Freitag 31. Januar 2014

WISSEN SIE NICHT? FRAGEN SIE MICH!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: dalbera – Titel: L'espace internet du musée de la Communication (Berlin)„Hallo Herr Becker, ja bitte, das wäre eine große Entlastung …!“, schrieb mein Kunde auf mein Angebot, ihn abseits normaler Interim-Pfade zu helfen.

 

Mach ich doch gern, denn dafür bin ich da! Denke ich zumindest.

 

Andere denken, wir Internet-Fuzzis liegen hier im übergroßen Ledersessel, die Füße auf dem italienischen Designer-Schreibtisch über Kreuz und die Havanna lässig zwischen Zeige- und Mittelfinger. Und greifen nur die gen unendlich tendierenden Anfragen über Internet nach Interim Managern ab, um dann einen Quick-Link auf der Tastatur drückend den Kunden mit ungezählten Lebensläufen zuzudecken. Und ein wenig später obendrein fette Rechnungen zu schreiben.

 

„Lebenslauf-Schleudern“ wird dieses Bild im Interim-Jargon genannt. Oder „CV-Factories“ für die Marktteilnehmer mit eher anglophiler Prägung.

 

Selbst wenn – theoretisch – dieses Bild der Wahrheit entspräche, möchte ich an dieser Stelle einmal anmerken: Die hierfür erforderlichen Investitionen in IT-Knowhow und -Technik würden so ziemlich jedem im Interim-Geschäft die Tränen in Augen und Bankkonten treiben.

 

Auch deshalb ist dieses Bild so falsch wie nur eben möglich!

 

Als ich MANATNET konzipierte hatte ich ein anderes Bild vor Augen: „MANATNET muss ein mächtiges „Werkzeug“ sein. Sicherstellen, dass Du und vor allem, Deine Kunden, an jedem Ort und zu jeder Zeit Zugang zu genau den Interim Managern haben können, die für ein Projekt benötigt werden.

 

Du und Deine Kunden: Diese Reihenfolge ist kein Zufall!

 

Natürlich muss ich meine neuen Kunden zunächst einmal bei der Hand nehmen, sie unterstützen. Wie könnte das auch anders sein, wenn man etwas völlig Neues hinstellt – getrieben vom Leitsatz: Wassermänner schwimmen gern gegen den Strom…

 

Aber danach machen das die Kunden halt allein. Nutzen dieses mächtige Werkzeug selbst. Und ich sehe, was meine Kunden mit dem Werkzeug machen!

 

Und das schafft dem Eigentümer die Freiräume, wieder andere, neue Kunden zu unterstützen – und als kundenorientierter Insider zur Verfügung zu stehen: Und zwar „Hands-on“ und in wahrscheinlich der schnellsten Reaktionszeit im deutschen Interim-Markt.

 

Zu praktisch jeder Zeit. Auch abends. Auch am Wochenende. Auch telefonisch. Da unterscheiden wir uns schon von anderen – und hierbei denke ich durchaus nicht nur an Amazon und Konsorten.

 

Statt meine Zeit mit internen, administrativen Dingen zu verbrennen – wenn ich mal von meinem SEPA-GAU gnädig absehe.

 

Diese Dienstleistungskomponente von MANATNET muss sich hinter niemandem im Markt verstecken. Ein Internet-zentriertes Geschäftsmodell und absolute Kunden- und Dienstleistungsorientierung vertragen sich sehr wohl!

 

Ein Satz, wie ich ihn erst in dieser Woche von einem Dienstleister (aus einer anderen Branche) erleben musste, käme mir niemals über die Lippen:

 

„Ham wer nich! Fragen Se wo anders!

 

Stattdessen lebe ich für mein Interim-Geschäft unter der Maxime:

 

Wissen Sie nicht? Fragen Sie mich!

 

Freitag 24. Januar 2014

DENK ICH AN SEPA IN DER NACHT, DANN BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: D. Sharon Pruitt – Titel: Another Fun Day With Crazy SistersExakt einen Monat ist er vorbei, der Heiligabend! Wer hätte gedacht, dass ich bereits jetzt schon wieder so reich beschenkt werden würde…!

 

SEPA heißt das Präsent, schnuckelig verpackt von einer Europa-Bürokratie, die mir schon früh im Jahr eine wohl beispiellose Fassungslosigkeit beschert hat.

 

SEPA: Single European Payment Area.

 

Nun: Ich war vorbereitet – begleitet man als Ex-Banker doch beinahe reflexartig die wichtigen Themen aus der Finanzwelt. So war mir die Verballhornung der neuen IBAN, die in unendlicher Weisheit die bisherige Kontonummer mit der bisherigen Bankleitzahl in einem neuen Zahlenungetüm verknüpft – und ein Länderkürzel samt Prüfziffern voran- und einstellt:

 

IBAN, die schreckliche!

 

Vor meinem, noch aus alter Kundenorientierung getrübten Auge, laufen Omas in Scharen in ihre Filiale – in der Hoffnung, dass zumindest die nette „Bankbeamtin“ ihnen helfen wird, die neue, 22- bis 34-stellige IBAN für ihr bisher so vertrautes Konto ohne Lupe in die zahllosen Formulare einzusetzen…

 

Womöglich werden sich im Laufe der Zeit Kandidaten bei „Wetten dass…?“ melden mit dem Angebot: „Wetten, dass ich die zehn IBANs meiner wichtigsten Kunden auswendig herunterbeten kann, ohne von Schreikrämpfen geschüttelt aus der Halle zu rennen?“

 

Lapidar kommentierte dies eine Mitarbeiterin meiner Bank: „Wir haben ja noch bis 2016 Zeit!“

 

Ich weiß nicht wieso, aber ich verließ die Bank in der tiefen Überzeugung: Bis dahin wird sie schwanger sein…!

 

Mir jedoch stand ein weiteres Desaster noch bevor…!

 

Das Lastschriftverfahren nach SEPA!

 

Ich erspare meinen Lesern die Details zu: Gläubiger-ID bei der Bundesbank anfordern; für jede Lastschrift neue Referenznummern vergeben; die Zahlungspflichtigen informieren – auch über deren eigene IBAN, die wir nicht haben, sondern beschaffen müssen; und über den Betrag, den wir abbuchen und wann – auch wenn das seit Jahren unverändert ist.

 

Neue Fristen und Verfahrensregeln, die die Bank für das Einreichen der Lastschriften vorgibt: Wir müssen jetzt jeden Monat manuell (!) den Einzug anstoßen, auch wenn wir die neue Software nutzen, ohne die gar nichts geht und die wir – natürlich – erwerben müssen. Der Klassiker halt: Der Kunde macht die Arbeit und wird dafür auch noch zur Kasse gebeten.

 

Und schließlich jede Lastschrift neu ins System einpflegen. Bis dann die Bank feststellte, dass unser Konto, das wir seit einer Dekade dort führen, nicht für SEPA-Lastschriften freigeschaltet war. „Können Sie nicht eben die Datei, die ich Ihnen sende, ausdrucken, unterschreiben und vorbeibringen (!)?

 

Unspektakulär schützte mein Cabrio einen taumelnden Mittelständler auf seinem Weg zur Bank – mit einem Bladl in der Hand. Gekennzeichnet: Eilig!

 

Wir wollen nicht vergessen: Das alles für einen Prozess, der seit 10 Jahren reibungs- und problemlos ablief!

 

Tatsächlich hab ich mit dem Gedanken gespielt, ob dieses Irrsinns, der mein Unternehmen über Tage nahezu lahmlegt, unser Preismodell EQUILIBRIUM zu kassieren.

 

Gottlob kam über meinen Geburtstag, der durch eine weibliche „Firewall“ vor dem SEPA-Mist abgeschirmt war, die Erkenntnis: „Was können die Interim Manager dafür?“

 

Und deshalb ändert MANATNET sein Preismodell sicher nicht aufgrund des Irrsinns von Bürokraten!

 

Ebenso sicher ist:

 

Denk ich an SEPA in der Nacht,

dann bin ich um den Schlaf gebracht!

 

Freitag 17. Januar 2014

URLAUB SCHAFFT NUR PROBLEME!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: empathia – Titel: LebensfreudeNoch so jung – und doch überrascht mich das neue Jahr schon wieder, was das Interim Management angeht!

 

So war ich der festen Überzeugung, den Schenkelklopfer aus der Liga „Und ewig grüßt das Murmeltier“ inzwischen niedergerungen zu haben. Jedoch: Bereits in diesem jungen Jahr haben mir auf eine Projektanfrage drei Interim Manager, die ich aufgrund ihrer eigenen Angabe „sofort verfügbar“ kontaktiert hatte, mit engelsgleichem, um Absolution-heischendem Augenaufschlag mitgeteilt: „Gerade gestern habe ich ein neues Interim-Projekt übernommen! Ich konnte daher meine Verfügbarkeit noch nicht anpassen.“

 

Ich hab‘ aber auch ein feines Gespür dafür, immer genau dann anzuklopfen!

 

Intern führt diese als elegant gedachte Ausrede nur zu verständnislosem Kopfschütteln. Ob der laxen Art dieser Interim Manager – und zu spürbarer Anstrengung, in den tiefen Synapsen meines Hirns damit nicht ein Fragezeichen hinter der grundsätzlichen Professionalität dieser Interim Manager zu verknüpfen. Es gelingt leidlich.

 

Ich werde diese Schludrigkeit nicht ändern können, also werde ich hier auf meiner Seite etwas ändern müssen. Um unsere Kunden davor zu schützen. Um MANATNET davor zu schützen.

 

Eine weitere Facette hat mich jedoch noch viel mehr überrascht:

 

Drei andere Interim Manager antworteten erst gar nicht rechtzeitig auf meine Mail, in der ich das Interim-Mandat skizziert hatte.

 

Nachdem wir dem Kunden drei Interim Manager vorgestellt hatten, meldeten sich diese drei Interim Manager: Sie hätten meine Nachricht erst jetzt lesen können, denn sie seien in Urlaub gewesen.

 

Ups!

 

In Zeiten von Smart-Phones, Tablet und Internet?

 

Das ist schon recht bemerkenswert – ganz besonders dann, wenn man als Interim Manager mit MANATNET, also einem Internet-zentrierten Vertriebspartner, zusammenarbeitet.

 

Okay, ich gebe zu: Ich bin kein ausgesprochener Urlaubstyp („EINE TYPISCHE WOCHE IM INTERIM MANAGEMENT“), eine Charaktereigenschaft, die spätestens an jedem runden Geburtstag von meiner Familie liebevoll an den Pranger gestellt wird.

 

Allerdings glaube ich inzwischen: Ein guter Kern Wahrheit steckt in diesem Scherz aus alten Tagen:

 

Urlaub schafft nur Probleme!

 

Freitag 10. Januar 2014

AUCH EIN INTERIM MANAGER HÄLT NICHT EWIG!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Jules– Titel: DosisNa, dieses Jahr fängt ja toll an! Ein Projekt wurde deutlich verlängert, auf Empfehlung der Banken. Eine echte Empfehlung, denn das Unternehmen ist durchaus kein Gast der Krisenabteilung der Banken. Aber der Interim Manager hat das Unternehmen derart gut (auf der technischen Seite!) restrukturiert, dass die Banken es gern sehen, wenn die Zusammenarbeit um etliche Monate verlängert wird, um die „Nachhaltigkeit“ sicherzustellen.

 

Das Unternehmen schreibt jetzt schwarze Zahlen: Durch Verbesserungen im gesamten technischen Bereich des Unternehmens – nicht etwa durch betriebswirtschaftliche „Kunststücke“.

 

Dafür arbeitet dieser Interim Manager an seinen physischen Grenzen und berichtet mir von „vier Stunden Schlaf – aber ich bin gut drauf“.

 

Ein anderer Interim Manager stellt seit Dezember die Abläufe für einen Kunden sicher, der in einem kritischen Bereich zum neuen Jahr den Lieferanten gewechselt hat.

 

Auch dieser Interim Manager hat mir berichtet, dass er 14 bis 16 Stunden arbeitet.

 

So toll der Job auch ist, den diese Interim Manager für ihre Kunden erledigen: Ich habe beide gebeten, sich einmal zurückzulehnen und zu reflektieren. Und dann: Auf sich aufzupassen.

 

Ich erlebe es immer wieder, dass sich die Interim Manager ins Projekt stürzen, mit allem, was sie haben. Und im Vergleich zur Freizeitorientierung so vieler festangestellter Mitarbeiter ist das ja auch ganz toll – besonders aus Sicht des Auftraggebers.

 

Jedoch: Interim Manager haben „nur“ ihr eigenes Knowhow und ihre eigenen Kapazitäten, die sie in Projekte einbringen und somit am Markt verkaufen können. Um damit ihren Lebensunterhalt zu finanzieren – und alles, was noch dazu gehören mag.

 

Also Vorsicht:

 

Auch ein Interim Manager hält nicht ewig!

 

Freitag 03. Januar 2014

TRADITIONELLES DENKEN IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Angie525A – Titel: mal anders!Irgendwie erinnert mich ein Jahresende immer an eine Häutung. Das alte Jahr wird abgestreift – matt und zerschlissen. Nichts mehr ist zu ändern.

 

Das neue Jahr liegt vor uns – glänzend und unbefleckt. Vieles noch können wir gestalten. Oder es zumindest versuchen.

 

Mir fällt jedoch auf, dass die meisten Menschen, mit denen ich spreche, erstaunlich wenig Gestaltungswillen erkennen lassen. Stattdessen ist Behüten und Bewahren angesagt, werden stets aus der Erfahrung heraus die Dinge kommentiert und eingeordnet.

 

Was war und wie war das? Die Antworten auf diese beiden Fragen werden dann mit einem erstaunlichen Beharrungsvermögen extrapoliert – und dann weiß man, wie´s ist und wie´s wird.

 

Auch in 2014.

 

Auch in der Politik.

 

Auch in der Wirtschaft.

 

Auch im Interim Management.

 

Kaum einer stellt sich in meiner Gegenwart einmal die Frage: Was ist, wenn die Extrapolation, der leitende Rückspiegel, das falsche Mittel ist – und das auch noch völlig? Was ist, wenn´s einmal ganz anders kommt?

 

Ich denke hierbei nicht unbedingt nur an die Staatsschulden-/Eurokrise: Da wird mir sofort ganz anders!

 

Ich denke daran, was die Menschen gesagt haben, als dramatische Veränderungen anstanden – sie aber nicht erkannt wurden.

 

Als die Eisenbahn aufkam: „Die Geschwindigkeit der Eisenbahn macht die reisenden Menschen krank!“ Damals etwa 30 Kilometer in der Stunde.

 

Oder als das Telefon aufkam: „Es wird wohl in jeder größeren Stadt eins geben!“

 

An Computerwelt möchte ich erst gar nicht denken:

 

„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.“ (Thomas Watson, Vorstandsvorsitzender von IBM, 1943)

 

„Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand in der Zukunft einen Computer bei sich zu Hause haben sollte.“ (Ken Olson, Präsident, Vorstand und Gründer von Digital Equipment, 1977)

 

Ich möchte nicht gleich zu Beginn des neuen Jahres klugscheißerisch wirken. Aber ich stelle mir schon die Frage: Können wir uns ein solches traditionelles Denken noch leisten? Zaghaft und nach hinten gerichtet.

 

Für MANATNET lautet die Antwort: Nein! Meine Leser wissen das. Wir denken neu, mutig und mit dem Blick nach vorn. Das geht auch schon mal schief und da gibt´s auch schon mal eins aufs Maul.

 

Dennoch halte ich diesen Weg für den besseren. Auch im neuen Jahr. Deshalb arbeiten wir weiter – wenn auch meist recht einsam – gegen:

 

Traditionelles Denken im Interim Management.