Freitag 31. August 2012

TEUER KANN DEN CASHFLOW RETTEN!

Es war einmal ein Unternehmen, das stand vor massiven Schwierigkeiten. Man setzte sich zusammen und viel wurde nachgedacht, wie man denn die Schwierigkeiten meistern könnte. Auch die Unterstützung durch einen professionellen Interim Manager wurde durchgespielt, dann aber verworfen: „Ein Interim Manager ist uns zu teuer.“

 

Meine tapferen Versuche, mithilfe unseres Rechenmodells die Oberflächlichkeit dieser Einschätzung zu entlarven, scheiterten vollständig.

 

Unmittelbar darauf lud die Bank ein – zu einem Gespräch fernab von allen Werbespots: Die Kredite wurden fällig gestellt. Die Insolvenz des Unternehmens stand vor der Tür.

 

Nach zähem Ringen stimmte die Bank einer Rückführung der Kredite in Raten zu. Die Voraussetzung hierfür lautete: „You have to cut your burn-rate by half!“

 

Das konnte doch gar nicht klappen!

 

Oh, märchenhafte Fügung: Das klappt in solchen Situationen immer!

 

Alles, was für´s Überleben nicht unbedingt erforderlich war, wurde abgestoßen.

 

Schließlich wurden die Dienstwagen abgestoßen und der monatliche Cash-Flow (Leasing-Rate, Treibstoff, Steuern, Versicherungen, Wartung, Reparaturen und Pflege) damit endgültig in den Zielkorridor der Bank gebracht. Die Sorge, dies könnte das Image des Unternehmens torpedieren, war nicht mehr länger von Belang.

 

Über zwei Jahre wurden teure Mietwagen bestellt – für die Kundentermine, die anstanden. Sonst eben nicht.

 

Nach einem Jahr waren die Forderungen der Bank beglichen. Nach dem zweiten Jahr konnte das Unternehmen die höchste Profitabilität der Unternehmensgeschichte berichten.

 

Dann trafen wir uns. „Wissen Sie, Herr Becker, das war schon eine heftige Zeit, die mich sehr verändert hat. Vor allem aber habe ich eins schmerzhaft lernen müssen:

 

Teuer kann den Cashflow retten!“

Kommentare

  • 01
    Melanie Hessler (@PRMarCom) schrieb...

    Die innere EUR-Hürde ist das Problem…
    Es sieht nur auf den ersten Blick teuer aus, aber im Nachgang sind alle erleichtert, dass man diesen Weg beschritten hat.