Freitag 27. Juni 2014

ERDUNG IM INTERIM MANAGEMENT

Foto_Juergen_Becker_Titel_Handarbeit_am_Bau2Wir machen es gern, unser Geschäft als Interim-Provider. Wir kennen uns aus, wissen unsagbar viel mehr über alle Details des Interim Managements als so gut wie jeder außerhalb unserer Welt. Für Professionals ist das ganz normal und nicht weiter erwähnenswert.

 

Zur Kehrseite der Medaille gehört, dass wir – wie wohl alle Professionals – dazu neigen, selbstverliebt zu sein und das Interim-Geschäft für den absoluten Nabel der Welt zu halten. Und uns selbst als Lichtgestalten mittendrin.

 

Niemanden wird überraschen, wenn ich sage: Das ist eine völlig überzogene Sichtweise.

 

Ich vergleiche das gern in kleinem Kreis mit Elektroautos: Ein Zukunftsthema, modern, neu und im Rahmen der eigenen gesellschaftlichen Positionierung ein Zeichen für zumindest neues Denken. Und: Über Elektro-Automobile wird viel gesprochen und vor allem geschrieben, dennoch fahren nur wenige ein solches Auto.

 

Aber sie sind ermutigend, diese Zeichen der Zeit – wenn man sie denn (so) sehen möchte: Die SAP nimmt 5.000 BMW i3 in den eigenen Fuhrpark (bis zum Jahr 2020) und die Spitzmüller AG beginnt heute zumindest mal mit einem Fahrzeug.

 

Dieses Bild ist erstaunlich nah am Interim Management, wenn man das so sehen will: Es gibt Auguren, die den Anteil von interimistisch tätigen Managern in Jahr 2030 bei rund einem Viertel sehen und ich selbst kenne drei Unternehmen, die mir gegenüber in diesem Jahr erklärt haben: „Wir wollen lernen, wie Interim Management geht: Deshalb ist das jetzt ein Pilotprojekt für uns!“ Sie beginnen halt mal. Die Anzahl der Mitarbeiter dieser Unternehmen bewegt sich zwischen 500 und 10.000.

 

Und doch, seien wir ehrlich, gibt es massenweise Themen, die die Unternehmen, die die Wirtschaft, die die Welt mehr beschäftigen, als unser Interim Management.

 

Vor meiner Wohnung wird ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus in schier unglaublicher Handarbeit restauriert – besser: aus bis auf die Balken entkernter Nacktheit wieder aufgebaut.

 

Da wird dann plötzlich eine vor Ort handgefertigte Holzkonstruktion entscheidend wichtig.

 

Für die Spezialisten am Fachwerkhaus bedeutet sie Erfolg oder Misserfolg.

 

Für mich bedeutet sie:

 

Erdung im Interim Management.