen müssen daher die Aufgabenstellungen fernab des Standards abdecken! Hier, fernab des Standards, kann ich jeden „Level of Discomfort“ auf Seiten des Kunden verstehen. Denn hier betritt das Unternehmen typischerweise Neuland – und immer, wenn der Mensch Neuland betritt, ist er vorsichtig – ja, mitunter sogar ängstlich. Ein Ur-Reflex, der uns noch heute schützt!

 

Deshalb ist es zwingend, dass die Referenz zeigt: Dein Neuland ist anderer Leuts Heim! Oder: Die „Terra Incognita“ des einen Kunden ist bereits zum kultivierten Acker des anderen Kunden geworden.

 

Eines anderen Kunden, den er idealerweise auch noch ansprechen und sich mit ihm über seine Erfahrungen bei der Kolonisierung austauschen kann.

 

Und im besten Fall stützt der Kunde dann die Referenz mit der Aussage: „Sicher war das alles nicht einfach und wir mussten sehr konzentriert sein und aufmerksam vorgehen. Und nebenbei:

 

Ohne den Interim Manager hätten wir das nie geschafft!“

 

HENNE-EI-SYNDROM IM INTERIM MANAGEMENT

INTERIMTREND - Analyse aller Tagessätze bei MANATNETTagessätze im Interim Management. Was gab es vor Jahren für hitzige Diskussion darüber! Als in Stein gemeißelt galt: Ein Interim Manager ist immer teuer – und wer nicht teuer ist, ist kein richtiger Interim Manager!

 

Alle, die das Interim-Geschäft schon damals vollumfänglich verstanden, erkannten darin ein nur spärlich kostümiertes Eigeninteresse einiger Interim-Provider, die ihre Provisionen gefährdet wähnten. Nicht ganz zu Unrecht: Bei gegebenem Prozentsatz führt nun tatsächlich ein niedriger Tagessatz zu niedrigerem Cash-Inflow. Was noch heute betrüblich ist, denn irgendwie müssen ja die Karossen oberhalb der Oberklasse und IKEA-ferne Büros finanziert werden.

 

Viele potenzielle Kunden, die ihrerseits Sparprogramme ausspuckten, wie weiland Steffi Grafs Tennisball-Maschine, hatte dieses Siegel („Interim Manager = teuer“) nachhaltig verstört – allen voran den deutschen Mittelstand, bei dem ich noch heute höre: „Viel zu teuer. Mache mer net!“ Und da ist es noch immer völlig wurscht, dass die meisten Interim Manager ein Vielfaches dessen, was sie kosten, wieder hereinholen!

 

MANATNET ist der Transparenz verpflichtet

 

Dies, für alle, die (m)ein Blog für eine Marketing-Übung halten, lässt sich im Detail nachweisen. Nicht in allen Fällen (wo ist das schon so?), aber doch in sehr vielen!

 

MANATNET steht von Beginn an für Transparenz. So habe ich mein Unternehmen geplant und aufgesetzt, denn ich persönlich hasse Intransparenz. Womöglich geprägt durch meine Historie als Banker, dem man schon damals beigebracht hatte, dass ein großer Teil des Bankgeschäftes darin bestünde, in intransparenten Märkten viel Geld zu verdienen. Jahre später hatte man das auf intransparente Produkte und Geschäfte erweitert – und noch unfassbar mehr Geld verdient. Allerdings stets sauber zu Lasten anderer – aber das tut ja hier nichts zur Sache.

 

Es war daher nur folgerichtig, dass MANATNET Mitte des Jahres 2006 mit INTERIMTREND sein Trendbarometer für die Tagessätze aller Interim Manager einführte – und prompt Prügel bezog.

 

Und was für Prügel!

 

Inzwischen sind die meisten verbalen Hinterzimmer-Schläger verschwunden, die Hämatome verklungen und die Kieferbrüche verheilt. Doch INTERIMTREND gibt es immer noch!

 

Nicht, dass unser Trendbarometer irgendeinen absolutistischen Anspruch hätte (den hat MANATNET ohnehin nie!), aber es zeigt halt den Trend der Tagessätze, die die Interim Manager bei MANATNET aufrufen. Zudem: Es gibt halt nichts anderes, nichts Vergleichbares – und folglich auch nichts Besseres.

 

Ein „unangenehmer“ Nebeneffekt der MANATNET-Transparenz ist es, dass ich mitunter vor „unangenehmen“ Dingen stehe – und sie mir nicht ins „Angenehme“ zurechtbiegen kann. Was allerdings auf eine sehr schöne Weise die Vorteile der Transparenz untermauert…

 

INTERIMTREND steigt um 5 % aufgrund Poolbereinigung

 

So geschehen am 31. Dezember 2014, als der durchschnittlich geforderte Tagessatz auf 1.273 Euro (plus Spesen und MwSt.) stieg und damit den Vergleichswert aus dem dritten Quartal um sage und schreibe 64 Euro oder 5,3 Prozent übertraf.

 

Was war geschehen? Aufgrund unserer neuen und härteren Qualitätssicherung waren die Daten von weit über 150 Interim Managern zum Jahresende systemseitig aufgrund veralteter Daten gesperrt – obwohl ich mich bis dahin manuell um die Qualität des Pools gekümmert hatte: Eine meiner bittersten Niederlagen überhaupt!

 

Auch hier ist kein Zurechtbiegen, kein Fummeln möglich. Unterlagen, die älter als 24 Monate sind, sind für unser System veraltet. Fertig. Nicht nur für unser System.

 

150 Tagessätze wurden daher für die Berechnung des aktuellen INTERIMTRENDs nicht mehr berücksichtigt. Und daraufhin stieg der Durchschnitt aller verbleibenden Tagessätze deutlich!

 

Was folgert ein analytisch geschulter Mensch daraus?

 

Der deutliche Anstieg im durchschnittlichen Tagessatz ist ausschließlich einer Sondersituation geschuldet! Und: Die Tagessätze der deaktivierten Interim Manager lagen in der Gesamtheit unterhalb des bisherigen Durschnitts.

 

Ich folgere daraus, dass diese Interim Manager eher in nachrangigen Linien oder im Projektmanagement unterwegs sind: Auch – und gerade solche! – Interim Manager brauchen jedoch viele Unternehmen. Solange sie denn professionell unterwegs sind! Ich überprüfe das: Es stimmt – aber nur zum Teil.

 

Es gibt durchaus verblüffend viele Interim Manager, die in der ersten oder zweiten Ebene unterwegs sind und Tagessätze von 1.250 Euro aufwärts erwarten – und meinen, derart honorierte Mandate mit alten Daten akquirieren zu können: Ein mutiger Ansatz!

 

Ich kontaktiere auch diese Interim Manager, natürlich. Und ich habe nicht nur einmal gehört: „Bringen Sie mir ein Projekt, dann kriegen Sie meine aktuellen Unterlagen!“

 

Donnerwetter! Noch ein mutiger Ansatz und mal was ganz Neues:

 

Henne-Ei-Syndrom im Interim Management

 

QUALITÄT BEGINNT FÜR INTERIM-PROVIDER IM POOL!

Fotograf_Juergen_Becker_Titel_Qualitaet_im_Interim_Management_beginnt_im_PoolDa ist es also: Das Neue Jahr! Die Kunden sind ganz überwiegend im Urlaubsmodus, was sich unschwer an den massenhaft an die Autoresponder übertragenen E-Mail-Antworten erkennen lässt.

 

Alle Jahre wieder – und daher wohlvertraut. Etwas Ruhe. Zeit zum Vordenken. Hierbei hilft das Nachdenken in aller Regel.

 

Was brachte das Jahr 2014?

 

In den für das Interim-Geschäft typischen Hosianna-Gesängen müsste ich hier schreiben: Alles super-dooper! Immerhin hat mein Unternehmen MANATNET etwa 25 Prozent mehr Umsatz gemacht als in 2013 – und schreibt satt-schwarze Zahlen.

 

Jetzt noch ein Bild einer gen Himmel strebenden Rakete im Kopf meines Blogeintrages und wir könnten übergehen zum Tagesgeschäft im tief beruhigenden Bewusstsein: Alles ist ach so unsagbar toll!

 

Und doch war da viel mehr – in 2014!

 

Und ich gebe hier zu: Zwei Dinge haben mich nachhaltig erschüttert: (1) Die Erfahrungen aus unserer Kaltakquisition im deutschen Mittelstand und (2) das Aderlass im Pool nach der Einführung unserer systemischen Qualitätssicherung.

 

Akquisition für Interim Management im deutschen Mittelstand

 

Ich bin in meinem Blog im vergangenen Jahr das eine oder andere Mal darauf eingegangen und ich halte für mich fest (meine Kollegen mögen das anders sehen): Im deutschen Mittelstand mit mehr als 200 Mitarbeitern ist Interim Management zu einem weitaus höheren Grad unbekannt, als wir [vom AIMP] bisher angenommen haben oder wird vom Unternehmen kategorisch abgelehnt – erstaunlich oft mit einem Attribut aus der Ecke „Gott sei Dank!“

 

Einerseits sehe ich darin etwas Gutes, denn langfristig wird auch der deutsche Mittelstand nicht an Interim Management vorbeikommen – was wiederum die Wachstumsaussichten für unsere Branche untermauert.

 

Andererseits wollen wir das Wort „langfristig“ nicht leichtfertig überlesen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir hier noch einmal fünf bis zehn Jahre vor uns haben. Jahre, die durch systematische Vertriebsanstrengungen im Mittelstand gekennzeichnet sein werden. Und dies wiederum wird viel Zeit und, ja tatsächlich, Geld kosten. Ich behaupte: Nicht alle Interim-Provider werden dazu Willens und in der Lage sein!

 

ADERLASS IM INTERIM MANAGER-POOL

 

Ich war guten Glaubens.

 

Ich war überzeugt, dass die Qualität der Interim Manager bei MANATNET sehr hoch sei. Heute weiß ich, dass das absolut richtig ist – jedoch sehr viel weniger Interim Managern.

 

Jedem, aber auch wirklich jedem Interim Manager bin ich hinterhergerannt, dessen Unterlagen mir im Rahmen der Projektarbeit als veraltet auffielen. Und ich hatte erst dann locker gelassen, als die Daten des jeweiligen Interim Managers aktualisiert waren. Ein völlig irrsinniger Aufwand! Und deshalb hatte ich entschieden, dass künftig unser System sicherstellen müsse, dass die Unterlagen aller Interim Manager bei MANATNET stets und ausnahmslos aktuell sind.

 

Ende Oktober 2014 hatte ich das Konzept im Rahmen des AIMP-Regionalforums in Stuttgart vorgestellt: Qualitätssicherung an einem Internet-Marktplatz – Geht das? Im November hatten wir dann das systemseitige Controlling eingeführt.

 

Ende November hatte unser System von rund 500 Interim Managern ziemlich genau 200 (!) Interim Manager am Marktplatz MANATNET wegen veralteter Daten deaktiviert. Von diesen Interim Managern haben 44 inzwischen die Geschäftsverbindung mit MANATNET beendet – weil sie (Überraschung!) in einer Festanstellung tätig sind, krank, zu alt oder aus anderen Gründen nicht mehr am Interim Management interessiert sind. Oder schlicht: Weil ich auf aktuellen Unterlagen bestanden habe! Mit durchaus skurrilen Facetten: „Bringen Sie mir ein Projekt, dann sende ich Ihnen meinen aktuellen Lebenslauf!“

 

Im Klartext: Trotz meines punktuellen und manuellen Controllings über die vergangenen Jahre waren 40 Prozent der Interim Manager der Meinung, sie könnten sich mit Informationen auf der Grundlage eines Lebenslaufs von vor 2012 bei potenziellen Kunden als professioneller Dienstleister positionieren.

 

Ich bitte um Nachsicht, aber da stehen mir die Haare zu Berge!

 

Ich bin dabei – ja, ich mache das persönlich! – jeden einzelnen vom System aussortierten Interim Manager wieder an Bord zu holen. Auch das – eine Heidenarbeit! Ich erwarte jedoch nicht, dass mir das in allen Fällen gelingen wird – und daher rechne ich damit, dass wir am Ende dieser Übung etwa 100 Interim Manager verloren haben werden.

 

Und das ist auch gut so! Und ich muss das hier einmal unumwunden aussprechen: Ich möchte mit solchen Menschen, die so ganz anders unterwegs sind, mich mit administrativen Arbeiten zuschütten und mir damit das Leben schwer machen, nicht zusammenarbeiten.

 

So weit, so gut!

 

Es ist etwas anderes, das mich schwer beschäftigt: Wenn das bei MANATNET so ist, dann ist das bei den anderen Interim-Providern auch so. Ich bin mir da ganz sicher!

 

Und das wiederum führt uns zu der Frage: Wie werthaltig sind die Pools aller Interim-Provider?

 

Ich gebe offen zu: Ich habe derzeit keine Antwort auf diese Frage!

 

Aber an einem führt kein Weg vorbei:

 

Qualität beginnt für Interim-Provider im Pool!

 

AUCH FÜR INTERIM-PROVIDER LIEGT DIE LATTE HÖHER!

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Interim Manager treffe ich regelmäßig. Auch Neueinsteiger. Auch bei MANATNET, dem auf das professionelle Interim Management spezialisierte Internet-Marktplatz für die D-A-CH-Region, ist es mitunter gut, mein Gegenüber persönlich zu treffen, bevor ich die Daten des Interim Managers am Marktplatz freischalte.

 

So ziemlich jedes Mal wird mir am Ende eines solchen Treffens auf die eine oder andere Weise zu verstehen gegeben, dass das Gespräch mit mir so völlig anders gewesen sei als die Treffen mit den Wettbewerbern.

 

Natürlich frage ich dann nach und in aller Regel ergänzen dann die Interim Manager in etwa so:

 

„Die Provider ABC und DEF waren total von oben herab!“

 

„Der Provider GHI hat mich vor allem gefragt, welche Vorstellungen ich hätte: Danach war das Gespräch zu Ende!“

 

„Der Provider JKL hat das Gespräch als Gefälligkeit verstanden. Inhaltlich kam da nichts rüber!“

 

Und was war in unserem Gespräch jetzt anders?

 

„So viele konkrete Empfehlungen und Tipps hat mir niemand sonst gegeben: Nicht einmal ansatzweise!“

 

Ich leite hieraus sicher nicht ab, wie toll ich bin. Denn letztlich mache ich nicht mehr als meinen Job. Okay, hin und wieder auch ein wenig ergänzende Lebensberatung für letztlich verzweifelte Menschen, die dem Trugbild huldigen, „Wenn schon nicht in einer Festanstellung, dann werde ich zumindest im Interim Management überleben können…!“

 

Aber ich frage mich schon: Was machen die anderen da?

 

Vergessen, dass die Interim Manager unsere Kunden sind – und nicht nur die Unternehmen?

 

Vergessen, dass wertschätzender Umgang miteinander die Grundlage für eine gesunde Geschäftsverbindung ist?

 

Vergessen, dass Interim Manager untereinander ihre Erfahrungen mit Providern austauschen?

 

Vergessen, dass Interim Manager mitunter ihre Erfahrungen mit Wettbewerb-Providern teilen? Und dann sind so manche so gar nicht mehr „führend“!

 

Ein wenig geht das in die Richtung meines Blogeintrags vom vergangenen Freitag ALLES IM LOT IM INTERIM MANAGEMENT VON MANATNET. Ganz besonders deshalb, weil ich nicht an Schizophrenie im Geschäftsleben glaube: Ein Mensch ist nicht im Umgang mit Interim Managern nicht kundenorientiert, nicht wertschätzend und nicht „in full command of material“ – im Gespräch mit dem Unternehmenskunden jedoch dann das genaue Gegenteil.

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt: So etwas gibt es nicht!

 

Das Interim-Geschäft ist halt beileibe nicht so einfach wie der eine oder andere glauben mag: Für die Interim Manager nicht und auch nicht für die Interim-Provider:

 

Auch für Interim-Provider liegt die Latte höher!