INTERIM MANAGEMENT LOHNT VOR ALLEM IM MITTELSTAND

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Interim_Management_lohnt_vor_allem_im_MittelstandAls der Interim Manager von MANATNET die technische Geschäftsführung des mittelständischen Unternehmens aus der Metallverarbeitung übernahm, gaben die Banken dem Unternehmen noch drei Monate. Das Privatvermögen des Eigentümers samt Domizil der mehrköpfigen Familie lag auf dem Block.

 

Gestern (gut zwei Jahre später) berichtete der Interim Manager, dass das Unternehmen für 2014 einen Gewinn von 0,7 Mio. Euro ausweist. Die Banken haben das Unternehmen inzwischen aus der „Sonderbetreuung“ entlassen.

 

Die Kunden, für die MANATNET – genauer: die Interim Manager von MANATNET – arbeiten, sind sehr vielschichtig. Die Aufgabenstellungen für die Interim Manager ebenso.

 

Dennoch ist es für mich unübersehbar, dass die Aufgabenstellungen im Mittelstand stets mit viel Geld zu tun haben: Mehrfach bin ich an dieser Stelle darauf eingegangen (RETURN ON INTERIM MANAGEMENT: 7 MONATE UND 800K CASH ON TOP).

 

Die Stärken des Mittelstandes sind auch seine Schwächen

 

Der deutsche Mittelstand ist stolz – und Deutschland ist stolz auf seinen Mittelstand: Mit Recht, absolut! Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, größter Arbeitgeber und was weiß ich…

 

Und gebetsmühlenartig wird die Kontinuität im deutschen Mittelstand, sein langfristiges Denken und Handeln gelobt. Hierzu gehören lange Betriebszugehörigkeiten, Azubis, die über die Jahre in leitende Aufgaben hineinwachsen und ein verklärend als „Wir sind eine große Familie!“ beschriebenes Arbeitsklima.

 

Nun müssen wir nicht erst die Chinesische Philosophie bemühen, um uns bewusst zu werden, dass sich hinter jeder Stärke eine Schwäche verbirgt – und umgekehrt. Selbst der deutsche Standardwortschatz kennt: „Keine Rose ohne Dornen!“

 

Und folglich erweist sich die lange Betriebszugehörigkeit im deutschen Mittelstand eben nicht nur als Segen, weil sich die Mitarbeiter des Unternehmens dauerhaft selbst prägen – von einer Generation auf die nächste. Ohne, dass wesentlich neues Blut zugefügt wird. Frech gesagt: Eine Art Unternehmens-interner Inzest!

 

In der Folge sind Dinge, die andere Unternehmen als ganz selbstverständlich verinnerlicht haben, mitunter vollkommen unbekannt: „Brauche mer net!“ Das mag durchaus an der einen oder anderen Stelle unkritisch sein. Wenn das jedoch unternehmensweit und über einen längeren Zeitraum so läuft, dann ist das existenzgefährdend!

 

Gesellschafterstrukturen als Bremsklotz

 

Warum also stemmt sich der Mittelstand so selten gegen diese Entwicklung? Ich denke ganz persönlich und das klingt jetzt sehr böse, dass der letztlich über Dekaden verwöhnte deutsche Mittelstand es nicht gewohnt ist, sich um des Denkspiels willen einmal selbst in Frage zu stellen. Stattdessen treffe ich auf sehr starke, durch den Erfolg in vergangenen Jahren weiter gestärkte Persönlichkeiten, deren Schattenwurf die kleinen Pflanzen am Wurzelwerk tief unter ihnen, wenn schon nicht vertrocknen, dann aber sicher nicht üppig sprießen lässt.

 

Und so verläuft ein Gespräch mit Mitarbeitern ab dem Moment völlig anders, an dem sich der Senior an den Tisch setzt: Offenheit weicht Vorsicht – und jedem Externen fällt sofort auf, wie sehr dem Senior nach dem Mund geredet wird.

 

Diese starken Persönlichkeiten sind heute allesamt um die Siebzig – und haben damit begonnen, ihr Unternehmen – Anteile und Management – in jüngere Hände zu legen: Die der eigenen Kinder.

 

Recht so! Nur, auch die Kinder gehörten lange zu den Pflanzen am Wurzelwerk und brauchen nun eine gehörige Zeit, um kräftig auszutreiben. Sofern nach Jahren des Schattendaseins ein Austreiben denn überhaupt möglich ist und wenn es denn der Senior zulässt – und nicht noch einen Schreibtisch im Büro des Juniors hat…

 

Ich selbst kenne drei solcher Fälle!

 

In der Folge ist die Gesellschafterstruktur typischerweise sehr heterogen. Oftmals sind Vater, Mutter und die Kinder Gesellschafter – mitunter obendrein weitere Verwandte nachrangigeren Grades. Ebenso oft sind die Interessen unterschiedlich und decken sich nicht zwingend mit den Interessen des Unternehmens. Auf diese Weise wird jede Gesellschafterversammlung zum Martyrium.

 

Und jedes Mal frage ich mich, wie in einer solchen sozialen Gruppe sachlich kontroverse Diskussionen möglich sein sollten, wenn dadurch der Familienfrieden mit z. B. der Mutter gefährdet ist?

 

Kommunikation schlecht

 

Im Widerspruch zum verklärenden „Wir sind eine große Familie“ kritisieren die Mitarbeiter verblüffender Weise in den mittelständischen Unternehmen, die ich kenne (ja, ich weiß: Es gibt auch andere!), stets die interne Kommunikation: „Ma sagt uns ja nix!“

 

Sicher, der eine oder andere wird sagen: Starke Persönlichkeiten sagen halt, wo´s lang geht! Fertig!

 

Ich sage: Wirklich starke Persönlichkeiten fragen und hören zu – und sagen dann im Zweifel, wo´s langgeht.

Das bindet Mitarbeiter ein und, ganz entscheidend, das zeigt tatsächliche Wertschätzung: Ich schätze Deine Meinung, denn sie ist wertvoll für mich!

 

Und die der anderen auch. Denn nur gemeinsam sind wir stark!

 

Stattdessen geben Mitarbeiter ihr Bestes – im eigenen Beritt. Was rechts und links geschieht, interessiert nicht. Verständnis für die Auswirkung des eigenen Tuns auf andere: gleich Null! Eine eigene Burg zur Selbstverteidigung!

 

Risiken? „Davon weiß ich nichts!“

 

Qualitätsmängel? „Mer tun scho, was mer könne!“

 

Fehler? „Das ist dem Schorsch sei Sach‘!“

 

Fehlerkorrektur? „Kann ich nix für!“

 

Und dann der Klassiker: Wir müssen das anders machen! „Bringt nix: In dreißig Jahren habe mer schon alles versucht!“

 

Haben Sie mal versucht, ein nasses Stück Seife zu fangen?

 

Einen „Shop-Floor“ führten sie ein, die Interim Manager, und legten alle Kennzahlen dort offen. Und sie demonstrierten eine Gelassenheit und Seelenruhe, die jeden Stoiker hätten erblassen lassen.

 

Und zementierten meine Überzeugung:

 

Interim Management lohnt vor allem im Mittelstand

 

REAGIERT NICHT MEHR – ZEIGT: LEBT NICHT MEHR!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET-Blog_Reagiert_nicht_mehr_zeigt_lebt_nicht_mehrInnerhalb des AIMP gelte ich als Provider mit der größten Internet-Affinität. Manche dehnen das sogar auf den gesamten deutschen Interim-Markt aus.

 

Mag sein: Immerhin arbeite ich im, fürs oder mit dem Internet seit seinen Anfängen in Deutschland im Jahr 1994. Jedoch geht es mir hier weder um Lorbeerkränze, noch darum, wieder einmal – das gleich zu Beginn des neuen Jahres – das hohe Lied des Internets zu singen.

 

Jedoch komme ich halt nicht daran vorbei, dass mich diese Internet-zentrierte Arbeit mehr geprägt hat als jede andere Tätigkeit in meinem Leben. Okay, ich kann recht gut mit Zahlen und Finanzen umgehen und auch mein Auge entdeckt Dinge im Leben, die andere nicht sehen, geschweige denn auf Film – pardon! – SD-Karte bannen können.

 

Langsamkeit stört

 

Aber noch mehr hat mich der folgenreiche Kern des Internet geprägt: Schnelligkeit!

 

Konsequenterweise leide ich unter Langsamkeit!

 

Ich leide darunter, wenn sich Interim Manager bei MANATNET registrieren – und dann Wochen brauchen, um den Prozess abzuschließen.

 

Ich leide darunter, wenn Kunden-Unternehmen nach Interim Managern fragen und dann Wochen brauchen, um Ihre Meinung zu den vorgeschlagenen Kandidaten kundzutun.

 

Ich leide unter E-Mail-Korrespondenz, gegen die die Gelbe Post in früheren Zeiten als gülden zuckender Blitz erscheinen muss.

 

Am meisten leide ich jedoch, wenn gar keine Antwort von meinem Gegenüber kommt! Denn:

 

Das zwingt mich in ein aufwändiges Follow-up.

 

Das bläht meine elektronische Wiedervorlage auf.

 

Das belastet meine persönliche Effizienz spürbar.

 

Schweigen verstört

 

Weniger für die Unternehmenskunden als mein Gegenüber, umso mehr jedoch für die Interim Manager kommt eine üble Facette hinzu, die tatsächlich neu ist in meinem Leben:

 

Ich fange an, mir Sorgen zu machen! Sorgen zu machen, ob der jeweilige Interim Manager in Ordnung ist – ja, ob ihm möglicherweise etwas zugestoßen ist. Und, tatsächlich in dem einen oder anderen Fall: Ob er noch lebt!

 

Glauben Sie nicht?

 

Dann arbeiten Sie mal eine Zeitlang im Interim Management! Öfter als Sie glauben mögen, erhalten Sie dann Nachrichten wie diese:

 

„Sehr geehrter Herr Becker,

 

ich muss Ihnen leider mitteilen, dass mein Mann vor ein paar Wochen verstorben ist. Bei Durchsicht seiner Unterlagen ist mir der Vertrag mit MANATNET in die Hände gefallen. Bitte löschen Sie die Daten meines Mannes aus Ihrer Datenbank.“

 

Es versteht sich von selbst, dass ich dann angemessen antworte.

 

Aber der Minister der Finsternis muss sich mitunter schwer zusammenreißen, um das Bild vor Augen zu verdrängen:

 

Reagiert nicht mehr – zeigt: lebt nicht mehr!

 

QUALITÄT BEGINNT FÜR INTERIM-PROVIDER IM POOL!

Fotograf_Juergen_Becker_Titel_Qualitaet_im_Interim_Management_beginnt_im_PoolDa ist es also: Das Neue Jahr! Die Kunden sind ganz überwiegend im Urlaubsmodus, was sich unschwer an den massenhaft an die Autoresponder übertragenen E-Mail-Antworten erkennen lässt.

 

Alle Jahre wieder – und daher wohlvertraut. Etwas Ruhe. Zeit zum Vordenken. Hierbei hilft das Nachdenken in aller Regel.

 

Was brachte das Jahr 2014?

 

In den für das Interim-Geschäft typischen Hosianna-Gesängen müsste ich hier schreiben: Alles super-dooper! Immerhin hat mein Unternehmen MANATNET etwa 25 Prozent mehr Umsatz gemacht als in 2013 – und schreibt satt-schwarze Zahlen.

 

Jetzt noch ein Bild einer gen Himmel strebenden Rakete im Kopf meines Blogeintrages und wir könnten übergehen zum Tagesgeschäft im tief beruhigenden Bewusstsein: Alles ist ach so unsagbar toll!

 

Und doch war da viel mehr – in 2014!

 

Und ich gebe hier zu: Zwei Dinge haben mich nachhaltig erschüttert: (1) Die Erfahrungen aus unserer Kaltakquisition im deutschen Mittelstand und (2) das Aderlass im Pool nach der Einführung unserer systemischen Qualitätssicherung.

 

Akquisition für Interim Management im deutschen Mittelstand

 

Ich bin in meinem Blog im vergangenen Jahr das eine oder andere Mal darauf eingegangen und ich halte für mich fest (meine Kollegen mögen das anders sehen): Im deutschen Mittelstand mit mehr als 200 Mitarbeitern ist Interim Management zu einem weitaus höheren Grad unbekannt, als wir [vom AIMP] bisher angenommen haben oder wird vom Unternehmen kategorisch abgelehnt – erstaunlich oft mit einem Attribut aus der Ecke „Gott sei Dank!“

 

Einerseits sehe ich darin etwas Gutes, denn langfristig wird auch der deutsche Mittelstand nicht an Interim Management vorbeikommen – was wiederum die Wachstumsaussichten für unsere Branche untermauert.

 

Andererseits wollen wir das Wort „langfristig“ nicht leichtfertig überlesen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir hier noch einmal fünf bis zehn Jahre vor uns haben. Jahre, die durch systematische Vertriebsanstrengungen im Mittelstand gekennzeichnet sein werden. Und dies wiederum wird viel Zeit und, ja tatsächlich, Geld kosten. Ich behaupte: Nicht alle Interim-Provider werden dazu Willens und in der Lage sein!

 

ADERLASS IM INTERIM MANAGER-POOL

 

Ich war guten Glaubens.

 

Ich war überzeugt, dass die Qualität der Interim Manager bei MANATNET sehr hoch sei. Heute weiß ich, dass das absolut richtig ist – jedoch sehr viel weniger Interim Managern.

 

Jedem, aber auch wirklich jedem Interim Manager bin ich hinterhergerannt, dessen Unterlagen mir im Rahmen der Projektarbeit als veraltet auffielen. Und ich hatte erst dann locker gelassen, als die Daten des jeweiligen Interim Managers aktualisiert waren. Ein völlig irrsinniger Aufwand! Und deshalb hatte ich entschieden, dass künftig unser System sicherstellen müsse, dass die Unterlagen aller Interim Manager bei MANATNET stets und ausnahmslos aktuell sind.

 

Ende Oktober 2014 hatte ich das Konzept im Rahmen des AIMP-Regionalforums in Stuttgart vorgestellt: Qualitätssicherung an einem Internet-Marktplatz – Geht das? Im November hatten wir dann das systemseitige Controlling eingeführt.

 

Ende November hatte unser System von rund 500 Interim Managern ziemlich genau 200 (!) Interim Manager am Marktplatz MANATNET wegen veralteter Daten deaktiviert. Von diesen Interim Managern haben 44 inzwischen die Geschäftsverbindung mit MANATNET beendet – weil sie (Überraschung!) in einer Festanstellung tätig sind, krank, zu alt oder aus anderen Gründen nicht mehr am Interim Management interessiert sind. Oder schlicht: Weil ich auf aktuellen Unterlagen bestanden habe! Mit durchaus skurrilen Facetten: „Bringen Sie mir ein Projekt, dann sende ich Ihnen meinen aktuellen Lebenslauf!“

 

Im Klartext: Trotz meines punktuellen und manuellen Controllings über die vergangenen Jahre waren 40 Prozent der Interim Manager der Meinung, sie könnten sich mit Informationen auf der Grundlage eines Lebenslaufs von vor 2012 bei potenziellen Kunden als professioneller Dienstleister positionieren.

 

Ich bitte um Nachsicht, aber da stehen mir die Haare zu Berge!

 

Ich bin dabei – ja, ich mache das persönlich! – jeden einzelnen vom System aussortierten Interim Manager wieder an Bord zu holen. Auch das – eine Heidenarbeit! Ich erwarte jedoch nicht, dass mir das in allen Fällen gelingen wird – und daher rechne ich damit, dass wir am Ende dieser Übung etwa 100 Interim Manager verloren haben werden.

 

Und das ist auch gut so! Und ich muss das hier einmal unumwunden aussprechen: Ich möchte mit solchen Menschen, die so ganz anders unterwegs sind, mich mit administrativen Arbeiten zuschütten und mir damit das Leben schwer machen, nicht zusammenarbeiten.

 

So weit, so gut!

 

Es ist etwas anderes, das mich schwer beschäftigt: Wenn das bei MANATNET so ist, dann ist das bei den anderen Interim-Providern auch so. Ich bin mir da ganz sicher!

 

Und das wiederum führt uns zu der Frage: Wie werthaltig sind die Pools aller Interim-Provider?

 

Ich gebe offen zu: Ich habe derzeit keine Antwort auf diese Frage!

 

Aber an einem führt kein Weg vorbei:

 

Qualität beginnt für Interim-Provider im Pool!

 

IMMER AUF DER JAGD UND IMMER HECHELND

MANATNETS_WEIHNACHTSGRUSS_2014_Fotograf_Juergen_BeckerAlle Jahre wieder ruht das Interim-Geschäft – vom Wochenende vor Weihnachten bis auf alle Fälle zum 7. Januar. Meist noch etwas länger.

 

Daran ist nichts Ungewöhnliches. Jeder, der in diesem Geschäft zuhause ist, weiß das. Wer´s nicht wahrhaben will, ist entweder ein Newbie oder verzweifelt. Oder beides.

 

Welch´ ein hartes Los: Unsere Kunden, Interim Manager und Unternehmen, zwingen uns, weniger zu arbeiten. Ganz erheblich weniger!

 

Auch die Anfrage, die ich gestern Abend erhalten habe, ändert daran nichts: „Ich möchte mal sehen, was machbar ist und was mich das kostet. Entscheiden wird das der Vorstand aber erst im Januar.“

 

Also werde ich im Laufe des Tages den Kunden ein wenig aufrüsten in Sachen „Machbarkeit“ und „Preise“ – und dann fahre ich die Systeme herunter.

 

Herunterfahren. Nicht ausschalten.

 

MANATNET ist, wie in jedem Jahr auch zwischen dem Wochenende vor Weihnachten und dem 7. Januar des Folgejahres für Interim Manager und Unternehmen uneingeschränkt da. Aber während dieser Zeit halt im „Pull-Modus“: Die Interim Manager oder die Unternehmen müssen den aktiven Part übernehmen.

 

Ich liebe meinen Job. Aber ich liebe auch diese Zeit. Die mich rücksichtslos ausspuckt aus dem Tagesgeschäft, den Routinen und den permanenten Optimierungs-Orgien – von Datenqualität, Suchmaschinen bis zu Prozessen.

 

Sie schafft Freiräume. Für meine Familie, meine Freunde und – ja tatsächlich! – auch für mich.

 

Für Kopf. Für Herz. Für Seele.

 

Letztlich nichts Neues, denn schon die Alten sungen;

 

„Alte und Junge sollen nun

Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;“ (Theodor Storm)

 

Ich denke, wir laufen Gefahr, dies zu verlernen. Immer verfügbar, immer aktiv, immer ganz toll.

 

Immer auf der Jagd – und immer hechelnd.

 

AUCH FÜR INTERIM-PROVIDER LIEGT DIE LATTE HÖHER!

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Interim Manager treffe ich regelmäßig. Auch Neueinsteiger. Auch bei MANATNET, dem auf das professionelle Interim Management spezialisierte Internet-Marktplatz für die D-A-CH-Region, ist es mitunter gut, mein Gegenüber persönlich zu treffen, bevor ich die Daten des Interim Managers am Marktplatz freischalte.

 

So ziemlich jedes Mal wird mir am Ende eines solchen Treffens auf die eine oder andere Weise zu verstehen gegeben, dass das Gespräch mit mir so völlig anders gewesen sei als die Treffen mit den Wettbewerbern.

 

Natürlich frage ich dann nach und in aller Regel ergänzen dann die Interim Manager in etwa so:

 

„Die Provider ABC und DEF waren total von oben herab!“

 

„Der Provider GHI hat mich vor allem gefragt, welche Vorstellungen ich hätte: Danach war das Gespräch zu Ende!“

 

„Der Provider JKL hat das Gespräch als Gefälligkeit verstanden. Inhaltlich kam da nichts rüber!“

 

Und was war in unserem Gespräch jetzt anders?

 

„So viele konkrete Empfehlungen und Tipps hat mir niemand sonst gegeben: Nicht einmal ansatzweise!“

 

Ich leite hieraus sicher nicht ab, wie toll ich bin. Denn letztlich mache ich nicht mehr als meinen Job. Okay, hin und wieder auch ein wenig ergänzende Lebensberatung für letztlich verzweifelte Menschen, die dem Trugbild huldigen, „Wenn schon nicht in einer Festanstellung, dann werde ich zumindest im Interim Management überleben können…!“

 

Aber ich frage mich schon: Was machen die anderen da?

 

Vergessen, dass die Interim Manager unsere Kunden sind – und nicht nur die Unternehmen?

 

Vergessen, dass wertschätzender Umgang miteinander die Grundlage für eine gesunde Geschäftsverbindung ist?

 

Vergessen, dass Interim Manager untereinander ihre Erfahrungen mit Providern austauschen?

 

Vergessen, dass Interim Manager mitunter ihre Erfahrungen mit Wettbewerb-Providern teilen? Und dann sind so manche so gar nicht mehr „führend“!

 

Ein wenig geht das in die Richtung meines Blogeintrags vom vergangenen Freitag ALLES IM LOT IM INTERIM MANAGEMENT VON MANATNET. Ganz besonders deshalb, weil ich nicht an Schizophrenie im Geschäftsleben glaube: Ein Mensch ist nicht im Umgang mit Interim Managern nicht kundenorientiert, nicht wertschätzend und nicht „in full command of material“ – im Gespräch mit dem Unternehmenskunden jedoch dann das genaue Gegenteil.

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt: So etwas gibt es nicht!

 

Das Interim-Geschäft ist halt beileibe nicht so einfach wie der eine oder andere glauben mag: Für die Interim Manager nicht und auch nicht für die Interim-Provider:

 

Auch für Interim-Provider liegt die Latte höher!

 

IM INTERIM MANAGEMENT IST DAS HALT ANDERS!

Fotograf_Juergen_Becker_Titel_Im_Interim_Management_ist_das_halt_anders_kleinInterim Manager suchen Unternehmen inzwischen auch auf XING. Wenn ich im Feld „Ich biete“ nach „Interim Manager“ suche, dann zeigt XING 300 Treffer von über 10.000 Menschen insgesamt an, die dies anbieten – mehr zeigt XING eh nie. Beim Begriff „Interims Management“ sind es 300 Treffer von 2.708 und beim Begriff „Interimsmanagement“ wieder eisern die 300 von hier insgesamt 7.030.

 

Offenbar ist XING ein Tummelpatz für Interim Manager geworden: Für Insider keine Überraschung. Aber hier wird „Masse“ geliefert, nicht qualitätsgesichert und aus meiner unmaßgeblichen Sicht wird auf keinen Fall „Klasse“ geliefert.

 

Zudem wird ein ausgeprägt kritischer Mensch wie der Minister der Finsternis fragen: „Selbst wenn die Suche weiter eingegrenzt wird: Wie kann ein suchendes Unternehmen eigentlich sicher sein, dass der beste Kandidat sich unter den 300 angezeigten befindet – und nicht unter denen, die unterdrückt werden….?“

 

Dennoch: Ich weiß, dass über XING auch schon Interim Manager und Unternehmen zusammengefunden haben.

 

XING ist damit grundsätzlich ein echter Wettbewerber für uns Interim-Provider. Und für MANATNET im Besondern.

 

Ein Unternehmen wird sich fragen, weshalb es bei MANATNET nachfragen soll, wenn es das bei XING (wenn auch kostenpflichtig) ebenso – und dabei auch noch auf viel mehr Kandidaten zurückgreifen kann?

 

Ich denke, dafür gibt es einen ganz simplen, jedoch entscheidenden Grund: Eben diese „viel mehr Kandidaten“ von ungeprüfter Qualität. Während bei MANATNET die Qualität der Kandidaten durch mich persönlich sichergestellt wird: Das ist richtig Arbeit!

 

Für den Kunden bedeutet das: XING unterscheidet sich im Interim Management von MANATNET wie Lachse-Fischen mit dem Schleppnetz im Atlantik vom Angeln am Youkon.

 

Man halte sich vor Augen:

 

„Ich biete Interim Management in eine Datenbank einzupflegen: Nichts ist leichter als das! Ich mache das jetzt mal so – zumal Interim Management offenbar gerade schwer in ist: Ich muss ja auch sehen, wo ich bleibe!

 

Ob das in jedem Fall auch für den nachfragenden Kunden ein guter Ansatz ist, das bezweifle ich in meiner arrogant-befangenen Schnoddrigkeit.

 

Ich denke schwer darüber nach, mich als Fotograf bei XING zu positionieren:

 

Ich zähle fünf Boddies und ein gutes Dutzend Objektive mein Eigen. Ich kenne mich mit den Auswirkungen von Blende und Verschlusszeit auf die korrekte Belichtung aus – und welche Auswirkungen das auf die Schärfentiefe hat – bei gegebener oder anderer Objektiv-Brennweite. Ich kenne mich aus mit Mitziehtechnik, entfesseltem Blitzen und bin versiert in der Dunkelkammer, mit Film und Papier bis hin zur Solarisation.

 

Ich habe so ziemlich jedes Heft des Fotomagazins seit 1967 gelesen – und unzählige andere. Ich habe Technikbücher verschlungen und Bücher über fotografisches Sehen und Bild-Gestaltung gefressen – und damit mein Abitur hochgradig gefährdet.

 

Ich mache Fotos seit eben diesem Jahr 1967 – seit meinen ersten Anfängen auf 6×6-Rollfilm in der KJG. Ich habe für die Mitarbeiterzeitung der Dresdner Bank gearbeitet (dann auf Kleinbildfilm) und ich habe Fotos gegen Honorar verkauft. Und ich bin voll im Trend, denn ich publiziere meine inzwischen digitalen Fotos dem Mainstream entsprechend im Internet: Auch hier in meinem Blog.

 

Hey, ich erkenne gerade: Ich bin ohne jeden Zweifel ein Starfotograf! In einer Reihe mit Anselm Adams, Henri Cartier-Bresson, Helmut Newton und Stefan Gursky.

 

Ich kann gar nicht anders: Dies flugs zusammenfassend pflege ich bei XING ins Feld „Ich biete“ ein: „Starfotograf für alle Aufgabenstellungen – von Lifestyle über Street-Fotografie und Fashion bis Akt“.

 

Okay, okay – aber seien Sie bitte nicht immer gar so pingelig! Auch wenn den einen oder anderen Kunden sicher der Schlag treffen wird…

 

Im Interim Management ist das halt anders!

 

MEHR UND MEHR GEFÄLLT MIR DIESES MANATNET-VIDEO!

INTERVIEW_MANATNET_4FREELANCE

Ungern gebe ich Interviews zum Interim Management. Viel zu oft muss ich über das kleine Einmaleins des Interim Managements reden, weil mein Gegenüber sich nicht in die Grundlagen unseres Geschäftes eingelesen oder gar eingearbeitet hat.

 

Viel zu oft werde ich dann in einem Umfeld zitiert, in dem ich letztlich nicht gern zitiert werde – oder noch ärger: Gar nicht erst aufgetaucht wäre. Hierzu gehören alle Feuerwehr- und Helikopterstories sowie Heldensagen, die mir regelmäßig den Atem rauben.

 

Timo Bock von 4freelance habe ich hingegen sehr gern ein Interview gegeben: Ich kenne ihn seit Jahren, er hat gute Ideen (z. B. für eine Freelancer-Genossenschaft (!) oder aber ein Bewertungsportal für Vermittlungs-Agenturen), er twittert meine Blogeinträge (wofür ich ihm sehr dankbar bin) und vor allem: Er weiß, wovon er redet. Wie erfrischend!

 

Wir haben dieses Interview am vergangenen Freitag über Skype geführt und aufgezeichnet. Es ist ungekünstelt, ehrlich und ohne jedes Marketing-Geblubber. „Authentisch“, wie man heute sagt.

 

Ich höre sie schon, die Reichsbedenkenträger: Aber Becker, damit machst Du doch Werbung für 4freelance….! Und das auf Deinem auf das professionelle Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatz! Für Freelancer! Vade retro me, Satana!

 

Blödsinn: Die Internet-Welt tickt anders. Und: Ich mache das sogar gern, denn dahinter steckt ein guter Kopf…!

 

Sicherlich bin ich befangen, wie so oft. Jedoch:

 

Mehr und mehr gefällt mir dieses MANATNET-Video!

 

INTERIM MANAGEMENT-SANDWICH

Fotograf_Juergen_Becker_Titel_Interim_Management_SandwichNatürlich wissen meine Freunde, was Interim Management ist. Damit sind sie weiter als eine überraschend hohe Anzahl Unternehmen in Deutschland – immerhin ein Land, das sich gern als Wirtschaftsmacht bezeichnet. Wohl auch zu Recht, hat doch der deutsche Export im Juli dieses Jahres erstmals die 100 Mrd.-Marke geknackt.

 

Ich finde das toll. Ich bewundere das sogar. Und hier schwingt keinerlei Ironie oder Spott von meiner Seite durch – zumindest nicht bewusst.

 

Wenn mich meine Freunde jedoch fragen, wie das Interim Management denn aktuell so liefe, dann bin ich hin und hergerissen.

 

Auf der einen Seite hangelt sich mein Marktplatz MANATNET, der sich bekanntlich auf das professionelle Interim Management in der D-A-CH-Region konzentriert, von einem Rekord zum nächsten: Benutzer („Unique Visitors“), Datenbankzugriffe und folglich Conversion Rates (Wie viele Besucher von MANATNET gehen dann an die Datenbank und suchen nach Interim Managern?).

 

Alles bestens also.

 

Sollte man denken.

 

Im tatsächlichen Projektgeschäft sieht das jedoch leider ganz anders aus.

 

Die Anrufe kommen wie immer: „Herr Becker, können Sie uns helfen? Wir brauchen einen Interim Manager, der das und das kann [Anmerkung: stets viel]. Und das bitte kurzfristig!“

 

Wie ausnahmslos immer hat solch ein Anruf auf meiner Seite absolute Priorität, vor meinem Blog, vor dem AIMP, vor meiner Familie: Vor dem Wochenende – das deshalb in bemerkenswerter Regelmäßigkeit draufgeht. Die Interim Manager von MANATNET werden bestätigen, dass ich hier keinen Mist erzähle.

 

Dann bedanken sich die Unternehmen – höflich, mitunter begeistert ob der Kundenorientierung bei MANATNET.

 

Und das war´s dann erst einmal.

 

Damit beginnt die Wartezeit bei mir. Warten auf ein Feedback. Irgendeins. Einen Anruf. Eine Mail. Eine SMS. Snailmail. Brieftaube. Irgendetwas….

 

Jedoch: Nichts!

 

Nicht einmal ein: „Hier geht alles drunter und drüber. Tut mir leid, Herr Becker, aber wir werden in den kommenden „n“ Wochen an dieser Sache kein Stück weiterarbeiten!“

 

Der Rekord in diesem Jahr: Anruf am 2. August. Seitdem: Hängepartie.

 

Trotz Follow-up von meiner Seite, natürlich. Telefon: Wird nicht abgenommen. Oder: „Ist im Meeting.“ und meiner Bitte um Rückruf wird nicht entsprochen. Oder: Anrufbeantworter und meiner hinterlassenen Bitte um Rückruf wird nicht entsprochen. Oder: E-Mail mit der Bitte um Status. Keine Antwort.

 

Das ist schon krass!

 

Auf der anderen Seite stehen die Interim Manager, die ich vorgestellt hatte und die wissen möchten, wie die Projekte sich weiter entwickeln. Aus vielerlei Gründen – und sei´s auch nur für die eigene Planung.

 

Und ich kann nichts sagen. Über Wochen nichts. Gar nichts!

 

Die Interim Manager halten mich für unprofessionell.

 

Oder den Kunden.

 

Oder beide.

 

Ich hasse diese Situationen zutiefst, in die mich solche Unternehmen hineinmanövrieren. Und fühle mich als:

 

Interim Management-Sandwich.

 

DA GEHT NOCH WAS IM INTERIM MANAGEMENT!

©_Gaetano_Gross_Titel_Aphrodite_DadaJeweils Ende September entscheide ich bei MANATNET über die Preisgestaltung im Interim Management für das kommende Jahr. Deshalb haben unsere Preislisten in aller Regel ein Datum aus dem September oder Oktober.

 

Um es gleich vorweg zu sagen: Unsere Preise bleiben unverändert!

 

Dennoch möchte ich meinen heutigen Blogeintrag dazu nutzen, um einen vorsichtigen Blick in meine ganz persönliche Glaskugel mit der Gravur „Alles zur künftigen Preisentwicklung im Interim Management und bei MANATNET im Besonderen“ zu werfen.

 

PROVISIONSSÄTZE

 

Es gibt für mich überhaupt keinen Zweifel daran, dass in Deutschland langfristig die Provisionssätze für Interim-Provider grundsätzlich und auf breiter Front sinken werden. Warum? Im Zuge einer einsetzenden Normalisierung des Interim-Geschäftes weg vom „Feuerwehr-Retter-Helikopter“-bebilderten Image hat der Wettbewerb in den vergangenen sagen wir drei Jahren erheblich zugenommen. Ich schreibe bewusst: „einsetzenden“, denn bis zur tatsächlichen Normalisierung ist es aus meiner Sicht noch ein weiter Weg! In einem durch starken Wettbewerb gekennzeichneten Markt ist jedoch kein Platz für stabile oder gar steigende Preise. Wohin geht aber dann die Reise? Ein Blick auf die Zahlen der IMA, der britischen Provider-Organisation, kann hier sehr gut als Orientierung dienen.

 

Was aber, wenn die praktisch einzige Erlösquelle der Provider deutlich geringer sprudelt?

 

Wenn die bisherigen Erlöse rückläufig sind, dann müssen neue Erlösquellen erschlossen werden. Und bis dahin, besser noch: gleichzeitig, müssen die Kosten runter: Ein Klassiker und ein „No-Brainer“!

 

 

SELBSTBEDIENUNGSKANAL FÜR UNTERNEHMEN

 

Die wesentlichen Kostenarten eines Interim-Providers sind – wie bei den meisten Dienstleistern – Personal- und Raumkosten. Wenn ein Provider die Kosten senken will, muss er also hier ran. Meine Providerkollegen mögen es mir nachsehen: Die Tagessätze für die Interim Manager zu drücken, ist aus meiner Sicht kein Senken der Kosten.

 

Es kann niemanden verwundern, wenn ich (bei meinem beruflichen Hintergrund) hier durchaus Parallelen zum Bankgeschäft und seinem Filialgeschäft sehe.

 

Interim-Provider werden deshalb von den Banken lernen und mittelfristig ihr eigenes „Electronic Banking“, also die Selbstbedienung des Kunden über Internet anbieten müssen. Weil der Kunde Arbeiten selbst erledigt, die damit beim Unternehmen (Provider) entfallen, muss der Selbstbedienungskanal kostenlos sein – wie das Electronic Banking auch. Anderenfalls wird dieser Weg nicht in der erforderlichen Breite akzeptiert werden.

 

Ich behaupte keck: Ein Provider, der das nicht tut, wird langfristig nicht überleben.

 

Wenn sich die Kunden jedoch selbst bedienen: Wofür brauchen sie dann noch die Provider?

 

 

RETAINER

 

Die Kunden brauchen die Provider als Lieferanten von Spezialisten-Wissen!

 

Das Interim Management ist in Deutschland relativ jung und etabliert sich in den Unternehmen nur langsam – mit einem typischen Ergebnis: Es gibt nur sehr wenig Menschen in Deutschland, die sich wirklich auskennen in diesem Geschäft. Und: Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber gemessen an der hohen Anzahl der Unternehmen ist das dort kaum jemand: Das zeigt das Tagesgeschäft eindeutig.

 

Dies sollte jedoch für die Provider kein Anlass zum Jubel sein! Dennwenn ich das alte McKinsey-Dictum „You have to be in full command of material!“ (“Du musst Dein Geschäft von in vollem Umfang beherrschen!”) als Maßstab für uns Interim Provider nehme, dann denke ich, dass wir selbst hier deutschlandweit kaum die Zahl 100 erreichen werden.

 

Ich gehöre zu diesen 100 – in aller mir eigenen Bescheidenheit.

 

Dieses in mehr als einer Dekade erarbeitete Spezialisten-Wissen (manche meiner AIMP-Kollegen haben noch längere Erfahrung) mache ich sehr gern meinen Kunden zugänglich – aber grundsätzlich nicht mehr als kostenloses „Pre-Sales Investment“ abhängig vom Erfolg einer Vermittlung.

 

Ganz anders sieht das aus für meinen Marktplatz MANATNET, den ich den Unternehmen völlig kostenlos zur Verfügung stelle: Hier können sie uneingeschränkt auf alle Interim Manager und deren durch mich selbst gesicherten Informationen zugreifen – jedoch müssen sie das selbst tun.

 

So gesehen unser „Economy Class“-Angebot – ungeachtet der Tatsache, dass ich mir für die dafür aufgebrachten Mittel inzwischen ein Haus auf Sylt hätte kaufen können.

 

Okay, ein kleines…!

 

Wenn die Unternehmen weitere Dienstleistungen einkaufen möchten wie z. B. die Steuerung des kompletten Prozesses – von der Definition des Anforderungsprofils über Auswahl und Interviews bis zur Vertragsverhandlung – dann bietet MANATNET diese Premium-Dienstleistung natürlich an. So gesehen unsere First Class. Die Preise sind in der First Class bekanntlich andere als in der Economy Class. Zum Ziel kommen Sie jedoch auf beiden Wegen.

 

Deshalb gehört MANATNET zu den wenigen Interim-Providern, die für ihre Premium- Dienstleistung Geld verlangen. Ich erwarte, dass uns die meisten anderen in den kommenden Jahren folgen werden. Warum? Weil die Wertschöpfung im Interim Management dauerhaft nicht durch die reine Vermittlung erfolgen kann, sondern durch das Bereitstellen von Insider-Wissen.

 

 

REGISTRATION FEE

 

MANATNET-intern gilt die Registrierungsgebühr in Höhe von 150 Euro (plus MwSt.) als Kostenerstattung für unsere Werbemaßnahmen für den neuen Interim Manager und für die abschließende Qualitätssicherung durch mich persönlich. Bei dem einen oder anderen interessierten Neuling gilt sie stattdessen als sittenwidrig oder gar als Wucher.

 

Für alle Interim-Provider ist die Qualität ihres Pools wichtig, für MANATNET jedoch hat sie überragende Bedeutung. Mehrfach bin ich an dieser Stelle darauf eingegangen (u. a. „FLÖHE HÜTEN IM INTERIM MANAGEMENT“).

 

Um es mal ganz klar zu sagen: Die abschließende Qualitätssicherung durch mich persönlich bedeutet, dass ich jede einzelne Position des Lebenslauf mit den vom Interim Manager eingepflegten Daten abgleiche. In aller Regel muss ich sie überarbeiten und sie dann in einem Abstimmungsprozess mit dem Interim Manager zur Deckung bringen. Danach erarbeite ich für 98 von 100 Registrierungen einen Vorschlag für die persönliche Headline (das entspricht dem USP) des Interim Managers und für sein persönliches Profil.

 

Das erfordert im Durchschnitt und über alle neuen Interim Manager eines Jahres eine gute Stunde. Und weil mein Stundensatz bei deutlich über 200 Euro liegt, räume ich somit jedem Interim Manager einen Sonderpreis zur Begrüßung ein: Sei willkommen!

 

Dennoch: Unsere Registrierungsgebühr werden wir erhöhen müssen, nicht jedoch im kommenden Jahr.

 

 

EINE VISION

 

Bitte diskontieren Sie, dass hier ein innovativer Mensch und Querdenker schreibt: Tatsächlich, ich kann mir eine Welt vorstellen, in der die Provisionen für Interim-Provider untergegangen sind!

 

Diese Welt wird es nicht morgen geben und auch nicht übermorgen. Aber spätestens dann, wenn die Generation Y das Sagen haben wird.

 

In dieser Welt sind mindestens 5.000 Interim Manager bei MANATNET registriert und zahlen 99 Euro pro Jahr dafür, dass wir den Markplatz MANATNET bereitstellen. Diese Anzahl von Interim Managern wird eine derartige Sogwirkung entwickeln, dass Unternehmen an MANATNET nicht mehr vorbeikommen, wenn sie nach professionellen Interim Managern suchen.

 

In dieser Welt entwickle ich bei MANATNET Dienstleistungen und möglicherweise sogar Produkte um den Marken-Kern „Interim Management“ herum. Von Sylt aus…

 

Denn:

 

Da geht noch was im Interim Management!

 

FÜNF GOLDENE PROVIDER-REGELN FÜR INTERIM MANAGER

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_Kohlmeise_Titel_ZufallNach meinem Blogeintrag vom 22. August zu den 5 goldenen Interim Management-Regeln für Unternehmen kam (fast hätte ich gesagt: „zwangsläufig“) die Bitte, etwas Vergleichbares auch für die Interim Manager zu schreiben: aus der Sicht des Ministers der Finsternis. Gern komme ich dieser Bitte nach, jedoch muss ich mich hierbei auf die Zusammenarbeit mit Interim-Providern beschränken. Was Interim Manager in der direkten Akquisition von Interim-Mandaten tun sollten, das wissen die ohnehin besser als ich.

 

Nun denn: Folgende 5 Regeln weisen Sie für Interim Provider als Profi aus:

 

1. Ihre Verfügbarkeit hat ein Verfallsdatum: Das letzte, was ein Kunde erleben möchte, wenn er gern mit Ihnen über ein gemeinsames Projekt sprechen möchte, ist, als erstes zu erfahren, dass Sie gar nicht verfügbar, sondern in einem anderen Mandat gebunden sind. Weshalb? Nun, der Kunde hält Sie grundsätzlich für einen geeigneten Kandidaten; Ihr Profil, Ihr Name sind deshalb beim Kunden positiv belegt und er sieht eine Lösung seines Problems in greifbarer Nähe. Und nun kommen Sie und sagen dem Kunden: „Ätsch! Stimmt gar nicht! Musst´ Dir halt einen anderen suchen!“ Glauben Sie mir: Dafür hat kein Kunde Verständnis und all das bisher so Positive, das mit Ihrem Namen verbunden war, fällt in sich zusammen und macht einem deutlichen Missfallen Platz! Und dieses Missfallen, dieser Ärger, fällt zunächst auf den Provider zurück, dann aber auch – und das ist ganz sicher – auf Sie selbst!

 

Ihr Ziel als Interim Manager ist es aller Wahrscheinlichkeit nach, Ihre Auslastung zu maximieren: Das ist auch völlig in Ordnung so. Daraus ergibt sich dann aber, dass Sie wohl nicht allzu oft verfügbar sein werden – und daraus wiederum folgt, dass Sie sich regelmäßig in der oben skizzierten Situation wiederfinden werden. Es sei denn, Sie halten Ihr Verfügbarkeitsdatum, das Sie angeben, stets aktuell. Moderne Interim-Provider ermöglichen es Ihnen, dies selbst ganz schnell übers Internet zu erledigen. Und genau das tun die Profis. Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 1: Ihr Verfügbarkeitsdatum ist korrekt: Immer! So seltsam das für Sie klingen mag: Betrachten Sie Ihr Verfügbarkeitsdatum als Ihre ganz persönliche „Ladenöffnungszeit“. Wenn Ihr „Laden“ zu ist, dann wird keiner kommen, um Sie zu treffen. Aber wenn Sie Ihren „Laden“ geöffnet haben, dann müssen Sie (nicht: sollten!) da sein. Moderne Interim-Provider ermöglichen es Ihnen, Ihre Verfügbarkeit selbst ganz schnell übers Internet zu pflegen. Und genau das tun die Profis. Tun Sie´s nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

2. Ihr Lebenslauf ist Ihr Verkaufsprospekt in eigener Sache: Lieblose, fast hätte ich gesagt „hingerotzte“, Lebensläufe sind im heutigen Umfeld chancenlos, weil der Wettbewerb einfach zu intensiv ist. Wenn Ihr Lebenslauf kein ansprechendes Layout hat oder zumindest sauber formatiert ist – das Dokument Ihres Wettbewerbers jedoch schon: Dann wird Ihr potenzieller Kunde Ihr Dokument zunächst beiseitelegen und sich dem anderen Lebenslauf widmen. Und wenn dieser Lebenslauf seine Erwartungen trifft, dann schaut er Ihr Dokument schlimmstenfalls gar nicht mehr an. So sind unsaubere Einzüge (womöglich auch noch verursacht durch amateurhaftes Einrücken mittels stakkato-artigen Morsens auf der Leertaste) ein absolutes „No-Go“!

 

Ein schlecht gemachter Lebenslauf disqualifiziert Sie auf mehreren Ebenen: (1) Aus einem schlampigen Lebenslauf folgert der Kunde schnell, dass Sie auch sonst schlampig arbeiten; (2) Sie zeigen, dass Ihnen Ihr Kunde keine Mühe wert ist – aber Sie im Gegenzug dennoch einen ordentlichen Tagessatz erwarten und (3): Sie beherrschen Word nicht – anders als Sie das im Lebenslauf vorgeben. Der Kunde macht daher leicht hinter andere Angaben in Ihrem Lebenslauf ebenso ein Fragezeichen.

 

Wenn Sie glauben, 25 Jahre Berufserfahrung in fünf „Bullet-Points“ abdecken zu können, dann sind Sie im völlig falschen Film. Und Sie verletzen die Erwartungshaltung Ihres potenziellen Kunden, der (grad das Gegenteil!) möglichst viel von Ihnen wissen möchte, weil er abgleichen möchte, ob Sie seine Aufgabe wohl lösen können. Und wenn Sie in Ihrem Lebenslauf „Spanisch, Grundkenntnisse“ anführen, wird sich Ihr potenzieller Kunde ermattet fragen, wieviel Honorar ihm Ihre Grundkenntnisse wohl wert sein sollten…

 

Und schließlich: Wenn Ihr Lebenslauf das letzte Projekt nicht grundsätzlich abdeckt oder wenn Ihr Dokument von vor zwei Jahren datiert: Denken Sie darüber nach, aus dem Interim Management-Geschäft auszusteigen!

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 2: Das Lesen Ihres Lebenslaufes ist ein Vergnügen: Immer! Ein professioneller, aktueller und detaillierter Inhalt – eingebettet in ein gutes (noch besser: sehr gutes!) ist die Grundlage überhaupt für Ihr Geschäft und erfordert entsprechende Pflege. Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

3. Ihre Reaktionszeit ist kurz: Im professionellen Interim Management wird schnell gehandelt – zumindest auf Provider-Seite. Für die Kunden gilt das inzwischen nicht immer, jedoch gibt es keinen vernünftigen Grund dafür, dass Sie sich dem angleichen müssen. Wenn Sie eine Projektanfrage von einem professionellen Provider erhalten – und reagieren erst eine Woche später: Sparen Sie sich die Mühe! Ein professioneller Provider hat längst seinem Kunden die ersten Kandidaten vorgestellt. Weshalb? Weil er seinem Kunden demonstrieren möchte, vielleicht sogar muss, dass er schnell lieferfähig ist: Auch unter den Providern tobt ein harter Wettbewerb!

 

Und dann kommen Sie angenieselt! Was soll der Interim-Provider jetzt tun? Den Kunden ansprechen und ihm sagen: „Lieber Kunde, zwar habe ich Dir schon Kandidaten vorgestellt – aber hier kommt noch einer. Der ist auch ganz toll – etwas langsam zwar, aber sonst ganz toll….!“

 

In der Regel reagiert der Kunde dann mit einem „Nee, lass mal gut sein!“ Anders wird das nur, wenn Sie richtig, richtig gut sind – dicht an einer Alleinstellung bei MANATNET (ja, so etwas gibt es!). Aber dann hätte ich schon längst alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Sie von hier aus zu erreichen, wenn Sie sich schon nicht melden.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 3: Sie reagieren innerhalb von 24 Stunden: Immer! Die heutigen Möglichkeiten des Internets und der Telekommunikation ermöglichen das. Alles andere sind Ausflüchte und der Markt erwartet, dass Sie die heutigen Möglichkeiten in vollem Umfang ausschöpfen: Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

4. „Gibt´s was Neues?“ gibt´s nicht: Es gibt Interim Manager, die werden unruhig, wenn wir gemeinsam nach der Vorstellung des Lebenslaufes gespannt auf das Feedback des Kunden warten. Dann schlagen Mails hier auf mit dem kurzen, aber launigen Inhalt: „Hallo, Herr Becker, gibt´s schon was Neues zum Projekt XYZ?“ Ich muss mich dann regelmäßig zur Raison rufen, denn meine impulsive Antwort würde lauten: „Klar, danke der Nachfrage: Gut. dass Ihre Nachricht kommt, weil ich hier projektrelevante Informationen stets solange bunkere, bis mich endlich einer danach fragt!“ Aber das mache ich natürlich nicht. Stattdessen antworte ich stets sachlich und höflich – und habe folglich unnötige Mehrarbeit auf dem Tisch. Und es gibt nicht viel, was ich wirklich hasse: Unnötige Mehrarbeit gehört ganz sicher dazu!

 

Inzwischen sollte sich die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass im Zuge der konsensualen Entscheidungs-Findung in den Unternehmen eben diese Entscheidungsprozesse spürbar länger dauern als früher. Ein professioneller Interim-Provider wird im Hintergrund ein behutsames Follow-up machen, ohne aber dem Kunden auf die Nerven zu gehen. Denn er hat das gleiche Interesse wie Sie: Dieses Mandat zu gewinnen. Sobald ein professioneller Interim-Provider relevante Informationen für Sie hat, wird er sich mailwendend bei Ihnen melden – und sei´s nur mit einem „urlaubsbedingt verzögert sich der nächste Schritt bis zum Monatsende“. Das dürfen Sie durchaus von einem professionellen Provider erwarten. Erfüllt er diese Erwartungshaltung nicht, dann ist es kein professioneller Provider!

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 4: Information zum Projekt ist eine Bringschuld des Providers: Immer! Daraus folgt: Statusinformationen zum Projekt sind keine Holschuld für Sie! Bauen Sie auf die Professionalität Ihres Providers. Verletzt er Ihre Erwartungshaltung: Verlassen Sie diesen Provider. Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

5. Sie bieten nichts an, was Sie nicht beherrschen: Es gibt tatsächlich Interim Manager, die sagen mir: „Das habe ich noch nie gemacht, aber kein Problem: Das eigne ich mir in kürzester Zeit an!“ Stellen Sie sich einmal vor, was diese Aussage letztlich bedeutet: Ein solcher Interim Manager verlangt 1.200 Euro am Tag vom Kunden für seine Ausbildung – für die des Interim Managers, nicht die des Kunden! Und obendrein erwartet er vom Kunden, dass er das Risiko trägt: Das Risiko, dass die „Aneignung“ auch tatsächlich zum Erfolg führt. Das hat etwas Groteskes, wenn wir uns daran erinnern, dass der Kunde für eine besondere Aufgabenstellung und für einen vergleichsweise kurzen Zeitraum einen Spezialisten sucht – und stattdessen einen höchstbezahlten Azubi bekommen soll.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 5: Schuster bleib bei Deinen Leisten: Immer! Ein Kunde möchte von Ihnen etwas einkaufen, was er selbst nicht hat. Wenn Sie´s auch nicht haben, wird´s schwierig. Wenn Sie Marktchancen auf Feldern, die Sie noch nicht abdecken können, erkennen und nutzen möchten (z. B. E-Mobilität oder 3D-Druck), dann müssen Sie sich das aneignen. Und zwar in Ihrer projektfreien Zeit und auf eigene Kosten: Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

Mit diesen fünf goldenen Regeln im Hinterkopf heben Sie Ihre Partnerschaft mit Ihrem Interim-Provider auf eine professionelle Ebene – und steigern zudem Ihre Erfolgsaussichten ganz erheblich.

 

Und wenn sich dann noch die Unternehmen unter ihren fünf goldenen Regeln hinzugesellten: Fang‘ nicht an zu phantasieren, Becker….!