Freitag 15. Januar 2016

DANN GEHE ICH HALT NAIV INS NEUE JAHR!

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Hier ist er nun, mein erster Eintrag im MANATNET-Blog für Interim Management im Jahr 2016. Und weitere rund 50 Einträge um das Thema Interim Management und angrenzende werden folgen. Viel Arbeit also. Zusätzlich zur Arbeit für den AIMP mit seinem bevorstehenden Jahresforum auf Burg Schwarzenstein samt neuer App fürs Jahresforum sowie Relaunch der AIMP-Site. Zusätzlich zur Arbeit für die Althistorische Narrenzunft Offenburg e. V. und – natürlich – zur Hauptaufgabe MANATNET

 

Meine treuen Leser haben das natürlich gemerkt: Ich habe nach dem 18. Dezember des soeben vergangenen Jahres nichts Neues meinem Blog anvertraut! Kleinlaut gebe ich zu: Ich war platt, erschöpft, wirklich am Ende meiner Kräfte. Und ich habe darauf gebaut, dass meine Leser vor und nach Weihnachten sowie zu Beginn des Neuen Jahres andere Dinge zu tun hätten als meinen Blog zu lesen.

 

Nun, ganz offensichtlich war das ein Fehlschluss! Jedoch sicher begünstigt durch das ungewöhnliche Wetter und die daraus folgenden miserablen Grundlagen für alle Aktivitäten, die auf Schnee bauen – und die Menschen folglich nach draußen ziehen…

MANATNET auf Allzeit-Hoch: Na und…?

 

Der gefühlte Frühling zum Jahreswechsel, der die ersten Obstbäume zur vorgezogenen Blüte inspirierte, lockte doch mehr Menschen an Smartphone, Tablet und klassischen Rechner. Und staunend steht der Minister der Finsternis vor Rekordzugriffen auf MANATNET im Dezember 2015 – ein unfassbares Drittel höher als das bisherige „Allzeit-Hoch“!

 

Woran liegt das, Herr Becker? Ich habe keine Ahnung! Ehrlich nicht. Jede andere Aussage wäre eine Analyse auf der Grundlage hart getrockneten Kaffeesatzes. Ich weiß es nicht! Ich nehm´s als Geschenk zum Jahresende – und lasse mir die Stimmung ein wenig erhellen!

 

Eine Stimmung, die doch spürbar gedrückt ist.

 

Nicht, weil ich durchaus die Meinung der Commerzbank teile, dass unter der „glänzenden Oberfläche des konsumgetriebenen Aufschwungs, der Deutschland im Jahr 2015 ein Plus im BIP von 1,7 % bescherte, die Wettbewerbsfähigkeit mehr und mehr erodiert.“ Und auch nicht, weil ich mich der Sichtweise des DIHK-Hauptgeschäftsführers, Martin Wansleben, durchaus anschließen kann:

 

„Das Konjunkturjahr 2015 war mehr Schein als Sein. Das Wachstum fällt mit 1,7 % zwar erfreulich gut aus, ist aber gedopt. Ölpreiseinbruch, Euro-Schwäche und Niedrigzinsen kaschieren die anhaltende Investitionsschwäche nur vorübergehend.“

 

Auch nicht durch die abrundende Aussage von Reinhold Festge, Präsident des VDMA: „Mit großer Sorge sehen wir zu viel gefühlte Sicherheit und zu wenig Vorbereitung auf das Morgen in Deutschland!“

 

Denn die Veteranen im Interim Geschäft wissen: Hier wird gerade die Basis für eine steigende Nachfrage nach professionellen Interim Managern gelegt.

 

Auch nicht, weil „die Wirtschaft in China schwächelt!“. Menschen, vor allem die selbsternannten Experten, die doch tatsächlich ein nahezu lineares und ununterbrochenes Wachstum im Reich der Mitte erwarteten, sind doch nicht ganz bei Trost…

„…dann kann es nur noch abwärts gehen!“

 

Der gesunde Menschenverstand warnt davor – und selbst, wenn dieser inzwischen verlustig gegangen sein sollte, hilft eine vor Ort in China populäre Weisheit, die Bodenhaftung nicht zu verlieren: „Wenn Du ganz oben bist, kann es nur noch abwärts gehen!“

 

Nein, meine Stimmung ist gedrückt, weil ich unter diesen Attentaten (Paris, Istanbul, Jakarta) leide. Welch ein Unglück, das über einige Familien hereingebrochen ist! Zwar habe ich vor einigen Wochen an dieser Stelle geschrieben „WEITERMACHEN WIE BISHER IST NICHT MEHR“ und ich glaube im tiefen Innern nach wie vor nicht daran, dass wir mit Anti-Aggressionstraining weiterkommen. Aber aus meiner ganz persönlichen Sicht schaukelt sich die Situation erkennbar und gefährlich hoch: Wo aber, frage ich mich, wird dann der Kulminationspunkt sein? Wo wird „ganz oben“ sein, von wo aus es dann „nur noch abwärts gehen kann“?

 

Aber demütig muss ich zugeben, ich weiß es nicht, und um mich herum weiß es ganz offensichtlich auch niemand. Aber ein von mir sehr geschätzter, kritischer Kopf jenseits allen Mainstreams sprach es in diese Woche aus: „Es wird Krieg geben!“

 

Mein ganz persönlicher Albtraum!

 

Deshalb bleibt mir zur Zeit nichts anders übrig als zu hoffen, dass möglichst bald die Vernunft die Oberhand gewinnt über den Wahnsinn – und dass der Respekt vor grundsätzlich jedem menschlichen Wesen endlich allem anderen vorangestellt wird.

 

Ich weiß, dass ist eine hehre Hoffnung, vielleicht sogar eine naive.

 

Sei´s drum:

 

Dann gehe ich halt naiv ins Neue Jahr!