MANATNET? KANNSTE VERGESSEN!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET_kannste_vergessenIm Interim Management, wie dicht liegt das doch zusammen: Hochstimmung und eins in die Fresse! Von der Hochstimmung handelte mein Blogeintrag am vergangenen Freitag: „MANATNET – WOHL DAS COOLSTE IM INTERIM MANAGEMENT“.

 

Über die andere Seite schreibe ich heute. Immer noch im Umfeld derselben Anfrage. Und ich gebe unumwunden zu: Das Maß ist voll!

 

Als der erste Kandidat mir aus seinem Urlaub antwortete und sämtliche vom Kunden gewünschten Unterlagen lieferte, war das ein Anlass für tiefen Respekt und für tiefe Zufriedenheit.

 

Neben diesem Kandidaten hatte die Datenbank gut zwei Dutzend weitere Kandidaten für dieses Mandat als Interim-Einkäufer vorgeschlagen. Und wie stets in einem solchen Fall rufe ich schnell das fachliche Profil des jeweiligen Interim Managers auf und überprüfe die Verfügbarkeit. Diejenigen Interim Manager, die nicht verfügbar sind, spreche ich erst gar nicht an: Wozu auch?

 

Für die übrigen Interim Manager schaue ich mir in jedem Einzelfall (!) den jeweiligen Lebenslauf an und gleiche ihn grob mit dem Anforderungsprofil des Kunden ab. Nur in Ausnahmefällen kommt dann der eine oder andere Interim Manager doch nicht in Frage – in aller Regel, wenn die gesuchte Erfahrung schon sehr viele Jahre zurück liegt.

 

Übrig blieben insgesamt 12 Interim Manager, die alle und ausnahmslos im Internet jedem, der´s sehen möchte, ganz groß entgegenhalten: „SIEHE: ICH BIN AB 1. SEPTEMBER FÜR NEUE AUFGABEN VERFÜGBAR! BITTE SPRICH MICH AN!“

Von 12 Interim Managern nur 10 verfügbar

 

Nun, ich mache dieses Interim-Geschäft seit gut 13 Jahren – und ich weiß daher, dass nicht jedes Verfügbarkeitsdatum korrekt sein wird – deshalb schalte ich einen Prozess-Schritt vor [wie unsagbar überflüssig!] und verifiziere die Verfügbarkeit für jeden einzelnen (!) Interim Manager.

 

Nie hätte ich erwartet, dass ich jemals erleben würde, dass von 12 angesprochenen Interim Managern, nur zwei tatsächlich verfügbar sein würden. Die anderen 10, für die Mathematiker unter uns: sage und schreibe 83,3 Prozent, waren es nicht!

 

10_von_12_Interim_Managern_nicht_verfuegbar_klein

Ich gehe an dieser Stelle nicht mehr darauf ein, wie wenig erfolgversprechend der wenig innovative, jedoch unverdrossen Verständnis-heischende Versuch ist, sich selbst, nur scheinbar smart, zu exkulpieren: „Ich habe gerade am Mittwoch/am Montag/vor drei Tagen ein neues Mandat begonnen – und bin nur noch nicht dazu gekommen, meine Verfügbarkeit zu ändern….!“

 

Wissen Sie, das ist ja recht überzeugend, wenn Sie das zum ersten Mal hören: Denn, wem könnte das nicht einmal passieren – auch wenn das einem Profi nicht passieren wird. Denn das scheinbare Argument, „Ich kann doch nicht jedes Mal alle meine Provider informieren, wenn ich ein neues Mandat angenommen habe“, hat mich noch nie überzeugt: Selbstverständlich kannst Du! Inzwischen fällt es völlig in sich zusammen, weil Interim Manager ihr Verfügbarkeitsdatum nur noch an einer Stelle angeben müssen: meine-verfuegbarkeit.de. Und meine-verfügbarkeit leitet das an alle angeschlossenen Interim-Provider weiter: fertig! Aus meiner Sicht die erste wirkliche Innovation im Interim Management seit MANATNET!

 

Wenn Sie dieses „Ich habe gerade vorgestern ein Mandat unterschrieben – und ich bin nur noch nicht dazu gekommen….“ von so gut wie allen (!) Interim Managern hören, dann sitzen Sie nicht mehr fröhlich pfeifend im Büro!

 

Dann lässt Sie zunächst einmal und ganz egoisitisch die Frage nicht mehr los: „Wie kann ich mich vor einem derartigen Raubbau an meinen Zeitbudgets schützen?“

Solche Interim Manager gefährden mein Lebenswerk

 

Das, meine verehrten Leser, ist jedoch bei weitem nicht mein größtes Problem! Viel schwerer wiegt, dass diese Interim Manager mein gesamtes Unternehmen, mein Lebenswerk, gefährden. Und das werde ich auf keinen Fall zulassen!

 

Becker, jetzt übertreibste aber!

 

Stellen Sie sich [nur beispielhaft] vor, der Kunde registriert sich bei MANATNET und sucht dann nach einem Interim Manager als Technischen Geschäftsführer mit Erfahrung im Maschinenbau: Ein Klassiker.

 

Die Datenbank zeigt ihm [beispielhaft und ohne jede Kritik – auch nicht unteschwellig an diesen Interim Managern!] die Longlist mit 12 Interim Managern, die für seine Aufgabe in Frage kommen – und heute, wo ich das schreibe, alle ausnahmslos verfügbar sind – genauer: öffentlich bekunden, verfügbar zu sein.

 

Der Kunde schaut sich die fachlichen Profile an und entscheidet sich dafür, mit dem billigsten, mit dem teuersten und mit einem Interim Manager aus dem preislichen Mittelfeld zu sprechen.

 

Der Kunde lädt sich die Lebensläufe herunter, unser System informiert die Interim Manager darüber und der Kunde ruft den billigsten Interim Manager an:

 

„Danke, dass Sie mich ansprechen, aber ich habe gerade gestern ein neues Mandat angenommen. Bin nur noch nicht dazu gekommen, mein Verfügbarkeitsdatum bei MANATNET zu ändern!“

 

Der Kunde dankt, wundert sich ein wenig, hakt das aber ab: War ja der billigste Interim Manager! Er ruft den Kandidaten aus dem mittleren Preissegment an:

 

„Danke, dass Sie mich ansprechen, aber ich habe gerade am Mittwoch ein neues Mandat angenommen. Bin nur noch nicht dazu gekommen, mein Verfügbarkeitsdatum bei MANATNET zu ändern!“

 

Der Kunde dankt, wundert sich, hakt das aber ab: Kann ja mal passieren. Er ruft den teuersten Kandidaten an:

 

„Danke, dass Sie mich ansprechen, aber gerade am diesem Montag, stellen Sie sich vor!, ist mein derzeitiges Mandat um weitere drei Monate verlängert worden. Bin nur noch nicht dazu gekommen, mein Verfügbarkeitsdatum bei MANATNET zu ändern!“

 

Der Kunde dankt, ist verstört, hat aber dummerweise ein echtes Problem im Unternehmen, das er lösen muss – anderenfalls wäre er schon längst weg! Also: Augen zu und durch, wir haben ja noch ein paar Kandidaten auf der Long-List.

 

„Danke, dass Sie mich ansprechen, aber gerade vor ein paar Tagen ist mein derzeitiges Mandat um weitere sechs Monate verlängert worden. Bin nur noch nicht dazu gekommen, mein Verfügbarkeitsdatum bei MANATNET zu ändern!“

 

Der Kunde dankt, atmet ersten Ärger weg. Okay, der nächste aber…

 

„Danke, dass Sie mich ansprechen, aber ich habe gerade am Dienstag ein neues Mandat angenommen. Bin nur noch nicht dazu gekommen, mein Verfügbarkeitsdatum bei MANATNET zu ändern!“

 

Frostig, kurz dankt der Kunde, legt auf, starrt ungläubig über seinen Schreibtisch, auf dem sich die Arbeit türmt – und unterdrückt ein „Wollt Ihr mich eigentlich verarschen!?“, das in seinem beruflichen Umfeld nicht gern gehört wird.

 

Aber eins hat sich in seinem Hirn jetzt ganz fest eingebrannt:

 

MANATNET? Kannste vergessen!

 

Nie, nie im Leben werde ich das zulassen.

 

Es hat lange gedauert, aber schließlich haben wir es doch geschafft, Interim Manager vom Marktplatz zu entfernen, die partout ihre Lebensläufe nicht aktualisierten. Nun glaube niemand, dass mir das leicht gefallen ist, aber am Ende war die eine Frage entscheidend: Was zum Teufel soll ich mit alten Daten anfangen?

 

Ich verkünde hier und heute: Ich werde ab jetzt einen gehörigen Teil meiner Kraft dem Kampf gegen die „Falsche Verfügbarkeit“ widmen. Und ich werde dieses existenzbedrohende Problem lösen, ob noch in diesem Jahr oder erst im nächsten, ist dabei zweitrangig. Denn lösen werde ich dieses Problem: Mit absoluter Sicherheit!

 

Denn niemals werde ich es zulassen, dass auch nur ein einziger Kunde denkt:

 

MANATNET? Kannste vergessen!

 

ERSTKLASSIGES INFORMATIONSMANAGEMENT BEI MANATNET

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Erstklassiges_Informationsmanagement_bei_MANATNETWieder einmal war diese Woche bestimmt durch die Suche nach einem Interim Manager mit einem ganz besonderen Profil. Auch der Kunde gab kleinlaut zu, dass der Markt für solche Leute sehr eng sei – und daher sicher auch im Interim Management.

 

Dennoch – die enorm hohen Qualitätsanforderungen bei MANATNET zahlen sich aus! – haben wir sechs Interim Manager, die für diese Aufgabe in Frage kommen und die alle angeben, dass sie verfügbar seien. Drei davon passen aus meiner Sicht recht genau.

 

Verfügbar heißt längst nicht verfügbar

 

Ich kontaktiere die drei Letztgenannten und biete ihnen das Mandat an: Taumelnd erfahre ich, dass zwei dieser Interim Manager „gerade vor ein paar Tagen“ ein neues Interim Mandat angenommen haben und noch nicht dazu gekommen sind, das Verfügbarkeitsdatum anzupassen – während der dritte sich auch nach meinem Follow-up nicht einmal meldet.

 

Okay: Also werden halt die anderen drei Kandidaten angesprochen. Röchelnd nehme ich zur Kenntnis, dass alle drei Interim Manager „gerade vor ein paar Tagen ein neues Interim Mandat angenommen haben, und noch nicht…!“

 

Ich kann es nicht mehr hören!

 

Schlimm genug, dass ich direkt für die Tonne gearbeitet habe! Noch schlimmer ist, dass gut zwei Tage draufgehen, bis mir klar ist, dass ich noch immer auf Feld 1 stehe….

 

Und für die Lösung der Aufgabe beim Kunden bin ich noch keinen einzigen Schritt weitergekommen.

 

Was tue ich in einer solchen Situation? Ich frage einen befreundeten Provider aus dem AIMP mit einem größeren Pool. Ergebnis: Fehlanzeige!

 

Dann hilft nur noch eins: Ich bitte die Interim Manager von MANATNET um Hilfe. Dann aber geht´s richtig rund!

 

Zwar gibt es dann immer wieder Interim Manager, die mir mitteilen, sie könnten die Aufgabe abdecken, auch wenn sie KO-Kriterien des Kunden nicht erfüllen. Geduldig erläutere ich dann, weshalb KO-Kriterien KO-Kriterien heißen.

 

Sehr leistungsstarkes MANATNET-Netzwerk

 

Davon abgesehen bin ich jedes Mal begeistert, was dann von den Interim Managern an Empfehlungen zurückkommt. Zwar ist auch dann nicht jeder vorgeschlagene Interim Manager verfügbar – aber in aller Regel finde ich auf diese Weise einen guten Kandidaten.

 

Dieser Prozess ist gekennzeichnet durch sehr viel Kommunikation, denn auf einmal möchte nicht nur der vorgeschlagene Kandidat wissen, wo´s lang geht – sondern zusätzlich auch noch der vorschlagende Interim Manager.

 

In Zeiten von Internet, Rechner, Smart-Phone und Co. ist das jedoch kein Problem.

 

Denke ich.

 

Anderswo offenbar schon. Denn anders kann ich das Feedback eines Interim Managers zu dieser, die Woche bestimmenden Übung, nicht einordnen:

 

„Ich finde Ihr Informationsmanagement übrigens erstklassig, wenn ich das anmerken darf. Da könnten andere Interim-Provider noch Einiges von Ihnen lernen.“

 

Und, ganz offensichtlich, einige Interim Manager auch… !

 

Wie dem auch sei. Für uns gilt weiterhin:

 

Erstklassiges Informationsmanagement bei MANATNET

 

DIE FUSION VON „PERFECTIONISTIC“ UND „HUMANISTIC HELPFUL“

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Die_Fusion_von_Perfectionistic_and_Humanistic_HelpfulSeit Chase Manhattan-Zeiten, zu denen das Haar lang noch nicht grau war und man den Führungsnachwuchs psychologisch analysieren ließ, kenne ich mein ganz persönliches Spannungsfeld. Es wird abgesteckt zwischen „Perfectionistic“ und „Humanistic Helpful“ – auf gut Deutsch: Zwischen „perfektionistisch“ und „menschenorientiert“.

 

Daran hat sich rein gar nichts geändert, wenn ich einmal davon absehe, dass ich „Perfektionismus“ inzwischen als das „Liefern von erstklassiger Arbeit“ verstehe und gelernt habe, dass mein Weg zum „erstklassig“ nicht der allein Seligmachende sein muss. Stattdessen kann es durchaus auch andere Wege geben, auf denen die Menschen (vulgo: Mitarbeiter) zum gleichen Ziel kommen können.

 

Dessen ungeachtet werden mir noch immer die entsprechend schimmernden Orden angehängt – von „Perfektionist“ bis zur „Diva“. Damit muss ich, damit kann ich umgehen.

 

Jedoch: Egal, ob wir die Ausrichtung nun „Excellence“, „Perfektionismus“ oder „Humanistic Helpful“ nennen – sie ist stets mit viel Arbeit verbunden.

 

Noch nie habe ich Arbeit gescheut. Auch viel Arbeit nicht. Ja, vielleicht brauche ich sie sogar für mein Leben. Zumindest sieht das der eine oder andere Kollege im AIMP so….

 

Und so kann es nicht verwundern, dass ich lange Zeit sehr verblüfft auf Kunden reagierte, die mich anriefen und um Hilfe baten – also um einen Interim Manager. Und dann Sätze fallen ließen wie diesen:

 

„Können Sie bitte mal schauen, ob es solch einen Kandidaten bei MANATNET gibt? Aber machen Sie sich bitte nicht viel Arbeit damit!“

 

Fragen wie „Ja, was glauben die denn…?“ oder „Welches Bild vom Interim-Geschäft haben die bloß..?“ zuckten in der Vergangenheit dann reflexartig durch mein Hirn. Aber das ist inzwischen vorbei.

 

Einfach mal schnell nach einem Interim Manager schauen

 

Denn, es fällt mir schwer, das zuzugeben, und ich brauchte lange, um zu erkennen: Diese Kunden haben letztlich den elementaren Vorteil von MANATNET erkannt!

 

Zwar haben sie sich noch nicht selbst registriert, denn sonst würden sie mich nicht anrufen. Abgesehen davon ist genau das die Logik von MANATNET: Wir haben uns viel perfektionistisch ausgerichtete Arbeit im Vorfeld gemacht – damit die Kunden (oder ich als ihr Verrichtungsgehilfe) heute und jederzeit und überall schnell nachschauen können, ob´s so einen Interim Manager gibt, den sie suchen! Und das, ohne sich viel Mühe zu machen: Wohl ein Ergebnis meiner menschenorientierten Ausrichtung.

 

Vielleicht also ist das inzwischen gar nicht mehr mein ganz persönliches Spannungsfeld, sondern viel eher eine günstige Fügung:

 

Die Fusion von „Perfectionistic“ und „Humanistic Helpful“

 

MEHR GELASSENHEIT IM INTERIM MANAGEMENT!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Mehr_Gelassenheit_im_Interim_ManagementIm Interim Management haben sich die Zeiten geändert! Ich erinnere mich noch gut an die Anfänge von MANATNET im Jahr 2002 – als wir mit den Planungen und den Vorarbeiten anfingen:

 

ZMM war ein paar Jahre alt, Butterflymanager und die Management Angels waren gerade gegründet. Zu den Flaggschiffen seinerzeit zählten TMP und Protem. Beide sind inzwischen vom Markt verschwunden.

 

Dafür poppten in den vergangenen Jahren in schöner Regelmäßigkeit neue Interim-Provider am Markt hoch, die sich – auch das in schöner Regelmäßigkeit! – in Presse-Hurra!-Meldungen als erstes das Etikett „Marktführend“ ans Revers hefteten. Und folglich von jedem aus der Providerszene von Beginn an und überaus wachsam beäugt wurden …

 

Atreus entstand und bezeichnet sich seitdem als Marktführer – und das sind sie gemessen am Geschäftsvolumen wohl auch.

 

Viele andere sind inzwischen deutlich ruhiger geworden und einige wieder in der Versenkung verschwunden.

Kein schnelles Geld im Interim Management

 

Aus meiner ganz persönlichen Sicht liegt das daran, dass im Interim Management – anders als landläufig erwartet – kein schnelles, leichtes Geld zu verdienen ist: Der eine oder andere Achtungserfolg im ersten Jahr aus dem eigenen Netzwerk ist sicher möglich – danach aber wird‘s schwer.

 

Heute muss sich jeder Provider seine Erlöse aus dem Interim-Geschäft für jedes einzelne Projekt neu im immer härter werdenden Wettbewerb erkämpfen. Denn wenn die Arbeitswelt sich weiter in Richtung flexible Arbeitsverhältnisse und Projekt-bezogene Arbeit entwickelt (und da sind sich alle Auguren einig), dann folgt daraus zwingend eine höhere Nachfrage nach Interim Managern. Und das wiederum hat das Interim-Geschäft grundsätzlich attraktiv für neue Anbieter gemacht.

 

Jedoch stehen den von den Interim-Projekten abhängigen und daher im harten Wettbewerb stark schwankenden (neudeutsch: volatilen) Erlösen Investitionen in Informationstechnik in doch recht erheblichem Umfang gegenüber: Wie sonst wollen Sie heute die Daten von mehreren hunderten oder gar tausenden Interim Managern beherrschen?

 

Dieses „Wir kennen alle unsere Interim Manager persönlich!“ halte ich – ich bitte um Vergebung! – für völligen Blödsinn! Mitunter denke ich, dahinter steckt auch der Versuch, die tatsächliche Schwäche („Wir haben keine smarte IT!“) durch Marketing-Geblubber in eine scheinbare Stärke zu verquasen: „Wir brauchen keine smarte IT, weil wir selbst so smart sind und daher alle unsere tausende Interim Manager persönlich kennen!“.

 

Zwar wird in heutigen Zeiten dem Marketing-Geschwurbel viel Gehör geschenkt. Dennoch wird jeder Mensch mit einer einigermaßen abgeschlossenen Ausbildung wissen: „Einige Interim Manager kennst Du sicher, aber alle? Ebenso sicher nicht!“

 

Neben den Investitionen in IT halte ich das Management der Kostenstruktur im Interim-Providing für eine überragend kritische Aufgabe.

MANATNET meidet Fixkosten wie die Pest

 

Schon in den frühen Achtzigerjahren – als das Bankgeschäft noch als honorig galt – wurde mir im Firmenkundengeschäft von Chase Manhattan Bank eingebläut: „Highly volatile project driven revenues do not allow for a high fixed cost base!“ Auf gut Deutsch und vereinfacht: „Projekt-Geschäft und Fixkosten passen nicht zusammen!“

 

Und ziemlich genau zwanzig Jahre später habe ich erlebt, wie richtig diese Logik ist: Als nach dem 11. September die Kunden ihre Projekte mit Accenture (Deutschland) massenweise stoppten – völlig ungeachtet bestehender Verträge („Mach mir jetzt Schwierigkeiten – und Du machst nie wieder etwas für mich!“).

 

Und die Erlöse wegbrachen. Die Kosten jedoch gleich blieben. Bis etwa 250 (!) Mitarbeiter entlassen wurden…

 

Das ist der Grund, weshalb ich für MANATNET Fixkosten meide wie die Pest. Zwar arbeiten wir mit zahlreichen Partnern zusammen: Rechenzentrum, Softwareentwicklung, Finanzen, Vertrieb, Business Development – um nur die wichtigsten zu nennen. Aber ausnahmslos alle auf einer freien, einer Projekt-bezogenen Basis. So wollte ich es immer: Ein modernes, ein „atmendes“ Unternehmen – fernab jeden „Brick-and-Mortar“-Businesses!

 

Ich weiß, dass das die meisten meiner Provider-Kollegen nicht so eng, wenn nicht sogar anders sehen – und das respektiere ich. Ich weiß aber auch, dass irgendwann wieder schwierige Zeiten für uns kommen werden. Und wer sagt denn, dass sich die Jahre der Finsternis 2008/2009 nicht wiederholen können?

 

Für die einen ist das Blödsinn. Für mich bedeutet es jedoch:

 

Mehr Gelassenheit im Interim Management!

 

SMILEYS ALS QUALITÄTSSIEGEL FÜR INTERIM MANAGER

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Smileys_als_Qualitaetssiegel_für_Interim_ManagerEin Interim-Provider sitzt im Büro, die Füße auf dem Tisch, und wartet auf den Anruf eines Unternehmens, das tränenüberströmt gleich morgen einen Interim Manager benötigt, der den unternehmensweiten Flächenbrand dank seiner Fähigkeiten aus der Liga der Superhelden erst unter Kontrolle und schließlich zum Ersticken bringt.

 

Zu diesem Behufe schaut der Interim-Provider lässig in seine Schreibtisch-Schublade, zieht den obenauf liegenden Lebenslauf des exakt passenden Interim Managers hervor – und stellt diesen Kandidaten mit großem Auftritt dem wankenden Unternehmen vor.

 

Für diese titanenhafte Leistung zieht der Interim-Provider das Unternehmen aus mittels überhöhter Tagessätze und den genannten Interim Manager ab durch Provisionen dicht an der Sittenwidrigkeit. Daraufhin widmet er sich erneut und mit Hingabe seiner überbordenden Freizeitgestaltung.

 

Soweit eine Meinung zu Interim-Providern, die unter Interim Managern weitaus öfter anzutreffen ist als man glauben möchte.

 

Sie könnte falscher nicht sein!

 

Nun habe ich nicht vor, in meinem heutigen Blog das Image der Interim-Provider aufzupolieren. Ganz und gar nicht.

 

Abgleich der Eignung eines Interim Managers auf Mikro-Ebene

 

Die Unternehmen, die professionell unterwegs sind, melden sich nicht bei einem Interim-Provider mit dem Satz: „Wir brauchen einen Controller – und das asap!“

 

Stattdessen reichen sie ein Anforderungsprofil an den Provider weiter, das typischerweise auch als Stellenanzeige verwendet werden könnte, denn es deckt ab, was zu tun ist und was der Klient vom Kandidaten erwartet.

 

Solch ein Dokument habe ich in dieser Woche erhalten. Wie stets reduziere ich dann die zum Teil in blumiger Sprache gehaltenen Anforderungen auf ihren Kern und trage sie untereinander in die Zeilen einer Excel-Tabelle ein – in diesem Fall exakt 23 Kriterien.

 

Jeder weiß (auch der Kunde!), dass praktisch niemand all diese 23 Kriterien erfüllen kann und dann auch noch sofort verfügbar ist. Zwar wäre das der einem Sechser im Lotto vergleichbare Idealzustand, aber auch fünf Richtige sind in aller Regel nicht zu verachten. Folglich geht es darum, Kandidaten zu identifizieren, die dem Idealzustand möglichst nahe kommen.

 

Den besten Interim Manager gibt‘s mitunter im eigenen Pool nicht

 

Mitunter, ja tatsächlich!, reicht dann der eigene Pool nicht aus – um der Kundenerwartung wirklich nahe zu kommen. Dann helfen wir uns im AIMP – eine tolle kollegiale Unterstützung, die ich sehr zu schätzen weiß!

 

Auf dem Weg über die befreundeten AIMP-Provider erhalte ich normalerweise zwei bis vier weitere Kandidaten, die (welche Hilfe!) der Kollege bereits qualitätsgesichert hat.

 

Dann trage ich die Erfahrungen und Fähigkeiten aller Kandidaten in die Spalten meiner Excel-Tabelle ein: Ja, Nein – und N/A für „kann ich aus dem Lebenslauf nicht herauslesen“. Nichts anderes wird auch der Klient in der ersten Runde tun!

 

Danach zeige ich jedem Kandidaten das individuelle Ergebnis seiner Eignung aus meiner Sicht und frage dann, wie er selbst das denn sähe.

 

In aller Regel wird dann der Lebenslauf nachgearbeitet oder, das kommt auch vor, ich werde auf Stellen hingewiesen, die ich falsch gedeutet habe. In dieser Woche habe ich jedoch eine neue Erfahrung gemacht.

 

Auf mein „N/A“ („kann ich nicht erkennen“) an fünf wichtigen Stellen antwortete der Kandidat:

 

– sollte man davon etwas verstehen SMILEY

– brauche ich schon eine sehr starke Affinität hierzu SMILEY

– damit hat man doch täglich zu tun SMILEY

– wenn ich das als Berater nicht könnte…. SMILEY

 

Heissa, das ist doch mal was wirklich Neues:

 

Smileys als Qualitätssiegel für Interim Manager.

 

INTERIM MANAGEMENT MIT DREIECKSVERTRÄGEN IST MIST!

Fotograf_S_Sasek_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Interim_Management_mit_Dreiecksverträgen_ist_MistInterim Manager suchen das Gespräch mit mir nach dem Ende des AIMP-Jahresforums 2015. Das war auch in den vergangenen Jahren so – und wie in den vergangenen Jahren fühle ich mich auch heute wieder ein wenig schuldig: Es ist halt schwer, als Ausrichter und Redner zugleich viel Zeit am MANATNET-Stand zu verbringen. Ich muss das ändern – irgendwie.

 

Jetzt aber nehme ich mir jede Zeit, wenn ein Interim Manager unser Gespräch nachholen möchte. Meist findet ein solches Gespräch telefonisch statt und in aller Regel dauert das mindestens eine halbe Stunde. Eigentlich gut, denn so lange dauern kaum die Pausen auf Burg Schwarzenstein.

 

Im Rahmen solcher Telefonate geht es nicht darum, den Interim Managern zu verkaufen, dass MANATNET das Beste ist, was ihnen je im Leben widerfahren kann. Im Gegenteil: Auf der Basis „Alle AIMP-Provider sind gut – denn sonst wären sie nicht im AIMP!“ erläutere ich, worin genau sich MANATNET von den Kollegen unterscheidet – und frage, ob eine Zusammenarbeit aus Sicht der Interim Manager sinnvoll sein kann. Hier spreche ich ausnahmslos zwei Bereiche an:

 

Interim Management – Internet-zentriert

 

Die meisten Interim Manager finden das toll, was wir im Internet anbieten. Und sie erkennen hierin ein Alleinstellungsmerkmal und darin wiederum einen wesentlichen Unterschied zu anderen Providern. Wenn jedoch ein Interim Manager glaubt, dass sich auf lange Sicht alles ins Internet verlagern wird, nur eben das Interim Management nicht, dann respektiere ich das natürlich. Allerdings passen wir dann nicht zusammen.

 

Dem widerspricht nicht, dass ich als Eigentümer von MANATNET im derzeitigen Umfeld durchaus einen gehörigen Anteil unseres Geschäftes auf der Grundlage akquiriere, die landläufig gern als „People´s Business“ bezeichnet wird.

 

Jedoch bin ich der tiefen Überzeugung, dass sich mit den „People“ auch das „Business“ ändern wird. Das kann ich täglich im engsten Umfeld beobachten: Dafür brauche ich nur meinen Sohn Phillip zu beobachten.

 

Interim Management nach dem Angelsächsischen Modell

 

MANATNET versteht sich als Vertriebs- und Service-Partner der Interim Manager – und als Dienstleister für die nachfragenden Unternehmen. Auch, ich wiederhole mich, weil ich mir sicher bin, dass niemand so genau weiß, was für ein Unternehmen gut ist, als das Unternehmen selbst – von extremen Ausnahmen einmal abgesehen. Und für diese Situationen sind die einschlägig bekannten Berater da – wenn man denn glaubt, dass diese das dann wissen.

 

Deswegen konzentriert sich MANATNET darauf, die Beschaffungsprozesse für einen Interim Manager für die Unternehmen einfacher, schneller und billiger zu machen. Die Entscheidung über die Auswahl des entsprechenden Interim Managers jedoch soll und wird das Unternehmen selbst treffen (wer eigentlich sonst?). Die nicht zu unterschätzende Aufgabe von MANATNET ist es hierbei, die Qualität der Interim Manager, die grundsätzlich in Frage kommen, sicherzustellen.

 

Wer einen schlanken Beschaffungsprozess im Interim Management anstrebt, kommt am Vertragsverhältnis zwischen Kunde, Interim Manager und Provider nicht vorbei. Und die in Deutschland im Interim Management verbreiteten Dreiecksverträge zwischen diesen drei Parteien erhöhen aus meiner Sicht die Komplexität des Prozesses ganz erheblich – unnötigerweise.

 

Denn: In einer Welt, in der der weitaus größte Teil des Interim-Geschäftes (aus welchen Gründen auch immer) bilateral zwischen Interim Manager und Kunden-Unternehmen verhandelt und kontrahiert wird, habe ich – ganz ehrlich – die Notwendigkeit des Holländischen Modells mit seinen Dreiecksverträgen nie nachvollziehen können.

 

So gut wie alle Interim Manager – nicht nur in diesen Telefonaten – stimmen dieser Sichtweise zu. Ein Interim Manager sagte mir in dieser Woche ganz krass wörtlich:

 

Interim Management mit Dreiecksverträgen ist Mist!

 

AIMP-JAHRESFORUM 2015: KLASSENTREFFEN AUF ALLERHÖCHSTEM NIVEAU

AIMP_Jahresforum_2015_Ein_Klassentreffen_auf-allerhoechstem-Niveau (Foto: Stephan Sasek)Mein Blog nach dem AIMP-Jahresforum vorgestern unterscheidet sich von allen anderen aus den vergangenen siebeneinhalb Jahren: Der Text ist nicht von mir!

 

Sondern von einem gestandenen und marktbekannten Interim Manager.

 

Aber was zum Teufel könnte ich besser schreiben, als das hier?

 

„Eine Kollegin fragte mich nach der AIMP-Tagung.

 

Dies ist meine Antwort an die Kollegin – und mein Dank an Sie:

 

Ja, es war ein Wellness-Wochenende.

 

Superprogramm, perfekteste Organisation, tolle Lage der Burg und die besten Teilnehmer, die ich je bei einer Tagung der Interim Management-Gemeinde hatte.

 

Das war ein

 

Klassentreffen auf allerhöchstem Niveau.

 

Die Spitzenklasse beim Klassentreffen.

 

Geprägt durch die Stammprovider der ersten Garnitur, geprägt durch viele qualifizierte altgediente IM und die wenigen Neulinge unter den Kollegen taten gut daran, sich schnell anzupassen.

 

Doofe Provider und Interim Manager, die ohne Mandat schon alle Erfahrung der Welt hatten: das gab es nicht.

 

Die Teilnehmerzahl war begrenzt und das allein sorgte schon für Qualitätsauslese.

 

Ehrliche Gespräche, kaum heiße Luft.

 

Mit vielen Providern habe ich mich sehr einvernehmlich unterhalten über die aktuelle Schwemme von Arbeitslosen, die so ganz plötzlich begnadete Interim Manager sind und über die berühmten Girlies bei so manchem Provider, die Anfragen eher vernichten als fördernd bearbeiten…

 

Pfauenhaftes Aufgeplustere unter uns Kollegen gab es kaum – irgendwie haben die Veranstalter es geschafft, da einen Geist der Ehrlichkeit und der offenen Kollegialität reinzubringen.

 

Klassentreffen, bei dem der eine nach manchmal bis zu 15 Jahren gemeinsamer Arbeit nun wirklich weiß, was beim Anderen die Butter kostet. Kein Klassentreffen à la mein Auto, mein Schiff, mein Haus.

 

Das wäre sofort dumm aufgefallen, da irgendwer das bestimmt mitgehört und dann zwischengegrätscht wäre.

 

Und sehr viele Gespräche mit Providern eben nicht über das Tagesgeschäft und „wo ist das nächste Mandat“. Diese Themen kamen erst gar nicht auf.

 

Fast so, als ob die Provider und wir auf einer gemeinsamen Urlaubsreise mit echtem Kennenlernen mal von der ganz normalen persönlichen Seite gewesen wären….

 

Topleistungen bei der Organisation und ein kulinarischer Event der allerobersten Klasse.

 

Verd….. laaaaaang her, daß ich sagen konnte:

 

Jeden Cent und jede Minute, die ich hier investiert hatte, war es wert.“

 

In tiefer Dankbarkeit stehe ich heute gern hintenan.

 

WIR KENNEN ALL UNSERE INTERIM MANAGER PERSÖNLICH!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Wir_kennen-alle-unsere_Interim_Manager_persoenlich„Ihr Interview war doch recht ernüchternd!“, sagte der Interim Manager in spe. Lange schon bin ich dazu übergegangen, den Gesprächen mit Neu-Einsteigern ins Interim Management eine Vereinbarung voranzustellen – zwischen dem Interim Manager und mir:

 

Ich lese zur Vorbereitung den Lebenslauf des Interim Managers und im Gegenzug liest der Interim Manager mein Interview „Interim Management als Beruf“.

 

Das ermöglicht es mir, im gegebenen Zeitrahmen tiefer ins Thema einzusteigen anstatt die Zeit mit den immer gleichen Basics zu verdaddeln.

 

Regelmäßig eröffne ich unser Gespräch dann mit der Frage: „Was ist Ihr ganz persönliches Fazit nach meinem Interview?“ Und in aller Regel erhalte ich dann Aussagen wie die, mit der ich meinem heutigen Blogeintrag eröffnet habe.

 

Wer fragt führt – auch im Interim Management

 

Im Gespräch gehe ich selbstverständlich auf die Fragen des Interim Managers ein – aber ebenso selbstverständlich stelle ich meine Fragen.

 

Dazu gehören auch so genannte „Quittungsfragen“. So zum Beispiel: „Herr XYZ, ich empfange in unserem Gespräch Signale, dass in Ihrem Leben die Komponente Sicherheit eine recht große Bedeutung hat. Ist das so oder täusche ich mich?“

 

„Ganz erstaunlich, Herr Becker, wie Sie das am Telefon heraushören können!“

 

Ist es ganz und gar nicht, wenn man sein Gegenüber ernst nimmt und wirklich zuhört.

 

Aber ein solcher Kandidat wird mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht glücklich werden im Interim Management. Und davon haben wir alle nichts: Der Interim Manager nicht, der Kunde nicht – und MANATNET auch nicht.

 

Zudem habe ich eine beinahe rituale Abschlussfrage in unserem Gespräch:

 

„Sicher haben Sie auch mit anderen Interim-Providern gesprochen: Wie unterscheidet sich unser Gespräch von den Gesprächen mit meinen Kollegen?“

 

Immer gleiche Antworten

 

Beinahe stereotyp erhalte ich eine von diesen beiden Antworten:

 

1. „Mit X, Y und Z muss ich noch sprechen: Die haben nicht so schnell reagiert wie Sie.“

 

2. „Die sind längst nicht so tief ins Thema eingestiegen. Die sind mit mir meinen Lebenslauf durchgegangen und haben mir erzählt, was sie so machen.“

 

In den enschlägigen Broschüren jedoch – Papier ist halt geduldig! – steht etwas ganz anderes:

 

Wir kennen all unsere Interim Manager persönlich!

 

HENNE-EI-SYNDROM IM INTERIM MANAGEMENT

INTERIMTREND - Analyse aller Tagessätze bei MANATNETTagessätze im Interim Management. Was gab es vor Jahren für hitzige Diskussion darüber! Als in Stein gemeißelt galt: Ein Interim Manager ist immer teuer – und wer nicht teuer ist, ist kein richtiger Interim Manager!

 

Alle, die das Interim-Geschäft schon damals vollumfänglich verstanden, erkannten darin ein nur spärlich kostümiertes Eigeninteresse einiger Interim-Provider, die ihre Provisionen gefährdet wähnten. Nicht ganz zu Unrecht: Bei gegebenem Prozentsatz führt nun tatsächlich ein niedriger Tagessatz zu niedrigerem Cash-Inflow. Was noch heute betrüblich ist, denn irgendwie müssen ja die Karossen oberhalb der Oberklasse und IKEA-ferne Büros finanziert werden.

 

Viele potenzielle Kunden, die ihrerseits Sparprogramme ausspuckten, wie weiland Steffi Grafs Tennisball-Maschine, hatte dieses Siegel („Interim Manager = teuer“) nachhaltig verstört – allen voran den deutschen Mittelstand, bei dem ich noch heute höre: „Viel zu teuer. Mache mer net!“ Und da ist es noch immer völlig wurscht, dass die meisten Interim Manager ein Vielfaches dessen, was sie kosten, wieder hereinholen!

 

MANATNET ist der Transparenz verpflichtet

 

Dies, für alle, die (m)ein Blog für eine Marketing-Übung halten, lässt sich im Detail nachweisen. Nicht in allen Fällen (wo ist das schon so?), aber doch in sehr vielen!

 

MANATNET steht von Beginn an für Transparenz. So habe ich mein Unternehmen geplant und aufgesetzt, denn ich persönlich hasse Intransparenz. Womöglich geprägt durch meine Historie als Banker, dem man schon damals beigebracht hatte, dass ein großer Teil des Bankgeschäftes darin bestünde, in intransparenten Märkten viel Geld zu verdienen. Jahre später hatte man das auf intransparente Produkte und Geschäfte erweitert – und noch unfassbar mehr Geld verdient. Allerdings stets sauber zu Lasten anderer – aber das tut ja hier nichts zur Sache.

 

Es war daher nur folgerichtig, dass MANATNET Mitte des Jahres 2006 mit INTERIMTREND sein Trendbarometer für die Tagessätze aller Interim Manager einführte – und prompt Prügel bezog.

 

Und was für Prügel!

 

Inzwischen sind die meisten verbalen Hinterzimmer-Schläger verschwunden, die Hämatome verklungen und die Kieferbrüche verheilt. Doch INTERIMTREND gibt es immer noch!

 

Nicht, dass unser Trendbarometer irgendeinen absolutistischen Anspruch hätte (den hat MANATNET ohnehin nie!), aber es zeigt halt den Trend der Tagessätze, die die Interim Manager bei MANATNET aufrufen. Zudem: Es gibt halt nichts anderes, nichts Vergleichbares – und folglich auch nichts Besseres.

 

Ein „unangenehmer“ Nebeneffekt der MANATNET-Transparenz ist es, dass ich mitunter vor „unangenehmen“ Dingen stehe – und sie mir nicht ins „Angenehme“ zurechtbiegen kann. Was allerdings auf eine sehr schöne Weise die Vorteile der Transparenz untermauert…

 

INTERIMTREND steigt um 5 % aufgrund Poolbereinigung

 

So geschehen am 31. Dezember 2014, als der durchschnittlich geforderte Tagessatz auf 1.273 Euro (plus Spesen und MwSt.) stieg und damit den Vergleichswert aus dem dritten Quartal um sage und schreibe 64 Euro oder 5,3 Prozent übertraf.

 

Was war geschehen? Aufgrund unserer neuen und härteren Qualitätssicherung waren die Daten von weit über 150 Interim Managern zum Jahresende systemseitig aufgrund veralteter Daten gesperrt – obwohl ich mich bis dahin manuell um die Qualität des Pools gekümmert hatte: Eine meiner bittersten Niederlagen überhaupt!

 

Auch hier ist kein Zurechtbiegen, kein Fummeln möglich. Unterlagen, die älter als 24 Monate sind, sind für unser System veraltet. Fertig. Nicht nur für unser System.

 

150 Tagessätze wurden daher für die Berechnung des aktuellen INTERIMTRENDs nicht mehr berücksichtigt. Und daraufhin stieg der Durchschnitt aller verbleibenden Tagessätze deutlich!

 

Was folgert ein analytisch geschulter Mensch daraus?

 

Der deutliche Anstieg im durchschnittlichen Tagessatz ist ausschließlich einer Sondersituation geschuldet! Und: Die Tagessätze der deaktivierten Interim Manager lagen in der Gesamtheit unterhalb des bisherigen Durschnitts.

 

Ich folgere daraus, dass diese Interim Manager eher in nachrangigen Linien oder im Projektmanagement unterwegs sind: Auch – und gerade solche! – Interim Manager brauchen jedoch viele Unternehmen. Solange sie denn professionell unterwegs sind! Ich überprüfe das: Es stimmt – aber nur zum Teil.

 

Es gibt durchaus verblüffend viele Interim Manager, die in der ersten oder zweiten Ebene unterwegs sind und Tagessätze von 1.250 Euro aufwärts erwarten – und meinen, derart honorierte Mandate mit alten Daten akquirieren zu können: Ein mutiger Ansatz!

 

Ich kontaktiere auch diese Interim Manager, natürlich. Und ich habe nicht nur einmal gehört: „Bringen Sie mir ein Projekt, dann kriegen Sie meine aktuellen Unterlagen!“

 

Donnerwetter! Noch ein mutiger Ansatz und mal was ganz Neues:

 

Henne-Ei-Syndrom im Interim Management

 

ALLES IM LOT IM INTERIM MANAGEMENT VON MANATNET!

Fotograf_Stephan_Sasek_Titel_alles_auf_spur_im_interim_management_von_manatnet_kleinIm Interim Management von MANATNET bilden sich inzwischen die beiden Stränge heraus, die ich seit langem vor Augen habe:

 

Das Standardgeschäft wird vom Kunden selbst über den Marktplatz für professionelles Interim Management MANATNET abgewickelt. Warum auch nicht? Eine Vakanz abzudecken oder einen professionellen Projektmanager zu finden, ist nun wirklich kein Hexenwerk. Zumindest nicht aus meiner Sicht.

 

Das komplexe Geschäft landet auf meinem Tisch – und die Kunden möchten die Beratungsleistung von mir als Eigentümer von MANATNET einkaufen. Hierbei handelt es sich in aller Regel um Restrukturierungsprojekte oder mit weniger dramatischem Hall: Change-Projekte – auffallend oft in der Produktion.

 

Diese Anfragen sind durch umfangreich Kommunikation gekennzeichnet – durch E-Mail und Telefon aber auch durch Meetings vor Ort beim Kunden. Hierbei geht es selbstverständlich auch um Briefings und um das Vorstellen von Kandidaten. Es geht aber ebenso darum, tief zu verstehenden Kunden und die individuelle Situation beim Kunden, für die es den Interim Manager braucht.

 

„Mensch, Becker, das predigen wir Dir doch seit Jahren!“ werden meine Providerkollegen jetzt stöhnend anmerken – meine Freunde und die anderen.

 

Ich weiß das doch! Aber merket auf: Nicht alle Anfragen sind von dieser Art!

 

Ich möchte auf etwas ganz anderes hinaus: Ich frage mich, wie die meisten Mitarbeiter eines Interim-Providers derartige Situationen verstehen wollen? Ich meine hier nicht „Bestimmtes Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“, sondern „verstehen“ im ursprünglichen Sinne des Wortes:

 

„Kompositum aus dem Präfix „ver-„ und dem Verb „stehen“; bezeugt in den mittelhochdeutschen Formen verstēn und verstān, welche ihrerseits dem Althochdeutschen firstān – ursprünglich „rings um etwas stehen, etwas umstehen, etwas in der Gewalt haben, beherrschen“… (Quelle: Wiktionary)

 

Stattdessen habe ich ein krasses Bild vor Augen: Du kannst solche Projekte als Provider nur dann begleiten, wenn Du selbst als Geschäftsführer oder Vorstand ein Unternehmen verantwortet hast – und das über Jahre und idealerweise in mehr als einer Branche.

 

Nicht das allerschlimmste Bild für mich persönlich. Jedoch ist dieser Ansatz mit enorm viel Arbeit verbunden, die wiederum freie Kapazitäten braucht.

 

Freie Kapazitäten habe ich mir dadurch geschaffen, dass ich nicht länger aktuellen Informationen von Interim Managern hinterherrennen muss, weil das jetzt unser System für mich macht.

 

Einen Mehrwert durch mich ganz persönlich habe ich in dieser Sisyphos-nahen Fron-Arbeit ohnehin nie erkennen können. In der Arbeit als Sparringspartner auf Executive – Level für meine Kunden hingegen schon.

 

So gesehen:

 

Alles im Lot im Interim Management von MANATNET!